
- 200 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Anlässlich des 1150-jährigen Bestehens von Beverbeck, einem Dorf in der Lüneburger Heide, ist diese Chronik geschrieben worden. Die Geschichte dieses Dorfes und fast alle Aspekte des dörflichen Lebens finden Erwähnung. Anhand von Karten und Bildern wird das Früher mit dem Heute verglichen.
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Information
Die Schule in Beverbeck
Mit der Reformation (1517 - 1648), die in Deutschland maßgeblich von Martin Luther begründet wurde, kam insbesondere im nordöstlichen Deutschland eine Reformbewegung in Gang. Diese wurde auch von einigen Fürsten unterstützt. In der Zeit von 1521 - 1546 war Herzog Ernst I. Fürst von Lüneburg. Im Jahre 1525 bekannte er sich öffentlich zur Lehre Luthers. Wie alle anderen Reformatoren auch, wollte Ernst I. das Bildungswesen erneuern. Jedermann sollte in der Lage sein, die von Martin Luther in die deutsche Sprache übersetzte Bibel lesen zu können. Zusammen mit dem Theologen Urbanus Rhegius leitete Ernst I. eine kirchliche Neuordnung ein. Gemäß der Lüneburger Kirchenordnung, die 1564 erstmals in gedruckter Form vorlag, sollten von allen Küstereien des Fürstentums Volksschulen eingerichtet werden. Zunächst wurden Räumlichkeiten im Küsterhaus bereitgestellt. In den weiter entfernten Orten fanden die Schulstunden in Bauernstuben statt. Grundsätzlich oblag die Schulaufsicht der Kirche.
An welcher Stelle in Beverbeck der erste Schulunterricht stattfand, ist nicht überliefert. Der erste urkundlich erwähnte Lehrer in Beverbeck war Jürgen Diersen 17; er unterrichtete hier um 1684. Die Familien haben ihre Kinder sicherlich nicht gern in die Schule geschickt, weil ihnen hierdurch die Arbeitskraft der Kinder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stand. Ein weiteres "Übel" war, dass die Arbeit des Lehrers auch noch in irgendeiner Weise vergütet werden musste.
Allgemein wurde in dieser Zeit der Beruf des Lehrers gering geschätzt. So war die Entlohnung meistens sehr dürftig und musste durch zusätzliche Einkünfte ergänzt werden. Wenn der Unterricht in der bäuerlichen Stube abgehalten wurde, waren Störungen und Spötteleien durch das Hauspersonal an der Tagesordnung.
Die Geringschätzung des Lehrerberufes in dieser Zeit (um 1700) zeigt sich auch in dem folgenden Fall:
Um seine aufwändige Hofhaltung finanzieren zu können, vermietete Friedrich I., König von Preußen, seine Soldaten nach Spanien. So mussten immer mehr Soldaten rekrutiert werden. In jener Zeit wäre beinahe der Schulmeister von Beverbeck gegen seinen Willen Soldat geworden. Der damalige Bienenbütteler Pfarrer Toppius berichtet über dieses Ereignis:
"... an eben diesem Tage unserer synodi zu Lüne (im Jahre 1701) gegen Abend haben des Hauptmann von Rehden seine Soldaten in Lüneburg meinen Schulmeister zu Befferbeck, Statz Bergmann, vor dem Sülztore, als er wieder nach Hause gehen wollte, mit Gewalt weggenommen, daß er ein Soldat werden sollte.
... Der Herr Superintendent schrieb es flugs nach Zelle und hatte viel Mühe, daß er erstlich nach verflossenen 6 Wochen wieder loskam. Der gute Kerl hatte mittler Zeit viel Hohn und Spott von den gottlosen Soldaten leyden und noch zuletzt, da er schon losgesprochen war, auf dem Esel reiten müssen."
Der "Esel" war ein Bestrafungsgerät. Auf vier einfachen Holzbeinen ruhte sein Rumpf, der aus Hölzern bestand, deren scharfe Kanten nach außen gerichtet waren. Soldaten, die aus irgendeinem Grunde zum "Eselreiten" verurteilt wurden, mussten oft stundenlang darauf sitzen und mit zusammengebissenen Zähnen den dadurch verursachten Schmerz ertragen. 18
Im Jahre 1717 folgte durch Friedrich Wilhelm I. die Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Der König verordnete, dass alle Kinder vom 5. bis zum 12. Lebensjahr in die Schule gehen und erst dann entlassen werden sollten, wenn sie lesen und schreiben konnten. Überdies musste der Katechismus auswendig gelernt werden.

Schulpflichtverordnung durch Friedrich Wilhelm I
Als ein Zeugnis aus dieser Zeit, in der Schulen gegründet werden mussten, wird die erste Chronik hier ungekürzt wiedergegeben. Sie ist von Georg Heinrich Brüggemann, der von 1864 bis 1879 Lehrer in Beverbeck war, geschrieben worden. Lehrer lebten in miserablen Verhältnissen und wurden mit Naturalien bezahlt. Die Schulräume befanden sich in einem Zustand, der den Stellenwert der Schule als Bildungsinstitution, insbesondere in der dörflichen Gesellschaft, widerspiegelte.




Schulchronik von Beverbeck 19
von 1730 bis 1824
Die ältesten Nachrichten über Lehrer, Schulhaus und sonstiges Schulwesen, inwieweit sie zuverlässig sind, reichen bis zum Jahre 1730; denn laut Kirchenbuch der Kirche zu Bienenbüttel heißt es: 1730 den 8.April starb zu Beverbeck der Schullehrer Kreis, Daniel Joachim. Im Jahre 1786, den 12.April, starb daselbst der Schullehrer Schlede, Johann Heinrich. Anzunehmen ist wohl, daß nach Schlede der Lehrer Benecke gekommen, denn ebendaselbst heißt es wieder; 1824, den 6.Oktober, starb zu Beverbeck der Schullehrer Jürgen Christoph 20 Benecke, welcher daselbst 34 Jahre Schullehrer gewesen ist. Er wurde in der ganzen Gemeinde geliebt und geehrt, wurde öffentlich beerdigt und von allen drei Schulgemeinden gefolgt. Er war 60 Jahre und 10 Monate alt und der Sohn des Schullehrers Gerhardt Hermann Benecke zu Bornsen. Ihm folgte sein Sohn Jürgen Ludwig.
Vom Jahre 1798 an, erzählte der Altentheiler Peter Harms hierselbst, wo er zuerst zur Schule gegangen, stand noch das Schulhaus auf dem sogenannten Köthberge, und war zu gleicher Zeit Wohnhaus für Gemeindekuh- und Schweinehirten. Beide wohnten zusammen in einer Stube, während der Lehrer mit seiner Familie auch eine Stube hatten. Die Wohnstube war also Schulstube und Schlafkammer für die Lehrerfamilie. Der eben erwähnte Lehrer Benecke war zugleich Schneider und Imker, denn bei seiner Nadel ließ er lesen, hersagen und gab auch Anleitung zum Rechnen. Die Zahl der Schüler betrug damals einige dreißig und die Schulgemeinde bestand aus den Ortschaften: Beverbeck, Eitzen, Bardenhagen, Grünewald und Rieste. Häuslinge gab es damals wenig. Eigene Schulländereien gab es zu der Zeit noch nicht; für wenig Geld konnte sich der Lehrer etwas pachten, was ihm auch gerne umsonst zurecht d.i. bestellt wurde. Schulgeld zahlte man für den Winter à Kind 1 Gulden und für den Sommer 4 Gute Groschen, dafür gab der Lehrer im Winter 30 Stunden und im Sommer täglich 3 Stunden. Zu Johanni hörte die Sommerschule auf, und erst drei Wochen nach Michaelis wurde vom Prediger von der Kanzel die Winterschule angekündigt. - Die alte Schulköthe war eine elende Hütte, ringsum waren die Wände mit Lehm (...) und die meisten Fensterscheiben mit Pappe oder dünnen Brettern ersetzt. Die Decke in der Schulstube war an mehreren Stellen geborsten, so daß die Strohhalme durchhingen. Beim Hinausgehen fielen in der Regel mehrere, namentlich die Kleinen, denn der Lehmfußboden war so uneben, trotzdem er oft von Schulmeisters Mutter gebessert wurde.
1802 erbaute die Gemeinde ein neues Schulhaus an Ort und Stelle des jetzigen 21. Der Grund und Boden, auf welchem das Schulhaus zu stehen kam, gehörte dem Hauswirth Jarfe und Jürgen Meyer und erhielten für die Abtretung desselben Ersatz aus den Gemeinheiten. Jarfe auf dem Soetfelde und Meyer im Röthen.
II von 1824 bis 1864
So lange der alte Jürgen Benecke lebte, war die Schule ohne eigene Ländereien.
Nachdem er für den Schuldienst zu schwach wurde, erhielt die Stelle sein Sohn Ludwig, der noch bei seinen Schüler in gutem Andenken steht; freilich war er ein sehr strenger Mann, doch bei dem allen auch wieder recht kindlich. Dieser Ludwig Benecke kaufte sich, um Ackerbau zu treiben, in der Nähe von Neu Rieste eine kleine Fläche Landes von dem Hauswirth Peter Jungemann aus Grünewald.
Die Riester, die früher ihre Feldmark verkoppelten als Beverbeck und Eitzen, gaben bei Neu-Rieste oder Vogelsberg 6 Morgen Heidboden als Eigentum an die Schulstelle ab. Außerdem erhielt die Schule vor Verkopplung der Beverbecker Feldmark einen Teil des jetzigen Wiesenlandes, so daß Benecke sich von jetzt an eine Kuh hielt.
Im Jahre 1840 verkoppelte Eitzen und Beverbeck und dem Benecke wurde die gezahlte Kaufsumme für sein von Jungermann gekauftes Land erstattet, und die Schule bekam ihre Grun...
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Grußwort der Ortsvorstehers
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Erste urkundliche Erwähnung Beverbecks
- Politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gegebenheiten zurzeit der Dorfgründung
- Erste Ortslage von Beverbeck
- Beverbeck und die Amtsvogtei Bienenbüttel
- Der Moorteich
- Beverbecks Straßenanbindung
- Die Landverkopplung
- Zusammenlegung von Ortschaften
- Die Schule in Beverbeck
- Grünewald
- Unwetter
- Landwirtschaft zurzeit des Nationalsozialismus
- Strukturwandel in der Landwirtschaft
- Dorfleben
- Spielen auf dem Dorf
- Das Gasthaus
- Freiwillige Feuerwehr Beverbeck-Grünewald
- Sportgruppe Beverbeck -Grünewald
- Die Jagd
- Mia Meyer
- Jung und Alt
- Beverbeck und Grünewald im Wandel der Zeit
- Ansichten von Beverbeck und Grünewald
- Statistik
- Zeittafel I
- Zeittafel II
- Impressum