Aggressivität bewältigen - Konflikte lösen
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Aggressivität bewältigen - Konflikte lösen

Erfolgreich und wertschätzend kommunizieren

  1. 220 Seiten
  2. German
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Aggressivität bewältigen - Konflikte lösen

Erfolgreich und wertschätzend kommunizieren

Über dieses Buch

Wer mit anderen Menschen friedlich zusammenleben will, muss die menschliche Aggressivität verstehen. Wir alle wissen um die vielfältigen Erscheinungsformen aggressiven Verhaltens. Wir alle haben schon versucht, darauf Einfluss zu nehmen. Es spricht vieles dafür, dass wir Aggression früh und gründlich lernen. Psychologisch gesehen müssen wir jedoch das, was wir gelernt haben, auch wieder verlernen können. Die Bewältigung von Aggressionen ist damit vorrangig ein Problem des Lernens im Sinne einer überdauernden Verhaltensänderung.Konfliktsituationen können im privaten und beruflichen Alltag oft nicht vermieden werden. Da sie unseren Seelenfrieden stören und unsere Gesundheit bedrohen, sollten wir lernen, uns ihnen zu stellen, sie zu ertragen und sie verständnisvoll zu lösen. Die partnerschaftliche Auseinandersetzung kennt keinen Sieger und keinen Verlierer. Für Siege im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen muss meistens ein hoher Preis bezahlt werden. Gewinnen ist besser als siegen. Gewinnen heißt, den anderen durch mein verbales und nonverbales Verhalten für mich einzunehmen.Ziele des Buches sind die Behandlung von Aspekten des Abbaus bzw. der Verhütung von aggressivem Verhalten und die Erörterung von Möglichkeiten, soziale und psychische Konflikte zu analysieren und zu bewältigen sowie Konfliktfähigkeit aufzubauen. Dabei wird auf verschiedene, vielfach erprobte und evidenzbasierte Methoden der modernen Psychologie zurückgegriffen.Auseinandersetzungen müssen sein. Aber die Partner müssen lernen, miteinander zu streiten und sich zu versöhnen, ohne dem anderen etwas nachzutragen. Das Leit-ziel heißt: Mit sich selbst und anderen besser zurechtzukommen."Als ich durch die Tür in Richtung meiner Freiheit ging, wusste ich, dass Hass und Groll mich auf ewig zu einem Gefangenen machen werden, wenn ich nicht all die Wut hinter mir lassen würde."(Nelson Mandela)

Häufig gestellte Fragen

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Konflikte und Aggression

Konflikte sind getragen von Aggressivität

Das Wort „Konflikt“ leitet sich her vom lateinischen „confligere“ (= zusammenstoßen, streiten, kämpfen). Konstruktive Konflikte führen — nachdem sie ausgetragen wurden — dazu, dass der konfliktauslösende Übelstand gemindert oder beseitigt wird. Wenn es nicht gelingt, die Konfliktursache zu beheben, spricht man von einem destruktiven Konflikt. „Da Konflikte ohne aggressive Haltungen oder Handlungen schwer vorstellbar sind, sind auch vermutlich alle konstruktiven Konflikte getragen von Aggressivität. Es kommt jedoch darauf an, wie sie sich artikuliert.“95 In diesem Zusammenhang ist zudem an die Unterscheidung zwischen Gegner und Feind zu denken. Gegner spielen miteinander, sie hassen sich nicht, beneiden sich nicht und vor allem wollen sie sich nicht schaden. Das Verhalten in einer solchen Beziehung wird wesentlich bestimmt durch libidinöse Einflüsse. Wenn die Symptome eines Konfliktes nicht erkannt oder falsch interpretiert werden, spricht man von einem latenten Konflikt.
In der Erziehung und im menschlichen Zusammenleben ist der Verzicht auf die Befriedigung von Bedürfnissen unvermeidbar. Konfliktsituationen lassen sich deshalb nicht umgehen. Menschsein bedeutet im Regelfall, mit Konflikten leben zu müssen.
Leistungsstress — wenn er ein gewisses Maß nicht übersteigt — kann durchaus gesund sein. Konfliktstress hingegen zehrt an der physischen und psychischen Substanz und beeinträchtigt die Lebensfreude.
Für Lay disponiert „jede Form mangelnder Selbstannahme ... zu Konflikten, weil ein solcher Mensch sich nahezu ausschließlich von seinem unkorrigierten Eigenbild her interpretiert, das ihm in der Kindheit anerzogen wurde. Die Konfliktdisposition liegt in der erhöhten Verwundbarkeit. Schon relativ geringfügige Misserfolge werden als verletzend erfahren. Die Reaktion ist dementsprechend entweder aggressiv oder depressiv.“ 96 Selbstannahme und Wille zur Veränderung sind Voraussetzungen dafür, sich selbst zu entwickeln und zu verwirklichen. Welche Ziele im Umgang mit Konflikten sollten vor diesem Hintergrund angestrebt werden?
  • Stärkung der Fähigkeit mit Konflikten zu leben (Konfliktfähigkeit, Konflikttoleranz)
  • Verbesserung der Fähigkeit Konflikte beizulegen, d.h. Konflikte zunächst einmal genauer wahrzunehmen, sie wirklichkeitsnah einzuschätzen, ihre Ursachen zu ergründen und Handlungen zu ihrer Beilegung zu planen
In diesem Zusammenhang geht es auch darum,
  • sich selbst besser zu verstehen und sich anderen besser verständlich zu machen,
  • zu versuchen, das Verhalten anderer Menschen besser zu verstehen.

Konflikte lösen oder zumindest entschärfen – 8 Tipps

  1. Forschen Sie nach der Ursache.
    Warum ist der Konflikt ausgebrochen? Welche Gefühle verursacht der Konflikt bei den Beteiligten? Wer leidet am meisten?
    Einer der sichersten Wege, andere zu nerven oder gar in Weißglut zu bringen: Man mischt sich in jede Konversation und jedes Projekt ein und gibt völlig unabhängig vom Thema immer einen guten Ratschlag ungefragt zum Besten.
  2. Vermeiden Sie es, die Schuld automatisch anderen zuzuschieben.
    Suchen Sie nach Lösungen, nicht nach Schuldigen. Praktizieren Sie eine positive Fehlerkultur.
  3. Wechseln Sie die Perspektive.
    Was würden Sie tun, wenn Sie in der Lage Ihres Konfliktgegners wären?
    Versuchen Sie die Motive des anderen zu verstehen. Lassen Sie die andere Seite ausreden und hören Sie erst einmal – ohne zu bewerten - wirklich zu.
    Lösen Sie sich von der Fixiertheit auf sich selbst.
  4. Gehen Sie vom Positiven aus. Unterstellen Sie der anderen Seite Positives.
    Konflikte eskalieren häufig, weil die eine Seite der anderen schlechte Absichten unterstellt.
    Bei Konflikten treten häufig stressbedingte Denk- und Kommunikationsfehler auf. Es hilft deshalb, wenn Sie sich an das Motto halten: Im Zweifel für den Angeklagten. Gehen Sie zunächst einmal davon aus, dass der andere es positiv meint. Negative Schlüsse können Sie ggf. dann immer noch ziehen. Legen Sie die Worte des anderen auch nicht auf die Goldwaage. Bei Konflikten neigen wir schnell dazu, unzutreffend zu verallgemeinern, zu übertreiben und uns im Ton zu vergreifen.
  5. Arbeiten Sie nicht mit Halbwahrheiten, indem Sie zum Beispiel einen Teil der Wahrheit weglassen. Beispiel: Jemand erzählt seinem Kollegen A beispielsweise nur, dass Kollege B sein Projekt in einigen Punkten kritisiert hat. Dass er auch lobende Worte gefunden hat lässt er jedoch weg.
  6. Sagen Sie offen, was Sie fühlen.
    Vermeiden Sie Unterstellungen und Beleidigungen; sonst verhärten sich nur die Fronten und eine Lösung rückt in weite Ferne. Sprechen Sie über Ihre eigenen Gefühle, was dieser Konflikt für Sie bedeutet und was er gefühlsmäßig mit Ihnen macht.
    Verlassen Sie ggf., wenn die Emotionen zu stark werden, den Raum. Sagen Sie ruhig, dass Sie eine Pause brauchen.
  7. Fragen Sie den Konfliktgegner, welchen Vorschlag er für die Lösung des Konflikts hat.
    Lassen Sie sich seine Lösung genau erklären. Fragen Sie nach und offerieren Sie eine abgewandelte Lösung oder eine Alternative, wenn die vorgeschlagene Lösung für Sie nicht akzeptabel ist.
  8. Lassen Sie sich ggf. von Außenstehenden helfen.
    Wenn die Situation bereits zu weit eskaliert ist, besteht häufig die einzige Möglichkeit zu deeskalieren darin, eine dritte Partei als Moderator, Mediator oder Schlichter einzuschalten.
    Dieser Außenstehende kann weitere Perspektiven bieten, entschärfen, vermitteln, Lösungen vorschlagen und anderes mehr.

Tiefenpsychologische Deutung von Zorn, Wut, Hass und Neid

Zorn und Wut führen häufig dazu, dass Meinungsverschiedenheiten mit Schreien, Toben und gegenseitigen Beschimpfungen ausgetragen werden. Solche Verhaltensmuster sind Zeichen von Unbeherrschtheit, mangelnder Toleranz und Ungeduld. Wer solches Verhalten damit begründet, er sei eben von Natur aus ein Choleriker, erklärt damit nicht sein Verhalten, sondern bemäntelt es allenfalls und unterliegt dabei einer Selbsttäuschung. Nach psychoanalytischer Sicht besteht die Ursache des Jähzorns darin, dass der betreffende Mensch in jungen Jahren, z.B. bedingt durch unterdrückendes und erniedrigendes Verhalten seiner Umgebung oder andere unselige Kindheitserfahrungen (Verwöhnung, Krankheit...), Minderwertigkeitsgefühle entwickelte. Oft fühlte er sich von seiner Umgebung bedroht und hintergangen. Es wird nun versucht, durch ein angespanntes Geltungs- und Machtstreben diese Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren, wobei meist nur ein sehr labiler Gleichgewichtszustand erreicht wird. Darauf deutet die allergische und überzogene Reaktion (Schreien, Toben) solcher Menschen, wenn sie mit Kritik und Widersprüchen gegen ihre Meinung konfrontiert werden. „Miniaturtyrannen“ verweisen gern auf ihr hitziges Temperament und versuchen damit ihr Verhalten zu rechtfertigen. Nach tiefenpsychologischer Auffassung ist ihr Verhalten jedoch weitgehend davon bestimmt, dass sie sich an Schuldlosen für das rächen, was ihnen von Ihrer Umwelt in Kindestagen widerfahren ist. Oft geht es bei jähzornig-aggressivem Verhalten jedoch nicht nur um die Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen, sondern auch um Angstkompensation. Mit Wut- und Zornverhalten soll die eigene Ängstlichkeit verdeckt werden. Wut und Zorn wären also in diesem Sinne Reaktionen auf eigene Ängste; meist zielloses Anrennen gegen erlebte eigene Ohnmachtsgefühle bestimmten Schwierigkeiten gegenüber. Affektlabile Menschen haben zudem in der Regel nur schwache emotionale Kontakte zu ihren Mitmenschen. Die Gemütsregungen Wut und Zorn sind ebenso wie Feindseligkeit, Entrüstung und Verzweiflung Komponenten des Hasses. Hass enthält daneben auch Anteile von ausgeprägter Furcht und ist verknüpft mit dem Gefühl des Sich-bedroht-Fühlens. Der hassende Mensch kann weder sich selbst noch seine Umwelt akzeptieren. Er hasst andere und sich selbst.
Auch der Neid als Charakterzug entspringt nach tiefenpsychologischer Meinung einer seelischen Mangelsituation, er ist meist ebenfalls der Ausfluss intensiv erlebter Minderwertigkeitsgefühle.

Mensch ärgere dich nicht- Hilfe durch die Rational-emotive Therapie

Auf potenziell aggressionsanregende Reize muss nicht zwangsläufig aggressiv gehandelt werden. Wie Sie wissen, gibt es Menschen, die z.B. auf die Beschimpfungen durch andere emotional und verhaltensmäßig gelassen reagieren können. „Es sind nicht die Dinge an sich, welche die Menschen i...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Motto
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorwort
  5. Aggressivität/Aggression — Begriffsbestimmung
  6. Selbstbehauptung versus Aggression
  7. Zur Aktualität der Thematik
  8. Theoriemodelle der Aggression — Folgerungen für die Praxis
  9. Angst und Aggression
  10. Perfektionismus und Aggression
  11. Sport und Aggression
  12. Medienkonsum und Aggression
  13. Gewalt in Märchen
  14. Witz und Aggression
  15. Erziehung und Aggression
  16. Konflikte und Aggression
  17. Entspannung, innere Distanz und Gelassenheit
  18. Schlusswort
  19. Literaturverzeichnis
  20. Quellenangaben der Karikaturen
  21. Über den Autor
  22. Weitere Informationen
  23. Impressum