
- 196 Seiten
- German
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eBook - ePub
Ein Sohn der Sonne
Über dieses Buch
"Ein Sohn der Sonne" ist ein 1912 erschienener Roman des US-amerikanischen Schriftsteller und Journalisten Jack London. Der englische Originaltitel lautet "A Son of the Sun".
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Information
Die Teufel von Fuatino
I.
Von all seinen vielen Schonern und Kuttern, die zwischen den Koralleninseln der Südsee herumpirschten, liebte David Grief die Rattler am meisten. Es war dies ein jachtähnlicher Schoner von 90 Tonnen, der so schnell war, daß er in den Tagen des Opiumschmuggels von San Diego nach Puget Sound berühmt gewesen war. Er hatte Robbenraubfang in der Beringsee und Waffenschmuggel im fernen Osten betrieben. Allen Regierungsbeamten ein Dorn im Auge, war das Schiff die Freude aller Seefahrer und der Stolz seines Erbauers gewesen. Und noch jetzt, nach vierzig Jahren, war sie die alte, gute Rattler, die die Wogen so prachtvoll durchschnitt, daß ein Seemann es sehen mußte, um es zu glauben, und immer noch verursachte sie in den Häfen von Valparaiso bis Manila manche heftige Debatte, bei der Zunge wie Fäuste gebraucht wurden.
In der Nacht, von der hier die Rede ist, machte sie bei der denkbar schwächsten Brise mit ganz schlaff hängendem Großsegel eine Fahrt von vier Knoten durch die ruhige See. Eine Stunde lang hatte David Grief sich vorn in Lee über die Reling gelehnt und in das phosphoreszierende Kielwasser gestarrt. Der von den Toppsegeln zurückgefächelte schwache Lufthauch strich ihm kühl über die Wangen, und er begeisterte sich an seinem herrlichen Schiff.
»Ach, ist sie nicht prächtig, Taute, was?« sagte er zu dem Kanaken, der den Ausguck hatte, und seine Hand streichelte zärtlich die Teakholzreling.
»Eh, Kapitän,« antwortete der Kanake mit der reichen, kraftvollen, klingenden Stimme des Polynesiers, »dreißig Jahre befahre ich die See, aber noch nie habe ich ein Schiff wie dieses gesehen. Auf Raiatea nennen wir sie Fanauao.«
»Die Taggeborene«, übersetzte Grief den Kosenamen. »Wer nannte sie so?«
Ehe Taute antworten konnte, sah er gerade voraus etwas, das seine Aufmerksamkeit völlig in Anspruch nahm.
Grief blickte ebenfalls hin.
»Land«, sagte Taute.
»Ja, Fuatino«, bestätigte Grief, dessen Augen noch auf der Stelle ruhten, wo der sternenleuchtende Horizont von einem dunklen Punkt durchbrochen wurde. »Es stimmt, ich werde dem Kapitän Bescheid sagen.«
Die Rattler glitt weiter, bis man die Umrisse der Insel sehen, das schläfrige Brüllen der Brandung und das Meckern der Ziegen hören und den Blumenduft, den der Landwind herübertrug, spüren konnte.
»Wenn kein Riff wäre, könnten wir in einer Nacht wie dieser glatt einfahren«, meinte Kapitän Glaß, der den Rudergast beaufsichtigte, welcher das Rad jetzt hart herumlegte.
Eine Meile vom Lande entfernt drehte die Rattler bei, um das Tageslicht abzuwarten, ehe sie sich in die gefährliche Einfahrt von Fuatino wagte. Es war eine völlig tropische Nacht, ohne einen Hauch, ohne Matrosen zum Schlafen auf das Deck. Achtern bereiteten der Kapitän, der Steuermann und David Grief sich ihre Betten in ähnlicher primitiver Weise. Sie legten sich auf ihre Decken, rauchten und erzählten sich leise, was sie von Mataara, der Königin von Fuatino, und von der Liebesgeschichte ihrer Tochter Naumoo und Motuaro wußten.
»Ja, es ist eine sehr romantische Rasse,« sagte Brown, der Steuermann, »ebenso romantisch wie wir Weißen.«
»Gerade so romantisch wie Pilsach,« lachte Grief, »und das will etwas heißen. Wie lange ist es eigentlich her, Kapitän, daß er Ihnen durchbrannte?«
»Elf Jahre«, grunzte Kapitän Glaß ärgerlich.
»Erzählen Sie ein bißchen davon«, bat Brown. »Es heißt, daß er Fuatino seitdem nicht mehr verlassen hätte. Stimmt das?«
»Das stimmt«, polterte der Kapitän. »Er ist in seine Frau verliebt. Das verteufelte kleine Frauenzimmer! Hat ihn mir einfach gestohlen, und einen bessern Seemann hat's auf diesen Meeren nie gegeben, wenn er auch Holländer ist.«
»Deutscher«, berichtigte Grief.
»Das kommt auf eins hinaus«, lautete die Antwort. »In der Nacht, als wir hier an Land gingen und Notutu ihren Blick auf ihn warf, war die See um einen guten Mann ärmer. Sie glotzten sich beide schön an. Ehe man pieps sagen konnte, hatte sie ihm einen Kranz aus irgendwelchen weißen Blumen auf den Kopf gesetzt, und fünf Minuten später liefen sie wie ein paar Kinder, sich an den Händen haltend, über den Strand. Ich hoffe nur, daß er jetzt den großen Korallenblock im Kanal gesprengt hat. Ich schramme mir jedesmal eine Kupferplatte daran ab.«
»Erzählen Sie weiter«, drängte Brown.
»Das ist alles. Es war aus mit ihm. Heiratete noch dieselbe Nacht und kam nicht mehr an Bord. Am nächsten Tage suchte ich ihn auf. Fand ihn in einer Grashütte im Busch, barfüßig, ein weißer Wilder, ganz unter Blumen und anderm Zeugs vergraben und auf einer Gitarre spielend. Sah aus wie 'n Pfingstochse. Sagte mir, ich solle seine Sachen an Land schicken. Ich sagte, erst wolle ich ihn gehängt sehen. Das ist die ganze Geschichte. Morgen werden Sie die beiden zu sehen kriegen. Jetzt haben sie noch dazu drei Junge, prächtiges kleines Gesindel. Ich habe ihm ein Grammophon und eine Menge Platten mitgebracht.«
»Und dann machten Sie ihn zum Händler?« wandte sich der Steuermann an Grief.
»Was blieb mir übrig? Fuatino ist ein Land der Liebe und Pilsach ein Liebender. Er kennt die Eingeborenen und ist nebenbei einer der besten Händler, die ich jemals hatte. Er ist durchaus zuverlässig. Sie werden ihn ja morgen kennen lernen.«
»Hören Sie mal, junger Mann«, sagte Kapitän Glaß drohend zu seinem Steuermann. »Sind Sie romantisch veranlagt? Wenn Sie es sind, dann bleiben Sie gefälligst an Bord. Fuatino ist das Land der romantischen Tollheit. Jeder ist in irgend jemand verliebt. Sie leben nur für die Liebe. Es kommt von der Kokosmilch oder von der Luft und der See. Die Geschichte dieser Insel besteht seit zehntausend Jahren nur aus Liebesgeschichten. Ich weiß das. Ich habe mit den Alten gesprochen. Und wenn ich Sie auf dem Strand erwische Hand in Hand – –« Plötzlich hielt er inne. Die beiden andern folgten seinem Blick, der am Großmast vorbei an die Reling glitt, und sahen eine braune Hand und einen muskulösen, nassen Arm, denen gleich darauf eine zweite Hand und ein zweiter Arm folgten. Dann kam ein Kopf mit langen, wirren Locken und ein Gesicht, in dem ein paar schelmische schwarze Augen lachend blitzten.
»Mein Gott«, stammelte Brown. »Ein Faun – ein richtiger Meeresfaun.«
»Der Ziegenmann«, sagte Glaß.
»Es ist Mauriri«, sagte Grief. »Mein Blutsbruder nach dem heiligen Brauch der Eingeborenen. Mein Name ist der seine, seiner der meine.«
Breite braune Schultern und eine prachtvolle Brust schoben sich über die Reling, dann folgte, anscheinend ohne Anstrengung, der mächtige Körper, und der Mann betrat geräuschlos das Deck. Brown, der sich zu allem andern eher als zum Steuermann eines Südseeschoners eignete, war entzückt. Alles, was er darüber gelesen hatte, mußte den Gedanken an einen Faun in ihm wachrufen. »Aber ein trauriger Faun«, dachte der junge Mann, als der goldbraune Waldgott über das Deck auf den mit ausgestreckter Hand dasitzenden David Grief zuschritt.
»David«, sagte David Grief.
»Mauriri, mein großer Bruder«, sagte Mauriri.
Und während des ganzen Gesprächs nannte jeder den andern bei seinem eignen Namen, wie Männer tun, die Blutsbrüderschaft geschlossen haben. Im übrigen sprachen sie polynesisch, und Brown konnte nur erraten, wovon die Rede war.
»Du bist weit geschwommen, um talofa zu sagen«, meinte Grief, als der andre sich, von Wasser triefend, niedersetzte.
»Viele Tage und viele Nächte habe ich nach dir ausgespäht, großer Bruder«, erwiderte Mauriri. »Ich saß auf dem großen Felsen, wo das Dynamit aufbewahrt wird, zu dessen Wächter man mich gemacht hat. Ich sah dich einlaufen und wieder in der Dunkelheit verschwinden. Ich dachte mir, daß du bis zum Morgen warten würdest, und folgte dir. Große Trauer ist über uns gekommen. Mataara hat viele Tage nach deinem Kommen gerufen. Sie ist eine alte Frau, Motuaro ist tot, und sie ist traurig.«
»Heiratete er nicht Naumoo?« fragte Grief, nachdem er den Kopf geschüttelt und geseufzt hatte, wie es die Sitte gebot.
»Ja. Schließlich liefen sie zu den Ziegen und lebten dort, bis Mataara ihnen verzieh; dann kehrten sie zu ihr in das große Haus zurück. Aber jetzt ist er tot, und Naumoo wird auch bald sterben. Groß ist unser Schmerz, großer Bruder. Tori ist tot und Tati-Tori und Petoo und Nari und Pilsach und viele andre.«
»Pilsach auch!« rief Grief. »War denn eine große Krankheit?«
»Es war ein großes Sterben. Höre, großer Bruder. Vor drei Wochen kam ein fremder Schoner. Vom Großen Fels aus sah ich seine Masten. Er wurde von den Booten eingeschleppt und lief mehrmals auf die Riffe auf. Jetzt liegt er auf dem Strande, und sie bessern die Schäden aus. Es sind acht weiße Männer an Bord. Sie haben Frauen mit von einer Insel weit im Osten. Die Frauen reden eine Sprache, die der unsern ähnlich ist, so daß wir sie verstehen können. Sie sagen, daß die Männer auf dem Schoner sie gestohlen haben. Wir wissen es nicht, aber sie singen und tanzen und sind glücklich.«
»Und die Männer?« unterbrach ihn Grief.
»Sie sprechen französisch. Ich weiß es, denn vor langer Zeit war auf deinem Schoner ein Steuermann, der französisch sprach. Sie haben zwei Häuptlinge, und die sehen nicht wie die andern aus. Sie haben blaue Augen wie du und sind Teufel. Einer ist ein größerer Teufel als der andre. Die übrigen sechs sind auch Teufel. Sie zahlen uns nichts für unsre Jamswurzeln, unsern Taro, unsre Brotfrüchte. Sie nehmen uns alles, und wenn wir uns beklagen, dann töten sie uns. So wurden Tori und Tati-Tori und Petoo und andre getötet. Wir können nicht kämpfen, denn wir haben keine Flinten – nur zwei oder drei alte.
Sie mißhandeln unsre Frauen. Motuaro wurde getötet, als er Naumoo verteidigte, die sie nun auf ihren Schoner gebracht haben. Aus demselben Grunde wurde Pilsach getötet. Der eine von den beiden Häuptlingen, der größte Teufel, schoß ihn in seinem Walboot und dann noch zweimal, als er auf den Strand zu kriechen versuchte. Pilsach war ein tapferer Mann, und jetzt sitzt Notutu in ihrem Hause und weint ohne Aufhören. Viele, die sich fürchteten, sind fortgelaufen, um bei den Ziegen zu leben. Aber in den Bergen ist nicht Nahrung genug für sie alle. Und keiner will mehr fischen und in den Gärten arbeiten, weil die Teufel ihnen alles, was sie haben, fortnehmen. Aber wir sind bereit, zu kämpfen.
Großer Bruder, wir brauchen Gewehre und viel Munition. Ehe ich zu dir herausschwamm, benachrichtigte ich die Männer, und sie warten. Die fremden weißen Männer wissen nicht, daß du gekommen bist. Gib mir ein Boot und Gewehre, und ich bin drüben, ehe die Sonne aufgeht. Und wenn du morgen kommst, wirst du uns bereit finden, unter deinem Befehl die fremden Weißen zu töten. Sie müssen getötet werden. Großer Bruder, du bist von unserm Blut, und Männer und Frauen haben die Götter um dein Kommen angefleht, und nun bist du gekommen.«
»Ich werde dich im Boot an Land begleiten«, sagte Grief.
»Nein, großer Bruder«, entgegnete Mauriri, »du mußt auf dem Schoner bleiben. Die fremden weißen Männer werden den Schoner fürchten und gar nicht an uns denken. Wir werden Gewehre haben, ohne daß sie es wissen. Sobald sie deinen Schoner erblicken, werden sie sich fürchten. Schicke lieber diesen jungen Mann mit dem Boot.«
Und so kam es, daß Brown, durchzittert von der Romantik der Abenteuer, von denen er gelesen und gehört, die er aber nie erlebt hatte, auf dem Achtersitz eines mit Gewehren und Munition angefüllten Walbootes Platz nahm, das von vier Raiatea-Matrosen gerudert und von einem goldbraunen, aus dem Meere getauchten Faun durch die warme tropische Dunkelheit nach der sagenhaften Liebesinsel Fuatino gesteuert wurde, die von Seeräubern überfallen worden war.
II.
Wenn man eine Linie von Jaluit in den Marschallinseln bis Bougainville in den Salomoninseln und mitten durch diese Linie eine andre nach Ukuor in den Karolinen zieht, so stößt man, zwei Grad südlich vom Äquator, auf Fuatino, das hoch aus diesem einsamen Meere emporragt. Von einem den Hawaianern, Samoanern, Tahitianern und Maoris verwandten Stamm bewohnt, bildet diese Insel die äußerste Spitze eines Keils, den die Polynesier weit nach Westen zwischen Melanesier und Mikronesier getrieben haben.
Und nach Fuatino steuerte David Grief am nächsten Morgen – zwei Meilen östlich und dann gerade in die aufgehende Sonne hinein. Der leichte Wind hielt an, und die Rattler glitt durch die glatte See mit einer Schnelligkeit, die für jeden andern Südseeschoner bei dreifach stärkerem Winde ungewöhnlich gewesen wäre.
Fuatino war nichts als ein alter Krater, der in Urzeiten durch eine verheerende Katastrophe vom Meeresgrunde emporgeschleudert war. Im Westen bildete der bis zur Meereshöhe abgebröckelte Kraterrand selbst die Hafeneinfahrt. Derart war Fuatino ein zackiges, nach Westen offenes Hufeisen. Und in dieses Hufeisen hinein steuerte nun die Rattler. Kapitän Glaß stand auf Deck, das Glas in der Hand, und blickte auf seine selbstverfertigte Seekarte, die er auf dem Kajütendach ausgebreitet hatte. Dann richtete er sich mit einem halb bestürzten, halb ergebenen Ausdruck auf.
»Ich spüre, daß es kommt,« sagte er, »das Fieber. Es ist eigentlich erst morgen fällig. Es packt mich immer tüchtig, Herr Grief. In fünf Minuten weiß ich nichts mehr von mir. Sie werden selbst den Schöner führen müssen. – Boy! Mach' meine Koje zurecht. Viele Decken! Und füll' die Wärmflasche! Es ist so still, Her Grief, daß ich glaube, Sie kommen am großen Riff vorbei, ohne zu bugsieren. Gehen Sie einfach in den Wind. Die Rattler ist das einzige Fahrzeug in der ganzen Südsee, das es machen kann, und ich weiß, daß Sie den Trick kennen. Sie können eben um den Großen Fels herumkommen, aber achten Sie auf den Großbaum.«
Er hatte hastig, fast wie ein Betrunkener gesprochen; sein schwindelndes Hirn kämpfte gegen den drohenden Malariaanfall. Als er auf die Kajüttreppe zuwankte, wurde sein Gesicht schon fleckig und rot, wie mit einem schrecklichen Ausschlag übersät. Seine Augen wurden glasig, seine Hände zitterten, und seine Zähne schlugen frostklappernd zusammen.
»Es dauert zwei Stunden, ehe ich in Schweiß gerate,« stammelte er mit einem unheimlichen Grinsen, »und dann noch ein paar Stunden, und ich bin wieder in Ordnung. Ich kenne die verfluchte Geschichte durch und durch. S-S-S-ie n-n-ehmen d-d-d«
Seine Stimme sank zu einem undeutlichen Gestammel herab. In der Kajüte brach er zusammen, und sein Dienstherr mußte den Befehl über den Schoner übernehmen. D...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Ein Sohn der Sonne
- Aloysius Pankburns wunder Punkt
- Die Teufel von Fuatino
- Die Witzbolde von Neu-Gibbon
- Eine kleine Abrechnung mit Swithin Hall
- Ein Abend in Goboto
- Federn der Sonne
- Parlays Perlen
- Impressum