Prästudium eines Präludiums
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Prästudium eines Präludiums

Präludium Nr. 1 C-Dur aus dem "Wohltemperierten Klavier" von Johann Sebastian Bach (BWV 846)

  1. 60 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Prästudium eines Präludiums

Präludium Nr. 1 C-Dur aus dem "Wohltemperierten Klavier" von Johann Sebastian Bach (BWV 846)

Über dieses Buch

Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule: Der eine spielt ein Stück und schon nach ein paar Takten lehnt die Kommission ihn ab. Wieso können die sich nach so kurzer Zeit bereits sicher sein, dass er ungeeignet ist? Weil es ein Unterschied ist, ob man je eine heiße Herdplatte angefasst hat oder nicht. Ob man Kinder groß gezogen hat oder nicht. Ob man dem Tode nah gewesen oder nicht. Ob man eine Medaille nur von der Vorderseite gesehen hat oder auch von der Rückseite. Dieses Buch beleuchtet nicht nur die Vorder- und Rückseite, sondern (sogar hauptsächlich) den schmalen Rand der Medaille: das nicht Offensichtliche! In meiner über 20jährigen Tätigkeit als Musiklehrer, begegnete ich immer wieder Eleven, die sich dem Präludium C-Dur aus dem »Wohltemperierten Klavier« von Johann Sebastian Bach genauso wenig entziehen konnten, wie ich meiner Zeit. Dieses Stück eignet sich bestens für eine tiefgründige Betrachtung. Nicht nur weil Bach eine Vorliebe für Zahlen hatte. Nicht nur, weil es relativ leicht begreifbar ist. Vor allem aber, weil es jeden Zuhörer mit seiner genial schlichten Schönheit gefangen nimmt. So hielt ich die Zeit für gekommen, sowohl analytische als auch methodische und didaktische Hinweise in kompakter Form zusammen zu fassen, wie es sie nach meiner Kenntnis bisher nicht gibt. Zum einen als Anleitung für jeden, der sich eingehend mit diesem Werk beschäftigen möchte, zum anderen als Entlastung meiner Stimmbänder für künftige Unterrichtsstunden.;-) Das Werk wird hier exemplarisch betrachtet. Fast alle aufgezeigten Betrachtungen lassen sich ohne weiteres auf andere Werke übertragen.

Häufig gestellte Fragen

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Punktiert die 1.

Das punktierte Üben ist ein wesentliches Mittel zur Steigerung der motorischen Fertigkeiten (Schnelligkeit der Finger).
Es bewirkt eine Aufteilung der Notenwerte von 50% zu 50% in erstens 75% zu 25% sowie zweitens in 25% zu 75%. Durch diesen Umstand werden letztlich bei der 1. oder 2. Variante alle benachbarten Noten einmal im doppelten Tempo geübt. Das bedeutet, dass theoretisch das gesamte Werk bereits im doppelten Tempo gespielt werden könnte. Praktisch gesehen funktioniert das aber leider erst mit einiger Übung.
Man sollte darauf achten, dass die Punktierungen so »spät« wie irgend möglich ausgeführt werden. Besser als 75% zu 25% (
.
) wären da 87,5% zu 12,5% (
..
). Das klingt sehr mathematisch und sollte nur als Zielsetzung im Vorfeld verstanden werden (nicht während des Spielens).
Die 1. Variante ist in der Regel deutlich leichter umzusetzen, weil sie klanglich dem Original wesentlich näher steht als die 2. Variante. Die empfundenen Schwerpunkte bleiben erhalten.
Die ßer-Gruppierung in der rechten Hand (z.B. im 1. Takt ceg ceg) bewirkt im Grunde bereits automatisch ein Üben beider Arten der Punktierungen (sowohl
.
als auch
. ).
Bevor sie mit dem Punktieren beginnen, nehmen Sie doch mal das Präludium mit Ihren derzeitigen Fähigkeiten auf (Rekorder am Digitalpiano oder selbst ein Handy reicht völlig aus) und vergleichen Sie diese Aufnahme später immer mal wieder mit neueren Aufnahmen. Sie werden überrascht sein.

Präludium C-Dur

Punktiert die 1.
J. S. Bach

Punktiert die 2.

Zur 2. Variante gäbe es eigentlich nicht allzu viel zu sagen: Einfach anders herum (also erst die kurze und dann die lange Note = 25% zu 75%).
Versuchen Sie es doch einmal, bevor Sie weiterlesen!
Nicht nur wegen der bereits angesprochen ßer-Gruppierung in der rechten Hand, in welcher ja bereits beide Varianten enthalten sind, rutscht man schneller als man glaubt wieder zurück in die 1. Variante. Betrachten wir das Ganze also doch etwas genauer.
Technisch akkurat wäre die Variante der ersten Folgeseite. Leider hält man dies erst nach einiger Übungszeit dauerhaft durch.
Es empfiehlt sich dringend, in einem wesentlich langsameren Tempo zu beginnen und die fehlenden Notenwerte zu sprechen (yy un te yy un te ...).
Aber selbst dieser brauchbare Ansatz ist für die meisten recht mühselig und anstrengend.
Man kann diesem Dilemma mit Hilfe eines kleinen Tricks jedoch recht leicht entkommen. Man beginnt das Spiel einfach mit einem 32tel Auftakt. Dadurch rutschen alle Noten im Grunde ein 32tel nach vorn. Auf diese Weise behält man viel leichter die Kontrolle und der gewünschte Effekt stellt sich dennoch ein (siehe 2. Folgeseite).
Wichtig beim Punktieren: Die punktierte 16tel-Note so lange wie irgend möglich halten und die kurze 32tel so spät als irgend möglich spielen. Je zickiger (und damit eigentlich unmusikalischer) es klingt, umso besser für die Motorik.
Im Übrigen lässt sich klar sagen, dass selbst ein minimales Punktieren (z.B. 60% zu 40% bzw. umgekehrt) bereits nach kurzer Zeit spürbare Verbesserungen bewirkt. Allein der Wille zum Punktieren holt irgendwann jede einzelne Note viel klarer ins Bewusstsein vor.

Präludium C-Dur

Punktiert die 2.
J. S. Bach

Präludium C-Dur

Punktiert die 2. (versetzt/vorgezogen)
J. S. Bach

Double Time

Nach den beiden punktierten Varianten, sind ja nun bereits alle benachbarten Noten mindestens einmal im doppelten Tempo gespielt worden.
Damit steht dem Spiel im doppelten Tempo eigentlich nichts mehr im Wege. Wenn man nur gedanklich so schnell hinterher kommen würde, wie die Finger motorisch spielen könnten!
Als Zwischenvariante bietet sich deswegen zunächst eine Mischung aus beiden Tempi an. Ein halber Takt im Originaltempo und die 2. Hälfte zweimal im doppelten Tempo.
Ab Takt 5 wird die jeweils wiederholte Figur mit einem Faulenzer ·/· geschrieben:

Präludium C-Dur

Double Time
J. S...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Präludium
  5. Detailorientierung
  6. Farb-Synästhesie
  7. Akkord-Typen
  8. Weitere Strukturen und Muster
  9. Akkord-Analyse
  10. Tonräume und Fingersatz
  11. Lagenwechsel
  12. Fesselübungen/Pedal
  13. Punktiert die 1
  14. Punktiert die 2
  15. Double Time
  16. Interpretation
  17. Ablauftraining/Stimmführung
  18. Blind
  19. Coda
  20. Grundregeln zum Üben
  21. Impressum