Was Sie schon immer über Atlantis wissen wollten
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Was Sie schon immer über Atlantis wissen wollten

Behauptungen und Gegenargumente

  1. 340 Seiten
  2. German
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Was Sie schon immer über Atlantis wissen wollten

Behauptungen und Gegenargumente

Über dieses Buch

Das Buch gibt überraschende Antworten auf die Fragen: - Gab es Atlantis?- Ist Platon die einzige Quelle?- Was besagt das angebliche Aristoteles-Zitat?- War Atlantis eine Insel oder ein Kontinent?- Wo lag es?- Wann existierte es?- Konnte es wirklich versinken?- Versank es "in einem Tag und einer Nacht"?- Sprechen die wissenschaftlichen Fakten für oder gegen seine Existenz?- Welche technischen Details verstecken sich in Platons Bericht?- Was zeigt die Struktur von Platons Dialog Kritias?- Wie ist der fehlende Schluss des Kritias zu erklären?Und viele mehr."Was Sie schon immer über Atlantis wissen wollten Behauptungen und Gegenargumente ist meiner Ansicht nach eines der besten Atlantis-Bücher überhaupt!" (Roland M. Horn im Vorwort)

Häufig gestellte Fragen

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Information

II. Behauptungen und Gegenargumente

Behauptung: Platon hat die Atlantis-Dialoge erdichtet!

„Viele Menschen haben einen großen Teil ihrer Leben der Untersuchung von etwas gewidmet, was, vom praktischen Standpunkt, nicht mehr als eine Fabel ist“ (Robert Sarmast in: [4], Seite 93, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
„Wir haben … die Pflicht, das Rätsel der <Insel> Atlantis soweit aufzuhellen, dass in jede Richtung hin die Berufenen auf sicherem Boden weiterprüfen können“ (Hanns Fischer in: [5], Seite 182, in spitzen Klammern Einfügung hinzugefügt).
Die Behauptung, Platon habe seine Dialoge erdichtet, ist weit verbreitet, obwohl John Michael Greer zu recht über den Atlantis-Bericht schreibt:
„Nichts in dieser Beschreibung, das verdient besondere Beachtung, ist unmöglich“ ([6], Seite 14, eigene Übersetzung aus dem Englischen),
Der erste, der Platon (428/27 – 348/47 v.Chr.) unterstellte, den Atlantis-Bericht zumindest ausgeschmückt zu haben, war wohl Plutarch (ca. 46 – 120 n.Chr.), der in seinem »Leben Solons« 32 ohne jede Begründung schrieb:
„Wie ein unbestelltes Stück schönen Landes, das ihm gewissermaßen durch Verwandtschaft zugehörte, machte es sich dann Platon zur Aufgabe, den Atlantisstoff auszubauen und zu gestalten …“ ([7], Seite 250).
James Bramwell meint zu Platons Grund für diese Ausschmückung, freilich ebenfalls ohne jeden Beweis:
„Zweifellos dachte Platon, Solons Andenken Tribut zu zollen, als er die Geschichte ausschmückte und erweiterte …“ ([8], Seite 63, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Doch dann fährt er fort:
„Aber generell lässt Platons Achten auf Realismus und dramatische Möglichkeiten eher an eine Verfälschung als an eine völlige dichterische Behandlung denken“ ([8], Seite 63, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Diese trotz der fehlenden Beweise für diese Unterstellung immerhin noch >gemäßigte< Haltung ist aber eher die Ausnahme. Gewöhnlich wird der Atlantis-Bericht dagegen gänzlich als eine Erfindung Platons angesehen, wie Warren Smith ausführt:
„Viele Historiker haben unterstellt, dass der bemerkenswerte alte griechische Philosoph eine phantastische literarische Ente schuf. Sie empfinden Atlantis als eine Fabel, die Platons schöpferischem Verstand entsprang. Sie behaupten, Platon habe sich für eine ideale Gesellschaft interessiert, dass Atlantis ein literarischer Kunstgriff war, um zu beweisen, dass die Menschheit glänzend leben könne“ ([1], Seite 72, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Auch David King schreibt über Platon:
„Platon wusste sicher, wie die Vorstellungskraft gefangen zu nehmen war“ ([9], Seite 108, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Und eine Seite weiter:
„Atlantis hat natürlich niemals existiert. Platon hatte das Ganze aus seinem Kopf gezaubert und ließ es dann, wie um einen peinlichen Mangel an bestätigenden Beweisen zu verschleiern, bequem verschwinden“ ([9], Seite 109, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Auch Paul Jordan nennt Platon einen
„… bekannten Künstler … mit phantasievoller Kreativität beim Geschäft der Mythenbildung“ ([10], Seite 84, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Wenig später spricht er dann von der (bei Lewis Spence, den er zusammen mit Ignatius Donnelly dem „alten, kolonialistischen Zweig in der Atlantologie“ zurechnet, [10], Seite 212 f.), angeblich fehlenden Begeisterung für die
„… künstlerischen und philosophischen Absichten eines Mannes wie Platon“ ([10], Seite 84, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Und noch später führt er, den Thorwald C. Franke eines möglichen Plagiates an Gunnar Rudberg verdächtigt ([17], Seite 111), grundsätzlicher aus:
„Atlantologen verbinden ihre grundsätzliche“ [eigentlich: „ursprüngliche“] „Begriffsstutzigkeit in Bezug auf menschliche Kreativität mit einer absoluten Ablehnung, zu glauben, dass irgend eine Idee mehr als einmal ersonnen worden sein könnte“ ([10], Seite 93, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Die Lächerlichkeit einer solchen Argumentation erschließt sich einem erst durch die Überlegung, dass das Vorhandensein von Kreativität ja noch gar nichts darüber aussagt, ob eine Darstellung tatsächlich erfunden wurde oder auf echten Beobachtungen oder Überlieferungen beruht. Die Leserin und der Leser vergleiche damit seine spätere Schutzbehauptung:
„Natürlich hat die akademische Archäologie in Bezug auf die Vergangenheit nicht immer im Einzelnen oder im Ganzen Recht (sie strebt nicht nach ewiger Wahrheit, nur nach dem Fortschritt des Wissens), und ihre Deutungen ändern sich mit weiteren Funden und weiterem Denken“ ([10], Seite 121, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Im Gegensatz dazu schreibt Barbara Hand Clow völlig zu Recht:
„… ein Akademiker, der diese Geschichte“ [gemeint ist: von Atlantis, P.N.] „ernst nimmt, wird ein ‚unvernünftiger Narr‘ genannt“ ([11], Seite 85, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
John Michael Greer zeigt dagegen, allerdings eigentlich in Bezug auf die Atlantis-Forscher, was von Paul Jordans Meinung zu Platon zu halten ist:
„Zu zeigen, dass etwas möglich ist, ist nicht dasselbe wie zu beweisen, dass es geschah“ ([6], Seite 179, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Die Behauptung, es handele sich bei den Atlantis-Dialogen um ein Produkt von „Platons Kreativität“ ist also unbewiesen, nichts als ein Vorurteil und damit unwissenschaftlich. Karl F. Kohlenberg schreibt jedenfalls sehr richtig:
„An die 40.000 Bücher sind über das Atlantis-Problem geschrieben worden, seit Platon jenen sagenhaften Inselkontinent in seinen Dialogen erwähnte. Noch immer pflegen ‚ernsthafte‘ Wissenschaftler diese Art Literatur mit überlegenem Lächeln als ‚Phantastereien‘ abzutun, ‚weil sich stichhaltige Beweise für die einstige Existenz eines solchen Erdteils nicht beibringen lassen‘. Das erinnert fatal an ähnliche Äußerungen, wie sie Virchow im Falle Koch und die gelehrten Gegner des ungelehrten Schliemann taten“ ([12], Seite 93).
Horst Bohse dürfte jedoch die aktuelle Meinung vieler Menschen dazu wiedergeben, wenn er schreibt:
„Heutzutage kennen wir die Geschichte besser, kennen auch die Geschichte Griechenlands besser, als sie die Zeitzeugen Platons, aber auch die Ägypter zur Zeit Solons, die doch zeitlich wesentlich dichter dran waren, je kannten, und wissen daher, dass uns Platon (durch den Mund <von> Kritias, der wiederum vorgibt, durch den Mund des saïtischen Priesters zu sprechen)“ [gemeint ist natürlich: Kritias gebe vor, die Rede des saïtischen Priesters wiederzugeben, P.N.] „hier ein Märchen erzählt“ ([13] Band 1, Seite 234, in spitzen Klammern Einfügung hinzugefügt).
Bereits davor schrieb er aber:
„Und weil ein historisches Atlantis mit Platons Text unvereinbar ist, muss man sich entweder die Idee von der Historizität“ [das heißt: Geschichtlichkeit, P.N.] der Großinsel Atlantis abschminken, oder den Bereich der Wissenschaft verlassen und grenzwissenschaftlich argumentieren“ ([13] Band 1, Seite 223).
Ich werde mich in diesem Buch zu zeigen bemühen, dass dies schlichtweg Unsinn ist. Bereits Hans Pettersson schrieb aber 1944 (deutsch 1948) zu der Frage, ob der Atlantis-Bericht auf Wahrheit beruhe:
„Von philosophischer Seite ist die Antwort überwiegend gewesen, dass die ganze Atlantis-Erzählung von Platon in didaktischer“ [das heißt: in lehrhafter, P.N.] „Absicht erfunden wurde, um ihm Gelegenheit zu geben, eingehender seine Ideen vom Dialog »Der Staat« über das Gemeinwesen zu entwickeln. … Diese Anschauung, welcher sich die Mehrzahl der Humanisten unserer Zeit anschließen dürfte, bezeichnete Platons Atlantis als eine reine Dichtung, eine Schöpfung seiner eigenen Phantasie ohne Gegenstück in der Wirklichkeit“ ([14], Seite 13, Text von mir redigiert).
Was soll man jedoch von >Philosophen< denken, die es für möglich halten, dass ein Philosoph lügt? Gilt hier das Sprichwort:
„Was ich denk’ und was ich tu,
das trau‘ ich allen andern zu“?
Soweit sich Hans Pettersson tatsächlich auf „Philosophen“ und nicht etwa auf Philologen bezieht, handelt es sich wohl um jene sogenannten >Philosophen<, die an unseren Universitäten ausgebildet werden. Im Grunde ist die Bezeichnung irreführend, denn diese haben mit den antiken Philosophen nur den Namen gemein. Inhaltlich handelt es sich eher um Philosophologen [das heißt: Kenner der Philosophiegeschichte]. Diese Unterscheidung scheint auch Alan F. Alford anzudeuten, wenn er schreibt:
„Echte Philosophie … war keine Philosophie, wie wir sie heute kennen, sondern vielmehr eine viel höhere Art von Kunst, in der ein Mensch Kenntnis von ‚dem, was immer existierte‘ und ‚dem, was ist‘ … suchte“ ([15], Seite 223, eigene Übersetzung aus dem Englischen).
Hans Pettersson schreibt in dem Zusammenhang an einer späteren Stelle von „Zweiflern“ ([14], Seite 21), heute gewöhnlich „Skeptiker“ genannt. Auch dies ist jedoch zumindest irreführend und inhaltlich falsch! Es geht dabei nämlich keineswegs um „Zweifel“, sondern um das Vertreten unbewiesener Behauptungen als wissenschaftlicher Tatsachen, gewissermaßen also das Gegenteil von Zweiflern. Selbst Horst Bohse muss aber zugeben, dass
„… die Altphilologen … davon überzeugt sind, auch wenn sie es natürlich nicht beweisen können, dass es sich >lediglich< um einen platonischen Mythos handelt“ ([13] Band 1, Seite 12, Hervorhebungen hinzugefügt).
Interessant ist aber, dass er dessen ungeachtet eine Seite später schreibt:
„Zunächst geht es um einen kurzen Abriss des Stands der ‚Atlantis-Forschung‘ aus akademischer und das heißt altphilologischer Sicht mit einer kurzen Begründung, weshalb ‚Atlantis‘, und zwar Platons Atlantis, für die Wissenschaft kein Thema ist, da aus ihrer Sicht nichts für ein historisches Atlantis spricht, aber alles für eine Allegorie“ [das heißt: ein Gleichnis, P.N.], „für einen ‚platonischen Mythos‘“ ([13] Band 1, Seite 13, Hervorhebung hinzugefügt).
Mit anderen Worten: Hier werden (neben der falschen Gleichsetzung von Gleichnis und Mythos) die unbewiesenen „Überzeugungen“ von Altphilologen als „Stan...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort von Roland M. Horn
  4. I. Einleitung
  5. II. Behauptungen und Gegenargumente
  6. III. Literatur/Webseiten (in der Reihenfolge der Verwendung)
  7. Impressum