Bergbau am Altenberg bei Elben
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Bergbau am Altenberg bei Elben

  1. 40 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Bergbau am Altenberg bei Elben

Über dieses Buch

Geschichte des Bergbaues der Grube Altenberg und Nachbargruben im Bereich Altenberg bei Elben vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Ziel dieses Werkes war es, die komplette Geschichte der Gruben am Altenberg, Molitor, Wilsmicke und an der Sange zu erzählen. Mit zahlreichen Bildern und Grubenrissen.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783734746482
eBook-ISBN:
9783738690101
Auflage
2
Thema
History

Die Flur „am alten Berge“

Der Altenberg ist eine Anhöhe nördlich des Elbebaches zwischen Elben, Thieringhausen und Gerlingen. Im Westen wird er vom Tal der Gosmicke begrenzt, im Osten von der Wilsmicke. Beide Bäche fließen dem Elbebach zu, welcher den Altenberg im Süden begrenzt. Gegenüber der Wilsmicke liegt die sogenannte Sange (siehe Bild 2).
Bergmännisch interessant waren die am Altenberg aufsetzenden Gänge, in denen Erzmittel vorkommen. An einigen Stellen verdrängt Kupferkies den Eisenstein. Die Erzgänge treten teilweise parallel auf. Dann sind sie wieder in verschiedene Richtung zerrissen. Diese Gänge gehören zum sogenannten Altenberger Gangzug. Die Hauptstreichrichtung des Altenberger Gangzuges ist nordwestlich-südöstlich. Die Gänge fallen mit 40-50 °nach Süden bzw. Südwesten ein.1
Im Mittelalter ging der Abbau wahrscheinlich vornehmlich auf Eisenerze um, welche auf dem Ausbiss dieser Gänge im Mittelalter im Tagebau gebrochen und zum Verhüttungsplatz im Tal der Wilsmicke gebracht wurden, wo sie zerkleinert, ausgeklaubt, geröstet und dann verschmolzen wurden. Den Verhüttungsplatz hat Hans Sönnecken nachgewiesen. Er befand sich oberhalb des heutigen Angelteiches am Zusammenfluss der Wilsmicke mit einem Nebenbach. Der Ort war ideal, denn Erze, Holz und Wasser waren in der Nähe zu beschaffen. Der Hüttenplatz konnte durch Kugeltopfscherben in das 11.-13.Jahrhundert datiert werden2 (siehe Bild 3).
Aufgrund des hohen Mangananteiles eignete sich hervorragend für die Herstellung von Klingenstahl und wurde als Stahlstein gehandelt.3
GRUBEN AM ALTENBERG

Baptistenzeche

Nach einem Gutachten von Gerling 18674 war das beste Vorkommen des Altenberger Gangzuges die im nordöstlichsten Teil des Altenberges gelegene „Baptistenzeche“, die schon im 17. Jahrhundert unter dem Namen "Meusers Stahlspatgrube" betrieben wurde (siehe Bild 4).
Nachdem alle Erze bis zum Grundwasserspiegel abgebaut waren, war diese Lagerstätte durch einen aus dem westlichen Seitental, an der Gosmicke, angesetzten Stollen bereits entwässert worden. Nachdem die Erze bis auf das Niveau dieses Stollens abgebaut worden waren, wurde das Grubenwasser in einem saigeren Wasserhaltungsschacht gehoben und es konnten unter dem Stollenniveau die Erze abgebaut werden.
Bis 1761 mussten für die Wasserhaltung in dieser Grube täglich 25-30 Arbeitskräfte schuften5. Diese waren vermutlich damit beschäftigt, Handpumpen zu betreiben oder mit Eimerketten, das Wasser aus der Grube zu schaffen. Auf Rat des nassauischen Bergmeisters Johann Heinrich Jung aus Littfeld baute der Kommerzienrat Meuser unter großen Kosten auf dem Altenberg im Jahre 1761 eine Windkunst. Ähnlich einer Windmühle wurde der Wind zum Antrieb eines Windrades benutzt um einen Pumpen-Mechanismus im Schacht anzutreiben. Da jedoch der Wind nicht gleichmäßig blies und auch schonmal ausblieb, lief die Pumpe sehr unregelmäßig. Der Wasserzufluß war aber stets gleichmäßig stark, sodass häufige Wasserprobleme die Folge waren6.
Also erbaute Meuser eine neue Kunst. Da das Wasser nicht direkt am Bergwerk zur Verfügung stand, wurde sie im Tal des Elbebaches genutzt. Die drehende Kraft eines Wasserrades wurde mittels einer Stangenkunst als hin und her Bewegung bis zum Schacht hoch auf den Berg übertragen. Dafür wurde die Kunst nun 3000 Fuß, also etwa 900 m lang7 (siehe auch Bild 5).
Diese Wasserkunst lief 10 Jahre zuverlässig. Dann war der Abbau so tief gekommen, dass die Wasserzuflüsse zu stark wurden. Die Kunst wurde abgestellt und die Grube lief wieder voll Wasser. Um hier weiter Abbau betreiben zu können, war ein tieferer Stollen nötig, um das Wasser auf diesem Wege ablaufen zu lassen. Dafür übernahm Meuser den Vortrieb des stillstehenden Molitor Grundstollen der Molitorzeche (siehe dort). Er wollte ihn bis zu seinem Schacht weitertreiben. Noch 1791-1795 zahlte Meuser die fälligen Rezessgelder für die „Grube Paptistenzeche“an das Bergamt8. Dann fiel das Grubenfeld ins Freie und der Stollen blieb unvollendet.
Am 17. September 1803 wurde das Bergwerk unter dem Namen Baptistengrube mit einer Fundgrube und 4 Maßen an Bernhard Weber verliehen.9

Die Molitorzeche

Johann Baptist Molitor wurde 174310 als „Fürstenbergscher Rentmeister und Bergdirekteur“ 11 angestellt und kümmerte sich damit um die Gruben des Freiherrn Christian Franz Dietrich von Fürstenberg. Dieser hielt ihn für diese Aufgabe sehr geeignet und besaß seinerzeit neben Abbaurechten an Gruben im Raum Müsen und Silberg und anderen Gruben auch ein Bergwerk auf dem Altenberg12.
Nach ihm ist das Bergwerk "Molitorzeche" benannt worden. Am 30.12.1747 wurde das Bergwerk einschließlich Stollengerechtigkeit an Molitor und Consorten verliehen. Mitgewerke war Johann Jacob Weber.
Unter Molitor wurde um 1750 ein „tiefer Grundstollen“ im Elbebachtal angelegt. Dieser Stollen sollte dem Altenberg und vor allem der Molitorzeche die Wasserlösung bringen. Bei 60 m Länge blieb das Werk jedoch wegen der hohen Kosten um 1753 unvollendet. Molitor fiel bei Fürstenberg in Ungnade und wandte sich vom Bergbau ab und der Augenheilkunde zu13. Dann wurde der Stollen um 1780 von Meuser (siehe Baptistenzeche) unter dem Namen „Meusers Erbstollen“nochmals eine große Strecke weitergebaut, blieb aber auch unvollendet (siehe Bild 6). 14
Ab 1799 übernahm der Freiherr von Brabeck die Grube. Er mutete die Eisensteingrube "der Molitorschacht genannt" und den darauf angesetzten Stollen am 13. September 1800. Die Verleihung auf eine Fundgrube und 4 Maßen wurde am 17. September 1803 eingetragen.15 Statt den Stollen weiterzutreiben, wurde das Wasser im Gang der Molitorzeche abgepumpt und Brauneisenstein im Alten Mann gefördert16 und später wieder verlassen. Die Grube versoff abermals.
Abb. 3: Übersichtsskizze der Lage der Erzgänge und des Hüttenplatzes am Altenberg
Abb. 4: Pingen der Baptistenzeche.
Als die Molitorzeche 1824 wieder im Freien lag, wurden durch Friedrich Harkort hier Schürfarbeiten durchgeführt und er entschloss sich zum Weitervortrieb des Molitorstollens17. 1827 erwarb er die Berechtigung der alten Elber Hütte, um die Konzession an seine neue Hütte, die Rüblinghauser Hütte zu übertragen18.
Der Stollen wurde zum Durchschlag mit dem Molitorgang gebracht und in den folgenden Jahren wurden die Erze im Molitorgang ohne Pumpenbetrieb abgebaut, da das Wasser durch den Stollen abfließen konnte.
Harkort ließ sich die Erzgänge der alten Molitorzeche am 08.07.1828 unter dem Namen "Neuer Molitor" und den anschließenden Abschnitt nach Osten am 10.08.1831 als Molitor verleihen. 1843 wurden die beiden vorgenannten Grubenfelder zu "Vereinigter Molitor"konsolidiert. Da sich der Gang an der Kopfmarkscheide zertrümmert, wurden noch zwei weitere Grubenfelder, "Zweiter Molitor" und "Molitor III" auf die beiden Gangtrümmer verliehen. (siehe Bild 8)
1834 gingen Harkorts Gruben in den Alleinbesitz des vorherigen Teilhabers Kamp über. Die Rüblinghauser Hütte lies in der Grube Molitor bis 1860 mit durchschnittlich 7 Arbeitern Eisenerz fördern, um die Erze auf der eigenen Hütte zu verschmelzen.19 1862 wurde das Stollenort des Molitorstollens wieder mit Hauern belegt, um es zum Aufschluss und zur Wasserlösung nach Nordwesten bis unter die Baptistenzeche zu verlängern. Dabei wurde der Brauneisensteingang "Hermina"angetroffen und durchfahren20. Nachdem das Stollenort bis zum Anfang des Baptistenzecher Gang getrieben war, freute man sich über den angetroffenen 2,00 m mächtigen Spateisensteingang. 3 Hauer trieben den Stollen im Gang weiter, um diesen aufzuschließen und unter den alten Pumpenschacht von Meuser vorzutreiben. 1874 brach das Ort jedoch in dieser Tiefe schon in den alten Kunstschacht von Meuser durch, in dem noch die hölzernen Pumpenröhren erhalten waren. Die Alten waren also bereits mit Ihrem Abbau bis auf dieses Niveau gekommen. Da keine lohnenden Erzpfeiler mehr über diesem Niveau zu erwarten waren, wurde der Betrieb eingestellt21.
1909 wurde der Abbau wieder aufgenommen. Es sollten die Restbestände im Alten Mann gewonnen werden, denn die fertiggestellte Eisenbahnstrecke Olpe-Rothemühle sollte für leichteren Absatz sorgen22. Unter der Führung...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Einleitung
  4. Die Flur „am alten Berge“
  5. Oliver Glasmacher, 42, Bochum
  6. Bildnachweis
  7. Verzeichnis der ungedruckten Quellen
  8. Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur
  9. Notes
  10. Impressum