TEIL IV.
METHODEN
NAMENSTAUSCH
BESCHRIEBEN VON IRENE ZAVARSKY
Dauer:5 – 10 Minuten, je nach Gruppengröße.
Ablauf: Die Leute stellen sich paarweise nebeneinander, gut im Raum verteilt. Hindernisse (Sessel, Tische, Schreibmaterial, etc.) sollten zur Seite geräumt werden. Eine Person steht alleine. Ist die Zahl der Gruppenmitglieder gerade, kann entweder der/die Trainer_in mitspielen oder wenn die Gruppe ohnehin sehr groß ist, dann stehen 2 oder sogar 3 Personen alleine.
Die Personen ohne Partner_in rufen nun wild durcheinander Namen um eine/n Partner_in anzulocken. Die Personen, die nebeneinander stehen haben Namen getauscht. Das heißt ganz konkret, wenn Andi und Gerda nebeneinander stehen und Barbara, die alleine steht, ruft: „Andi“, dann reagiert Gerda. Gerda versucht, zu Barbara zu kommen. Wenn Andi schnell reagiert und sie erwischt (nachlaufen ist nicht erlaubt!), dann muss Gerda bleiben. Wenn sie entkommt, ist Andi alleine, heißt wieder Andi und Gerda und Barbara tauschen die Namen. Wichtig ist: im Streitfall entscheidet einfach die Person, die weggelaufen ist ob sie erwischt wurde oder nicht. Schnelle Entscheidungen, nicht lange diskutieren.
Das Spiel lebt davon, dass es mit Tempo gespielt wird. Je mehr Chaos desto besser. Wenn sich niemand mehr auskennt, wo er/sie steht und wie er/sie heißt, dann ist Zeit zum Weiterarbeiten.
Teilnehmer_innenanzahl: Mind. 5 bis unbegrenzt.
Keine Materialien notwendig. Eine freie Fläche genügt.
Gut einsetzbar: Wenn es mal an der Zeit ist, das Hirn ein bisschen auszuleeren. Am Anfang zum Wiederholen der Namen ganz praktisch. Die Leute, die nebeneinander stehen, stellen sich beieinander noch einmal vor. Die Person, die Namen ruft, muss nicht wissen wer wie heißt, sie muss nur wissen, ob es diesen Namen in der Gruppe gibt, oder nicht.
Achtung: Die Gruppe darauf hinweisen, dass niemand erschlagen oder erdrückt werden soll. Freiwilligkeit und Selbstveranstwortung sind wichtig. Wer nicht mitspielen will, soll aussetzen.
Mit der Methode verbinde ich:
Viel Gelächter, Verwirrung und Entrüstung.
HYPOTHETISIEREN
BESCHRIEBEN VON IRENE ZAVARSKY
Dauer: ca. 5 – 7 Minuten pro Person, Runde im Plenum je nach TN Zahl und Ausführlichkeit.
Ablauf: Zwei oder drei Personen, die sich gar nicht kennen, gehen in eine Kleingruppe. Sagen wir: Irene, Clemens und Edda sind in einer Kleingruppe. Edda ist die Person um die es in den ersten fünf Minuten geht. Clemens und Irene hypothetisieren wild über Edda drauf los: Was sie arbeitet, was ihre Hobbies sind, ob sie Kinder hat, ob und wohin sie gerne reist, welche Bücher sie gerne liest, etc. Wenn das Seminar ein spezielles Thema hat, zum Beispiel „Präsentationstechnik“ dann kann man auch in dieser Phase schon Hypothesen dazu bilden: ob sie gerne oder nicht gerne präsentiert, oft oder selten, vor welchen Gruppen, etc.
Edda hört sich das 5 Minuten lang an, OHNE etwas dazu zu sagen und möglichst auch ohne allzu große Reaktionen darauf (kein Nicken oder Kopfschütteln!). Dann hat sie kurz die Gelegenheit das Gesagte richtig zu stellen. Dann ist Clemens dran, Irene und Edda hypothetisieren.
Sind alle fertig, dann kann man im Plenum mit einer Vorstellrunde weitermachen, damit auch die anderen alle Namen einmal hören und ein bisschen etwas über die Person erfahren. Hier kann man optional fragen was besonders überraschend war bei der Übung, was genau gestimmt hat oder wo die Kolleg_innen weit daneben lagen. Hier kann auch schon eine Erwartungsabklärung mit einfließen.
Teilnehmer_innenanzahl: egal, so viele da sind. Funktioniert auch schon mit zwei Personen, allerdings nur, wenn sie sich nicht kenne, oder zu Themen über die sich die beiden noch nicht viel ausgetauscht haben.
Materialien: Eventuell Kärtchen zum Notizen machen.
Gut einsetzbar: Wenn sich die Gruppe nicht gut kennt, oder ein völlig neues Thema besprochen wird. Dient zum Kennenlernen oder zum Einstieg in ein Thema.
Achtung: Auf die Formulierungssensibilität hinweisen. Es geht um Vorurteile und Hyptothesen, diese sollen auch geäußert werden, aber in einem respektvollen Rahmen.
Mit der Methode verbinde ich: So manch überraschende Erkenntnis.
MEINE SCHLÜSSEL
BESCHRIEBEN VON MARKUS ZACHBAUER
Dauer: Je nach Teilnehmer_innenzahl zw. 15 – 45 Minuten.
Ablauf: Die Teilnehmer_innen werden von der Seminarleiterin/dem Seminarleiter gebeten, sich reihum vorzustellen, dabei ihren Namen zu nennen und den anderen Teilnehmer_innen ihren Schlüsselbund zu zeigen und die einzelnen Schlüssel zu erklären.
Diese Art der Vorstellung ist auch für „gute Bekannte“ in der Gruppe interessant, weil die Teilnehmer_innen dabei gerne Anekdoten zu den einzelnen Schlüsseln am Schlüsselbund erzählen. Jeder und jede kann dabei selbst bestimmen, was und wieviel er/sie zu den einzelnen Schlüsseln sagen will.
Die Teilnehmer_innen erfahren so meist überraschend viel voneinander („Haustürschlüssel meiner Eltern“, „Schlüssel vom Proberaum meiner Band“, …).
Teilnehmer_innenanzahl:
4 – ca. 20.
Gut einsetzbar wenn: Eine einfache Methode zum Beginn einer Veranstaltung, bei der sich die Teilnehmer_innen unterschiedlich gut kennen.
Achtung auf: Bei mehrtägigen Veranstaltungen mit Übernachtung haben die Teilnehmer_innen ihre Schlüssel oft in ihren Zimmern deponiert und nicht bei sich. Wenn die Übung bei so einer Veranstaltung als Kennenlernrunde eingesetzt werden sollte, ist es ratsam, die Teilnehmer_innen vor Beginn der ersten Einheit zu bitten, sie mögen doch bitte ihre Schlüssel mit in den Seminarraum bringen. Zumindest sollten sie die Gelegenheit bekommen, ihren Schlüssel zu holen, falls sie ihn nicht mit im Raum haben.
GERÜCHTEKÜCHE
BESCHRIEBEN VON EDDA STRUTZENBERGER-REITER
Dauer: je nach Teilnehmer_innenanzahl 30 – 45 Minuten.
Ablauf: Die Teilnehmer_innen bekommen drei Impulse und finden jeweils ein Symbol dafür (Bsp.: Wie bin ich zum Seminar gekommen? Was verbinde ich mit dem Titel? Was war mein highlight in der letzten Woche? Wo wäre ich, wenn ich nicht hier wäre? Welches Symbol passt für mich für dieses Seminar? Etc.). Diese drei Symbole zeichnen sie in Einzelarbeit auf ein Moderationskärtchen. Wenn alle fertig sind, kann die „Gerüchteküche“ zum Kochen gebracht werden: Jeweils zwei Teilnehmer_innen stellen sich in einem ersten Schritt selbst anhand ihrer Kärtchen vor. Danach werden die Kärtchen getauscht. Mit dem nun fremden Kärtchen suchen sich die Teilnehmer_innen wieder neue Gesprächspartner_innen und erklären die Symbole am fremden Kärtchen. Inwieweit hier Gerüchte geschürt werden, kommt ganz auf die Teilnehmer_innen an. Nun werden wieder die Kärtchen getauscht und wieder neue Gesprächspartner_innen gesucht. Wenn dann ca. vier bis fünfmal ein Wechsel stattgefunden hat, können sich die Teilnehmer_innen setzen und nun die Person anhand der Karte, die sie in der Hand halten, im Plenum vorstellen. Danach können die Kärtchen auch wieder zurückgegeben werden.
Teilnehmer_innenanzahl:
12 – ca. 25.
Materialien: Moderationskärtchen
Gut einsetzbar, wenn:
- Die Teilnehmer_innen sich noch nicht kennen bzw. sich besser kennen lernen sollen.
- Sich die Teilnehmer_innen durchmischen sollen.
- Man in ein neues Thema einsteigen möchte.
- Die einzelnen Teilnehmer_innen sich positionieren sollen.
- Man als Trainer_in diese Positionierungen zum Arbeiten benötigt.
Achtung auf: Zu viele Teilnehmer_ innen lassen die Methode langwierig werden. Die Fragen sollten nicht zu persönlich sein, wenn sich die Gruppe noch nicht so gut kennt. Der Angst der Teilnehmer_innen, dass man „unschöne“ Symbole produziert, kann mit dem Hinweis darauf, dass es ja keine Kunstwerke werden müssen, entgegenwirken.
Mit der Methode verbinde ich:
Sehr lustige Seminareinstiege, einige Aha-Effekte und eine aufgelockerte Einstiegsstimmung im Seminar.
„WELCHE UNTERSCHIEDE MACHEN EINEN UNTERSCHIED?“
BESCHRIEBEN VON ANDREAS REITER
Dauer: Meist länger als angedacht, je nach Anzahl der Teilnehmer_innen und der Menge der aufgestellten Kriterien 60 – 90 Minuten. Ungefähr 20 Minuten entfallen davon auf die Kleingruppenarbeit.
Ablauf: Ziel ist das Differenzieren mit von den Teilnehmer_innen erarbeiteten Kriterien. Dafür bekommen die TeinehmerInnen den Auftrag, in Kleingruppen Unterschiede innerhalb der Gruppe zu finden, von welchen sie anne...