Personalbilanz Lesebogen 98 Lehrer trifft Managementkompetenz
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Personalbilanz Lesebogen 98 Lehrer trifft Managementkompetenz

Evaluierung von Intangibles

  1. 40 Seiten
  2. German
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Personalbilanz Lesebogen 98 Lehrer trifft Managementkompetenz

Evaluierung von Intangibles

Über dieses Buch

Wissenserwerb in der Schule entwickelt sich vor allem durch wiederholtes Üben, Steuerung und Fehlerkorrektur. Hierfür braucht es kompetente Wissensträger mit Lenkungshandeln. Ein besonderer Glücksfall hierbei wären Lehrer, die Wissen auf einer hohen Motivationsebene vermitteln können: der Lehrer quasi als Motivationsdroge. An erster Stelle steht hierbei das sogenannte "People Management": Auswahl von und Umgang mit Lehrern. Schulen schneiden dann am besten ab, wenn sie im Kollegium systematisch ihre besonders guten und besonders schlechten Lehrer herauszufinden suchen. Lehrer, die besonders schlechte Leistungen zeigen, werden gezielt weiter entwickelt. Lehrer, die besonders gute Leistungen zeigen, werden besonders gefördert und auch belohnt. Diese Form der Managementkompetenz dürfte sich wohl eher auf Privatschulen beschränken: was die Auswahl von Lehrern und Entlohnung von Spitzenleistungen angeht sind staatliche Schulen nicht nur stark eingeschränkt, man spricht auch nicht (offiziell) darüber. Während man für Finnland sagt, dass dort nur eine Auslese der Besten in die Klassenzimmer darf (Schule als Magnet für Job-Eliten), scheint das deutsche Bildungssystem von einem solchen Ideal noch weit entfernt. D.h. das schulische Personalmanagement scheint insgesamt ein Problemfall zu sein.

Häufig gestellte Fragen

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Information

1 Lehrer sein ist schwer - improvisiertes Multitasking

Wenig gesellschaftliche Anerkennung und Karrierechancen - Lerncoach und Sozialbetreuer – Verantwortungsdruck und Optimierungsmanagement –– Höchstleistung und Schuldzuweisung – Anspruch und Voraussetzung. Es soll auch Lehrer geben, die ihre Schüler terrorisieren. Wie viele Schüler aber treiben umgekehrt ihre Lehrer zur Weißglut. Es gibt gewiss nicht nur schlechte Schüler, sondern durchaus auch schlechte Lehrer. Anzunehmen, dass es in einem Lehrerkollegium so viele gute und schlechte Mitarbeiter gibt, wie in jedem Büro einer Firma ansonsten auch. An verschiedenen Stellen dieser Ausführungen wird daher immer wieder einmal ein Blick auf die Lehrerschaft analog zu Vorgesetzten in einem Unternehmen geworfen. Von Lehrern wird immer mehr abverlangt: wie von einem Top-Manager eines Unternehmens wird von einem Lehrer ganzheitliche Optimierung verlangt, der analog zu Produkten maßgeschneiderte Schulabgänger hervorzubringen habe. Der Lehrer hat Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf zu tragen, muss dafür sorgen, dass Schüler mit schlechter Bildungsperspektive nicht noch weiter abrutschen. Kommt es zu schlechten Leistungen oder sozialem Fehlverhalten, so sei eben das schlechte Management des Lehrers daran schuld
 
Vgl. u.a. Schulerfolg und Intelligenz
http://www.bs4-augsburg.de/schulberatung/Intelligenz_und_Schulerfolg.pdf
 
Nur haben Lehrer keine starke Lobby, gesellschaftliche Anerkennung und Karrierechancen sind eher begrenzt. Vor diesem Hintergrund haben es Lehrer zu tun mit u.a.
Eltern, die ihren Kindern vermitteln, Schule sei Nonsens
Klassen, in die eine zunehmende Heterogenität der Gesellschaft gespült wird
Forderungen als Ersatzerzieher zu fungieren
Kindern erst einmal die deutsche Sprache zu vermitteln
Erwartungen von Helicopter-Eltern, ihren Kindern den Karriereteppich auszurollen
Anforderungen, gleichzeitig Lerncoach und Sozialbetreuer zu sein.
Kurz gesagt: von Lehrern werden permanente Höchstleistungen und Fähigkeiten im improvisierten Multitasking verlangt, ohne hierfür entsprechende Voraussetzungen zu schaffen
 
Hier kommen die manchmal milde belächelten sogenannten „weichen“ Faktoren ins Spiel. So besteht in der Praxis weitgehend Einigkeit darüber, dass die Managementfragen bezüglich der klassischen Produktionsfaktoren weitgehend ausgereizt sind. Anders beim Intellektuellen Kapital, d.h. den „weichen“ selten oder überhaupt nicht gemessenen Faktoren: hier liegt die Managementzukunft noch vor uns. Diese Annahmen dürften ebenso auf Verfahren zutreffen, die in einem Zusammenhang mit Managementkompetenzen im Schulbereich stehen. 

2 Pädagogische Angebotsqualität

Gestaltungselemente – soziale Kompetenzen - Kompensation sozialer Benachteiligung – Lernstoff anschaulich und verständlich – Aktivierung und Herausforderung – Motivation und Partizipation. Eine Wissensvermittlung auf Vorrat von früher reicht heute bei weitem nicht mehr aus. Information und Wissen haben verschiedene Aspekte und dürfen nicht miteinander verwechselt werden. Informationen alleine haben weder einen besonderen Wert noch einen Zweck an sich. D.h.: nur wenn es gelingt, Daten zu Informationen und diese zu Wissen zu machen, kann auch der angestrebte Leistungserfolg gesichert werden.
 
Steigt die pädagogische Qualität, verbessern sich auch die Schulnoten. Gestaltungselement für Ganztagsschulen u.a.:
Hausaufgabenbetreuung
Fachbezogene Förderangebote
Arbeitsgemeinschaften
Ungebundene Freizeit/Spiele
 
Pädagogische Qualitätsziele:
Lernmotivation
Schulfreude
Soziale Fähigkeiten
Kognitive Fähigkeiten
Kompensation soziale Benachteiligung
 
Vgl. u.a.
http://www.bmbf.de/pubRD/steg_2010.pdf
   
Soziale Kompetenzen zählen zu den Schlüsselfaktoren im späteren Erwachsenen- und Berufsleben. Zu den Erfolgsfaktoren für qualifizierte Lehrangebote zählen:
Motivierungsqualität
Partizipationsmöglichkeit
Aktivierende und herausfordernde Aufgabenstellungen
Nutzung von Vorwissen der Schüler
Auch trockener Stoff wird interessant und spannend gemacht
Das zu Lernende wird anschaulich und verständlich erklärt
Erarbeitung von Lösungen in Gruppen
Es wird auf Ergebnisse Wert gelegt
eigene Meinungen werden gefördert
 
Wenn über Pisa Druck ausgeübt wird, Erziehungs- und Bildungsangebote zu eng an den Standards der Wirtschaft auszurichten, werden die Grenzen zwischen Bildung und Ökonomie überschritten. Der Funktion des Erziehens werden rein ökonomische Denkweisen mit Wachstumsideologien und Renditestreben übergestülpt.
 
Analyse mit Portfolio-Instrumenten aus der Personalbilanz-Toolbox:

Größe des Bubbles zeigt die Qualität der Faktorengruppe an:
Lage des Bubbles im 1. Quadranten oben rechts: die Faktor-Merkmale Quantität und Systematik sind gut ausgeprägt.
Lage des Bubbles im 2. Quadranten oben links: für das Faktor-Merkmal Quantität besteht noch Verbesserungspotential.
Lage des Bubbles im 3. Quadranten unten links: für die Faktor-Merkmale Quantität und Systematik besteht noch Verbesserungspotential.
Lage des Bubbles im 4. Quadranten unten rechts: für das Merkmal Systematik besteht noch Verbesserungspotential.


 

3 Gespür für Grammatik, Syntax und sprachlichen Ausdruck

Lehrer für Latein – ein Relikt nutzloser denn je ?– Musikalität des Hexameters - Vertreter institutionalisierter Nutzlosigkeit. Latein ist nach Englisch und Französisch an deutschen Schulen immer noch die meistgelehrte Sprache. Nur: Latein ist eine tote Sprache und für nichts mehr nützlich. Das von einem Lateinlehrer vermittelte Wissen ist kaum noch einen Euro wert. Schüler müssen nach wie vor Vokabeln und Grammatik pauken, Kommunikationskompetenz im Zusammenhang mit Latein bleibt ein Fremdwort. Weil Latein immer mehr an praktischem Berufsnutzen (selbst bei Medizinern und Juristen) verliert, gerät der Unterricht hierzu immer mehr unter Rechtfertigungsdruck. Was Wunder auch, da der Begriff Latein vorwiegend negativ besetzt ist: viele Ehemalige verbinden ihn mit einer Fülle an negativen Erfahrungen, die sie nicht vergessen können und die sie ein Leben lang begleiten.
 
Zumindest im Nachhinein betrachtet muss nicht alles nur negativ gewesen sein. Mag sein, dass sich die eigentümliche Musikalität des Hexameters nicht sofort und nicht jedem erschließt. Trotzdem: das Übersetzen vom Lateinischen ins Deutsche verfeinert da Gespür für Grammatik, Syntax und sprachlichen Ausdruck und vergrößert überdies den Wortschatz. Die Schüler müssen sich der Harmonie der Grammatik fügen: Standpunkte, Meinungen und Kommunikationskompetenzen bringen sie an dieser Stelle nicht weiter. Ein Lateinlehrer erscheint daher zwar vielen nutzloser denn je: für ihn aber spricht, dass er einer der letzten professionellen Vertreter institutionalisierter Nutzlosigkeit ist und der Lateinunterricht eine „edle Veranstaltung zur Förderung des Geistes ohne konkreten materiellen Nutzen“ ist. Der Lateinlehr quasi als sinnvoller Gegentyp zum sogenannten modernen Lehrer als Kompetenzmanager.

4 Humboldt´sches Bildungsideal und Business Intelligence

Angst vor dem eigenen Urteil – Kontraproduktive Entscheidungsfähigkeit – Ganzheitliches contra selektives Denken – Scheinobjektivität mancher Evaluierungskriterien – Nachhaltigkeit auf dem Prüfst...

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Lehrer sein ist schwer - improvisiertes Multitasking
  2. 2 Pädagogische Angebotsqualität
  3. 3 Gespür für Grammatik, Syntax und sprachlichen Ausdruck
  4. 4 Humboldt´sches Bildungsideal und Business Intelligence
  5. 5 Personalbilanzen könnten eine Früherkennung künftiger Chancen und Risiken unterstützen
  6. 6 SWOT-Analyse Bildung und Schule
  7. 7 Rohstoff "Wissen"
  8. 8 Wissen auf hoher Motivationsebene vermitteln können
  9. 9 Konzept in einem komplexen Wissensumfeld
  10. 10 Qualifikation und Kompetenz der Lehrenden
  11. 11 Flexible Handlungskompetenz in der Lerngesellschaft
  12. 12 Bildungsökonomischer Output
  13. 13 Bildungskarriere - Eltern als Richtschnur
  14. 14 E-Learning - Mobiles Lernen - Mikrolernen - Computer- und Web Based Training
  15. 15 Lehrerevaluation
  16. 16 Präsenzunterricht, bestimmter Ort, bestimmte Zeit
  17. 17 Anpassung von Wissen an den Arbeitsmarkt
  18. 18 Einklang aus Lesen, Schreiben, Rechnen
  19. 19 Sprachbewusstsein und Dynamik des Lesens
  20. 20 People Management und Target Setting
  21. 21 Unterstützung für berufstätige Eltern und Alleinerziehende
  22. 22 Schulisches Personalmanagement als Problemfall
  23. 23 Erfolgsfaktor Lehrer - Wissensvermittler im Möglichkeitsraum
  24. 24 Führungskräfte und Lernbegleiter
  25. 25 Mangel an mehrdimensionaler Ausrichtung
  26. 26 Potenziale und Wirkungsbeziehungen
  27. 27 Die Relationen müssen stimmen
  28. 28 Managementkompetenz allgemein
  29. Impressum