Schatten Risse
eBook - ePub

Schatten Risse

  1. 52 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch

Mord, Missbrauch, Leere, Ekel.Tod, Verzweiflung, Einsamkeit.Geburt, Sehnsucht, Hoffnung?In fünf Kurzgeschichten und zehn Gedichten wirft Michael Heinisch Blitzlichter in Abgründe. Dieses Licht nutzt Friedemann Palmer, um die aufscheinenden Schatten alp • traumhaft zu bebildern.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783734792496
eBook-ISBN:
9783739289267
Auflage
1
Thema
Drama

Neuland

Als er die Augen aufschlug, sah er nichts.
Er konnte sich frei bewegen. Aber es gab keinen Boden. Und seine Bewegungen waren wächsern, wie in Zeitlupe. Er streckte sich. Und strampelte. Nichts. Nirgends Kontakt. Er überlegte, zu rufen. Da merkte er, dass er eine Flüssigkeit atmete. Sie strömte rein und raus. Dabei verspürte er keinerlei Atemnot. Er musste sich unter Wasser befinden. Nur so konnte er sich seine Lage erklären. Und er atmete offensichtlich das Wasser. Er machte ein paar Schwimmzüge. Und tatsächlich, ein vertrautes Gefühl der Fortbewegung unter Wasser stellte sich ein.
Das musste ein Traum sein. Er führte sich die Hände vor Augen und nun konnte er auch einen schwachen Schimmer der Umrisse sehen. Er schlug sich ins Gesicht und zwickte sich in die Backe. Wenn es ein Traum war, gelang es ihm jedenfalls nicht, aufzuwachen. Langsam drehte und wand er sich in alle Richtungen. Es war keine Orientierung möglich. Obwohl, wenn er genau hinspürte, schien er sich zu bewegen. Ganz sanft schwebte er. Inzwischen konnte er auch sehen. Das heißt, er sah weiterhin nichts. Aber dieses Nichts war nicht mehr tiefschwarz, sondern dunkelgrau. Irgendwo in weiter Ferne musste eine Lichtquelle sein. Er ließ sich treiben und bei aller Befremdung stellte sich auch ein Wohlgefühl ein. Die Temperatur war angenehm und in dem kaum merklichen Dahingleiten fühlte er sich leicht und getragen.
Eine halbe Ewigkeit verharrte er in diesem Schweben, bis er sanft auf einem Grund aufsetzte. Immer noch erstaunt das Wasser atmend versuchte er das Dunkel um sich zu durchdringen. Ein leicht goldener Schimmer fiel in seine Augen und bald wusste er, woher. Er war auf Sand gelandet. Mehr und mehr gewöhnte er sich an die Dunkelheit. Vereinzelt von Unterwassergras durchbrochen breitete sich eine milde Dünenlandschaft um ihn aus. Er bewegte sich wie in Trance. Obwohl er es genoss, widerstrebte es ihm, das Geschehene zu akzeptieren.
Inzwischen konnte er erstaunlich gut sehen. Vom Sandboden ging ein fast unmerkliches Licht aus. Um ihn breitete sich eine gleichförmige Landschaft aus. Es gab nichts Besonderes. Sand, nur Sand. Auch die wenigen Pflanzen konnten den Eindruck einer Unterwasserwüste kaum mildern. Er setzte sich und ließ den Sand durch seine Finger rieseln.
Jetzt, wo er genauer hinschaute, schien er sich zu bewegen. Nein, eher hochfrequent zu pulsieren. Er beugte sein Gesicht näher an den Sand und wurde in einen hypnotischen Bann gezogen. Die Körner lebten. Jedes einzelne. Es waren samten-glasige Kristalle, in deren Innern es fluoreszierte. Ohne dass er sich hätte wehren können, wurde er in eines hineingesogen.
Er fand sich auf dem Gipfel eines Berges und wusste, dass es sein Berg war. Ein erloschener Vulkan und er hatte eine Höhle zu einer Kultstätte ausgebaut. Um nach oben zu gelangen, musste man ihn aufsteigend mehrmals umrunden, so dass er schon viele Stunden voraus wusste, wenn sich jemand näherte.
Aber weit und breit war niemand zu sehen. Obwohl er sicher war, dass man ihn suchte. Wahrscheinlich war eine landesweite Fahndung nach ihm eingeleitet. Aber sie würden ihn nicht finden. Dafür war er viel zu sorgfältig vorgegangen. Fein säuberlich hatte er auch noch die letzte Gewebefaser mit einem Skalpell von den zwei Kinderleichen entfernt. Die Knochen, insbesondere die Schädel, waren so gründlich präpariert, dass sie weißlich schimmerten. Er erinnerte sich noch genau an den hilflosflehenden Ausdruck ihrer Gesichter, als er ihnen die Luft abdrückte. Er hatte saubere Arbeit geleistet. Die Knochen lagen ausgebreitet auf einem altarähnlichen Tisch. Er schaute sich um. Obwohl er sich sicher fühlte, beschlich ihn ein ungutes Gefühl, so als ob ihn jemand beobachtete. Er schritt durch die Höhle. Alles war an seinem Platz. Und doch, irgendetwas hatte er vergessen. Vergessen.
Er lag zusammengekrümmt am Meeresboden. Bauchkrämpfe. Ihm war übel...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Gehren
  4. Sing mir eines deiner Lieder
  5. Es ist alles nur geliehn
  6. Lassen
  7. Die apokalyptischen Reiter
  8. Herz und Schmerz
  9. Neuland
  10. Eis
  11. Warten
  12. Marschgeige
  13. Winter
  14. Impressum