Die soziale Dreigliederung
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Die soziale Dreigliederung

Ein zeitgemäßer Impuls zur Überwindung unserer gesellschaftlichen und sozialen Schieflagen

  1. 76 Seiten
  2. German
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Die soziale Dreigliederung

Ein zeitgemäßer Impuls zur Überwindung unserer gesellschaftlichen und sozialen Schieflagen

Über dieses Buch

Die soziale Dreigliederung ordnet die gesellschaftlichen Verhältnisse so, dass die Ideale der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit ihren jeweiligen Ort in einem gesellschaftlichen Organismus finden können.Das Kultur- und Geistesleben sowie das Rechts- und Staatsleben, aber auch die Wirtschaft gewinnen damit die universalen Impulse, die für eine gesunde Gesellschaft nötig sind.In der vorliegenden Schrift werden dazu grundlegende Herangehensweisen beschrieben, so dass diese Impulse versteh- und damit auch nachvollziehbar werden können. Ein sozialer und gesellschaftlicher Umbruch kann damit eingeleitet werden.

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Der Teufel sitzt bekanntermaßen im Detail

Zu sehr ins Detail kann ich hier leider nicht gehen. Wieder werden nur grundlegende Sichtweisen angeboten, die aber eine Vorraussetzung bilden, um dann in eine fachlich detailierte Aufgabenstellung eingehen zu können.
Eine Grundvorruassetzung und Bedingung ist es nun, dass man sich über den Begriff der Freiheit im Klaren ist. Denn die Freiheit kann sich auf verschiedene Weisen und Arten offenbaren beziehungsweise artikulieren.
Sicher, es wird heute viel von individueller Freiheit gesprochen, die auch niemand mehr missen will. Vor allem, weil es noch viele Staaten gibt, in denen diese Freiheit unterdrückt wird, meistens zugunsten eines Systems, dem sich die Einzelnen unterordnen müssen.
Die individuelle Freiheit ist aber notwendig, damit der Einzelne seine ganz eigenen Fähigkeiten bestmöglich ausbilden kann. Rudolf Steiner hat dazu ein soziologisches Grundgesetz formuliert, das den Grundcharakter und die Grundbedingung für ein freies Kultur- und Geistesleben ausmacht:
„Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert. Die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen“ (GA 31 Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Geistesgeschichte).
Nun sollte man hierzu jedoch noch ein Bewusstsein erringen, für was diese individuelle Freiheit überhaupt eingesetzt werden kann. Da gibt es geistesgeschichtlich gesehen drei verschiedene Ansätze.
Mehr vom Westen der Welt kommt die Freiheit, die da heißt: „das nehm ich mir“. Eine materialistisch eingestellte Konsum-Freiheit, die vor allem die leiblichen und irdischen Bedürfnisse ausleben will, schafft die Grundlage für das System der freien Marktwirtschaft beziehungsweise für den Kapitalismus. Gerne wird von deren Vertretern proklamiert, dass dieses System viel Wohlstand und individuelle Freiheit gebracht hat. Nur auf wessen Kosten? Die Erde leidet und die Armut in großen Teilen der Welt ist immer noch sehr groß. Jedoch, so meint man, dazu gäbe keine Alternative, da die Planwirtschaft in sozialistischen Staaten kläglich versagt hat. Doch wie wir in einem vorigen Abschnitt gesehen haben, können Polaritäten erweitert beziehungsweise erhöht werden, nämlich in einem dritten Prinzip, das eben die soziale Dreigliederung enthält.
Die Mitte zwischen dem Kultur- und Wirtschaftsleben bildet das Staats- und Rechtsleben. Eine Gleichheit vor dem Recht soll sich unter anderem nicht nur in Wahlen ausdrücken, sondern auch in Abstimmungen, durch welche wesentlich größere Mitbestimmungsmöglichkeiten gewährleistet sind. Im Rechtsleben geht es nämlich vor allem um das Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen, zur Gemeinschaft und darum, wie das Ganze für den Einzelnen ein Bewusstsein entwickeln kann. Rudolf Steiner hat hierfür das Motto für eine Sozial-Ethik aufgestellt:
„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft, und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft“ (GA 40 Wahrspruchworte).
Der Einzelne wird sich um so mehr mit seiner Gemeinschaft, zum Beispiel mit seinem Staat verbinden können, wenn es darin gerecht zugeht. Da sind zukünftig vermehrt die Fragen nach dem Grund und Boden, nach dem Geld und einer Steuergerechtigkeit zu klären. Heute werden ja noch die Reichen bevorteilt. Das kann auf Dauer aber nicht gutgehen.
Geld ist in einem sozialen Organismus wie das „Blut“ im Körper; es soll dahin fließen, wo Bedarf ist. Heute sammelt es sich dort, wo eh schon zu viel vorhanden ist. Blut beziehungsweise die Energie muss fließen können. Die Idee eines „alternden“ Geldes und deren Umsetzung kann bewirken, dass es nicht mehr gehortet wird, sondern sich verstärkt im „Kreislauf“ bewegt. Zudem kann noch unterschieden werden zwischen einem Kauf-, einem Leih- und einem Schenk-Geld, die eine entsprechende Beziehung haben zur Wirtschaft, zum Recht und zur Kultur. Tiefer ins Detail möchte ich hier aber gar nicht eingehen, da es heute schon gute Ansätze gibt, die ein neues und gesundes Geldsystem entwickelt haben.
Ja – und die Wirtschaft, die sich heute vor allem auf Konsum und Egoismus stützt, sie ist das größte Problem, denn sie fußt eben auf einem recht einseitigen Freiheitsbegriff: „die Freiheit nehm ich mir“...
Im Osten der Welt hat sich dagegen ein ganz anderer Freiheitsbegrif entwickelt. Da ist die individuelle Freiheit gar nicht im Irdischen zu erreichen. Erst in der Loslösung aus der Anhaftung an das irdische Sein erwächst nach dortiger Anschauung die wahre Freiheit. Doch mit dieser Einstellung ist es kein Wunder, wenn irdische Befürfnisse vernachlässigt, wenn Armut und Hunger die Folgen sind.
In diesen beiden Freiheits-Auffassungen findet sich also wiederum eine Polarität, die nicht leicht zu vereinen ist.
So benötigt es auch hier ein drittes Prinzip, das vor allem im christlichen Geistesleben entstanden und aus diesem herausgewachsen ist. Nämlich die Freiheit, die durch ein Bewusstsein, die durch eine Erkenntnis ersteht: „Und die Wahrheit und die Erkenntnis wird euch frei machen ...“
Nichts braucht dabei ausgeklammert und negiert werden. Wir dürfen und sollen eintauchen in die Materie, in das sinnliche Leben, aber auch in den Geist, in das übernatürliche Sein und dabei ein Bewusstsein erringen über die einzelnen Wirkungsweisen der Phänomene dieser verschiedenen Welten. Und dann müssen wir uns eine Urteilsfähigkeit erringen, ist dies gut oder schadet es und danach unsere Entscheidungen treffen.
Dass dies der schwierigere Weg ist, dürfte einleuchten, doch er ist der einzige, der das Leben bejaht, sich aber darin nicht verliert und darinnen sogar den Geist entdeckt. Denn Materie ist niemals ohne Geist und Geist nicht ohne Materie. Nur Geist oder nur Materie – alle Einseitigkeiten machen krank, das ist nur eine Frage der Zeit.
Mit diesem Bewusstsein können wir nun erneut das Wirtschaftsleben betrachten, wo es ja um die materiellen und irdischen Bedürfnisse der Menschen geht. Die Wirtschaft soll dienen, sie soll folglich gemeinwohlorientiert sein, soll also allen zugute kommen. In einer assoziativen Wirtschaft, in der Produzenten, Händler und Verbraucher zusammenkommen, um die wirklichen Bedürfnisse ergründen zu können, befreit von überflüssiger Produktion und Arbeit, ist dem Menschen am Besten gedient, da vieles was heute produziert wird unnötig ist, weil diese Produkte nur durch eine geschickte Werbung angepriesen sind und somit ein Schein-Bedürfnis erzeugen.
Die Brüderlichkeit, die Solidarität in der Wirtschaft kann erst einziehen, wenn das soziale Hauptgesetz, das Rudolf Steiner formuliert hat, genügend in das Bewusstsein der Menschen Einzug gehalten hat:
„Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso größer, je weniger der Einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt und je mehr seine Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden“ (GA 34 Lucifer Gnosis).
Dies berührt die Frage nach dem Lohn. Arbeite ich nur für das Geld oder um der Arbeit selbst willen? Da tun sich noch weite Zukunftsmöglichkeiten auf, denn oftmals steckt der Einzelne noch in einer Art Selbstversorgungs-Mentalität fest, während in einer arbeitsteiligen Wirtschaft praktisch gesehen niemand mehr für sich alleine sorgen kann.
Jedoch, noch immer treffen dabei die Gegensätze Kapitalismus und Sozialismus aufeinender. Im Kapitalismus schaut jeder, dass er für sich am meisten „rausholen“ kann, im Sozialismus soll für alle gesorgt sein. Kapital ist letztlich unser Vermögen, privatisiert oder staatlich organisiert; das Soziale ist das Gemeinschaftliche. Beides benötigt der Mensch. Doch wie können diese Polaritäten miteinander verbunden werden, ohne sich bekämpfen und verachten zu müssen?
Der Kapitalismus fusst auf Profit-Maximierung, auf der Privatisierung und Veräußerung von Fabriken und Unternehmen, also auf dem Privatbesitz und der Spekulation mit Grund und Boden. Er setzt auf die individuelle Freiheit beziehungsweise auf ein freies Unternehmertum. Wem was gehört, das sind letztlich aber keine Wirtschaftsangelegenheiten, sondern Rechtsfragen. In einem Rechtssystem sollte aber nicht die Wirtschaft bestimmen.
Im Sozialismus wird Besitz vergemeinschaftet beziehungsweise verstaatlicht. Der Einzelne arbeitet für das Ganze, das „Wir“ entscheidet. Dadurch entsteht sehr leicht eine Unterdrückung der individuellen Freiheit beziehungsweise eines freien Unternehmertums.
Insgesamt zeigen sich in beiden Systemen gewisse Einseitigkeiten, die man im Sinne der Dreigliederung verbinden und ausgleichen kann.
Das Kapital, also das Vermögen einer Gesellschaft, ist letztendlich unser Wissen, unser „Knowhow“, ist unsere Bildung, sind unsere Fähigkeiten, unsere Motivation und gesamtgesellschaftlich gesehen unsere Unternehmen. Die sollten wir nicht leichtfertig verscherbeln.
Das Soziale, das Gemeinwohlfördernde wird fruchtbar, wenn wir es nicht als eine Staatsform annehmen, sondern in dem gesellschaftlichen Bereich anwenden, wo es für alle nutzbringend sein kann.
Kapitalist sein, also ein Vermögen anhäufen, dürfen und sollen wir im Geistesleben, Sozialist dürfen wir sein im Wirtschaftsleben und ein echter Demokrat schließlich im Rechtsleben, der durch Wahlen und Abstimmungen in den Bereichen, die alle Bürger betreffen, mitentscheiden kann.
Ein Bürger wird sich folglich in einem Staat besonders zu Hause fühlen können, in dem ein freier, demokratischer Sozialismus waltet - (ausgedrückt nach Joseph Beuys).
Da das Wort Sozialismus für viele jedoch abstoßend wirkt, sollte man besser formulieren: in einem freiheitlichen, auf individueller Selbstbestimmung bauender, demokratischer Staat mit einer nachhaltigen, gemeinwohlorientierten und assoziativ gestalteten Wirtschafts-Ordnung, wo sich alle drei Bereiche, das Kultur-, Staats- und Wirtschaftsleben innerhalb festgesetzter Rahmenbedingungen nach ihren eigenen Bedürfnissen und Aufgaben selber einbringen und gestalten können.
Die Freiheit im Geistesleben, die Gleichheit und damit die Würde des Menschen im Rechtsleben und die Solidarität im Wirtschaftsleben schaffen zusammen ein Klima, in dem ein sozialer Organismus gesunden und bestmöglich gedeihen kann.
Aber nicht nur ein einzelner Staat kann von dieser Struktur profitieren. Im Zeitalter der Globalisierung ist es wichtig zu erkennen, dass sich diese drei Glieder auch geographisch ausgebildet haben. Die Freiheit des Individuums wurde vor allem im Westen gepflegt. Die Freiheits-Statue steht nicht zufällig in New York, obwohl im derzeitigen politischen System die indivdiuelle Freiheit, zum Beispiel die der Medien, angegriffen wird. Das Gemeinschaftliche, der Staat (America first) soll zwingender werden. Doch dieses Gemeinschaftliche, das große „Wir“ beziehungswei...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Einleitung
  5. Von der Idee zum Ideal
  6. Zeit-Notwendigkeiten
  7. Von der Dualität zur Trinität
  8. Ideen und Ideale der sozialen Dreigliederung
  9. Der Teufel sitzt bekanntermaßen im Detail
  10. Vom Umgang mit dem Falschen, Kranken und Bösen
  11. Einen guten gesellschaftlichen Wandel herbeiführen
  12. Vom Einzelwesen zur All-Verbundenheit - Entwicklungsmöglichkeiten
  13. Ausblick
  14. Nachwort
  15. Literaturverzeichnis
  16. Impressum