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Logik / Psychologie
Gesammelte Schriften Band 5
- 220 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Zwei gemeinverständliche Lehrbücher, von denen Ernst Bloch bemerkte, daß sie "in einer ganz unmöglichen Sammlung" erschienen seien (Hillgers Illustrierte Volksbücher). Sie bieten klare Orientierung in zwei fundamentalen Ebenen. Freilich knüpft Friedlaender/Mynona an seinen Vortrag weiterführende, polaristische Überlegungen. "Unser wirkliches Ich ist eine bloße Vorspiegelung unseres reinen normalen." "Unsre Logik rechnet lange noch nicht genug mit der exorbitanten, infinitesimalen Beschaffenheit der Dinge."
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Information



Einleitung
Einige Menschen philosophieren, die meisten tun es nicht, und nicht allzu viele sind neugierig danach, was jene wohl eigentlich treiben mögen. Der 37. Band dieser Sammlung („Geschichte der Philosophie“ von Dr. Friedrich Traugott) ist geeignet, etwas Licht auf diejenige Art des Nachdenkens zu werfen, welches man Philosophieren nennt. Alle diese Denker möchten gern herausbekommen, was diese ganze große Welt, in der wir leben, bedeutet: nämlich, solange man sich nur gerade für das interessiert, was einem zunächst liegt, gibt es wohl eine Menge Fragen und Schwierigkeiten, aber doch keine so wunderbaren Geheimnisse, keine Rätsel, welche man nicht endlich lösen könnte. Das Nachdenken innerhalb des engen Kreises dieser zufällig gerade naheliegenden Interessen ist auch beinahe das einzige, das es gibt.
Jedoch gefühlsmäßig interessiert sich fast jeder für die Bedeutung des Daseins überhaupt, und er befriedigt sich hierin mit irgend einem Glauben an irgend etwas, oder gibt sich ebenfalls nur gefühlsmäßig Antwort, vielleicht mit einer Stimmung, einem Gestimmtsein, desgleichen z. B. Frömmigkeit ist.
Wenn man recht bedenkt, welches winzige Wesen der Mensch, sein Leben, ja seine Erdenwelt ist – erst alsdann wird man sogar staunen, daß es auch nur durch das Gefühl zu einer Ahnung vom Weltall und seinem Wesen kommen könne. Wahrscheinlich wäre das Auge für den kolossalen Unterschied zwischen der Winzigkeit und der Riesigkeit unseres Daseins niemals aufgegangen, wenn wir nicht stürben. Der Tod stört uns aus unserer Unbekümmertheit auf, er macht einen Strich durch unsere Lebensrechnung und bringt uns auf den Gedanken, sie möge wohl irgendwie fehlerhaft sein; er macht uns nachdenklich, und wenn diese Nachdenklichkeit bohrend und gründlich wird, zu Philosophen; immerhin werden auch hier die meisten ihre Zuflucht zum Glauben nehmen; auch ist es nicht ausgeschlossen, daß der tiefe Denker schließlich dieselbe Zuflucht ergreift.
Finsternis ist schrecklich, geheimnisvoll, wunderbar, aber das kleinste Lichtchen verscheucht sofort in seinem beschränkten Umkreis die ungeheuerste Finsternis. Jedes erkennende Wesen trägt in dieser rätselhaften, ausgebreiteten Finsternis des Weltalls eine solche Laterne in seinem Verstande mit sich. Flackerte diese niemals im Sturm der Gefahren, würde sie niemals ausgeblasen vom Atem des Todes, so wäre der Verstand niemals auf seine Eingeschränktheit aufmerksam geworden. Erst von dem an beginnt er, sich anzustrengen, sich zu erweitern, sein Licht heller und heller strahlen zu lassen und inne zu werden, er sei der Sinn zur Erhellung einer rings ihn umdrohenden Weltfinsternis. Wir sind in einer sehr beängstigenden Lage; sind in einem außerordentlichen Abenteuer begriffen, und das seltsamste daran ist die Selbstverständlichkeit, mit der wir uns meistenteils hineinfinden.
Andererseits erheischt die helle Einsicht in die geheimnisvolle Abenteuerlichkeit unseres Lebens eine hohe Unerschrockenheit und Geistesgegenwart, welche die Wenigsten kennen. Diese selbe Einsicht, welche den geborenen Philosophen zur tiefen Besinnung bringt, würde die meisten von Sinnen kommen lassen. Das Philosophieren gehört zu den gefährlichsten Unternehmungen, wenn es nicht etwa die allergefährlichste ist. Unser gesamtes Handeln ist sehr abhängig von unserem Erkennen. Wie nun? Wenn sich herausstellte, unser Erkennen sei keiner Rede wert, sobald es recht aus dem Grunde die Welt betreffe! Zu leben, zu handeln vermag man zwar auch bei dürftigem Erkennen. Aber wer mag leugnen, daß die Erkenntnis das Handeln lichtet und lenkt. Freilich, zunächst wird sie es erschweren. Allein, was in seinen mühsamen Anfängen ein Erschwernis ist, wird wahrscheinlich in seinem Fortschritt immer mehr eine Erleichterung werden. Jedenfalls muß dieses doch nachgeprüft sein. Ein Studium über den Wert des Erkennens ist unersparbar. Schon deswegen also ist zu philosophieren, um sich darüber klar zu werden, ob die Philosophie möglich und nützlich sei.
Gewiß, das Atmen z. B. scheint uns unvergleichlich wichtiger als das Philosophieren. Aber wissen wir ganz genau, ob nicht alle Verrichtungen unseres Leibes von einem leisesten Nachdenken, ja Vordenken ermöglicht werden? Sind wir so gewiß, daß ein ferneres Nachdenken keine höhere Wonne des Atmens oder nichts, das köstlicher wäre als das Atmen, uns entdecken lassen könne?
Ja, eigentlich lebt jeder nach seiner Einsicht, und eigentlich möchte der sogenannte Philosoph diese Einsichten bloß viel gewissenhafter nachprüfen. Wie furchtbar, wenn der tätige, rüstige Mensch sich in der Schätzung seines Verstandes geirrt hätte! Überhaupt, alle diese Betriebsamkeit um uns her? Warum das alles? Warum ist es nicht lieber nichts? Das sind Fragen, so drohend, daß es gut ist, wenn sie den meisten recht abgelegen und unpraktisch, ja kindisch vorkommen.
Denn würden sie deren Bedeutung so recht aus Herzensgrunde inne, wie eben der Philosoph, so würde schon der Schreck ihnen die Besinnung rauben, welche zur mutigen Untersuchung gehört. In dieser Richtung besonders junge Menschen ein wenig zum Nachdenken anzuregen, getraut sich dieses Bändchen.
Das Denken hat nun glücklicherweise seine Gesetze: ein jeder gehorcht ihnen, aber sehr wenige kennen sie. Wer spricht, befolgt gefühlsmäßig, ohne davon zu wissen, die Regeln des Sprechens, d. i. die Grammatik. Die Regeln des Denkens sind in einer Wissenschaft aufbewahrt, welche Logik genannt wird. Wir werden jetzt einen kleinen Einblick in sie gewinnen. Wie wir nun im Sprechen und im Denken, wo wir uns beliebig zu bewegen glauben, unwillkürlich strengen Regeln gehorchen, sollte dieses wohl auch für die Regungen dessen, was wir unsere Seele, unser Inneres zu nennen pflegen, ähnlicherweise gelten? Die Wissenschaft, welche sich mit dieser Frage beschäftigt, heißt Psychologie. Sie ist sehr geeignet, uns manche Zugänge zur eigentlichen Philosophie, zur Metaphysik, aufzutun. Erst wenn man sich mit dem Wesen dieser Wissenschaften bekannt gemacht hat, kann man Schlüsse daraus zu einer Lehre von der Regelung der Sitten (Ethik) ziehen. Endlich gibt es noch eine Wissenschaft, welche wohl von allen diesen die zaubervollste sein könnte, die Ästhetik, die Lehre vom Wesen des Schönen, d. h. von der unendlichen Seligkeit, Lieblichkeit, welche wie einen Blumenduft alle Welt aushaucht, und welche uns irgend ein Heil, eine Erlösung sehr leise, aber sehr bestimmt zu verheißen scheint. Möge dieses ganz bescheidene Bändchen doch recht Vielen die Möglichkeit, sich so schwierigen, seltenen, interessanten Dingen zu nähern, ein klein wenig erleichtern!
I. Anschauen und Denken
Die zahllosen, verschiedenen Dinge der Welt sind um uns her in unendliche Fernen hin im Raume und in der Zeit zerstreut. Nur durch uns, durch das, was wir unser Selbst, unser Ich nennen, sind sie aus dieser Zerstreuung mehr und mehr in eine Art Sammlung zu bringen; sie werden an Gängelbändern gehalten und verkehren mit uns und untereinander. Je mehr ein Wesen fähig ist, solche zusammenhaltende Kraft an den Dingen auszuüben, desto höher schätzen wir seinen Geist ein. Der untere Verstand bezieht sich nur auf das allernächste, das ihn seine Sinne wahrnehmen lassen; der höhere faßt ganz von weitem sogar den Allerweltsbegriff und hat bereits eine schattenhafte Allwissenheit in sich. Unsere Sinne allein würden ohne Gedächtnis und Phantasie nur einen sehr engen Kreis von Wahrnehmungen begreifen. Gedächtnis und Phantasie erweitern diesen Ring beträchtlich und sogar ins Ungemessene, jedoch nach und nach, in einer allzu schwierigen, umständlichen Weise, obgleich geschwinder und luftiger als der Sinn. Die anschauende Wahrnehmung durch die Sinne und durch die gedächtnismäßig unterstützte freiere Phantasie widersteht allzu sehr einer energischen Sammlung, einem geschwindesten Überblicken: Das Anschauliche, an Zeit und Raum Gebundene, gestattet kein Vernachlässigen seiner Entfernungen. Der Geist würde, wenn er bloß anschauend wäre, niemals aus seiner Zerstreuung über alle Dinge einig zu sich selber kommen – dieses erreicht er nur vermittelst des Gedankens, des Begriffs. Den Begriff mag man sich vorstellen als ein so rasend beschleunigtes, überzuckendes Anschauen der Erscheinungen, daß dadurch diese ihre Sichtbarkeit einbüßen, gleichsam durchsichtig werden wie ein blitzschnell gedrehtes Rad. Es gibt also in uns ein Vermögen, die Dinge, ohne sie weder in den Sinnen noch in der Phantasie zur Hand zu haben, rein gedächtnismäßig, in bloßen Gedanken zu behalten. Der schillernd ausgespannte Farbenfächer der Erscheinungen läßt sich in den feinen Strahlenstab des Gedankens zusammenklappen.
Achten wir nun recht sehr darauf, daß das bloße Denken an sich selbst gar nichts erkennen läßt als sich selbst. Um etwas recht gründlich zu erkennen, muß man es in die Hand nehmen und anschauen und, um es in seinem innersten Sinn zu ergründen, muß man es schließlich gehörig bedenken. Das Denken ist nur ein Hilfsmittel, und zwar das vornehmste, zum betrachtenden Erkennen. Da ist es nun sehr nützlich, nachzuprüfen, wie dieses Hilfsmittel eigentlich arbeitet. Zunächst ist es schon schwierig, dieses Hilfsmittel überhaupt zu entdecken und aufmerksam darauf zu werden. Goethes: „Ein jeder lebt’s, nicht jedem ist’s bekannt“ gilt von den meisten Erlebnissen. Wir bewegen die Glieder unseres Leibes, aber wie wenig weiß selbst die Wissenschaft von der unendlich verwickelten Maschinerie dieses Getriebes! Unser bewußt-absichtliches Wissen ist oberflächlich bis zur Kinderei; und wir entschließen uns nur widerwillig zu der gleichsam unnatürlichen Anstrengung, es auf etwas zu richten, das wir wie von selbst schon innehaben. Was ein Arzt vom Atmen weiß, und was der Laie, macht schon einen ziemlichen Abstand aus: aber beide atmen wirklich, das ist die Hauptsache; inzwischen soll man Nebensachen ja nicht unterschätzen: Das Wissen um das Atmen ermöglicht ganz gewiß auch ein geschickteres Atmen; wenn es auch ganz gewiß schlimm wäre, das Atmen vom Wissen darum durchaus abhängig zu machen.
Wir alle denken und teilen uns unsere Gedanken durch Worte mit. M...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Weltwesen, exorbitant, infinitesimal – Der frühe Friedlaender/Mynona, von Detlef Thiel
- Logik. Die Lehre vom Denken
- Psychologie. Die Lehre von der Seele
- I.Einleitung: Was bedeutet Psychologie?
- II. Geschichtlicher Überblick
- III. Zur Psychologie des Erkennens
- IV. Zur Psychologie des Erlebens
- Anmerkungen
- Verzeichnis der Abbildungen
- Literaturverzeichnis und Abkürzungen
- Namenverzeichnis
- Sachverzeichnis
- Gesammelte Schriften
- Waitawhile
- Impressum