"Route 66 Quer durch die Bibel" bietet einen Überblick über die 66 Bücher der Bibel. Dieser Band umfasst das Alte Testament. Dabei geht es vor allem um die übersichtliche und anschauliche Zusammenfassung des Inhalts. Ein weiterer Band ist bereits über das Neue Testament erschienen.
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Wir kommen als Nächstes zu einer neuen Abteilung in der Bibelbibliothek: Die prophetischen Bücher belegen viel Platz auf dem Regal. Wer anfängt, die Bibel zu lesen, sollte seine Lektüre nicht unbedingt hier beginnen, denn einige der Propheten sind nicht ganz einfach zu verstehen.
Die Propheten beginnen mit Jesaja und enden mit Maleachi, dem letzten Buch des AT. Sie sind keine Fortsetzung, sondern eine Erklärung der Geschichte Israels. Die 17 prophetischen Bücher werden allgemein in „große“ und „kleine“ Propheten unterteilt. Diese Bezeichnung bezieht sich jedoch nur auf die Länge des Buches und nicht auf deren Bedeutung. Folgende Übersicht zeigt den Platzbedarf der Propheten in der Bibelbibliothek unserer deutschen Übersetzungen:
Geschichtliche Bücher
Poetische Bücher
Prophetische Bücher
5 Bücher Mose Josua Richter Ruth 1. und 2. Samuel 1. und 2. Könige 1. und 2. Chronika Esra Nehemia Esther
Hiob Psalmen Sprüche Prediger Hoheslied
Große Jesaja Jeremia mit Klagelieder Hesekiel Daniel
Kleine Hosea, Joel Amos, Obadja Jona, Micha Nahum, Habakuk Zephanja, Haggai Sacharja, Maleachi
17 Bücher
5 Bücher
17 Bücher
Altes Testament: Insgesamt 39 Bücher
Die hebräische Bibel ist etwas anders aufgebaut. Sie besteht aus drei Teilen, die nach den Anfangsbuchstaben der einzelnen Abteilungen als TaNaKh bezeichnet werden: Tora (Gesetz), Nebiim (Propheten) und Ketubim (Schriften). Das hebräische AT zählt nur 24 Bücher, da die 12 kleinen Propheten zu einem Buch zusammengefasst wurden (Zwölfprophetenbuch). Die Nebiim werden noch einmal unterteilt in „vordere“ und „hintere“ Propheten. Bevor wir uns mit den einzelnen Büchern beschäftigen, müssen wir uns zuerst über die Person des Propheten und die Grundzüge der Prophetie Gedanken machen.
DIE PERSON DES PROPHETEN
Der Mensch kann ohne Führung nicht leben. Dieses Prinzip hat Gott als Schöpfer von Anfang an in den Menschen hineingelegt. Es gilt sowohl für den Einzelnen wie auch für ganze Völker.
Spr 11,14 Wo es an Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall, doch [kommt] Rettung durch viele Ratgeber.
Entscheidend ist allerdings, wer Führer ist und noch viel wichtiger, wen Gott dazu berufen hat. Ein Leiter im biblischen Sinn ist ein Stellvertreter Gottes. Gott lässt sein Volk nicht ohne Führung leben.
Deshalb hat er im AT insbesondere vier verschiedene Positionen mit der Autorität zur Leitung ausgestattet: den Vater, den Priester, den König und den Propheten. In manchen Zeitabschnitten der Heilsgeschichte tritt die eine Position stärker in den Mittelpunkt als die andere, allerdings ist die Position des Vaters immer von gleich wichtiger Bedeutung.
Prophet zu sein war einer der unbeliebtesten und am wenig begehrtesten Aufgaben im Volk Israel. Sie galten häufig als Störenfriede und wurden schlecht behandelt. Propheten gab es zu allen Zeiten. Schon Mose wurde als Prophet bezeichnet (Dt 18,15). Zur vollen Entfaltung kam der prophetische Dienst jedoch erst in der Zeit vor und während des Exils.
Aus dem einst großen Gottesvolk war ein kopfloser Haufen geworden, dem es an geistlichen Führern mangelte. Die Könige versagten und den Priestern fehlte es an geistlichem Durchblick und Vollmacht im Volk. Deshalb berief Gott in dieser entscheidenden Situation geisterfüllte Propheten, die dem Volk den Willen Gottes mitteilten.
1. Bezeichnungen für den Propheten
Nach traditionellen Vorstellungen ist ein Prophet ein Mensch, der die Zukunft voraussagt. Diese Voraussagen betreffen die nahe oder die ferne Zukunft. Das ist aber nur ein Teilbereich des prophetischen Dienstes. Als Erstes wollen wir uns mit verschiedenen Bezeichnungen für den Propheten beschäftigen:
Prophet
Das deutsche Wort Prophet ist aus dem Griechischen abgeleitet. Der griechische Begriff
bezeichnet damit einen57
Verkündiger göttlicher Geheimnisse, Dolmetscher der göttlichen Rede (...). Er ist der, der Einblick hat in Gottes Geheimnisse und seinen Willen bzw. Taten den Menschen verkündigt.
Im Griechischen ist das Wort Prophet zusammengesetzt aus der Präposition „pro“, die einerseits mit „vor“ im Sinne von „voraus, vorher“ übersetzt werden kann, aber andererseits auch mit „für“ im Sinne von „anstelle von, für jemanden“. Was bedeutet das?
Propheten im AT waren häufig Menschen, denen Gott einen Blick in die Zukunft gewährte. Ihre Botschaft war deshalb eine Voraussage oder Vorhersage zukünftiger Ereignisse.
Propheten im AT waren aber auch Menschen, denen Gott die Fähigkeit schenkte, verborgene Dinge und Zusammenhänge zu erkennen und aus der Sicht Gottes zu deuten. Dies konnte die Vergangenheit und die gegenwärtige Situation betreffen.
Das hebräische Wort für Prophet hat eine ähnliche Bedeutung:
= Gerufener, Berufener – abgeleitet von rufen
Der Prophet ist demnach einer, der von Gott gerufen oder berufen wurde, um ein Sprachrohr Gottes zu sein. Eine anschauliche Illustration dazu ist das Verhältnis zwischen Mose und Aaron:
Ex 4,16 Er aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein.
Ex 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.
Weil Mose sich aufgrund seiner mangelnden Redegabe weigerte, zum Pharao zu sprechen, stellte ihm Gott Aaron zur Seite. Wie Aaron in diesem Fall der Mund oder das Sprachrohr Moses gegenüber dem Pharao war, so ist ein Prophet ein Verkündiger dessen, was Gott zu ihm geredet hat.
Insofern hat jede Predigt des Wortes Gottes prophetischen Charakter, denn ein Verkündiger ist von Gott beauftragt und bevollmächtigt.
Seher
An einigen wenigen Stellen werden die Propheten auch als „Seher“ bezeichnet. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass ihnen der Blick ins Verborgene geschenkt wurde. Dafür gibt es zwei hebräische Begriffe, die im gleichen Sinne verwendet wurden:
In 1Sam 9,9 wird „Seher“ als frühere Bezeichnung eines Propheten genannt, der ganz praktische Aufgaben hatte. Saul hatte ein konkretes Anliegen, denn er verlor die Eselinnen seines Vaters (1Sam 9,3). Als letzte Rettung wurde ihm der Seher Samuel empfohlen, der mit seinen Fähigkeiten sicher sagen konnte, wo die Esel sich befanden. Für Gott waren die Esel jedoch nur Mittel zum Zweck. Samuel bekam von Gott den richtigen Blick für die Situation: Er sollte Saul zum König salben (1Sam 9,16-17). Deshalb konnte er selbstbewusst auftreten. Samuel bringt zum Ausdruck, was charakteristisch ist für den Seher: „Und alles, was du auf dem Herzen hast, werde ich dir kundtun“ (1Sam 9,19 vgl. auch Jes 1,1; 2,1; Am 1,1; 7,1).
Um diese Funktion ausüben zu können, mussten die Propheten ganz besonders offen sein für Gottes Reden und in seiner Gegenwart leben.
Verschiedene Bezeichnungen
Es gibt weitere Bezeichnungen für die Propheten, die umschreiben, was der Prophet ist oder tut:
Ein Mann Gottes (z.B. 2Kön 1,10)
Ein Bote des HERRN (z.B. Hag 1,13)
Ein Mann des Geistes (Hos 9,7)
Ein Wächter (z.B. Hes 3,17)
Diese Bezeichnungen wurden manchmal auch als persönliche Anrede verwendet. Der Prophet war mit Haut und Haaren mit seiner Berufung verbunden. Prophet zu sein war keine Freizeitbeschäftigung, sondern Lebensberufung. Deshalb war es auch unmöglich, aus diesem Auftrag auszusteigen. Jeremia hatte eines Tages genug von seinem Prophetendasein und wollte alles aufgeben. Aber er konnte es nicht, denn das Feuer seiner Berufung brannte in seinem Herzen (Jer 20,9).
Ähnlich erging es Paulus: „ ... denn ein Zwang liegt auf mir. Denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte“ (1Kor 9,16).
2. Die Unterschiedlichkeit der Propheten
Propheten gab es zu allen Zeiten in der Geschichte Israels, denn Gott hatte sein Volk nie ohne sein lebendiges Wort gelassen. Die Propheten waren die wichtigsten und einflussreichsten Menschen im Volk Gottes.
Es gibt aber im AT viel mehr Propheten als diejenigen, die ein Buch der Bibel verfasst haben. Man unterscheidet im Allgemeinen:
Sprechende Propheten
Schreibende Propheten
Elia und Elisa z.B. vollbrachten große Wunder und unterhielten sogar eine Prophetenschule, aber von ihnen existiert kein einziges Buch. Wir können davon ausgehen, dass die 17 Bücher, die wir als prophetisch bezeichnen, nur einen Teil dessen enthalten, was die Propheten insgesamt geschrieben haben.
Außerdem enthalten einige Bücher des AT prophetische Abschnitte, ohne dass das Buch als Ganzes zu den Propheten gezählt wird (z.B. Gen 49; Dt 28). Darum unterscheidet die jüdische Tradition bei der Einteilung des AT die „vorderen“ oder „früheren“ Propheten (Josua, Richter, Samuel, Könige) von den „hinteren“ oder „späteren“ Propheten. Die „früheren“ entsprechen den „sprechenden“ Pr...