
eBook - ePub
Revolutionen
Zum 200. Geburtstag von Karl Marx
- 48 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Revolutionen
Zum 200. Geburtstag von Karl Marx
Über dieses Buch
Beginnend mit der Frühbürgerlichen Revolution in Deutschland, dem Bauernkrieg und endend mit der Kubanischen Revolution, werden an sechs Revolutionen exemplarisch Triebkräfte der Veränderungsprozesse menschlicher Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt. Weil Kultur und Politik im Verständnis unserer Bildungsarbeit in Hustedt zusammengehören, wird auch jeweils ein prägnantes Revolutionslied mit abgedruckt.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Revolutionen von Kolbe Harald, Bildungszentrum Heimvolkshochschule Hustedt im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Politik & Internationale Beziehungen & Politik. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Die Novemberrevolution in Deutschland
„Ruhe und Ordnung!“
Seit 1871 war das Deutsche Reich ein einheitlicher Wirtschaftsraum mit einer Zentralregierung, einem Kaiser als obersten Repräsentanten und einem beigeordneten Parlament, den Reichstag, als Kontrollorgan der Bourgeoisie gegenüber der monarchischen Exekutive. Die enormen Reparationszahlungen Frankreichs nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 stellten eine zusätzliche Anschubfinanzierung zur nachholenden Industrialisierung des Reiches dar, so dass Deutschland bis 1900 zur zweitgrößten Industrienation nach England aufstieg und gegenüber den beiden führenden Kolonialmächten Frankreich und England einen Anspruch als dritte imperialistische Weltmacht erhob. Unterstrichen wurde dieser Anspruch durch eine beispiellose Aufrüstung der damals wichtigsten Militärtechnologie, der Kriegsmarine.
Die erstarkende Arbeiterbewegung schuf sich auf der betrieblichen Ebenen mit den Gewerkschaften eine Interessenvertretung; die Sozialdemokratische Partei war der politisch-parlamentarische Arm der Bewegung. Obwohl die SPD bei Wahlen bis Ende des Jahrhunderts fast 30 Prozent der Stimmen gewann, erhielt sie durch das Preußische Dreiklassenwahlrecht, das 1849 als Ergebnis der Revolution eingeführt worden war, nur ein Viertel der Abgeordnetenmandate. Trotzdem waren Gewerkschaften und SPD zu entscheidenden gesellschaftlichen Kräften angewachsen. Das zeigt sich sowohl am Mitgliederzuwachs der Gewerkschaften (1880: 50 000, 1898: 500 000) als auch an der Zahl der Arbeitskämpfe (1890: 200, 1898: 1 000) und nicht zuletzt im parlamentarischen Bereich. Hier gelang es August Bebel 1906, mit der Zentrumspartei eine Mehrheit gegen die Bewilligung der Kriegskredite für den Feldzug gegen die Hereros in Deutsch-Südwestafrika zu bilden. Die Folge war eine Staatskrise, so dass Kaiser Wilhelm das Parlament auflösen ließ.
„Und endlich ist kein anderer Krieg für Preußen-Deutschland mehr
möglich als ein Weltkrieg, von einer bisher nie geahnten Ausdehnung
und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich unter
einander abwürgen und dabei ganz Europa so kahlfressen, wie noch
nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen
Kriegs zusammengedrängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen
Kontinent verbreitet; Hungersnot, Seuchen, allgemeine, durch akute
Not hervorgerufene Verwilderung der Heere wie der Volksmassen; ret
tungslose Verwirrung unseres künstlichen Getriebs in Handel, Industrie
und Kredit, endend im allgemeinen Bankrott; Zusammenbruch der
alten Staaten und ihrer traditionellen Staatsweisheit, derart, dass die
Kronen zu Dutzenden über das Straßenpflaster rollen und niemand
sich findet, der sie aufhebt.“
möglich als ein Weltkrieg, von einer bisher nie geahnten Ausdehnung
und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich unter
einander abwürgen und dabei ganz Europa so kahlfressen, wie noch
nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen
Kriegs zusammengedrängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen
Kontinent verbreitet; Hungersnot, Seuchen, allgemeine, durch akute
Not hervorgerufene Verwilderung der Heere wie der Volksmassen; ret
tungslose Verwirrung unseres künstlichen Getriebs in Handel, Industrie
und Kredit, endend im allgemeinen Bankrott; Zusammenbruch der
alten Staaten und ihrer traditionellen Staatsweisheit, derart, dass die
Kronen zu Dutzenden über das Straßenpflaster rollen und niemand
sich findet, der sie aufhebt.“
Friedrich Engels 1887, MEW 21, Belin 1981, S. 350
Gegen die heraufziehende Kriegsgefahr sprachen sich die internationalen Sozialistenkongresse 1907 in Stuttgart und 1912 in Basel aus und beschlossen Massenaktionen dagegen zu organisieren. Als der österreichische Kronprinz in Sarajewo einem Attentat zum Opfer fiel, nahm Deutschland zusammen mit dem verbündeten Österreich dies zum Anlass, England, Frankreich und Rußland mit fadenscheiniger Begründung den Krieg zu erklären – der Erste Weltkrieg begann.
Aus der Kriegszieldenkschrift von Kanzler Bethmann Hollweg vom 9. September 1914
„Das allgemeine Ziel des Krieges:
Es ist zu erreichen die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen unter Einschluß von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Österreich-Ungarn, Polen und eventuell Italien, Schweden und Norwegen. Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze, unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muß die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Mitteleuropa stabilisieren.“
aus: Geiss, Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, S. 91
Die Parteien der Internationale vergaßen ihre Beschlüsse und stimmten auf nationaler Ebene dem Krieg – natürlich als Verteidigungskrieg – zu. In Deutschland war der Schicksalstag der 4. August; hier stimmte die SPD-Reichstagsfraktion den Kriegskrediten zu. Schon zwei Tage zuvor hatten die Gewerkschaften gegenüber der kaiserlichen Regierung erklärt, während eines Krieges auf Arbeitskämpfe zu verzichten. Am 6. Dezember 1916 erhielten sie als Belohnung mit dem „Hilfsdienstgesetz“ (das im Kern die Einziehung aller Arbeitsfähigen zur Zwangsarbeit vorsah) das Recht zur Bildung von „Arbeiterausschüssen“ in den Betrieben. Die Übereinkunft zwischen den Organisationen der Arbeiterbewegung und dem kriegführenden Kaiserreich wurde „Burgfrieden“ genannt.
Einen ersten Riss bekam diese Kriegseinheitsfront durch das demonstrative „NEIN“ des SPD-Abgeordneten Karl Liebknecht zu den zweiten Kriegskrediten am 2. Dezember 1914; danach spaltete sich die SPD in MSPD, USPD und die Spartakusgruppe, die spätere KPD.
Auch im DMV bildete sich unter den Vertrauensleuten („revolutionäre Obleute“ unter Führung von Richard Müller) eine Mehrheit gegen die von der Gewerkschaftsführung tolerierte Burgfriedenspolitik. Im Januar 1918 organisierten sie erste Massenstreiks, getragen hauptsächlich von den Munitionsarbeitern; die Generalprobe für die kommende Revolution.
Als ab August 1918 klar war, dass der erste Versuch des deutschen Imperialismus, die Weltherrschaft zu ergreifen, nach vier Jahren Krieg gescheitert war, erhoben sich als erstes die Matrosen der Kriegsflotte in Kiel und bildeten am 3. November einen Soldatenrat. Hier begann die Revolution und breitet sich danach im ganzen Reich aus: am 6. in Hamburg und Bremen, am 7. in Hannover, Braunschweig, Köln und München, am 8. in Frankfurt, Halle, Leipzig und Dresden und am 9. in Berlin, hier wieder unter Führung der revolutionären Obleute des DMV.
Samstag Mittag des 9. Novembers 1918 erklärt Reichskanzler Max von Baden den Kaiser für abgesetzt und übergab sein Amt an Friedrich Ebert; am nächsten Tag wird eine neue Regierung gebildet, der „Rat der Volks beauftragten“, gewählt vom Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte. Am Abend des gleichen Tages vereinbart Ebert telefonisch mit General Groener von der Obersten Heeresleitung (OHL) ein Bündnis mit dem Ziel „… restlose Bekämpfung der Revolution … und baldige Einberufung einer Nationalversammlung.“ (Groener als Zeuge im sog. Dolchstoßprozess 1925).
Am 12. November wurde dieses politisch-militärische Bündnis ergänzt durch ein gegenrevolutionäres sozialpolitisches Bündnis zwischen Gewerkschaften und Unternehmern, das Stinnes-Legien Abkommen, das auch Grundlage für das Arbeitsprogramm der Volksbeauftragten wurde. Die Arbeitgeberverbände erkannten die Gewerkschaften als Vertreter der Arbeiterschaft an und erklärten sich bereit, die Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge zu regeln. Zugleich wurde die Einrichtung von Arbeiterausschüssen in den Betrieben (Vorläufer der Betriebsräte) und die Einführung des Achtstundentages vereinbart. Für die Gewerkschaften bedeutete die Vereinbarung einen sozialpolitischen Durchbruch; hatte der Staat die Gewerkschaften mit dem Hilfsdienstgesetz als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt, wurden sie nun von den Arbeitgebern als Tarifpartner akzeptiert. Ziel der Unternehmer dagegen war es, mit den Zugeständnissen an die Gewerksch...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Revolutionen
- Der deutsche Bauernkrieg
- Die Große Französische Revolution
- Die Revolutionen von 1848
- Die Russische Oktoberrevolution
- Die Novemberrevolution in Deutschland
- Die Kubanische Revolution
- Literatur
- Hustedter Beiträge zur politischen Bildung
- Impressum