1.
Ich glaube nur, was ich sehe
Diesen Satz haben wir alle schon einmal gehört: „Ich glaube nur, was ich sehen kann und anfassen“. Der Satz ist schon in der Theorie nicht durchdacht, denn wenn wir etwas sehen und anfassen können, brauchen wir an seine Existenz nicht mehr zu glauben, wir wissen, daß es besteht, sofern wir unseren Sinnesorganen trauen. Etwas „glauben“ bedeutet doch gerade, etwas für wahr halten, was wir eben nicht sehen oder anfassen oder anderweitig beweisen können. Es gibt wohl niemanden, der etwas sieht und anfäßt, und es dennoch nicht glaubt. Höchstens der Zuschauer einer Bühnenschau eines sog. Magiers. Er sieht die Kaninchen (der deutsche Name für diese hasenartigen Tiere lautet übrigens: „Murkchen“) aus dem Hut kommen und glaubt trotzdem nicht daran, daß der Magier gezaubert hätte. Er glaubt also nicht, obwohl er es sieht. Ich würde gerne einmal einen Vertreter des Satzs „Ich glaube nur, was ich sehen kann“ mit in so eine Bühnenschau nehmen und ihn dann erneut fragen: Glaubst Du, daß da wirklich Kaninchen herbeigezaubert werden – Du hast es doch gesehen?
„Ich glaube nur, was ich sehe“ bedeutet, daß man nur das für existent hält, was man mit den eigenen Sinnesorganen erfassen kann. Wir haben fünf Sinne, nämlich Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen. Was machen wir nun aber z. B. mit dem Gas Kohlenmonoxid? Es ist farblos und geruchlos, wir sehen es nicht und schmecken es nicht. Trotzdem ist es vorhanden und sogar sehr gefährlich. Oder was ist mit verdunstetem Wasser? Wir können zwar regelrechte Dampfwolken wahrnehmen, die langsame Verdunstung von Wasser aber mit unseren Sinnesorganen nicht erkennen. Sicher, wenn man einen Eimer Wasser in die Sonne stellt, sieht man später, daß weniger Wasser in ihm ist. Aber wer es weggenommen hat, sehen wir nicht. Daß es keine Magie war, sondern ganz natürlich vorging, wissen wir, weil wir es gelernt haben (und nicht, weil wir es sehen konnten). Wir wurden also entsprechend naturwissenschaftlich konditioniert, so daß wir die Erfahrung erklären und verstehen können. Obwohl ich trotzdem Probleme hätte, zu erklären, warum Wasser einfach so langsam in die Luft geht. Aber egal, das mögen Physiker genauer machen.
Zurück zu unseren Sinnesorganen und unseren fünf Sinnen. Damit können wir also die materielle Welt erfassen. Aber wie sieht es mit der spirituellen Welt aus? Man nennt diese ja auch „übersinnliche Welt“ – es kann also gar nicht funktionieren, daß wir mit den uns zur Verfügung stehenden Sinnesorganen das Übersinnliche wahrnehmen könnten – das ist doch schon vom Ansatz her unmöglich. Das Sinnliche kann nie das Übersinnliche wahrnehmen. So, wie auch unser Gehör nur eine bestimmte Frequenzbreite von Tönen hören kann oder unser Auge nur ein bestimmtes Spektrum von Farben sieht. Gibt es deswegen andere Töne (z. B. Ultraschall) nicht, gibt es andere Farben (z. B. Infrarot) nicht? Sind diese Töne und Farben deswegen „übersinnlich“?
Die Physik lehrt uns, daß es diese Töne und Farben gibt und wir glauben das. Wir müssen uns darüber klarwerden, daß unsere Sinnesorgane nicht alles wahrnehmn können, was es gibt. Es gibt Dinge, die real sind, die wir aber trotzdem mit unsern Sinnesorganen nicht erfassen können. Unsere Weltsicht ist also eingeschränkt.
Nun gut, das wissen wir, und mit verschiedenen wissenschaftlichen Techniken ist es uns ja trotzdem möglich, die Existenz von Ultraschall und Infrarot zu beweisen. Die Wissenschaft hat es uns irgendwie bewiesen – für Menschen die vor 500 Jahren lebten, gab es so etwas aber eindeutig noch nicht. Der Horizont hat sich erweitert.
Sind wir damit nun am Ende? Ist alles, was außerhalb unserer sinnlichen Wahrnehmung liegt, damit endgültig bewiesen und mehr gibt es nicht? Oder ist es nicht vielmehr so, daß es weitere Dinge gibt, die wir jetzt noch nicht kennen oder ahnen, die aber in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten auch wissenschaftlich bewiesen werden können? Das werden viele wohl bejahen, denn die Wissenschaft geht ja immer weiter, die wissenschaftlichen Erkenntnisse nehmen immer mehr zu. Es gibt also Dinge, die wir heute noch nicht kennen oder gar beweisen können. Es wäre also doch ziemlich dumm, wenn wir heute behaupten würden: Es ist alles erforscht, mehr existiert nicht. Nein, wir stehen ja bestenfalls am Anfang der Entwicklung. Dann aber kann man doch erst recht nicht als Anhänger des materialistischen Weltbildes auf Menschen des spirituellen Weltbildes herabsehen, die von einer transzendenten Welt ausgehen und denen die Grenzen der Materie nicht gelten. Dieses „Mehr“ wird ja nicht erst in dem Augenblick existent, in dem man es wissenschaftlich beweisen kann. Ultraschall (den z. B. Fledermäuse abgeben) gab es schon immer, nicht erst seit dem Augenblick, wo Wissenschaftler ihn irgendwie nachgewiesen haben. Auch andere Dinge, die heute noch nicht bewiesen werden können, gibt es bereits. Es wäre doch klug, das irgendwie im eigenen Leben zu berücksichtigen. Dazu gehört z. B. der Komplex der Gedankenübertragung (Telepathie). Man kann sagen: Das ist nicht beweisbar, das lehne ich ab. Man kann sich aber auch derartige Techniken zunutze machen, ohne auf einen schulwissenschaftlichen Beweis zu warten (wie es sogar die Militärs der beiden Großmächte mit der Telepathie getan haben). Ansonsten würde man sich ja gegenüber der Realität einschränken, was doch nicht sinnvoll wäre. Derjenige, der also an alte religiöse Überlieferungen glaubt und sie in sein Handeln einbezieht, der hat mehr Möglichkeiten, als derjenige, der nur das nutzt, was schulwissenschaftlich bewiesen ist.
2.
Ist Spiritualität beweisbar?
Damit sind wir bereits beim wichtigsten Kritikpunkt des materiellen Weltbildes am spirituellen Weltbild: Das, was dort behauptet wird, ist eben leider wissenschaftlich nicht beweisbar. Ist es so?
Unsere Wissenschaften teilen wir in zwei Gruppen: Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften. Zu den Naturwissenschaften gehören z. B. die Physik, die Biologie, die Chemie, die Mathematik. Zu den Geisteswissenschaften gehören z. B. die Philosophie, die Germanistik, die Musik. Ich möchte aber nun noch eine dritte Gruppe einführen, die Transzendenz („Übersteigen“, Dinge die außerhalb der Sinneswahrnehmung liegen). Hierzu gehört die Spiritualität, Esoterik, Religionen (was ihre transzendenten Lehren betrifft, nicht aber ihre Geschichte oder bestimmte Bräuche) usw.
Jede Wissenschaft funktioniert nach ihren eigenen Gesetzen und Axiomen. Die Mathematik z. B. definiert ihre Zahlen und kann dann damit rechnen. Sie geht dabei durchaus sogar in Bereiche, die imateriell sind. Das einfache Addieren z. B. ist noch rein von der Natur abgesehen: Ein Apfel und dazu ein weiterer Apfel ergibt zwei Äpfel. Aber es geht weiter: Ein Apfel minus drei Äpfel ergibt „minus zwei Äpfel“. Was sind „Minusäpfel“? Das sind Schulden. Man hat also zwei Äpfel Schulden. Schulden sind aber eine gedachte Größe, und eigentlich nicht materiell. Und wenn man dann noch Brüche und imaginäre Zahlen dazunimmt, erkennt man, daß ein Großteil der Mathematik eigentlich eher eine Geisteswissenschaft, als eine Naturwissenschaft ist. Jedenfalls funktioniert die Mathematik nach ihren eigenen Regeln und Festsetzungen; würde man andere Definitionen verwenden, würde es nicht mehr gehen.
Auf jeden Fall aber können wir mit den Regeln der Naturwissenschaften niemals eine Geisteswissenschaft beweisen. Das sind ganz andere Bereiche. Die Schönheit eines Gedichtes (aus der Germanistik) können wir mit den Regeln der Physik oder Mathematik nicht beweisen. Wir können zwar Silben auszählen und damit den Rhythmus eines Gedichtes analysieren, aber seine Schönheit können wir so nicht beweisen. Umgekehrt nützt uns die Kenntnis der Philosophie nichts, wenn wir einen physikalischen Beweis führen wollen oder ein physikalisches Phänomen erklären wollen. Die Bereiche der Naturwissenschaften und der Geisteswissenschaften sind also strikt getrennt und eigentlich nicht miteinander kompatibel.
Nun nehme ich den dritten Bereich, die Transzendenz, das Spirituelle. Es ist wieder ein eigener Bereich, und der entzieht sich auch jedem Versuch, ihn von einem der andern beiden Bereiche aus „beweisen“ zu wollen. Die Transzendenz befaßt sich ja mit einer spirituellen, unsichtbaren, übersinnlichen Welt. Da helfen uns also die Regeln und Gesetze der materiellen Naturwissenschaften gar nicht, wenn wir etwas Transzendentes beweisen wollen. Aber genau das wird immer wieder versucht und der Transzendenz wird vorgeworfen, daß sie nach den Regeln der Naturwissenschaften nicht beweisbar sei. Schon der Ansatz ist falsch, denn mit den Regeln und Gesetzen der Gruppe 1 (Naturwissenschaften) können wir schon Wissenschaften der Gruppe 2 (Geisteswissenschaften) nicht mehr beweisen, erst recht gilt das natürlich für die Gruppe 3 (Transzendenz).
Nehmen wir als Beispiel die Aggregatzustände des Wassers: Gefrorenes Wasser, also Eis, entspricht den materiellen Naturwissenschaften, flüssiges Wasser entspricht den Geisteswissenschaften und gasförmiges Wasser der Transzendenz. Auf Eis können wir sogar gehen, es ist fest, anfaßbar, bearbeitbar und eben verdichtet, materiell. Es kann also mit den Sinnen gut erfaßt werden. Wenn das Wasser aber in seinem flüssigen Normalzustand ist, dann wird es schon schwerer zu handhaben, eigenwilliger, freier. Man kann es noch sehen und anfassen, aber ohne Hilfsmittel transportieren geht schon recht schwer. Aber das Wasser im gasförmigen Zustand ist für uns erst recht nicht mehr greifbar, ja wir können es nur bedingt sehen, nämlich wenn sich Dampf verdichtet. Anfassen oder gar transportieren geht gar nicht mehr.
So ähnlich müssen wir uns also unsere drei Bereiche vorstellen, und der Schulwissenschaftler, der sich mit dem Eis genauestens beschäftigt hat, der kann mit dem unsichtbaren Gas gar nichts anfangen und zweifelt an dessen Existenz.
Ein Spaten eignet sich sehr gut, um Eis zu zerhacken oder zu tragen. Das ist ein materielles Werkzeug für die Behandlung der Materie. Mit einem Spaten kann man aber kaum Wasser transportieren und Wasserdampf entzieht sich vollends der Behandlung mit dem Spaten. Alle Versuche, mithilfe der materiellen Wissenschaften das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein spiritueller Phänomene beweisen zu wollen, sind also zum Scheitern verurteilt. Es fehlen uns dazu die richtigen Werkzeuge, denn mit materiellen Werkzeugen können auch nur materielle Dinge bewiesen werden. Mit einem Mikroskop kann man keinen Strom sehen und mit einem Fernrohr kann man zwar in die Ferne sehen, unter Wasser aber hilft es uns nicht viel weiter, weil das ein ganz anderer Bereich ist.
Der Beweis kann also immer nur innerhalb des Bereiches funktionieren, und zwar nach den Regeln, die in diesem Bereich gelten. Beweise in einer Naturwissenschaft funktionieren nach den Regeln dieser Naturwissenschaft, Untersuchungen in einer Geisteswissenschaft gehen nur mit den Regeln der Geisteswissenschaft, und transzendente Phänomene können nur mit den Methoden der Transzendenz belegt werden. Dazu gehört z. B. die Erfahrung.
Man hat z. B. versucht, zu beweisen oder zu widerlegen, daß das Auffinden von Wasser im Boden mithilfe der Wünschelrute (siehe Abb. 1) möglich oder nicht möglich ist. Es wurden dazu mehrere Wasserrohre parallel in die Erde gelegt, die durch Regler unterschiedlich mit Wasser geflutet werden konnten. Es wurden Wünschelrutengänger beauftragt, das jeweils gefüllte Rohr zu finden. Angeblich lagen die Ergebnisse nicht signifikant über dem zu erwartenden Ergebnis, wenn man nur geraten hätte. Für die Anhänger des materialistischen Weltbildes war damit bewiesen, daß man mithilfe von Wünschelruten kein Wasser im Boden finden kann. Die Anhänger aber des Rutengehens nahmen das Ergebnis, um ihrerseits ihre Sichtweise zu begründen. Der Versuch hat nicht dazu beigetragen, beide Seiten zu versöhnen. Schon seine Anordnung war falsch, denn hier sollte ein spirituelles Phänomen mit einem naturwissenschaftlichen Beweisverfahren bewiesen oder widerlegt werden.
Abb. 1: Wünschelrutengänger suchen Erze. Georgius Agricola 1556.
Hoimar von Dithfurt stellte mehrere Personen nebeneinander und ließ Astrologen ihre Geburtshoroskope erstellen. Die Astrologen sollten unter diesen Kandidaten nur an Hand der Horoskope denjenigen herausfinden, der ein Verbrecher war. Angeblich gelang das keinem der Astrologen und damit war für Hoimar v. Dithfurt die Astrologie selbst widerlegt. Auch diese Versuchsanordnung war nicht richtig, denn die Astrologie ist eine Erfahrungswissenschaft, die Anlagen aufzeigt. So kann sich ein starkgestellter Mars im Horoskop zwar so auswirken, daß der Horoskopinhaber gewalttätig wird, der Mars kann sich aber auch so auswirken, daß er ein guter Sportler wird oder ein sexuell sehr aktiver Mensch. Das Horoskop zeigt eine gewisse Bandbreite, innerhalb der wir uns bewegen, es kann aber nicht zeigen, in welcher Weise wir eine bestimmte Anlage tatsächlich leben. Der starkgestellte Mars kann sich auch gegen den Horoskopinhaber wenden, wenn der diesen Mars nicht selbst auslebt. Dann kann er z. B. das Opfer eines Überfalls werden. Auch dieser Versuch war also unfair in seinem Aufbau. Außerdem kann man wohl kaum eine ganze Erfahrungswissenschaft dadurch abtun, indem man 10 Astrologen findet, die eine Aufgabe nicht lösen.
Nehmen wir z. B. die Meteorologie, eine anerkannte Naturwissenschaft. Man könnte bei einer unklaren Wetterlage 10 Meteorologen bitten, das Wetter der kommenden Tage zu bestimmen. Es kann dann genauso sein, daß sich alle 10 irren, vielleicht irren sich auch nur einige. Niemals aber würde man deswegen die gesamte Meteorologie als Scharlatanerie hinstellen, man würde eher die einzelnen Kandidaten als unfähig bezeichnen, niemals aber die ganze Wissenschaft.
Heute machen es die Meteorologen viel geschickter, sie geben nur noch Wahrscheinlichkeiten an: Mit 60 prozentiger Wahrscheinlichkeit wird es morgen regnen. Solange sie also nicht 100 % angeben, liegen sie automatisch immer richtig. Wenn sie sagen: Mit 99 prozentiger Wahrscheinlichkeit wird es morgen regnen, und es regnet nicht, dann ist ihre Vorhersage dennoch zutreffend, denn es ist das von ihnen berücksichtigte und angesagte 1 % eingetroffen. In Wahrheit drücken sie sich vor einer eindeutigen Aussage. Wenn das die Astrologen machen würden, könnte auch niemand die ganze Astrologie wegen dieser Aussagen anzweifeln.
Jeder hat das schon oft erlebt: Der Wetterbericht sagt Regen an. Wir packen also zur Sicherheit den Regenschirm ein. Doch es regnet nicht. Die meteorologische Prognose war falsch. Wie reagieren wir nun? Hören wir etwa nicht mehr auf den Wetterbericht? Nein, keinesfalls. Schon am nächsten Tag packen wir wieder den Regenschirm ein, wenn wiederum Regen angesagt wird.
Und wenn wir von einem Astrologen oder Hellseher eine Prophezeihung bekommen, dann stellen wir uns darauf ein. Tritt sie dann nicht ein, sind wir nur allzugern bereit, die ganze Astrologie oder Hellseherei als Unsinn zu bezeichnen. Wir messen also mit zweierlei Maß: Hier die anerkannte Schulwissenschaft der Meteorologie, deren Vorhersagen wir grundsätzlich glauben, dort die unwissenschaftliche Astrologie, die wir bei dem kleinsten Fehler bereitwilligst verurteilen.
Was die Wissenschaftler beschreiben, ist die materielle Welt. Die materielle Welt hat aber eine geistige (spirituelle) Ursache, die sehen die Wissenschaftler nicht. Sie sehen also nur die Auswirkungen in der Materie, nicht die Ursachen. Und nun versuchen sie, für diese Auswirkungen eine halbwegs plausible Erklärung zu finden.
Man stelle sich einmal vor, daß jemand große Hagelkörner findet, aber den zugehörigen Hagel (das Gewitter) nicht gesehen hat oder überhaupt kennt. Nun wird er die Körner nach allen Regeln der Wissenschaft analysieren und wird genau angeben können, woraus sie bestehen, aber nicht, woher sie kamen und warum. Er wird also andere Theorien der Herkunft finden, um das ihm Unerklärliche zu erklären. Z. B. daß sich Wasser- und Tautropfen ebenso zusammenklumpen können.
Wissenschaftliche Theorien sind Theorien, nicht mehr. Zuweilen werden sie wieder verworfen - in der Erstauflage von „Brehms Tierleben“ wurde noch das Einhorn ausführlich beschrieben. In der Erstauflage des Was-ist-was-Buches „Der Mond“ (Tessloff-Verlag) wurde noch behauptet, auf dem Monde könne es eventuell niederes Leben geben.
Das Leben ist nach spiritueller Lehre wie eine Klassenarbeit, man soll zeigen, was man kann und wo man steht, ohne die Regelbücher in der Hand zu haben. Deswegen darf die transzendente Welt nicht nach den Regeln der materiellen Welt beweisbar sein, denn dann würde man nur aus Berechnung das Gute tun.
3.
Wissenschaft ist Religion und Glaube
Eine provokante These, diese Überschrift. Wie ist das gemeint? Nun, die Spiritualität macht Aussagen etwa über Gott, Götter, Geister oder ein Jenseits. Diese Dinge können wir nicht unbedingt überprüfen, wir sind also darauf angewiesen, sie zu glauben.
Die materiellen Wissenschaften hingegen machen Aussagen über die Beschaffenheit der Materie, die wir angeblich sofort überprüfen können. Deswegen ist die materielle Wissenschaft bewiesen und nachvollziehbar, die Spiritualität aber unbewiesen und reine Glaubenssache. So heißt es jedenfalls allgemein.
In Wahrheit stimmt das natürlich nicht. Auch die Wissenschaft stellt Theorien auf, die nicht unbedingt stimmen müssen. Als die zum Pluto entsandte Son...