
Digitalisierung braucht Vertrauen, das auf Verständnis gründet
Technische, juristische und weltanschauliche Fragen der Quantencomputer, Neuronalen Netze, Algorithmen und Künstlichen Intelligenz
- 132 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
Digitalisierung braucht Vertrauen, das auf Verständnis gründet
Technische, juristische und weltanschauliche Fragen der Quantencomputer, Neuronalen Netze, Algorithmen und Künstlichen Intelligenz
Über dieses Buch
Digitalisierung kommt und wird unser Schicksal der nächsten Jahrzehnte bestimmen. Wir müssen die Digitalisierung gestalten. Sie bietet ungeahnte neue Möglichkeiten, sie kann unsere Fähigkeiten enorm erweitern. Sie kann uns andererseits in einen Lebensweg pressen, ohne dass wir einen Ausweg finden. Doch was ist zu tun? Verstehen und Technik bewusst anwenden, muss unser Motto heißen, in einer Welt der potentiell unendlichen Chancen und Herausforderungen.In der Arbeit, der Freizeit und im Privatleben dominiert die Digitalisierung als Nachfolger der heutigen Informationsgesellschaft. Künstliche Intelligenz wird bestimmen, wie unsere Persönlichkeit und unser Potential bewertet werden, wie wir bei Krankheit behandelt werden und wie wir unser Geld anlegen können. Quantencomputer können in Millisekunden unsere Sicherheitsmaßnahmen knacken und uns ausforschen.Digitalisierung kommt nicht als Gefahr daher, sondern als Verführung. Avatare werden uns komfortabel, liebenswürdig und umfassend überall unterstützen. Viele von uns werden einfache Dinge, wie Reise und Hotel buchen, den hübschen, schnellen Avataren überlassen, selbst unfähig zu durchschauen was der Avatar macht. Wenn wir nicht wissen, wie die Algorithmen rechnen, gestaltet ein guter oder ein schlechter unsere Zukunft. Neuronale Netze werden so tun, als könnten sie autonom denken. Wir werden sie gerne nutzen. Doch es kann auch ein kaltes, maschinelles Denken sein, das unsere Empfindungen, unseren Glauben und unsere Seele verkrüppeln lässt.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Leuchtturm 1: Super- und Quantencomputer
Von Neumann - Architektur
- Wenn die Recheneinheit im (mechanischen und elektronischen) Computer immer nur so Schritt für Schritt vorankommt, dann müssen wir das als Grundlage nehmen.
- Im elektronischen Computer sind die Programme in einem elektronischen Speicher (z.B. Magnetkerne). Wo sollen jetzt die Daten herkommen, mit denen diese Programme umgehen sollen? Na ja, halt auch vom Speicher. Also: Programme und Daten kommen in den Speicher.
- Und wie kommen die Daten in den Speicher?
- Erstens, indem der Programmierer sie in die Programme reinschreibt. Das macht er etwa in Zählschleifen, mit denen man beispielsweise die Steuer-Millionäre im Finanzamt zählt: Zahl_Millionäre = Zahl_Millionäre + 1. Zahl_Millionäre ist ein Speicherplatz und dieser Computerbefehl addiert auf die jeweils dort gespeicherte Zahl eine „1“ , sobald er einen neuen Millionär gefunden hat, und speichert das Ergebnis auf diesem Speicherplatz gleich wieder ab.
- Zweitens, indem die Daten von einem Magnetband, einer Lochkarte, einem USB-Stick in den Speicher kopiert werden über Verbindungskabel. Diese Verbindungskabel nennt man Bus und seit die Lichtgeschwindigkeit etwas ist, was Computer langsam macht, ist die Bus-Technik im Computer eine hochinteressante Wissenschaft.

- Beim Rechnen werden die Dezimalzahlen in die Binärzahlen 0 und 1 umgerechnet. Die dezimal-Zwei ist dann „10“ und die Dezimal-Zehn ist dann „1010“ in Binärzahlschreibweise. Bei den 16-Bit-Computer haben die Informatiker schnell zusätzlich das 16er-Zahlsystem dazu genommen. Ein Kinderspiel, wenn man es mal verstanden hat. Dazu die Information, dass im vorchristlichen Ägypten auf der Basis von 60 gerechnet wurde. In dem System ist „11“ dann die Dezimal-Einundsechzig. Hirten, Kaufleute usw. sollen damals in der Lage gewesen sein, Mengen bis 60 (also zum Beispiel die Zahl der Tiere auf der Weide oder die Zahl der Säcke am Kai) „mit einem Blick“ zu zählen. Wer viel mit Zahlen zu tun hat, wird dies als plausibel ansehen.
- Beim logischen Denken nutzt der Computer mit den Binärzahlen die Wahrheitswerte der klassischen Logik ohne die Prädikatenlogik. Damit kann man die üblichen logischen Verknüpfungen „und“, „oder“ und „daraus folgt“ einfach wie folgt beschreiben. Die Binär-Null liest man als „falsch“ und die Binär-Eins liest man als „wahr“.
| Wahrheitswert der Aussage a | Wahrheitswert der Aussage b | Wahrheitswert der Aussage „a und b“ | Wahrheitswert der Aussage „a oder b“ | Wahrheitswert der Aussage „aus a folgt b“ |
| 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
| 1 | 0 | 0 | 1 | 0 |
| 0 | 1 | 0 | 1 | 1 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 1 |
- Rechnerkerne von Computern (sog. CPU17) arbeiten strikt linear. Es gibt kein Denken, Assoziieren von Gedanken oder ähnliches, sondern nur die sequentielle Abarbeitung des Programmcodes.
- Die Logik der Recheneinheiten ist ebenfalls sehr einfach. Eine Recheneinheit kann neben ein wenig Zeichenketten hin- und herschieben nur das Rechnen mit den digitalen Ziffern 0 und 1. Sie kann die primitiven logischen Operationen „und“, „oder“ und „nicht“. Die Prädikatenlogik mit „es gibt ein x, so dass x ….“ und „für alle x gilt, so dass x ….“ kann die CPU in der Regel nicht in einem Befehl sondern nur in mehreren Programmierbefehlen leisten.
- Ähnlich ist es bei den Datenstrukturen.18 Die Rechnerkerne können nur auf direkt adressierbare Bereiche im Speicher zugreifen. Will man diese Bereiche verketten (sog. Listen) oder indexieren (Index-Dateien), dann ist meistens ein kleines Programm dafür nötig. CPUs, die mehrere relationale Datenbanken in der Sprache dieser Datenbanken behandeln können, wurden eine Zeitlang hergestellt. Sie konnten leistungs- und kostenmäßig mit den frei programmierbaren von Neumann – Rechnern jedoch nicht mithalten. Deshalb spielt diese Technik heute keine große Rolle mehr. So geht es seither auch weiter: Objektorientierte Datenbanken (z.B. Oracle) sind auch frei programmiert und heute riesige Programmpakete. Analoges gilt für die Anwendungssysteme etwa von SAP und Navision.
- Schlussfolgern und Assoziieren erfordert eine Parallelarbeit, wie in unserem Hirn. Sie erfordern Muße (Warten auf den Geistesblitz), Unzufriedenheit mit einem Ergebnis und auch Zufall. Zufall ist mit einem von Neumann – Computer nicht einfach zu programmieren. Man kann über Algorithmen so tun, als würde man würfeln. Man tut es trotzdem nicht. Man kann auf externe Signale setzen (etwa Spannungsstörungen bei der Stromversorgung) und daraus Wahrscheinlichkeiten simulieren. Alles ist aber fraglich, weil schon fraglich ist, inwieweit es eine mathematisch reine Wahrscheinlichkeit überhaupt im jeweiligen Anwendungsbereich gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Über dieses Buch
- Zum Autor
- Inhaltsverzeichnis
- Vertrauen in die Digitalisierung
- Digitalkonzepte: Wovon jeder spricht!
- Wir haben Träume realisiert
- Leuchtturm 1: Super- und Quantencomputer
- Leuchtturm 2: Künstliche Neuronale Netze
- Leuchtturm 3: Algorithmen
- Leuchtturm 4: Künstliche Intelligenz und Deep Learning
- Vernetzte Digitalisierung und juristische Begriffe dazu
- Digitalisierung und Datenschutz: Korrekt und sicher muss es sein
- Persönlichkeitsrechte und Ethik in der digitalisierten Gesellschaft
- Unser Bewusstsein in der Digitalisierung
- Digitalisierung wird europäisch und chinesisch
- Unsere Demokratie sichern
- Stichwortverzeichnis
- Impressum