Alter Wein und gesunder Menschenverstand
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Alter Wein und gesunder Menschenverstand

Glossen zur Mitarbeiterführung

  1. 72 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Alter Wein und gesunder Menschenverstand

Glossen zur Mitarbeiterführung

Über dieses Buch

In der Führungslehre gibt es seit sehr langer Zeit nichts wirklich Neues: Fast alles ist schon gedacht, gesagt und beschrieben worden. Neuveröffentlichungen bieten also in der Regel "alten Wein in neuen Schläuchen". Oder es handelt sich ohnehin um etwas, was "der gesunde Menschenverstand" nahelegt.So auch dieses kleine Büchlein: Inhaltlich haben Sie das alles sicher schon einmal vernommen, aber: nicht in dieser Form. Hier werden ihnen Führungsprinzipien in Form von Glossen und Satiren präsentiert.Beim Lesen werden Sie Spaß haben, und dieser Spaß wird dazu beitragen, dass Sie die beschriebenen Führungsprinzipien nachhaltiger verarbeiten.

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Information

Jahr
2016
ISBN drucken
9783741288265
eBook-ISBN:
9783743120877
Auflage
2

Schwache Kraft, starke Wirkung

Es ist nun mal so: Die schwache Kraft hat starke Wirkungen. Sie sorgt dafür, dass Atomkerne auseinanderfallen. Sie ist beteiligt, wenn Radioaktivität entsteht. Sie ermöglicht es Teilchen, sich umzuwandeln: vom Neutron zum Proton, vom Elektron zum Elektron-Neutrino. Mit anderen Worten, sie sorgt in der Teilchenwelt ganz schön für Unruhe.
Auch die schwache Führungskraft hat starke Wirkungen, leider negative. Sorgt sie doch für Unruhe in der Mitarbeiterwelt. Sie bewirkt, dass Teams auseinanderfallen. Sie ist beteiligt, wenn Gerüchte entstehen. Sie verursacht, dass Mitarbeiter sich ändern: Aus Interessierten werden Gleichgültige, aus Motivierten werden Demotivierte, aus Leistungsträgern werden Leistungsverweigerer. Wir sollten also die schwache Führungskraft fürchten.
Wir brauchen die starke, die gute, besser noch: die perfekte Führungskraft. Das Bessere ist der Feind des Guten, und wer würde sich mit der zweitbesten Führungskraft zufriedengeben, wenn es eine bessere gäbe? Wenn etwa die zweitbeste schon die schwache Führungskraft wäre: siehe oben! Überhaupt: Wer könnte besser führen als die perfekte Führungskraft? Doch was macht die perfekte Führungskraft aus? Nach welchen Kriterien sollte man Führungskräfte beurteilen?
Das gibt es z. B. Handwerker, die besonders geschätzt werden, vor allem, wenn sie die Attribute »solide« oder »ehrlich« haben. Das klingt schon mal viel versprechend. Welche Führungskraft sollte nicht solide und ehrlich sein? Es passt auch gut, dass das Fundament eines Handwerkers seine Ausbildung ist. Eine umfassende Lehre, bestehend aus grundlegender Theorie und sehr viel Praxis. Andererseits: Ein Handwerker fertigt sein Produkt oder erbringt seine Dienstleistung häufig in Einzelarbeit. Wie sieht es da aus mit Kommunikation und Zusammenarbeit?
Und wenn der Handwerker nur auf Bestellung, auf Nachfrage oder gar nur nach Vorgaben aktiv wird: Wo bleibt da eigenständiges, verantwortliches Handeln? Wie steht es um die Kreativität? Wird die Führungskraft als Handwerker neue Wege gehen? Ungelöste Fragen.
Bevor wir uns voreilig festlegen, untersuchen wir lieber eine andere Art Führungskraft. Gibt es nicht die »geborene Führungskraft«, die »die Kunst der Führung« beherrscht? Ist die nicht ideal? Paul Cezanne, ein Künstler par Excellence, meinte, der Künstler sei ein »Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein gutes, empfindliches, wenn auch kompliziertes, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen«2.
Registrierapparat für Sinnesempfindungen! - Das führt doch zu wahrscheinlich perfektem Verständnis für die Emotionen und Bedürfnisse anderer.
Empfindlich! - Das heißt sensibel und mitfühlend.
Kompliziert! - Das bedeutet nachdenkend, abwägend, nicht nach einfachen Strickmustern simpel agierend. All das ist doch optimal für die Führung von Mitarbeitern. Das ist es! Wir brauchen Künstler als Führungskräfte!
Nur, wo sind sie zu finden? Wer von den großen Führungsgurus wie Sprenger, Malik, Drucker weiß Rat? Keiner, leider. Lassen wir das. Und auch Paul Cezanne schränkte letztlich seine hohe Meinung vom Künstler wieder ein: »Aber wenn er dazwischenkommt (er meint den Künstler bzw. Führungskraft), wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig.« Minderwertige Ergebnisse, das wollen wir gewiss nicht! Was nun?
Nehmen wir doch von beiden etwas, vom Künstler und vom Handwerker. Ich meine: Gute Führung ist wie Kunsthandwerk.
Merkmale wie Wertschätzung, Empathie, Verständnis oder Einfühlungsvermögen sind Voraussetzungen für gute Mitarbeiterführung. Das alles ist aber schwer erlernbar, ist mehr eine Frage der Werte und Einstellungen einer Führungskraft. Darauf sollte dann eine solide handwerkliche Ausbildung mit Training, Coaching und learning by doing aufbauen. Das Ergebnis ist dann eine Führungskraft als Kunsthandwerker. Sie führt die Mitarbeiter einfühlsam, eigenständig und mit handwerklich soliden Führungstechniken.

2 Dieses Zitat wird laut Recherche im Internet Paul Cezanne zugeschrieben. Eine genaue Quellenangabe ist nicht zu finden.

Entspanntes Leben.

Wer hätte sich noch nicht in den Traum eines entspannten, sorgenfreien und sicheren Lebens verloren, wie der berühmte Ilja Iljitsch Oblomow3?
Mein Traum als Führungskraft hat folgenden Inhalt: Wäre es nicht toll, wenn die Dinge um einen herum funktionierten, weil alles geregelt ist und ohne unser Zutun abläuft? Wenn Mitarbeiter ihren Verpflichtungen nachkämen, ohne dass man ihnen permanent auf die Füße treten muss? Wenn Führungskräfte wirklich führen würden? Wäre es nicht traumhaft, keine Verantwortung dafür zu haben, dass wichtige Informationen bei dem Adressaten ankommen und dass der sie auch versteht? Schließlich sollten die, die etwas zu sagen haben, uns doch kennen und ihre Anliegen optimal auf uns abgestimmt präsentieren. Ein herrlicher Gedanke. Mittelpunkt des Alltags wäre dann: Entspannt vor sich hin Dösen und das darauf folgende hinein Gleiten in wohltuenden, erquickenden Schlaf.
»Aktiv sein! Initiative! Verantwortung!« reisst mich da mein schlechtes Gewissen aus dem Traum, und eine vage Erinnerung keimt auf: »Aktiv sein«, was war das noch gleich? Beginnt das nicht schon beim Zuhören? Oder doch nicht? Nein, Zuhören, das ist für mich vor al...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Schwache Kraft, starke Wirkung
  5. Entspanntes Leben.
  6. Föhnfühlig.
  7. Dreizehn Telefone bedienen.
  8. Beleidigungen.
  9. Die fehlende Fahrkarte.
  10. Adrenalin.
  11. Dekubitus.
  12. Korruption.
  13. Strich durch die Rechnung.
  14. Mawa und Bwambale.
  15. Creechs Dilemma
  16. Perfektion.
  17. Erlkönig.
  18. Nachwort
  19. Impressum