Prinzipien der Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie
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Prinzipien der Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie

Philosophische Grundlagen

  1. 456 Seiten
  2. German
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Prinzipien der Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie

Philosophische Grundlagen

Über dieses Buch

Das einzige Philosophiebuch mit Prinzipien der Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie auf geordnete und ausführlliche Weise. Argumente sind die Grundlage für jede philosophische Auseinandersetzung. Bestandteil von Argumenten sind Prämissen (inhaltliche Prinzipien). Wie Argumente richtig zu handhaben sind, lernt man durch (logische) Regeln (methodische Prinzipien). Wer sich mit Philosophie befasst, wird damit konfrontiert wie man Argumente belegen oder widerlegen kann. Dazu benötigt man inhaltliche Prinzipien (Axiome). Für die exakte Formulierung von Argumenten sind begriffliche Prinzipien wichtig. Für jeden (angehenden) Philosophen ist es relevant, Argumente klar und deutlich zu formulieren, sie auf Gültigkeit hin zu überprüfen und Schwachstellen in Argumentationen ausfindig zu machen. Hierzu benötigt man inhaltliche, methodische und begriffliche Prinzipien. Das vorliegende Buch ist eine Zusammenstellung von 110 wichtigen Grundsätzen der Philosophie aus den Bereichen Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie, ein enzyklopädisches Nachschlagewerk. Das Buch bietet auch die Vorzüge eines historischen Wörterbuches und darüber hinaus kann man Belegstellen von Philosophen direkt im Text integriert finden. Ferner ist das Buch eine Einführung in die Philosophie und ist zum Selbststudium sehr gut geeignet. Das Philosophische Wissen ist in diesem Buch fachlich und zwar nach Prinzipien geordnet. Daneben ist es innerhalb der Prinzipien herkömmlich geordnet und zwar historisch und nach Philosophen. Das fachliche Argumentieren und die, den Philosophen gemeinsamen, philosophischen Prinzipien stehen im Vordergrund.

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Metaphysik - Beschreibung der Prinzipien

201. Prinzip des zureichenden Grundes

§ 1 Bedeutung des Prinzips
In Bezug auf jedes Ding kann gefragt werden, ob es durch sich selbst oder durch ein anderes ist. Wenn es nicht durch sich selbst ist, muss es durch etwas anderes sein. Es muss eine Ursache haben. Gemeint kann z. B. die Wirkursache (causa efficiens) (Bewegungsursache) sein, das >>Woher<<, der Anstoß, das in Bewegung setzen. (Vgl. das Prinzip der Ursachenformen, Prinzip 221.) Nur wenn man die Ursachen von etwas kennt, kann man Wissenschaft betreiben und die Wahrheit erkennen.
Problematisch ist hier die Ursachenform, d. h. der Begriff der Kausalität.
Da es verschiedene Ursachenformen gibt, ist Kausalität nicht gleich Kausalität. Die Ursachenkette z. B.: Baum→Same→Baum→Same... beschreibt u. a. auch eine Kausalität von Stoff und Form. (Vgl. das Prinzip der Ursachenformen, Prinzip 221.) Zu den unterschiedlichen Auffassungen von Kausalität (Begriffskonflikte) vgl. [Par1]. Ferner gibt es hinsichtlich der Beziehung zwischen Ursache und Wirkung verschiedene Auffassungen. Vgl. hierzu Prinzip 202.
§ 2 Zur Geschichte des Prinzips
Das Prinzip wird bereits bei Platon erwähnt in Zusammenhang mit dem "Werden". Vgl. [P13] und [P14]. Bei Aristoteles ist das Ursachenwissen mit dem Erkennen der Wahrheit eng verbunden [A32]. Andererseits ist Wahrheit und Wissen nur möglich, wenn die Ursachen der fortlaufenden Reihe nach und der Ursachenform nach nicht ins Unendliche fortschreiten [A1a].
Für Descartes ist die Betrachtung der bewirkenden Ursache auch das einzige Mittel um die Existenz Gottes nachweisen zu können [D11]. Auch für Spinoza ist es offensichtlich, dass jedes Ding eine zureichende Ursache haben muss [S5]. Leibniz sieht in dem Prinzip des zureichenden Grundes ein epistemisches und ein theologisches Motiv. Vgl. [L4], [L6] und [L10]. Wolff beschreibt sogar die Anwendung des Prinzips durch Archimedes, vgl. [W1] und [W7]. Für Kant gehört Kausalität zur Kategorie der Relation vgl. Prinzip 250: Kategorien.
Für Quine fungiert das Prinzip als Richtschnur der Wissenschaft, vgl. [Q10]. Stuhlmann-Laeisz beschreibt eine mögliche modal-logische Formalisierung des Prinzips [StL2]. Weitere Belegstellen für das Prinzip wurden bei Hegel, Schopenhauer, Wundt, Heidegger, Popper, u. a. gefunden.
§ 3 Belegstellen für das Prinzip
Platon [P13] (Entstehen durch Ursache)
"Alles Werdende aber hat notwendig irgendeine Ursache zur Voraussetzung, denn ohne Ursache kann unmöglich etwas entstehen."
Platon [P14] (Ursache=Bewirkendes)
"Sokrates. [...], daß alles, was da wird, durch irgendeine Ursache wird. [...] Also die Natur des Bewirkenden unterscheidet sich lediglich dem Namen nach von der Ursache; tatsächlich müssen Bewirkendes und Ursache als Eines gelten."
Aristoteles [A32] (Ursachenerkenntnis - Wahrheit - Prinzipien)
"Die Wahrheit aber wissen wir nicht ohne Erkenntnis der Ursache. Jedes (Prinzip) hat dasjenige vor dem übrigen im höchsten Grade, wonach es auch in dem übrigen als Gemeinsames zukommt, wie z. B. das Feuer am wärmsten ist, weil es auch für das übrige Ursache der Wärme ist. Daher ist auch dasjenige am wahrsten, welches für das Spätere Ursache der Wahrheit ist. Darum müssen die Prinzipien des ewig Seienden (immer) am wahrsten sein; denn sie sind nicht bald wahr, bald falsch, noch haben sie die Ursache des Seins in einem andern, sondern sie selbst sind Ursache für das übrige. Wie sich daher jedes zum Sein verhält so auch zur Wahrheit."
Aristoteles [A1a] (kein unendlicher Ursachenregress)
"Das es ein Prinzip gibt und die Ursachen des Seienden nicht ins Unendliche fortschreiten, weder in fortlaufender Reihe noch der Art nach ist offenbar."
Aristoteles [A40] (Entstehen durch Ursache)
"Alles Werdende aber wird durch etwas und aus etwas und etwas."
Anselm von Canterbury [Ans3] (Alles, was ist, ist durch etwas)
"[...] Denn alles, was ist, ist entweder durch etwas oder durch nichts. Aber nichts ist durch nichts. Es läßt sich nämlich nicht einmal denken, daß etwas nicht durch etwas sei. Alles, was ist, ist durch etwas. [...]"
Descartes [D11] (durch sich selbst oder durch ein anderes)
"Nun, ich meine, es ist für alle offensichtlich, daß die Betrachtung der bewirkenden Ursache das erste und hauptsächlichste - um nicht zu sagen: das einzige - Mittel ist, das wir haben, um die Existenz Gottes nachzuweisen. Dies aber können wir nicht genau verfolgen, wenn wir unserem Gemüt nicht die Erlaubnis geben, in bezug auf alle Dinge, sogar in bezug auf Gott, die bewirkenden Ursachen zu erforschen: mit welchem Recht nämlich könnten wir ihn davon ausnehmen, bevor nachgewiesen ist, daß er existiert? Demnach muß in bezug auf jegliches Ding gefragt werden, ob es durch sich selbst oder durch ein anderes ist."
Spinoza [S5] (Sachgehalt der ersten und zureichenden Ursache)
"Alles, was an Realität oder Vollkommenheit in einem Dinge ist, ist formal oder eminent in seiner ersten und zureichenden (adaequata) Ursache."
Locke [Loc23] (was einen Anfang gehabt hat, muss durch etwas anderes hervorgebracht sein)
“ [...] Wenn wir demnach wissen, daß es ein reales Dasein gibt, und ferner, daß das Nichtsein ein solches nicht hervorbringen kann, so ist es offensichtlich bewiesen, daß von Ewigkeit her irgend etwas bestanden hat; denn was nicht von Ewigkeit her dagewesen ist, hat einen Anfang gehabt; was aber einen Anfang gehabt hat, muß durch etwas anderes hervorgebracht sein.“
Leibniz [L4] und [L6] (Tatsachenwahrheiten - letzter Grund außerhalb der Reihe)
[L4] Dieses Prinzip führt zu Tatsachenwahrheiten oder sogenannten kontingenten Wahrheiten, solche deren Gegenteil möglich ist. Tatsachenwahrheiten sind wahr in einer möglichen Welt.
[L6] "[...] Der zureichende oder letzte Grund muß also außerhalb der Folge oder Reihe dieser einzelnen Kontingenten sein, wie unendlich sie auch sein mögen."
Bemerkung:
Damit wird gesagt, dass nach endlich vielen Schritten die Ursachenkette mit dem letzten Grund, dem zureichenden Grund abbricht.
Theologisches Motiv: Das Prinzip bezieht sich auch auf das Handeln Gottes (Gott handelt nie aus Willkür). Würde es nicht gelten, könnte Gott etwas ohne Grund schaffen. Er müsste dann etwas Unbegründetes denken und wollen.
Epistemisches Motiv: Das Prinzip hilft die Welt in ihrer Ordnung zu erkennen, und in den Wissenschaften zu erfassen.
Bedeutung: ontologisch
vgl. auch [L10]
Leibniz [L34] (Existenz - Bedingungen – Ursache - Nichts ist ohne Grund – letzter Grund der Dinge)
“Zur Existenz ist notwendig, daß die Zusammenstellung aller Bedingungen vorhanden ist. Eine Bedingung ist das, ohne welches eine Sache nicht sein kann, die Zusammenstellung aller Bedingungen ist die volle Ursache der Sache. Nichts ist ohne Grund, weil nichts ohne die Zusammenstellung aller Bedingungen ist. In den Körpern gibt es keinen Existenzgrund. Wie leicht bewiesen werden kann, wenn du auch freilich bis ins Unendliche zurückgehst, wirst du immer nur die Körper vervielfachen, aber den Grund nicht einsehen, warum sie eher so sind als anders. Die Zusammenstellung aller Bedingungen irgendeines gegebenen Körpers liegt außerhalb der Körper. Die Zusammenstellung der Bedingungen eines Körpers und die Zusammenstellung aller Bedingungen eines anderen liegt in einem und demselben. Was auch immer dieses einzige sei, es ist der letzte Grund der Dinge. Denn von den Körpern gilt dasselbe wie von allem anderen, daß sie nicht notwendig existieren, das heißt, daß ihr Existenzgrund nicht in ihnen selbst liegt. [...]“
Wolff [W1]
Bereits Archimedes wendete das Prinzip an.
Archimedes (285-212 v. Chr.)
Beweis: Zwei Körper sind deswegen gleich schwer, weil sie sich im Gleichgewicht befinden (z. B. auf einer Waage).
Gleichgewicht (Wahrnehmung) → gleich schwer bzw. gleiches Gewicht (Kausalität)
Wolff [W7]
Kapitel 2: Das Prinzip des zureichenden Grundes
Baumgarten [B4] (von dem Verknüpften § 18 - § 20)
“§ 18 [...] Folglich hat alles Mögliche Etwas zu seinem Grunde, alles Mögliche ist gegründet, Nichts ist ohne Grund, und so bald etwas gesetzt wird, muß auch Etwas als sein Grund gesetzt werden. Dieser Satz wird, der Satz des Grundes, genennt. § 19 Der Grund alles desjenigen, was in dem Gegründeten enthalten ist, ist der hinreichende Grund, (ratio sufficiens, completa, totalis); der unzureichende Grund (ratio insufficiens, incompleta, partialis) ist nur der Grund von Einigem, was in dem Gegründeten enthalten ist. § 20 Nichts ist ohne hinreichenden Grund; oder alles, was möglich ist, hat Etwas zu seinem hinreichenden Grunde. Denn alles dasjenige, was in einer Sache enthalten ist ist möglich §.8....

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Einführung
  4. Abkürzungsverzeichnis und verwendete Symbole
  5. Metaphysik – Tabellenübersicht
  6. Metaphysik - Beschreibung der Prinzipien
  7. Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie - Tabellenübersicht
  8. Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie - Beschreibung der Prinzipien
  9. Quellen (Belegstellen – Zitate)
  10. Quellen (Primärliteratur)
  11. Quellen (Sekundärliteratur)
  12. Quellen (Wörterbücher / Lexika)
  13. Zeittafel der Philosophen und Wissenschaftler
  14. Weitere Bücher des Autors
  15. Sachregister
  16. Impressum