Heilige im Gespräch
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Missionare und Märtyrer

  1. 232 Seiten
  2. German
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Missionare und Märtyrer

Über dieses Buch

Missionare und MärtyrerSie legten die Grundsteine für ein christliches Europa!Mit der Befreiung von Geister- und Dämonenfurcht, die durch den Glauben an die Kraft des Christengottes überwunden wurde, begann die europäische Geistesgeschichte, die bis heute fortwirkt. Die "Zeit des Überganges", die Europa christlich prägte, verlangte ihren Missionaren und Bischöfen das Äußerste an Einsatz ab, der sie nicht selten an den Rand ihrer psychisch - körperlichen Leistungsfähigkeit brachte und bei Bonifatius und Adalbert sogar den Märtyrertod miteinschloss. BONIFATIUS, ein englischer Benediktinermönch, war es, der die Strukturen der Kirche im Auftrag des Papstes erneuerte und festigte. In den Norden Europas brachte ANSGAR, ein junger Mönch aus dem Kloster Corbie das christliche Gedankengut. Bischof ADALBERT war seinen böhmischen Landsleuten zu fromm und zu streng; sie vertrieben und verfolgten ihn lebenslang, bis er schließlich unter den Knütteln der Prussen sein Leben verlor. Abt ODILO von CLUNY war einer der Kämpfer für eine innere Reform der Kirche, die von Cluny ausging und schließlich segensreich die gesamte Kirche erfasste. Kaiser HEINRICH II und KUNIGNDE, seine Gattin, waren lebendige Vorbilder christlichen Lebens und Wirkens. Papst GREGOR VII. starb, geächtet in der Verbannung, weil er unbeugsam die Rechte der Kirche gegen weltliche Übergriffe verteidigte.

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783741294242
eBook-ISBN:
9783749412693
Bonifatius
(672/675–754)
Weniger als hundert Jahre, nachdem Papst Gregor der Große den Benediktinermönch Augustinus mit vierzig Gefährten ausgeschickt hatte, um aus den Angeln (Angelsachsen) Engel zu machen, wurde im Königreich Wessex der Knabe Wynfreth geboren. Weder Ort noch genaue Zeit der Geburt sind überliefert – doch kann man diese in der Zeit zwischen 672 und 675 annehmen. Als sicher ist überliefert, dass Wynfreth im Alter von etwa sieben Jahren dem Kloster Exeter zur Erziehung übergeben wurde. Wann Wynfreth Exeter verließ und in das bedeutendere Kloster Nursling übertrat, ist ungewiss. Dort erhielt er eine Ausbildung, die neben der Theologie auch den Bildungskanon der damaligen Zeit umfasste, ergänzt durch literarische Studien. Aufgeweckt und begabt studierte er unter den Augen des Abtes, der ihn am Ende seiner Studien als Lehrer im Kloster behielt. Damit war seine Laufbahn bestimmt. Als Benediktinermönch war er der stabilitas loci verpflichtet, die ein lebenslanges Verbleiben im Kloster vorsieht, d.h. dass ihn ein arbeitsintensives, aber wenig abenteuerliches Leben erwartete.
Im Gegensatz dazu waren iroschottische Mönche schon früher als Missionare ausgezogen, um die christliche Botschaft auf das Festland zu tragen.
Im angelsächsischen Mönchtum, das vor allem benediktinisch geprägt war, lagen die Dinge anders. Für sie war das Verlassen des Mutterklosters ein Opfer, das sie bringen wollten, um den stammverwandten Germanen auf dem Kontinent das Evangelium zu bringen.
Wynfreth war bereits über 40 Jahre alt, als er sich trotz seines hohen Ansehens und seiner glänzenden Zukunftsaussichten entschloss, das Kloster Nursling zu verlassen und in Friesland zu predigen.
Missionsarbeit bei den Friesen
Abb. 2: Das Siedlungsgebiet der Friesen
An sich stand das friesische Volk unter der staatlichen Oberhoheit des Frankenreiches, das den angelsächsischen Mönchen ermöglichte das Bistum Utrecht und das Kloster Echternach zu gründen. Wynfreth kam also nicht in unbestelltes Gebiet, aber er kam in einem ganz schlechten Augenblick.
Pippin II. war kurz davor gestorben, und sein Sohn Karl Martell hatte große Schwierigkeiten, das Erbe zu sichern. Herzog Radbod8 gelang es, große Landesteile zurückzuerobern und das angelsächsische Missionswerk, das als Zeichen der fränkischen Herrschaft betrachtet wurde, zu zerstören.
Vom Mut des fremden Mönches beeindruckt, erlaubte ihm Herzog Radbod den Aufenthalt in seinem Land und gestattete ihm auch zu predigen. Fast ein halbes Jahr durchzog Wynfreth das Land, aber ohne jeden Erfolg: Das Christentum wurde als fränkisch empfunden, und die Franken hatte man gerade aus dem Land gejagt. Wahrscheinlich sah er bald ein, dass für eine erfolgreiche Arbeit die politische und religiöse Ordnung im Missionsgebiet einander nicht widersprechen durften.
Daraufhin kehrte Wynfreth in sein Heimatkloster zurück. Doch dachte er nicht daran im Kloster zu bleiben, sondern wollte bei nächster Gelegenheit wieder aufbrechen, um seine missionarische Tätigkeit fortzusetzen.
Unterwegs im Auftrag des Papstes
Wollte er in den verschiedenen Landesteilen des damaligen Europa erfolgreich wirken – so überlegte Wynfreth – dann könne er dies nur tun, wenn er einerseits im Schutz der politischen Macht unterwegs war und andererseits einen starken geistigen Rückhalt hatte, den nur eine päpstliche Vollmacht geben konnte.
Daher reiste er, ausgerüstet mit Empfehlungsschreiben seines Bischofs Daniel von Winchester, nach Rom, zum Nachfolger des Hl. Petrus.
Das Papsttum des 8. Jahrhunderts war noch weit entfernt von der universalen Bedeutung, die es heute auszeichnet. Noch verstand sich der Bischof von Rom als Metropolit für Italien und als Vertreter des Kaisers von Konstantinopel, in dessen Herrschaftsbereich zumindest die Idee des alten Imperium Romanum fortlebte. Erst nach und nach – auch dies ist eine Entwicklung des Mittelalters – erhielt das Papsttum die hervorragende Stellung, die es bis heute innehat. Trotzdem besaß der Bischof „Beim Hl. Petrus, wie man ihn nannte, hohe Autorität, und Wynfreths Absicht war es ja, diese Autorität für seine Missionspläne zu nützen.
Zweifellos galt der Missionsarbeit bei den Germanen kein besonderes Interesse des Papstes, sonst hätte es nicht nahezu ein Jahr gedauert, bis Wynfreth das entsprechende Papier in Händen hielt, das ihn befähigte, „gentes quaecumque infedelitates errore detentae, ad quas properare Deo comitante potueris9. Schon durch diese allgemeine Formulierung wird deutlich, dass man mit der Mission der Germanen kaum konkrete Vorstellungen verband. Doch hatte die lange Wartezeit auch ihr Gutes, weil Wynfreth wichtige Kontakte knüpfen konnte, die ihm später seine Arbeit erleichterten.
Es war der Tag nach dem Gedenktag des Hl. Bonifatius, eines römischen Märtyrers, als ihm das Sendschreiben überreicht wurde. Daher erhielt Wynfreth als Zeichen der Verbundenheit mit Rom vom Papst den Namen:Bonifatius.
Von Rom reiste er zunächst nach Thüringen. In diesem Gebiet, im äußersten Nordosten des fränkischen Einflussbereiches, fand Bonifatius eine ziemlich verwahrloste Situation vor. Nur wenige Priester gab es, die den kirchlichen Vorschriften entsprachen, die anderen hatten, „beschmutzt und verunreinigt durch Hurerei, die keusche Enthaltsamkeit eingebüßt, die sie als Diener der heiligen Altäre bewahren sollten“.
Zwar konnte Bonifatius einige Thüringer Adelige und Priester von der Notwendigkeit einer Reform überzeugen, doch fehlte ihm die bischöfliche Würde, die es ihm erlaubt hätte, tatsächlich ordnend einzugreifen.
Missionsarbeit in Friesland und Hessen
Daraufhin beschloss er im inneren Frankenreich weiter zu machen. Auf dem Weg dahin erfuhr er vom Tod des Herzog Radbod, der indirekt für das Scheitern seiner ersten Missionsreise verantwortlich war. Daher brach er nach Utrecht zu Bischof Willibrod auf, wo er zwei Jahre seiner „Lehrzeit“ verbrachte. Durch die geänderten politischen Verhältnisse waren die Friesen dem Christentum gegenüber empfänglicher geworden, und man konnte sich über positive Nachrichten freuen, die in Bonifatius’ Briefen die Heimat erreichten.
Zwei Jahre blieb Bonifatius bei Willibrod, der ihn schon als seinen Nachfolger sah. Doch Bonifatius hatte anderes im Sinn. Ihn zog es weiter nach Osten, in das Gebiet zwischen Main und Lahn, dem heutigen Hessen.
Die Reise führte ihn und seine Begleiter über Mainz in das Lahngebiet, wo die Gruppe beim fränkischen Stützpunkt Amöneburg, östlich von Marburg, um Aufnahme bat. Zwar war das Christentum hier bekannt, doch gab es nur wenige Gläubige. Diese lebten verstreut und hatten nur beschränkte Kenntnisse von ihrer Religion. Im Grunde war Hessen vom Heidentum geprägt. Die Verwalter der Festung Amöneburg gehörten zu den wenigen Christen im Lande, doch auch sie hatten wenig Ahnung von der Botschaft des Evangeliums. Als sie durch die Unterweisung von Bonifatius erkannten, dass sich Götzendienst mit den Idealen der christlichen Religion nicht vereinen ließ, unterstützten sie ihn bei der Errichtung eines Mönchsklosters in Amöneburg, wo einige seiner Begleiter einzogen und blieben.
Ihre Arbeit war zweifellos erfolgreich, weil große Teile des Volkes den Predigten zuhörten und viele tausend Menschen sich taufen ließen. Dabei handelte es sich um Massentaufen; erst später folgte die Unterweisung in den christlichen Glaubenswahrheiten. Diese Vorgehensweise widersprach ganz entschieden der alten Praxis, die Katechumenen erst nach langer Schulung zur Taufe zuzulassen. Doch legte die soziale Struktur der Germanenstämme, wo die einzelnen Mitglieder in einer streng hierarchischen Ordnung lebten, die Mission von oben nahe. Über die gemeinsame Taufe der Angehörigen eines Fürstenhauses, die sich für das Christentum entschieden hatten, können wir uns heute nur wundern, weil es kaum wahrscheinlich ist, dass sich alle Familienmitglieder gleichzeitig bekehrten und noch weniger die Angehörigen des Hofes. Auch weist schon Bonifatius darauf hin, dass diese Art der Mission abgesichert werden müsse; ein Unterfangen, das nicht nur Zeit und Geduld einforderte, sondern auch ernste und fähige Boten des Glaubens, die über kirchliche Unterstützung verfügten. Die eigentliche Missionsarbeit musste nachträglich einsetzen, wollte man dem Christentum tatsächlich zum Durchbruch verhelfen.
Daher schickte Bonifatius einen schriftlichen Bericht nach Rom, um über die Schwierigkeiten der Missionsarbeit bei den germanischen Stämmen zu informieren. Anstelle einer brieflichen Antwort überbrachte ihm ein Bote die Einladung von Papst Gregor II. zur persönlichen Berichterstattung.
Bischof und Gesandter des Hl. Stuhles
Also brach Bonifatius noch im Herbst 722 mit einer Pilgergruppe nach Rom auf, um dem Papst über Missstände und Möglichkeiten einer geordneten Missionierung zu berichten. Daraufhin wurde er von Gregor II. zum Bischof geweiht. Bonifatius versprach dem Papst und seinen Nachfolgern Glaubenstreue, Gehorsam und, dass er keine Gemeinschaft haben werde mit Bischöfen, die „gegen die hergebrachten Satzungen der Väter verstießen.“ Sein Amt war an keinen festen Bischofssitz gebunden, sondern umfasste das gesamte Missionsland „Germanien.“ Auch war er keinem Erzbischof unterstellt, sondern nur dem Papst verantwortlich.
Daraus lässt sich unschwer ablesen, dass schon 722 klar war, dass jede Menge Widerstand gegen das geplante Reformwerk der Kirche erwartet wurde. Vor allem von den adeligen fränkischen Bischöfen, die in ihrer Amtsführung kaum den Vorstellungen Roms und denen des neuen Bischofs entsprachen. Geleitbriefe an alle weltlichen und geistlichen Würdenträger im Frankenreich sollten Bonifatius in seinem Reformwerk von päpstlicher Seite her unterstützen. Eine gesonderte Botschaft an Karl Martell empfahl Bonifatius dem „glorreichen Wohlwollen“ des fränkischen Hausmeiers. Nach Friesland sollte jetzt auch das Gebiet Hessen-Thüringen in enger Zusammenarbeit mit der weltlichen Obrigkeit missioniert werden.
Beginn der Reformarbeit
Den Winter 722/23 verbrachte Bonifatius in Rom und kehrte im darauffolgenden Frühjahr ins Frankenreich zurück, wo er sich sofort an den Hof von Karl Martell begab. Obwohl sich mehrere kirchliche Würdenträger gegen seine Pläne aussprachen, war der Hausmeier mit dem Konzept grundsätzlich einverstanden: Die Eingliederung der eroberten Gebiete sollte mit der Glaubenspredigt Hand in Hand gehen, um deren Beziehung zum fränkischen Reich zu fördern. Als Gegenleistung für ihre zukünftige Arbeit, wies Karl Martell seine Vasallen und Beamten an, den Missionaren jede Art von Beistand zu gewähren. Unterstützt durch die weltlichen Behörden, waren Bonifatius und seine Gefährten nun einigermaßen abgesichert und konnten ihre Missionsarbeit beginnen, ohne Gewalttaten fürchten zu müssen.
Bonifatius förderte vor allem die Bedingungen für die Missionsarbeit, die oft mühselig und nicht ohne lästige Kleinarbeit zu bewerkstelligen war. Daher wundert es nicht, dass sein Biograph Willibald den spektakulären Ereignissen im Leben des Bischofs überdurchschnittlich großen Raum widmete.
Einem Brief des Bischofs Daniel von Winchester entnehmen wir dazu einige Ratschläge, die sich auf die damalige Situation der Mission bezogen:
So sollte man dem heidnischen Götterglauben und den sich daraus ergebenden Gewohnheiten nicht allzu radikal widersprechen. Am meisten werde Eindruck machen, wenn die Götzendiener erkennen, wie machtlos ihre alten Gottheiten gegenüber dem Gott der Christen seien. Auch sollte man darauf hinweisen: Wenn die Götter allmächtig, gütig und gerecht sind, so belohnen sie nicht nur ihre Verehrer, sondern bestrafen auch ihre Verächter. Und wenn sie das tun, warum verschonen sie dann die Christen, die doch den ganzen Erdkreis von ihrer Verehrung abbringen und die Götterbilder zerstören? 10
Auf dem Gudenzberg bei Geismar stand als Wahrzeichen und Verkörperung des alten Götterglaubens eine mächtige Donareiche. Diese wollte Bonifatius fällen, um die Ohnmacht des Heidentums zu beweisen:
Abb. 3: Bonifatius fällt die Donar-Eiche
Als er sich kühnen Mutes anschickte, den Baum zu fällen, verwünschte ihn eine große Menge der herbeigeeilten Heiden in ihrem Innern heftig als einen Feind der Götter. Kaum aber hatte er den Stamm nur ein wenig angehauen, da wurde die gewaltige Masse der Eiche durch höheres göttliches Wirken in Bewegung gebracht und stürzte, nachdem der Wipfel der Äste gebrochen war, zur Erde nieder. Wie durch die Kraft eines höheren Willens barst sie sofort in vier Teile, und ohne dass die umstehenden Brüder etwas dazugetan hätten, stellten sich dem Auge vier ungeheure Spaltstücke von gleicher Länge dar. Als das die vorher fluchenden Heiden sahen, wurden sie wie umgewandelt, verurteilten selbst ihre früheren Lästerreden und priesen den Herrn. Da erbaute der heilige Bischof, nach Beratung mit den Brüdern, aus dem Holze ein Bethaus und weihte es zu Ehren des Hl. Petrus. (Willibald, Vita Bonifatii)11
Es war die Peterskirche von Fritzlar, die aus dem Holz der Donareiche errichtet wurde, in dessen Nähe auch bald ein Kloster entstand. Legendenhaft wurde auch noch von weiteren Zerstörungen heidnischer Kultstätten berichtet. Doch bildete die erfolgreiche Missionstätigkeit des Bischofs den eigent...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Widmung
  3. Hinweise
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Einführung
  6. Bonifatius
  7. Ansgar
  8. Adalbert von Prag
  9. Odilo von Cluny
  10. Heinrich II.
  11. Papst Gregor VII.
  12. Anhang
  13. Literaturverzeichnis
  14. Abbildungsverzeichnis
  15. Abbildungen der Titelheilligen
  16. Danksagung
  17. Über die Autorin
  18. Impressum