
- 95 Seiten
- German
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eBook - ePub
Der Frauenmörder
Über dieses Buch
"Der Frauenmörder" ist ein Kriminalroman von Hugo Bettauer, veröffentlicht 1922.Maximilian Hugo Bettauer (* 18. August 1872 in Baden bei Wien, Österreich-Ungarn; † 26. März 1925 in Wien, Österreich), war ein österreichischer Schriftsteller und Drehbuchautor.
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Information
Der große Prozeß
Endlich konnten die Zeitungen das große Doppelereignis ankündigen. Am 5. November sollte im Schwurgerichtssaal der auf zwei Tage anberaumte Prozeß gegen Thomas Hartwig beginnen, am Abend des 5. November die Erstaufführung von "Drei Menschen" im Kleist-Theater vor sich gehen.
Die Berliner Gesellschaft stand Kopf vor Aufregung und rüstete sich für die schwere Aufgabe, die ihrer harrte. Galt es doch, sich Sitze für die Erstaufführung und eine Einlaßkarte in den Schwurgerichtssaal zu verschaffen. Das eine gehörte unbedingt zum anderen. Man würde tagsüber allen Phasen des Prozesses gegen den schweigenden Mörder lauschen und abends im Frack, in großer Toilette den Worten des redenden Dichters. Und es begann ein gewaltiger Ansturm, ein Wettlaufen um beide Karten, die Einsetzung des ganzen Einflusses, die Erneuerung der Bekanntschaft mit Abgeordneten und anderen einflußreichen Tieren. Denn wenn es auch durch Bezahlung des zehnfachen Preises mit Hilfe von Kartenagenten gelang, einen Sitz oder gar eine Loge in Kleist-Theater zu bekommen, so nützte aller Reichtum für den Schwurgerichtssaal nichts, wenn man nicht durch besondere Beziehungen eine Empfehlung an den Vorsitzenden im Prozeß Landgerichtsrat Muhr oder an den Staatsanwalt Röhrich hatte.
Um zehn Uhr vormittags begann im Kleist-Theater die Generalprobe zu "Drei Menschen" vor geschlossenen Türen, genau um dieselbe Zeit erklärte der Vorsitzende die Verhandlung für eröffnet und erteilte dem Staatsanwalt das Wort zur Verlesung der Anklageschrift.
Hartwig saß zwischen zwei Gefängniswärtern auf der Anklagebank, und obwohl er sich ersichtlich bemühte, den Eindruck vollster Gleichgültigkeit hervorzurufen, sah man ihm doch unschwer die äußerste Aufregung an. Er zuckte mit den kurzsichtigen blauen Augen, fuhr sich immer wieder mit der Hand über das Gesicht und seine blonden Haare klebten feucht an der Stirne. Nur wenn er musternd die Augen über die Zuhörerschaft, die Damen und Herren der ersten Berliner Gesellschaft, die Künstler, Schriftsteller, Zeitungsleute von Rang und Bedeutung gleiten ließ, blitzte es ironisch in seinem Gesicht auf.
Die vielen, vielen Zeugen, die von der Staatsanwaltschaft oder dem Verteidiger geladen worden waren, mußten vor Verlesung der Anklageschrift den Saal wieder verlassen, nur die auf dringendes Verlangen des Dr. Nagelstock herbeigerufenen Sachverständigen auf psycho-pathisch-pathologisch-analytischem Gebiete blieben und musterten einander mißtrauisch und hämisch. Sowie einer etwas niederschrieb, ergriffen rasch auch die anderen ihre Bleifedern, um zu kritzeln.
Der Staatsanwalt faßte zuerst knapp und nüchtern die Ereignisse zusammen, die zur Verhaftung des Thomas Hartwig geführt hatten, und sagte dann:
"Nie noch ist einer Anklagebehörde eine so seltsame Aufgabe zugefallen wie diesmal. Sie weiß, daß fünf heiratslustige Mädchen verschwunden sind, sie kann exakt nachweisen, daß nur Thomas Hartwig der Bräutigam war, mit dem Jede der Fünf die verhängnisvolle Reise unternommen hat. Sie weiß und kann es beweisen, daß Hartwig einen groß angelegten Plan entworfen hat, um Mädchen, die heiraten wollen, ganz allein im Leben stehen und etwas Vermögen besitzen, an sich zu locken, zu töten und zu berauben. Mit einem Wort: Die Anklagebehörde kann erweisen, daß Thomas Hartwig, der Romancier und Dramatiker, dessen Werk heute seine Taufe erleben wird, ein gemeiner Mörder, ein fünffacher Raubmörder ist, wie er in gleicher Scheußlichkeit noch niemals die Berliner Geschwornen beschäftigt hat. Nur eines kann die Staatsanwaltschaft nicht erbringen: Den greifbaren Beweis dafür, daß die fünf armen Opfer Hartwigs wirklich ermordet worden sind. Es gilt daher ein Indizienverfahren nicht darüber, wer der Mörder ist, sondern darüber, daß der Mörder, den wir haben, auch wirklich gemordet hat! Hartwig selbst spricht nichts, verteidigt sich nicht, verweigert Auskunft und Antwort. Aber gerade diese Verstocktheit und Hinterhältigkeit gibt Zeugnis gegen ihn, und wenn ich auch nicht in der Lage bin, Ihnen, meine Herren Geschwornen, Leichen und schauerliche Körperteile der Ermordeten zu zeigen, so wird doch sehr bald niemand auch nur im entferntesten daran zweifeln können, daß Thomas Hartwig genau so raffiniert, wie er die Verbrechen begangen, auch deren Spuren vertilgt hat."
Und nun begann das Verhör mit Hartwig, der zuerst die Richtigkeit der vorgelesenen Geburtsdaten bestätigte. Dann fragte der Präsident mit erhobener Stimme:
"Angeklagter, Sie haben die Anklageschrift gehört und verstanden? Bekennen Sie sich der Ihnen zur Last gelegten Taten schuldig?"
Ein Augenblick der Totenstille, dann sagte Hartwig laut und klar:
"Nein!"
Aufregung im Saal, Raunen und Murmeln. Bisher hatte Hartwig sich geweigert, vor dem Untersuchungsrichter diese Frage mit Ja oder Nein zu beantworten. Nunmehr schien sein Nein zu beweisen, daß er die bisherige Taktik der Antwortverweigerung aufzugeben bereit sei. Der Verteidiger Nagelstock, der Staatsanwalt, die Beisitzenden, die Geschwornen, die Zuhörer, sie alle beugten sich gespannt vor, als nun der Präsident eine weitere Frage stellte:
"Angeklagter, wollen Sie eine zusammenhängende Darstellung geben oder ziehen Sie es vor, meine Fragen zu beantworten?"
Gesteigerte Aufregung.
"Weder das eine noch das andere, Herr Präsident. Ich erkläre hiemit nochmals, daß ich unschuldig bin, werde aber vorläufig keinerlei Fragen beantworten, sondern behalte mir vor, späterhin weitere Aussagen zu machen. Im übrigen stehe ich nach wie vor auf dem Standpunkt, daß nicht ich meine Unschuld zu beweisen habe, sondern es Sache des Gerichtes ist, meine Schuld zu erhärten."
Rufe im Publikum, Murren auf den Geschwornenbänken, Tuscheln unter den Zeugen.
"Sie weigern sich vorläufig, auf irgendeine meiner Fragen zu antworten?"
"Jawohl, Herr Präsident."
"Herr Verteidiger, können und wollen Sie Ihrem Klienten nicht klarmachen, daß seine Taktik verfehlt, ja geradezu selbstmörderisch sei?"
Nagelstock fuhr auf.
"Herr Präsident, seit Wochen tue ich ja nichts als das! Aber er will nicht einmal mir Antwort geben! Der beste Beweis, daß er total mesch—, ich meine verrückt ist!"
Der Präsident winkte ab.
"Gut, dann werde ich mit der Vernehmung der Zeugen beginnen."
Und nun wurden sie alle, eine nach der anderen, vorgerufen: die Wirtin, der Müller, der Möller, der Jensen, der Pfeiffer und der Cohen. Unter ihrem Eid mußten sie ausführlich von dem Einzug der betreffenden Dame, deren Aussehen, jeder Äußerung über den geheimnisvollen Bräutigam berichten. Und schließlich konnten die, die diesen Bräutigam zu Gesicht bekommen hatten, ebenso wie der Portier Zimmermann mit Bestimmtheit erklären, daß Thomas Hartwig unbedingt mit ihm identisch sei.
Der Staatsanwalt: "Ich mache den hohen Gerichtshof und die Herren Geschwornen nachdrücklich auf eine merkwürdige und höchst wichtige Parallelität der Geschehnisse aufmerksam: Jede der fünf Verschwundenen hat ihr Zimmer auf einen ganzen Monat vorausbezahlt. Also war jede ganz sicher, daß sie bleiben, respektive von dem projektierten Ausflug nach der Havel in kürzester Zeit zurückkehren werde! Das ist außerordentlich wichtig, denn daraus geht hervor, daß durch äußere, gewaltsame Umstände die Fünf verhindert wurden, ihre Rechte auf das Zimmer geltend zu machen. Hätten Sie nicht vorausbezahlt und nicht ihre armseligen Sachen zurückgelassen, so könnte man immerhin die Möglichkeit erwägen, daß es sich um abenteuernde Herumtreiberinnen handelt, die heute hier und morgen dort auftauchen und Grund haben, keine Spuren zu hinterlassen.'
Die Richter, die Zeugen, die Zuhörer, die Geschwornen nickten zustimmend. Man konnte darüber nur diese eine Ansicht haben. Ein aufmerksamer Beobachter hätte feststellen können, daß sogar Thomas Hartwig genickt hatte.
Und nun kam eine prickelnde Sensation. Alle Hälse reckten sich dem vorgerufenen Dengern entgegen, goldene Lorgnons blitzten auf, hier und da sah man sogar einen kleinen diskreten Trieder auftauchen.
Das war also der geheimnisvolle, berühmte, geniale Detektiv, der feudale Junker, der jahrelang der Polizei obskure Dienste geleistet, jahrelang unschuldig im Zuchthaus gesessen hatte! Der Präsident war ganz Zuvorkommenheit. "Herr Zeuge, Sie sind der königlich preußische Krimmalkommissär, Doctor juris Joachim Freiherr von Dengern und haben unter dem Pseudonym Krause die Nachforschungen nach dem Mörder der fünf verschwundenen Mädchen gepflogen. Erzählen Sie, wie Sie auf Thomas Hartwig gekommen sind."
Dengerns Gesicht glättete sich, mit automatenhafter Ruhe und Sicherheit erzählte er von seiner Jagd hinter einer Theorie, die ihn zuerst zu Heiratsvermittlern, dann in das Annoncenbureau des "Generalanzeigers" geführt und dort den Text der verhängnisvollen Annonce kennen lernen ließ. Und schilderte, wie ihm Hartwig ins Garn gelaufen war.
"Ich möchte hier feststellen, daß ich noch nie mit einem Mann zu tun gehabt habe, der ein Verbrechen, das er vermutlich begangen hat, klüger entworfen, später aber, als die Taten begangen waren, alle Vorsicht derart außer acht gelassen hat, wie Herr Hartwig. Er hielt es nicht einmal der Muhe wert, die verräterischen Briefe der seine Annonce beantwortenden Frauen zu vernichten! Eine solche, fast naive Unbesorgtheit im Zusammenhang mit so schweren Verbrechen — zweifellos ein kriminalistisches Kuriosum!"
Als Dengern seine Aussage, die mit Beifallsgemurmel aufgenommen wurde, beendet hatte, wandte er sich an den Präsidenten.
"Herr Präsident! Ich werde jetzt der Vernehmung aller weiteren Zeugen beiwohnen und dann noch eine wichtige Erhebung zu machen versuchen. Jedenfalls bitte ich, mich nach Beendigung des eigentlichen Beweisverfahrens, also vor den Referaten der medizinischen Sachverständigen und den Reden des Herrn Staatsanwaltes und des Herrn Verteidigers, abermals auf den Zeugenstand zu rufen."
Der Präsident erklärte sich einverstanden und Dengern wollte abtreten, aber Rechtsanwalt Nagelstock hielt ihn zurück:
"Herr Kriminalkommissär, Sie haben bei Erläuterung des leichtsinnigen Vorgehens des Angeklagten soeben von einem Verbrechen, das er vermutlich begangen habe, gesprochen. Darf ich dieses 'vermutlich' so auffassen, als ob Sie von der Schuld des Angeklagten nicht vollkommen überzeugt wären?"
Die Falten spielten über das Gesicht Dengerns.
"Herr Rechtsanwalt, solange ein Angeklagter nicht gestanden hat, gibt es immer noch die Möglichkeit seiner Unschuld. Bis zu dem Augenblick wenigstens, wo die Beweise gegen ihn so überwältigend sind, daß nach menschlichem Ermessen an seiner Schuld nicht gezweifelt werden kann."
Der Präsident zog die Augenbrauen hoch, der Staatsanwalt machte ein beleidigtes Gesicht und sagte entrüstet:
"Ich bitte, meine Herren, hier keine philosophischen Debatten zu führen und das Urteil der Geschwornen weder in diesem noch in jenem Sinn zu beeinflussen."
Die Geschwornen nickten. Nein, sie wollten keine Beeinflussung, sie seien kluge und gerechte Männer, die jetzt schon genau wissen, was sie von diesem Hartwig zu halten hätten.
Die Beamtin des Annoncenbureaus betrat den Zeugenstand und identifizierte Hartwig als den Herrn, der anfangs Juni die Annonce mit der Chiffre "Idylle an der Havel" aufgegeben und wenige Tage später eine Unmenge Antworten behoben habe. Dann kam die Frau Armbruster, bei der Hartwig seit drei Jahren das möblierte Zimmer bewohnte. Als sie ihren Zimmerherrn sah, begann sie zu schluchzen.
"Nein, daß ich das erleben muß! So ein feiner, gebildeter Herr und ein Mörder! Ich kann es nicht glauben."
Der Präsident strenge: "Frau Armbruster, uns interessiert Ihre Meinung nicht, sondern wir wollen von Ihnen Tatsächliches hören."
Nagelstock aber sprang auf und ließ protokollieren, daß der Zeugin verboten worden sei, den günstigen Eindruck, den Hartwig immer auf sie gemacht hatte, zu bekunden.
Durch vielerlei Fragen erfuhr man nun aus dem Munde der Frau Armbruster folgendes:
Im großen und ganzen war Hartwig immer recht solid in seiner Lebensführung gewesen, was aber nicht ausschloß, daß er hier und da ein wenig angeheitert und erst in früher Morgenstunde nach Hause kam. Oft war er von Geldsorgen bedrückt, blieb mit der Miete im Rückstand, borgte sich sogar mitunter von Frau Armbruster kleinere Beträge aus. Im Verlauf des letzten Jahres klagte er oft, ein Pechvogel zu sein, der sich nicht durchsetzen könne. Besonders an Tagen, da ihm der Postbote ein Manuskript brachte, war er deprimiert. Oft habe er von dem Stück "Drei Menschen" gesprochen, das ihn mit einem Schlag berühmt machen würde, aber im Frühjahr, als er es wieder von einem Direktor zurückbekam, habe er ausgerufen: "Am besten wäre es, wenn ich mich aufhängen würde!"
Frau Armbruster, die diesem Verzweiflungsausbruch beiwohnte, wollte ihn beruhigen, aber Hartwig erklärte achselzuckend:
"Ach was, es ist wirklich, um einen Mord zu begehen! Wissen Sie keinen reichen Juden, den ich umbringen und berauben könnte, damit ich wenigstens aus der Geldmisere herauskomme?"
Sie habe das natürlich für einen Scherz gehalten, aber nun erinnere sie sich dieser Worte mit Schrecken.
Auch im Publikum wurde gemurmelt und "Ah!" und "Oh!" ausgerufen. Ein Geschworner tuschelte seinem Nachbar halblaut ins Ohr:
"Im Unterbewußtsein hat er immer an Mord gedacht!"
Der Verteidiger: "Liebe Frau Armbruster! Herr Hartwig wird, wie Sie wissen, beschuldigt, im Verlaufe des Monates Juli hintereinander fünf oder noch mehr Frauen von Berlin fortgelockt zu haben, um sie irgendwo in der Einsamkeit zu ermorden. Zweifellos müßte er seine Verbrechen recht weit von Berlin begangen haben, wenigstens halte ich den Grunewald mit den zahlreichen Familien, die sich dort der edlen Besch...
Inhaltsverzeichnis
- Die Müller, Möller, Jensen und Pfeiffer
- Joachim von Dengern, alias Krause
- Vier Mädchen ohne Anhang
- Selma Cohen als Fünfte
- "Idylle an der Havel"
- Der blonde Herr mit dem Kneifer
- Thomas Hartwig
- Im Literaten-Café
- Lotte Fröhlich
- "Überführt!"
- Unterhaltung mit einem Mörder
- Kämpfende Seelen
- "Drei Menschen"
- Das große Rätsel
- Der große Prozeß
- Die Sensationspremiere
- Die Bombe platzt!
- Aus dem Dunkel empor!
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