Mit fliegenden Händen
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Mit fliegenden Händen

Im Gespräch mit gehörlosen Menschen

  1. 204 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Mit fliegenden Händen

Im Gespräch mit gehörlosen Menschen

Über dieses Buch

Können Gebärdenlieder die Seele stärken helfen? Was bewegt gehörlose Menschen, wenn Mutter und Kind perfekt miteinander gebärden können? Welche Power kann eine sprachliche Minderheit entwickeln, wie die tauber Menschen? Wie wird der Tatort "Beratung" von gehörlosen Menschen und deren Familien erlebt? Und welche Schönheit besitzt die sogenannte "visuelle Liturgie" in gebärdensprachlichen Gottesdiensten? Fragen aus einem Gedankenaustausch, aus dessen Dialog das Büchlein "Fliegende Hände" im Zeitraum von mehr als zwei Jahren entstand. Aus zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven tauschen sich die Autoren aus. Das Besondere an diesem Buch ist seine Offenheit und der Blick auf einen Zeitraum von beinahe 30 Jahren gesellschaftliche Entwicklung zwischen Nichtbeachtung, Wertschätzung und Begeisterung für und mit gehörlosen, oder wie heute geschrieben wird, tauben Menschen und ihren Familien. Joachim Klenk und Matthias Schulz bemühen sich dabei, die Leserin und den Leser mitzunehmen in eine ungewöhnliche Welt mit ungewöhnlich interessanten Menschen und Momentaufnahmen.

Häufig gestellte Fragen

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Quellen und Literaturangaben

ZWISCHEN ERLANGEN; ROTH UND ISTANBUL
1 Ludwig von Beethoven (1770 – 1827) erkrankte um 1800 an einem schweren Gehörleiden, das für ihn als Musiker und für seinen gesellschaftlichen Umgang ein enormer Einschnitt war. Mit 48 Jahren war er völlig ertaubt. Im sogenannten Heiligenstädter Testament von 1802 beschreibt er seinen damit zusammenhängenden Gefühlszustand. Weitere berühmte Persönlichkeiten waren gehörlos: Thomas Edison, Erfinder der Glühbirne und des Phonographen, ertaubte als Kind. Der amerikanische Präsident Bill Clinton ist beinahe taub.
2 Paddy Ladd, Was ist Deafhood, Gehörlosenkultur im Aufbruch, Clevendon 2003/ deutsche Übersetzung 2008, Signum Verlag, Seedorf, S. 94
3 Eine Anfrage beim Deutschen Bundestag im Oktober 2015 ergab, dass aktuell 10 gehörlose Mitarbeitende im Bundestag und seinen Verwaltungseinrichtungen beschäftigt sind.
4 Der Begriff Gehörlosengemeinschaft ist im Englischen genauer mit „Deaf Society“ bezeichnet. Das beinhaltet das Verständnis einer Kulturgemeinschaft, nicht das einer Behindertengruppe. Gehörlos (oder auch taub) genannte Menschen fühlen sich meist dieser sprachlichen Minderheit zugehörig. Deshalb nehmen sie nicht an den Paralympics teil, sondern haben eigene Weltsporttreffen, die sogenannten „Deaflympics“, z.B. 2017 in Samsun.
5 Eigene Umfragen im Jahre 1993 in Nürnberg
6 Die bayerische Regisseurin Caroline Link wagte sich mit „Jenseits der Stille“ an einen bahnbrechenden Film über Lara, die hörende Tochter von gehörlosen Eltern. Dieser Film wurde 1998 für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
7 Beispiele: Die beeindruckende Schauspielerin Emanuelle Laborit aus Frankreich und der amerikanische Football-Profi Derrick Coleman von den Seattle Seahawks. Sie sind beide gehörlos und werden als Stars nicht nur in der Deaf Society bewundert.
8 Gustinus Ambrosi ist 1893 in Eisenstadt geboren und 1975 in Wien gestorben. In Österreich gibt es zwei Museen mit seinen Werken. Er war eine Art musikalisches Wunderkind mit Geige und wurde von seinem Vater (Kunstmaler, Chorleiter und Komponist) sehr gefördert. Mit 6 Jahren ertaubte er auf Grund einer Meningitis-Erkrankung. Seine künstlerischen Fähigkeiten konzentrierte er in der Folge auf plastische Darstellungen.
9 Paddy Ladd, Was ist Deafhood, Gehörlosenkultur im Aufbruch, Clevendon 2003/ deutsche Übersetzung 2008, Signum Verlag, Seedorf, S. 52
10 Rita und Michael Speckert sind gehörlos und betreiben ein Weingut in Kallstadt an der Weinstraße.
11 Die ev. Gehörlosenseelsorge vermarktet einen Gebärdentee, dessen Name geschützt ist. Mit einer legendenreichen Geschichte versehen, dass jede/r, der diesen Tee trinkt, dann sogleich gebärden könne, konnte mit den reichlichen Einnahmen die kirchliche Jugendarbeit für und mit gehörlosen Kids in Bayern mitfinanziert werden. Bestelladresse: www.deaf-ararat-shop.de
12 John Goodricke (1764-1786) ertaubte als Kind und wurde seither von seinen wohlhabenden Eltern schulisch in besonderer Weise gefördert. Er fand als 18-jähriger heraus, dass der Stern Algol von einem Planeten umkreist wird. Der Asteroid 3116 trägt seinen Namen. Leider verstarb er mit gerademal 22 Jahren.
TOR, TOR – AUFGEWACHSEN NEBEN DER „TAUBSTUMMENSCHULE“
1 Volker Sauermann prägte seit den 1970er Jahren die bayerische Gehörlosenseelsorge. Er lernte beim Schweizer Gehörlosenpfarrer Eduard Kolb in Zürich. Dessen Ideen brachte er nach Deutschland und prägte damit Generationen. Lange Zeit hatte er einen Lehrauftrag an der Ludwig Maximilian Universität in München.
2 Der IEWG ist ein internationales Netzwerk von Gehörlosenseelsorgerinnen, das nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wird. Heute veranstaltet der IEWG vorwiegend internationale Tagungen.
3 In Norwegen gibt es beispielsweise Kirchen, die nur von Gehörlosengemeinden genutzt und verwaltet werden. In der Welt ist das einmalig.
4 Das CD-ROM-Projekt „Der barmherzige Samariter“ erhielt 1998 ein enormes Medienecho und wurde unter der Schirmherrschaft der Bundestagsabgeordneten Dagmar Wöhrl und dem damaligen Staatsekretär Freller entwickelt.
5 Die „Visuelle Gebärdenkantorei Bayern“ soll nicht nur als ein Gebärdenchor, sondern eine ganze Gebärdenkantorei mit unterschiedlichen Ausrichtungen gegründet werden. Der Antrag an die evangelische Landeskirche dafür eine „Kantorenstelle“ einzurichten, wurde von dem damaligen Referent so beantwortet: „Gebärden liegen im Bereich des Tanzes und sind damit in der Diakonie anzusiedeln“.
6 Das erste „Soziale-Teilhabe-Zentrum“ für und mit gehörlosen Menschen in Deutschland verändert auch die Art der Sozialarbeit hin zu ambulanten Angeboten. (Vgl. das Kapitel „Tatort Beratung – präventiv handeln“)
7 Tischgesellschaften kennen wir von Martin Luther und der Romantik. In den 1830er Jahren treffen sich große Gruppen gehörloser Menschen in Paris, um solche zu feiern und Geschichten mit Informationen bei Speis und Trank weiterzugeben.
8 Der visuelle Segen ist eine gebärdensprachlich liturgische Umsetzung, die bei der internationalen Konferenz des IEWG 2010 in Assisi erstmals gezeigt und seitdem international adaptiert wird.
9 Neue Berufsmöglichkeiten als Katecheten (Religionslehrer), Prädikanten (ausgebildete Prediger) und in anderen Bereichen entstehen.
10 Die „Deaf – Ararat – Akademie“ hat sich seitdem sehr gut entwickelt und bietet maßgeschneiderte Coachings an. Siehe www.deaf-ararat-akademie.de
11 Der „Gebärdentee“ erobert die Herzen. Versehen mit der Legende, wer ihn trinkt, der beginne sogleich zu gebärden, dient dieser Tee als beliebtes Souvenir mit Alleinstellungsmerkmal.
12 Das Rother Inklusionsnetzwerk RINK www.rhink.de
„ICH WILL DABEI SEIN!“
1 Das Klinikum am Europakanal Erlangen besteht aus den vier Hauptbereichen Psychosomatik, Psychiatrie, Suchtmedizin und Gerontopsychiatrie. Hier werden erwachsene Patientinnen und Patienten aus Mittelfranken sowohl stationär als auch ambulant behandelt. Darüber hinaus gibt es auf verschiedenen Stationen tagesklinische Angebote sowie eine Gerontopsychiatrische Tagesklinik. In dem speziellen Angebot, der Abteilung für Hörgeschädigte werden alle psychiatrischen Erkrankungen behandelt.
2 Das damalige „Kinder- und Pflegeheim Vorwerk e.V.“ heiß...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Motto
  3. Widmung
  4. Danksagung
  5. Über das Buch
  6. Zwischen Erlangen, Roth und Istanbul
  7. Tor, Tor – aufgewachsen neben der „Taubstummenschule“ – Joachim Klenk erzählt
  8. „Ich will dabei sein!“ – Matthias Schulz antwortet
  9. Deaf pride – Eine Minderheit findet sich
  10. Herr B. auf der Suche nach Identität
  11. „Mit meiner Tochter gebärde ich!“ – Elternsein neu erlebt
  12. „Aber bitte mit Gebärden!“ – Gottesdienst und visuelle Liturgie
  13. Einsam in einer lauten Welt – (k)ein Tabu?
  14. „Hilfe, sie küsst mich!“ – zwischen Nähe und Distanz
  15. Worauf es ankommt – Fortbildung für alle!
  16. Tatort Beratung – präventiv handeln
  17. „Es geht leider nicht!“ – Therapie im Fokus
  18. Hilfe! Wer kommt da? Erfahrungen auf “B2”
  19. Eine Hand voll Männer und eine Idee – ev. Gehörlosenseelsorge Bayern
  20. CI, DGS, LBG, … – Fachbegriffe erklärt
  21. Quellen und Literaturangaben
  22. Schon gewusst? – Test für Neugierige
  23. Gott sei Dank! – mit eurer Hilfe
  24. Über die Autoren
  25. Impressum