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Burnout als Chance der Neuorientierung
Denkanstöße aus theologischer Sicht
- 44 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Auf dem Weg zum Burnout kapseln sich Betroffene immer mehr ab. Sie vereinsamen. Sie verlieren den Kontakt zu sich selbst, zu ihrem eigenen Körper und zu ihrem sozialen Umfeld. Sie bleiben allein mit ihrer Arbeit. Aber der Mensch ist auf Kommunikation angelegt und so zwingt die eigene Psychosomatik über das Burnout zu einer Kurs-Veränderung.
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Information
Der Mensch braucht Kommunikation!
Aus meiner täglichen Praxis…
Eine ehrenamtlich tätige Rentnerin kommt zu mir in die Beratung weil sie immer wieder ihre Vergangenheit umtreibt. Mit ihrem eigenen Mann kann sie über die Vergangenheit nicht sprechen, weil er einfach sagt, sie solle ihren Blick auf die Zukunft ausrichten.
„Ich konnte nie meinem Vater sagen, was damals zwischen uns stand. Das hat mich immer sehr belastet“ vertraut Sie mir in einem Gespräch an, das sehr emotional war. Doch es wurde für sie noch schlimmer: Denn nach dessen Tod konnte sie auch nicht mit ihrer Mutter darüber sprechen, weil sie auch über den Tod hinaus über ihren Mann, den besagten Vater, nicht kritisch nachdenken und reden wollte und konnte.
„Es war immer etwas in der Luft, etwas Unausgesprochenes“ schildert sie mir in bewegten Worten. „Aber das war leider auch üblich in der damaligen Zeit, wir konnten einfach nicht miteinander reden.“
Inzwischen ist die Mutter auch verstorben. Mit beiden kann nicht mehr gesprochen werden. Sie hat, nach dem wir in einigen Beratungen ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben, sich beiden gegenüber in einem Brief ausgesprochen. Und sie hat das, was sie damals belastet hat, auch ihrem Mann mitgeteilt. Dabei hat sie sich bemüht, in allen drei Briefen so zu schreiben, dass sie das mitgeteilt hat, was sie verletzt hat.
Heute kann sie mit Ihrem Mann auch über die Vergangenheit sprechen und sie entdeckt mehr und mehr, dass ihre Eltern auch gute Seiten hatten. Seither lässt sie ihre Vergangenheit in Ruhe. Zumindest wird sie nicht mehr bis in ihre Träume hinein davon verfolgt.
Im Vergleich zu den meisten höheren Säugetieren hat der Mensch die längste Kindheit. Tiere auf niedrigerer Organisationsstufe bedürfen nach der Geburt eine gewisse Zeit der Pflege, bis sie selbständig leben können. Sie werden deshalb Nesthocker genannt. Tiere höherer Organisationsstufe sind sogenannte Nestflüchter: Ein Elefantenbaby kann zum Beispiel schon in der ersten Stunde nach der Geburt aufstehen und der Herde folgen, ein Pferdefohlen steht nach ca. 15 Minuten auf eigenen, wenn auch noch wackeligen Beinen. Es muss so schnell aufstehen, damit es bei der Mutter trinken kann und zu Kräften kommt. Als die Pferde noch in der Wildnis lebten, mussten sie gegebenenfalls schnell flüchten können.
„Bei allen höheren Säugetieren durchläuft die embryonale Entwicklung ein Stadium des Verschlusses der äußeren Sinnesorgane, also der Augenlider, des Gehörganges und der Nasenöffnungen. Die Nesthocker werden nun in einem Moment geboren, in dem dieser Verschluss noch besteht. Bei den Nestflüchtern hingegen wird dieser Zustand schon einige Zeit nach der Geburt wieder aufgehoben. Auch der Mensch folgt diesem letzteren Muster: z.B. verwachsen im dritten Fötal Monat die Augenlider und öffnen sich am Ende des fünften Monats wieder. Wäre der Mensch ein Nesthocker, müsste er vorher zur Welt kommen.“1 Der schweizerische Entwicklungsbiologe Adolf Portmann hat deshalb den Menschen als „sekundären Nesthocker“ bezeichnet2, während der Freiburger Verhaltensbiologe Bernhard Hassenstein ihn eher als Tragling3 sieht.
Was den Menschen am deutlichsten vom Tier unterscheidet ist die hohe Entwicklung der Sprache. Zwar gibt es unter Tieren auch die Möglichkeit der Kommunikation, aber nicht in der Tiefe, wie unter den Menschen.
Eine Besonderheit ist die Fähigkeit des Menschen, aus dem Bekannten auf das Unbekannte zu schließen (Inference drawing). So werden in einem normalen Gespräch Versprecher automatisch korrigiert. Es ist sogar zwischen Menschen möglich, wenn sie sich gut verstehen, völlig falsche Aussagen dennoch richtig zu interpretieren.

Wohin es allerdings führt, wenn ein Mensch völlig isoliert aufwächst, im wahrsten Sinne des Wortes „a-sozial“, dafür steht der Name Caspar Hauser. Er wurde wahrscheinlich4 alleine in vollkommener Dunkelheit als Kleinkind gehalten. Erst mit 17 Jahren wird er in Nürnberg aufgegriffen. Unter der Obhut eines Gymnasialprofessors wird dann versucht, ihn in die menschliche Gemeinschaft zurückzuführen. Seine Isolation hatte ihn ausgeschlossen: er konnte nicht sprechen, sich kaum verständlich machen und war menschenscheu.5
In der Methodik der Balance-Lotsen spielt die Sokratische Gesprächsführung eine besondere Rolle. Sie sorgt für eine Wertschätzung der Gäste6. Im Rahmen der Beratung gilt als „vernünftig“ und „wahr“, was die Klienten entsprechend für „vernünftig“ und „wahr“ ansehen. Allerdings werden sie angeleitet ihre Werte, Normen, Ziele, etc. klar zu definieren, um danach leben zu können. Diese sokratische Gesprächsführung geht zurück auf die platonischen Dialoge der klassischen griechischen Antike.
Ich setze an bei der Dialogphilosophie, wie sie in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts maßgeblich durch Martin Buber begründet wurde. Sein Ansatz nimmt Gedanken jüdischer (Chassidismus) und christlicher Mystik (Meister Eckhart) sowie der christlichen Existenzphilosophie (v.a. Sören Kierkegaard) auf.
„Die Welt ist dem Menschen zwiefältig nach seiner zwiefältigen Haltung. Die Haltung des Menschen ist zwiefältig nach der Zwiefalt der Grundworte, die er sprechen kann. Die Grundworte sind nicht Einzelworte, sondern Wortpaare. Das eine Grundwort ist das Wortpaar ‚Ich-Du‘. Das andre Grundwort ist das Wortpaar ‚Ich-Es‘; (…) Somit ist auch das Ich des Menschen zwiefältig. Denn das Ich des Grundwortes Ich-Du ist ein andres als das des Ich-Es.“7
Der Mensch ist in seiner Wahrnehmung begrenzt. Aus seiner begrenzten Wahrnehmung konstruiert er seine Wirklichkeit.8 Der Mensch ist auf Transzendenz angelegt: er muss seinen eigenen begrenzten Horizont transzendieren. Das geschieht im Dialog. Der Mensch braucht also den Dialog, um sich, sein eigenes Ich, zu finden und zu erkennen. Im Gespräch mit dem Anderen erfährt er nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst. So wird ihm gesagt, wer er ist. Erst in der Begegnung mit dem menschlichen Gegenüber, dem „Du“ der Ich-Du-Beziehung, oder mit der dinglichen Welt, dem „Es“ der Ich-Es-Beziehung, findet er die Abgrenzung des „Ich“ von seiner Umwelt. Allerdings ist natürlich nur in der Ich-Du-Beziehung ein wahrhaftes „Gespräch“ möglich.
Diese Anlage auf Transzendenz zieht Martin Buber noch weiter aus: „Die verlängerten Linien der Beziehungen schneiden sich im ewigen Du“.9 Aus dieser Wahrnehmung heraus gehört dem Göttlichen, neben unzählig vielen anderen Attributen, auch das Attribut der Sprachfähigkeit an. Der Mensch kann deshalb in ein Gespräch mit Gott kommen. „Jedes geeinzelte Du ist ein Durchblick zu ihm10. Durch jedes geeinzelte Du spricht das Grundwort das ewige an.“11
Die Mystik – sowohl die muslimische, als auch die jüdische und die christliche – hat hinter den Gottesnamen der verschiedenen Religionen immer schon den einen Gott gesehen. Buber formuliert das so: „Ihr ewiges Du haben die Menschen mit vielen Namen angesprochen. (…) Aber alle Gottesnamen bleiben geheiligt.“12
Der Christliche Glaube kennt in seiner Gottesdefinition den Begriff der Dreieinigkeit. Damit ist eine Abgrenzung formuliert: Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist sind ein Gott; d.h. sie widersprechen nicht dem ...
Inhaltsverzeichnis
- Über das Buch
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Über die Balance-Helpcenter
- Über den Autor
- Der Mensch braucht Kommunikation!
- Systemische Beratung ist lösungsorientiert auf Ressourcen ausgerichtet
- Salutogenese versus Pathogenese
- Nachgeben wie ein Rohr im Wind – Resilienz
- Bevor der Docht zu glimmen aufhört – Prävention
- Flow – unser eigentlicher Antrieb
- Burnout – eine gesunde Abwehr-Reaktion
- Werteorientierung und Sinnfindung
- Das beste Ruhekissen ist ein ruhiges Gewissen – sich gesund schlafen
- Lösungsmöglichkeiten im Umgang mit Schuld: verdrängen – vergessen – vergeben
- Seine eigene Bestimmung leben
- Die Kirche – gefangen im eigenen Hamsterrad?
- Mein Angebot an Sie, werter Leser!
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