
- 143 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Das Henoch-Buch ist eine Sammlung alter apokalyptischer Texte aus verschiedenen Epochen. Die ältesten Schriften stammen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Das Buch Henoch liegt fragmentarisch in unterschiedlichen Sprachen vor, vollständig erhalten ist jedoch nur die altäthiopische Fassung. Im Mittelpunkt des Buches steht zum einen Henoch, der während seines Daseins auf Erden in den Himmel entrückt ist und die höheren Erkenntnisse des himmlischen Daseins erfahren darf. Zum anderen schildert das Buch den Fall der Engel.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Kap. 1
Die Segensworte Henochs, womit er segnete die Auserwählten und die
Gerechten, welche leben werden in der Zeit der Trübsal, wo
verworfen werden alle Bösen und Gottlosen. Henoch, ein gerechter
Mann, welcher mit Gott war, redete und sprach, als seine Augen
geöffnet worden und er gesehen ein heiliges Gesicht in den Himmeln:
Dies zeigten mir die Engel. 2. Von ihnen hörte ich alle Dinge und
verstand, was ich sah; das, was geschehen wird nicht in diesem
Geschlecht, sondern in einem Geschlecht, welches kommen wird in
ferner Zeit, um der Auserwählten willen. 3. Um ihretwillen sprach
und redete ich mit ihm, der da hervorgehen wird aus seiner Wohnung,
dem Heiligen und Mächtigen, dem Gott der Welt, 4. welcher dann
treten wird auf den Berg Sinai, erscheinen mit seinem Heer und sich
offenbaren mit der Stärke seiner Macht vom Himmel. 5. Alles wird
erschrecken und die Wächter sind bestürzt. 6. Große Furcht und
Zittern ergreift sie bis zu den Enden der Erde. Die erhabenen Berge
erbeben und die hohen Hügel werden erniedrigt und schmelzen wie
Honigseim in dem Feuer. Die Erde wird überflutet werden und alles,
was auf derselben ist, umkommen, wenn das Gericht kommt über alle,
auch die Gerechten. 7. Aber ihnen wird er Friede geben; er wird
erhalten die Auserwählten und gegen sie gnädig sein. 8. So werden
denn alle Gottes sein, glücklich und gesegnet und der Glanz Gottes
wird sie erleuchten.
Kap. 2
Siehe! er kommt mit Myriaden seiner Heiligen, Gericht über sie zu
halten, zu vertilgen die Bösen und zu strafen alles Fleisch über
jegliches, was die Sünder und Gottlosen getan und begangen haben
gegen ihn.
Kap. 3
1. Alle, die im Himmel sind, wissen, was (dort) geschieht; 2. daß
die himmlischen Lichter nicht ändern ihre Bahn, daß ein jedes
aufgeht und untergeht nach seiner Ordnung, ein jedes zu seiner Zeit
ohne Übertretung der Gebote. Sie sehen die Erde und vernehmen, was
dort geschieht vom Anfang bis zu ihrem Ende; 3. daß jedes Werk
Gottes unveränderlich ist zur Zeit seiner Erscheinung. Sie schauen
Sommer und Winter, daß die ganze Erde voll Wasser ist und daß die
Wolken, der Tau und der Regen sie erfrischen.
Kap. 4
Sie betrachten und sehen jeden Baum, wie er verdorrt und jedes
Blatt abfällt, außer vierzehn Bäumen, welche ihr Laub nicht
abwerfen, sondern warten von dem alten bis zum neuen, zwei oder
drei Winter lang.
Kap. 5
Wiederum bemerken sie in den Tagen des Sommers, daß die Sonne in
demselben gerade in ihrem Anfange ist, wenn ihr nach einem
bedeckten und schattigen Baume sucht wegen der brennenden Sonne,
wenn die Erde von der heftigen Hitze versengt wird und ihr nicht zu
wandeln vermögt weder auf dem Erdboden noch auf den Felsen in Folge
dieser Hitze.
Kap. 6
1. Sie bemerken, wie die Bäume, wenn sie ihre grünen Blätter
hervortreiben, sich bedecken und Früchte tragen; sie vernehmen
alles und wissen, daß er, der ewig lebt, alles dieses für euch tut:
2. (daß) die Werke beim Beginn eines jeglichen Jahres, daß alle
seine Werke ihm dienen und unveränderlich sind; doch wenn Gott es
beschlossen hat, so müssen alle Dinge vergehen. 3. Sie sehen auch,
wie die Meere und die Flüsse allzumal erfüllen ihre Arbeit: 4.
(Aber) ihr harret nicht in Geduld, noch vollbringt ihr die Befehle
des Herrn; sondern ihr widerstrebt und verlästert (seine) Größe und
übelwollend sind die Worte in eurem befleckten Munde gegen seine
Majestät. 5. Ihr Verdorrte am Herzen, kein Friede wird euch zu Teil
werden! 6. Darum werdet ihr eure Tage verfluchen und die Jahre
eures Lebens werden vergehen; unaufhörliche Verwünschung wird sich
aufhäufen und ihr werdet keine Gnade erlangen. 7. In diesen Tagen
werdet ihr euren Frieden vertauschen mit ewiger Verfluchung von
seiten aller Gerechten, und die Sünder werden euch unaufhörlich
verwünschen, 8. euch mit den Gottlosen. 9. Die Auserwählten werden
Licht, Freude und Friede besitzen und die Erde ererben. 10. Aber
ihr, ihr Unheiligen, werdet verdammt werden. 11. Dann wird Weisheit
verliehen den Auserwählten; sie alle werden leben und nicht
wiederum aus Gottlosigkeit oder Hochmut Übertretung begehen,
sondern sie werden sich demütigen im Besitz von Klugheit und die
Übertretung nicht wiederholen. 12. Sie werden nicht verdammt werden
während der ganzen Zeit ihres Lebens, noch sterben in Qual und
Zorn; sondern die Zahl ihrer Tage wird erfüllt und sie werden alt
in Frieden; und die Jahre ihrer Glückseligkeit werden gemehrt in
Freude und in Friede für immer, so lange sie nur leben.
Kap. 7
1. Es geschah, nachdem die Menschenkinder sich gemehrt hatten in
diesen Tagen, daß ihnen herrliche und schöne Töchter geboren
wurden. 2. Und als die Engel, die Söhne des Himmels sie erblickten,
erbrannten sie in Liebe zu ihnen und sprachen zueinander: Kommt,
laßt uns für uns Weiber auswählen aus der Nachkommenschaft der
Menschen und laßt uns Kinder zeugen. 3. dann sprach Samjaza, ihr
Anführer, zu ihnen: ich fürchte, daß ihr vielleicht der Ausführung
dieses Unternehmens abgeneigt werdet, 4. und daß ich allein dulden
müßte für ein schweres Verbrechen. 5. Aber sie antworteten ihm und
sprachen: Wir schwören alle, 6. und verpflichten uns durch
Verwünschungen gegenseitig, daß wir nicht ändern unser Vorhaben,
sondern ausführen unser beabsichtigtes Unternehmen. 7. Dann
schworen sie alle einander und alle verpflichteten sich durch
gegenseitige Verwünschungen. Ihre Zahl betrug zwei Hundert, welche
herabstiegen auf Ardis, den Gipfel des Berges Armon. 8. Dieser Berg
wurde deshalb Armon genannt, weil sie geschworen hatten auf ihm und
sich gebunden durch gegenseitige Verwünschungen. 9. Dies sind die
Namen ihren Häupter: Samjaza, welcher ihr Führer war,
Urakabarameel, Akibeel, Tamiel, Ramuel, Danel, Azkeel, Sarakujal,
Afael, Armers, Batraal, Anane, Zavebe, Samsaveel, Ertael, Turel,
Jomjael, Arazjal. Dies waren die Vorsteher der zweihundert Engel
und die Übrigen waren mit ihnen. 10. Dann nahmen sie Weiber, ein
jeder wählte sich; ihnen begannen sie sich zu nahen und ihnen
wohnten sie bei, lehrten sie Zauberei, Beschwörungen und das Teilen
von Wurzeln und Bäumen. 11. Und die Weiber empfingen und gebaren
Riesen, 12. deren Länge dreihundert Ellen betrug. Diese
verschlangen allen Erwerb der Menschen, bis es unmöglich wurde, sie
zu ernähren. 13. Da wandten sie sich gegen Menschen, um sie zu
essen, 14. und begannen zu verletzen Vögel, Tiere, Gewürm und
Fische, ihr Fleisch zu essen eins nach dem andern und zu trinken
ihr Blut. 15. Dann tadelte die Erde die Ungerechten.
Kap. 8
1. Überdies lehrte Azaziel die Menschen Schwerter machen und
Messer, Schilde, Brustharnische, die Verfertigung von Spiegeln und
die Bereitung von Armbändern und Schmuck, den Gebrauch der
Schminke, die Verschönerung der Augenbrauen, (den Gebrauch der)
Steine von jeglicher köstlichen und auserlesenen Gattung und von
allen Arten der Farbe, so daß die Welt verändert wurde. 2.
Gottlosigkeit nahm zu, Hurerei mehrte sich und sie sündigten und
verderbten alle ihren Weg. 3. Amazarak lehrte alle die Zauberer und
Wurzelteiler; 4. Armers die Lösung der Zauberei; 5. Barkajal die
Beobachter der Sterne; 6. Akibeel die Zeichen, 7. Tamiel lehrte
Astronomie, 8. und Asaradel lehrte die Bewegung des Mondes. 9. Aber
die Menschen, da sie untergingen, klagten und ihre Stimme gelangte
bis zum Himmel.
Kap. 9
1. Dann blickten Michael und Gabriel, Raphael, Surjal und Uriel vom
Himmel herab und sahen die Menge Blutes, welche auf Erden vergossen
war und alle die Ungerechtigkeit, welche auf derselben geschehen
war und sagten zueinander: (hört) die Stimme ihre Geschreis! 2. Die
(ihrer Kinder) beraubte Erde schreit bis zum Tore des Himmels, 3.
und jetzt klagen zu euch, o ihr Heiligen des Himmels, die Seelen
der Menschen und sprechen: Schafft uns Gerechtigkeit bei dem
Höchsten. Dann sagten sie zu ihrem Herrn, dem Könige: Herr der
Herren, Gott der Götter, König der Könige! Der Thron deines Ruhmes
ist immer und ewig, und immer und ewig wird dein Name geheiligt und
verherrlicht. Du wirst gepriesen und verherrlicht. 4. Du hast alle
Dinge geschaffen; du hast Macht über alle Dinge und alle Dinge
liegen offen und klar vor dir. Du siehst alle Dinge und nichts kann
dir verhehlt werden. 5. Du hast gesehen, was Azazjel getan hat, wie
er jede Art von Bosheit auf der Erde gelehrt und der Welt alle
verborgenen Dinge enthüllt hat, welche im Himmel geschehen. 6. Auch
hat Zauberei gelehrt Samjaza, dem du Gewalt verliehen hast über
die, welche ihm zugesellt sind. Sie sind miteinander zu den
Töchtern der Menschen gegangen, haben gelegen bei ihnen, sind
befleckt worden 7. und haben ihnen Verbrechen offenbart. 8. Die
Weiber ingleichen haben Riesen geboren. 9. So ist die ganze Erde
mit Blut und mit Bosheit erfüllt worden. 10. Und nun siehe, die
Seelen derer, welche getötet worden, schreien, 11. und klagen
selbst bis zum Tore des Himmels. 12. Ihr Seufzen steigt auf; auch
können sie der Ungerechtigkeit nicht entrinnen, welche auf Erden
begangen wird. Du weißt alle Dinge ehe sie sind. 13. Du weißt
dieses und was von ihnen getan ist; doch du sprichst nicht zu uns.
14. Was haben wir ihnen in Rücksicht dieser Dinge zu tun?
Kap. 10
1. Da sprach der Höchste, der Große und Heilige, 2. und sendete
Arsajalaljur zum Sohne Lamechs, 3. und sprach: Sage zu ihm in
meinem Namen: Verbirg dich. 4. Dann verkünde ihm das Ende, welches
im Begriff ist, hereinzubrechen; denn die ganze Erde wird
verderben; das Wasser der Flut wird kommen über die ganze Erde, und
alles, was auf derselben ist, wird zerstört werden. 5. Und nun
belehre ihn, wie er entrinnen möge und wie sein Same übrigbleiben
wird auf der ganzen Erde. 6. Wiederum sprach der Herr zu Raphael:
Binde den Azazjel an Händen und Füßen, wirf ihn in Finsternis,
öffne die Wüste, welche in Dudael ist und stoß ihn in dieselbe. 7.
Wirf auf ihn scharfe und spitze Steine und decke ihn mit
Finsternis. 8. Dort wird er bleiben immerdar; bedecke sein Antlitz,
daß er das Licht nicht sehen kann, 9. und am großen Tage des
Gerichts laß ihn ins Feuer werfen. 10. Belebe die Erde, welche die
Engel verderbten, und verkünde ihr Leben, daß ich sie wieder
beleben werde. 11. Nicht alle Menschen sollen umkommen infolge
jeglichen Geheimnisses, wodurch die Wächter Zerstörung angerichtet
und welches sie ihre Nachkommenschaft gelehrt haben. 12. Die ganze
Erde ist verdorben durch die Wirkungen Azazjel's Lehre. Ihm also
schreibe das ganze Verbrechen zu. 13. Zu Gabriel aber sagte der
Herr: Gehe zu den Beißern, den Verworfenen, zu den Kindern der
Hurerei und vertilge die Kinder der Hurerei, die Nachkommenschaft
der Wächter, aus der Menschen Mitte; führe sie heraus und errege
sie einen gegen den andern. Laß sie umkommen durch Mord; denn Länge
der Tage wird ihnen nicht zu Teil. 14. Sie alle werden dich bitten,
aber ihre Väter erlangen nichts in Rücksicht auf sie; denn sie
werden auf ein ewiges Leben hoffen, und daß sie leben mögen, ein
jeder von ihnen fünfhundert Jahr. 15. Ingleichen sprach der Herr zu
Michael: Gehe und verkünde dem Samjaza und den andern, welche bei
ihm sind, welche sich mit Weibern vereinigten, um sich zu beflecken
mit aller ihrer Unreinheit; und wenn alle ihre Söhne erschlagen
sind, wenn sie sehen den Untergang ihrer Geliebten, so binde sie
für siebzig Geschlechter unter die Erde, bis auf den Tag der
Gerichts und der Vollendung, bis das Gericht, welches für ewig
gilt, vollbracht ist. 16. Dann sollen sie hinweggeschafft werden in
die untersten Tiefen des Feuers, in die Qualen und in den Kerkern
eingeschlossen werden ewiglich. 17. Sogleich nach diesen soll er
mit ihnen zugleich verbrannt werden und umkommen; gebunden sollen
sie sein, bis da erfüllt sind viele Geschlechter. 18. Vertilge alle
Seelen, welche der Torheit ergeben sind, und die Nachkommen der
Wächter; denn sie haben die Kinder der Menschen unterdrückt. 19.
Laß jeden Gewalttätigen umkommen von der Oberfläche der Erde; 20.
vertilge jedes böse Werk; 21. die Pflanze der Gerechtigkeit und
Rechtschaffenheit erscheine und ihr Hervorbringen werde zum Segen.
22. Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit wird für ewige Zeiten
gepflanzt mit Freuden. 23. Und dann werden alle Heiligen danken und
leben, bis sie Tausend erzeugt haben, während die ganze Zeit ihrer
Jugend und ihre Sabbate in Frieden vollendet werden. In diesen
Tagen wird die ganze Erde in Gerechtigkeit bebaut; sie wird ganz
mit Bäumen bepflanzt und mit Segen erfüllt, jeder Baum der Freude
wird auf derselben gepflanzt werden. 24. Auf derselben werden
Weinberge gepflanzt werden und der Wein, welcher darauf gepflanzt
werden wird, wird Früchte tragen in Fülle; jeglicher Same, welchen
man darauf sät, soll tausend Maß hervorbringen und ein Maß Oliven
wird zehn Pressen Öl geben. 26. Dann werden alle Menschenkinder
gerecht sein, und alle Völker mir göttliche Verehrung erweisen und
mich segnen; alles wird mich anbeten. 27. Die Erde wird gereinigt
von aller Verdorbenheit, von jedem Verbrechen, von aller Strafe und
von allem Leiden; auch werde ich nicht wieder eine Flut auf sie
kommen lassen von Geschlecht auf Geschlecht ewiglich. 28. In diesen
Tagen werde ich auftun die Schätze des Segen, welche im Himmel
sind, daß ich sie herabkommen lasse auf die Erde und alle Werke und
Arbeit der Menschen. 29. Friede und Billigkeit sollen Genossen sein
der Menschenkinder alle Tage der Welt und in jedem Geschlecht
derselben.
Kap. 11
1. Vor allen diesen Dingen war Henoch verborgen, auch wußte niemand
von den Menschenkindern, wo er verborgen war, wo er gewesen und was
geschehen war. 2. Er war ganz beschäftigt mit den Heiligen und mit
den Wächtern in seinen Tagen. 3. Ich, Henoch; lobte den großen
Herrn und König des Friedens. 4. Und siehe! die Wächter nannten
mich Henoch, den Schreiber. 5. Dann sagte er zu mir: Henoch,
Schreiber der Gerechtigkeit, gehe und verkünde den Wächtern des
Himmels, welche den hohen Himmel verließen und ihre ewige Wohnung,
sich mit den Weibern befleckten 6. und taten, wie die Söhne der
Menschen tun, indem sie sich Weiber nahmen und sich sehr befleckten
auf der Erde: 7. daß sie auf der Erde nimmer Friede und Vergebung
der Sünde erlangen werden. Denn sie werden sich ihrer
Nachkommenschaft nicht freuen, sondern die Ermordung ihrer
Geliebten schauen; sie werden klagen über den Untergang ihrer Söhne
und bitten immerdar, aber sie werden keine Gnade noch Frieden
erlangen.
Kap. 13
1. Darauf ging ich, Henoch, weiter und sprach zu Azazjel: du wirst
keinen Frieden erhalten; ein großes Urteil ist gegen dich ergangen.
Er wird dich binden; 2. nimmer wird Erleichterung, Gnade und
Fürbitte dir werden um der Unterdrückung willen, welche du gelehrt
hast, 3. und wegen jeder Tat der Gotteslästerung, Tyrannei und
Sünde, welche du den Menschenkindern gezeigt hast. 4. Dann ging ich
hinweg und sprach zu ihnen allen insgesamt; 5. und sie alle
erschraken und zitterten. 6. Sie ersuchten mich, für sie eine
Bittschrift aufzusetzen, damit sie Vergebung erhielten, und die
Schrift ihres Gebets hinauf zu bringen vor den Gott des Himmels;
denn sie konnten sich von der Zeit an nicht mehr selber an ihn
wenden, noch erheben ihre Augen zum Himmel wegen der schmählichen
Missetat, um derentwillen sie gerichtet sind. 7. Dann schrieb ich
eine Schrift ihres Betens und Flehens für ihre Seelen, über alles,
was sie getan hatten, und über den Gegenstand ihres Gesuchs, daß
sie erhalten möchten Vergebung und Ruhe. 8. Weitergehend schritt
ich über die Wasser des Dan in Dan, welcher an der rechten Seite
gegen Westen des Armon ist, und las die Urkunde ihrer Bitte, bis
ich in Schlaf fiel. 9. Und siehe! ein Traum kam zu mir, und
Gesichte erschienen über mir. Ich fiel nieder und sah ein Gesicht
der Strafe, damit ich es schilderte den Söhnen des Himmels und sie
zurechtwiese. Als ich erwachte, ging ich zu ihnen. Alle standen
weinend beisammen in Ubelfejael, welches liegt zwischen Libanos und
Senefer, mit verhülltem Antlitz. 10. Ich erzählte in ihrer
Gegenwart alle Gesichte, welche ich gesehen hatte, und meinen
Traum. 11. Und ich fing an diese Worte der Gerechtigkeit
auszusprechen und zurechtzuweisen die Wächter des Himmels.
Kap. 14
1. Dies ist das Buch der Worte der Gerechtigkeit und der Zurechtweisung der Wächter, welche der Welt angehören, zufolge dem, was er, welcher heilig und groß ist, befahl in dem Gesichte. Ich nahm in meinem Traum wahr, daß ich jetzt sprach mit einer Zunge von Fleisch, und mit meinem Atem, welchen der Allmächtige gesetzt hat in den Mund der Menschen, daß sie damit reden möchten; 2. und vernahm mit dem Herzen. So wie er geschaffen und gegeben hat den Menschen (die Kraft), zu verstehen das Wort des Verstandes, so hat er geschaffen und mir gegeben (die Kraft), zurechtzuweisen die Wächter, die Sprößlinge des Himmels. Ich habe geschrieben euer Gesuch, und in meinem Gesicht ist mir gezeigt worden, daß das, um was ihr bittet, euch nicht gewährt werden wird, so lange als die Welt dauert. 3. Gericht ist ergangen über euch; gewährt wird euch nichts. 4. Von dieser Zeit an werdet ihr niemals hinaufsteigen in den Himmel; er hat gesagt, daß er auf der Erde euch binden will, so lange als die Welt dauert. 5. Doch vor diesen Dingen sollt ihr schauen die Vernichtung eurer geliebten Söhne; ihr werdet sie nicht mehr besitzen, sondern sie sollen fallen vor euch durch das Schwert. 6. Und nicht sollt ihr bitten für sie und nicht für euch selbst. 7. Aber ihr werdet weinen und flehen in Schweigen. Dies die Worte des Buchs, welches ich schrieb. 8. Ein Gesicht erschien mir also: 9. Siehe! in (diesem) Gesicht luden Wolken und ein Nebel mich ein, sich bewegende Sterne und Strahlen von Licht trieben und schoben mich fort, während Winde in dem Gesicht meinen Flug begünstigten und mein Weitergehen beschleunigten. 10. Sie hoben mich zum Himmel in die Höhe. Ich schritt vorwärts, bis ich an eine Mauer kam, gebaut aus Steinen von Kristall. Eine zitternde Flamme umgab sie, welche mich in Schrecken zu setzen begann. 11. In diese zitternde Flamme trat ich ein. 12. Und ich näherte mich einer geräumigen Wohnung, welche auch...
Inhaltsverzeichnis
- Titelseite
- Vorbemerkung
- Kap. 1
- Kap. 2
- Kap. 3
- Kap. 4
- Kap. 5
- Kap. 6
- Kap. 7
- Kap. 8
- Kap. 9
- Kap. 10
- Kap. 11
- Kap. 13
- Kap. 14
- Kap. 15
- Kap. 16
- Kap. 17
- Kap. 18
- Kap. 19
- Kap. 20
- Kap . 21
- Kap. 22
- Kap. 23
- Kap. 24
- Kap. 25
- Kap. 26
- Kap. 27
- Kap. 28
- Kap. 29
- Kap. 30
- Kap. 31
- Kap. 32
- Kap. 33
- Kap. 34
- Kap. 35
- Kap. 37
- Kap. 38
- Kap. 39
- Kap. 40
- Kap. 41
- Kap. 42
- Kap. 43
- Kap. 44
- Kap. 45
- Kap. 46
- Kap. 47
- Kap. 48 a
- Kap. 48 b
- Kap. 49
- Kap. 50
- Kap. 51
- Kap. 52
- Kap. 53
- Kap. 54
- Kap. 55
- Kap. 56
- Kap. 57
- Kap. 58
- Kap. 59
- Kap. 60
- Kap. 61
- Kap. 62
- Kap. 63
- Kap. 64
- Kap. 65
- Kap. 66
- Kap. 67
- Kap. 68
- Kap. 69
- Kap. 70
- Kap. 71
- Kap. 72
- Kap. 73
- Kap. 74
- Kap. 75
- Kap. 76
- Kap. 77
- Kap. 78
- Kap. 79
- Kap.80
- Kap. 81
- Kap. 82
- Kap. 83
- Kap. 84
- Kap. 85
- Kap. 87
- Kap. 88
- Kap. 89
- Kap. 90
- Kap. 91
- Kap. 92
- Kap. 93
- Kap. 94
- Kap. 95
- Kap. 96
- Kap. 97
- Kap. 98
- Kap. 99
- Kap. 100
- Kap. 102
- Kap. 103
- Kap. 104 a
- Kap. 104 b
- Kap. 105
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