
- 104 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Von Tieren und anderen Lebewesen
Über dieses Buch
Fünf Kurzgeschichten über meine Erlebnisse mit Tieren und anderen Lebewesen.
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Information
Truly, daughter …
Im nördlich von Bremen belegenen Teufelsmoor war Ende der 60er Jahre ein einsam gelegenes altes Herrenhaus mit Stallungen und einem mehrere Hektar großen Grundstück zu verkaufen. Das Haus und der Grund und Boden hatten einer kurz vorher verstorbenen Engländerin gehört, die dort viele Jahre mit ihrer gehbehinderten Tochter gelebt hatte.
Das Haupthaus war von hohen Birken und Pappeln umgeben und man konnte es von keiner der umliegenden Straßen aus einsehen. Nur in den dunklen Monaten schimmerte manchmal das Licht eines der beleuchten Fenster durch den dichten Vorhang aus Büschen, Bäumen und Sträuchern.
Von einem der nur landwirtschaftlich genutzten unbefestigten Wege ging eine schmale, mit einer Eisenpforte versperrte Zuwegung direkt zum Herrenhaus. Die zum Haus dazugehörenden Ländereien wurden nicht mehr bewirtschaftet, überall breitete sich Unkraut aus und die Wallhecken waren an manchen Stellen meterhoch gewachsen.
Die alte Dame, die in dem Haus gelebt hatte, war in der Umgebung nur als «Lady Schleierhut» bekannt gewesen, sie pflegte kaum Kontakt zu den Nachbarn der weiter entfernt liegenden Nachbargehöfte und kam nur zum Einkaufen in das nächste Dorf. Sie soll nie jemanden gegrüßt haben und bekannt dafür gewesen sein, dass sie ihre Wünsche in dem kleinen Kaufmannsladen immer äußerst knapp formuliert hatte. Sie verlangte meistens nur nach Grundnahrungsmitteln und sobald der Kaufmann diese auf dem Tresen deponiert hatte, sagte sie solange nur das eine Wort «mehr» bis die von ihr gewünschten Mengen vor ihr standen. Sie war immer altmodisch aber sauber gekleidet und trug lange dunkle Gewänder, die aus der Mode waren und deshalb bestimmt über zwanzig Jahre alt gewesen sein mussten. Anscheinend hatte sie aber eine große Auswahl davon gehabt, denn es waren immer wieder andere gewesen. Nur ihr ergrautes Haar, welches sie oben auf dem Kopf zu einem Dutt zusammengebunden hatte, hing ihr immer wirr bis über die Augen. Die Leute hatten sich aber an sie gewöhnt, da sie immer alles in Bar bezahlte und nie jemandem etwas schuldig geblieben war.
Wenn ihr großer alter Buckeltaunus auf eine der Straßen gesichtet wurde, hatten die Menschen sich zugeraunt: «Da kommt sie wieder, Lady Schleierhut».
Vom Frühjahr bis zum Spätsommer sahen die auf den umliegenden Feldern tätigen Bauern die beiden Frauen häufig in dem neben dem Haus liegenden Garten arbeiten. Sie pflanzten Gemüse an oder ernteten dieses und im Herbst sammelten sie Obst auf. Mutter und Tochter trugen dabei immer riesige helle, aus Stroh geflochtene Hüte die zusätzlich mit einem großen Tuch bedeckt waren.
Eines Tages bemerkte der Postbote, dass der weit vom Haus an der Hauptstraße an einem Pfahl befestigte Briefkasten nicht geleert worden war und als das nach ein paar Tagen immer noch der Fall war, verständigte er den zuständigen Dorfpolizisten. Kurz darauf wurde das Gebäude gewaltsam geöffnet, da sich auf das Klopfen und Rufen des Polizisten und einem aus der Kreisstadt hinzugezogenen weiteren Beamten niemand bemerkbar gemacht hatte.
Die beiden Männer entdeckten gleich den auf einem großen Tisch in der Diele liegenden braunen Briefumschlag, verschafften sich aber dennoch zuerst Zugang zu allen Räumlichkeiten. Im zweiten Geschoß, augenscheinlich im Schlafzimmer derselben fanden sie die alte Dame friedlich in ihrem Bett liegend. Wie sie schnell feststellten, war sie verstorben.
Auch nach nochmaliger Durchsicht, konnten sie keine weitere Person in dem großen Anwesen entdecken. Ein neben dem Zimmer der Mutter belegenes zweites, etwas kleineres Schlafzimmer war vollständig ausgeräumt worden. In einem Wandschrank fanden sie nur noch ein paar handgefertigte, hohe schwarze Lederschnürschuhe, deren rechter Teil über eine um mehrere Zentimeter erhöhte Sohle verfügte. Das Schuhwerk war vermutlich einmal von der Tochter der alten Dame getragen worden, da ihre Gehbehinderung allgemein bekannt war. Von der Tochter selber aber fehlte jede Spur.
Beim Verlassen des Hauses stießen die beiden Beamten wieder auf den Umschlag und nahmen diesen in Gewahrsam.
Noch unterwegs öffnete der zweite Beamte diesen. Darin befand sich ein einziger eng auf der Vorder- und Rückseite beschriebener Briefbogen. Es war das Testament von Mary McAllister.
Unter Hinzuziehung eines Anwalts wurde schon am nächsten Tag festgestellt, dass es sich um die Originalunterschrift der Verstorbenen handelte und sie das ganze Anwesen der Kirchengemeinde des Ortes vermacht hatte in deren Bereich ihre Liegenschaft fiel.
Nachdem die alte Dame beerdigt worden war, verfügte die Kreisverwaltung zunächst eine zweifelsfreie Feststellung, dass es keine weiteren Erben gab. Alle nachfolgenden Untersuchungen ergaben aber, dass alles wohl rechtens sei und die Tochter der Erblasserin nicht aufzufinden war.
Nach einem Anstandszeitraum von sechs Wochen, wie die Kirchengemeinde diesen bezeichnet hatte, wurde das Grundstück zum Verkauf freigegeben. Die Gemeinde konnte es selber nicht nutzen und benötigte dringend Geld für die Erneuerung und Renovierung der Dorfkirche und des Glockenstuhls.
Bei den beauftragten Maklern meldeten sich mehrere Interessenten, die meistens aber nahmen nach einer Vorbesichtigung schnell wieder Abstand, weil die Liegenschaft zu weit von der örtlichen Versorgung entfernt war. Nur ein älteres Ehepaar aus Bremen, das auf der Suche nach einem Feriendomizil und einem Zweitwohnsitz war, zeigte länger Interesse und ein von ihm beauftragter Anwalt nahm bald Verhandlungen mit der Kirchengemeinde auf. Man wurde sich schnell einig, im Kaufvertrag wurde aber als folgenlose Klausel aufgenommen, dass das Erscheinungsbild des Herrenhauses bei Umbauten und Renovierungen erhalten bleiben sollte.
Das Ehepaar aus Bremen beauftragte alsbald eine Reihe von Handwerken aus den umliegenden Gemeinden mit der Instandsetzung und Renovierung ihres neuen Besitzes. Insbesondere die Ehefrau legte dabei besonderen Wert darauf, dass alles mit Originalmaterialien aus der Zeit der Entstehung des Objektes ausgeführt wurde. So wurden Original-Delfter-Fliesen aus Holland importiert und die Küche mit einer aus Kupfer, von Hand gefertigten Wasserpumpe ausgestattet. Haupthaus und Nebengebäude erhielten neue aus Reet bestehende Dächer und das Wohnhaus eine Ölheizung. Die vorher installierten mit Torf oder Holz zu beheizenden Öfen wurden entfernt. Entgegen der ursprünglichen Nutzung wurden im oberen und unteren Geschoss moderne Bäder eingebaut. Vor dem Haus hatte man ein großes Zelt aufgestellt in dem man Bauteile als auch Möbel, die nach dem Umbau wieder eingebaut oder genutzt werden sollten, vor dem Wetter schützte. Zuletzt wurde der Garten durch einen Garten- und Landschaftsbauer neu entworfen und angelegt. Zahlreiche Rosenbeete umgaben nun den neuen Besitz, der vorher nur von Gemüseanpflanzungen umgeben gewesen war. Alle im Objekt vorgefundenen Möbel wurden nach Instandsetzung oder Bezug mit neuen Stoffen wieder in die Zimmer ver...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Truly, daughter …
- Der Schlüssel
- Johanna J.
- Der Walnussbaum
- Oktavias Traum vom Glück
- Impressum