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Eifelbilder
Erzählungen & Gedichte - Aquarelle & Acrylbilder
- 188 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Eifelbilder - das sind Erzählungen aus vergangenen Tagen, es sind Gedichte, es sind Aquarelle und Acrylbilder, die die einmalige Landschaft der Eifel lebendig werden lassen.Eifelbilder - das sind Geschichten und Gemälde, die von einem rauen und einsamen Landstrich erzählen, der er einst gewesen und der er auch heute noch ist.
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Information
Im April 1792 läutete die Französische Revolution die Umgestaltung Europas ein. Anfangs fanden die Auseinandersetzungen nur auf dem linksrheinischen Gebiet statt. Aachen und Mainz wurden schon bald von den Franzosen eingenommen. Mit der Besetzung des Rheinlands im Jahre 1794 begann auch der Aufstieg Napoleon Bonapartes, der zu dieser Zeit Brigadegeneral in der französischen Armee war. Ein Jahr später tritt Preußen im Frieden von Basel die linksrheinischen Gebiete an Frankreich ab.
1794 Die Müllerin
Unruhige Zeiten stehen der Eifel bevor. In Frankreich lodern die Flammen der Revolution heftig. König Ludwig XVI und seine Gemahlin Marie-Antoinette verlieren den Kopf und marodierende französische Soldaten verbreiten in den Dörfern der Eifel Angst und Schrecken. Doch längst nicht jeder fürchtet die Franzosen.
»Sollen sie bloß herkommen«, wetterte Matisse und knabberte weiter an dem fettigen Hühnerbein.
»Aber es sind Soldaten, Matisse, schreckliche Kerle, die alles anzünden und die Frauen schänden«, Barth, der Müller verzog ängstlich das Gesicht, als wäre ihm gerade schlimmstes Ungemach widerfahren.
Mit einem Sprung war sie vom Stein herunter, beugte sich so tief zu ihm herab, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. »Eines will ich dir noch sagen, Müller, man hat mich einmal geschändet, ein zweites Mal wird es nicht geben! Es gibt nur einen Einzigen, dem ich erlaube mich zu berühren und das bist du, Barth.« Ihre Stimme wurde leise und sanft fuhr sie fort, »du hast mich aufgenommen und du warst gut zu mir. Und wenn einer glaubt er müsse es mit mir treiben, dann soll er es versuchen, er soll es nur versuchen!« Drohend zischte sie die letzten Worte.
Der Müller lag beinahe auf dem Rücken. Matisse hatte sich so in Rage geredet, dass sie ihm immer näher gekommen und mittlerweile über ihm war.
»Ich werde nicht zulassen, dass diese Dreckskerle das Zuhause zerstören, das du mir gegeben hast! Und ich würde mich freuen, Barth, wenn du mir dabei ein kleines bisschen helfen würdest.«
»Aber ..., aber was können wir denn schon gegen diese Soldaten ausrichten?«
»Das werd’ ich dir schon zeigen wenn es so weit ist, mein Lieber!« Matisse warf den Hühnerknochen weg, wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab und drückte dem Müller einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. »Jetzt werd’ ich dir erst einmal etwas Anderes zeigen«, sie lachte lauthals und drückte wieder ihren Mund auf den seinen.
»Aber Matisse, hier draußen ..., nicht ..., ich ...« Des Müllers Protest wich schnell der aufkeimenden Leidenschaft. Beide Arme schlang er um die zierliche Frauengestalt und drückte sie fest an seinen Körper.
Hinterher etwas außer Atem geraten, zupfte Matisse ihre Kleider zurecht, kniff die Augen zusammen und sah den Müller keck an. »Noch mal?«
Barth warf den Kopf zurück und lachte schallend. »Nimmersatt! Heute Nacht werd’ ich es dir geben, aber jetzt ist die Pause zu Ende. Wir haben noch eine Menge Korn zu mahlen!«
Matisse stöhnte und machte sich wieder an die Arbeit. Der Müller folgte ihr.
Vor zwei Jahren war er ihr begegnet. Auf dem Weg nach Prüm fand er sie, geschändet und halb tot geprügelt lag sie am Wegesrand. Behutsam hatte er Matisse auf seinen Karren gelegte und sie zu den Benediktinerinnen nach Niederprüm gebracht.
»Auf dem Friedhof ist sie allemal besser aufgehoben als hier im Krankenzimmer«, meinte die alte Schwester Anna damals, doch Barth ließ sie gesund pflegen, ja er übernahm sogar die gesamten Kosten.
Matisse war zäh und sie war verteufelt schön. Diese dunkle Haut und das schwarzes Haar, ohne jeden Zweifel kein Mädchen aus der Eifel, dachte Barth, wie er sie so betrachtete. Eine Zigeunerin, das schien schon eher zu passen. Ihre Herkunft, die hatte sie ihm verschwiegen und Barth war nicht der Mann, der jemanden mit Fragen löcherte. Er nahm sie mit zur Mühle, ließ sie im Stroh schlafen und er gab ihr zu essen. Matisse blieb bei ihm. Sie half ihm bei der Arbeit und niemals hätte er geglaubt, wie stark sie war. Sie klagte nicht, sie schleppte die schweren Säcke mit Korn, sie schlug die Axt in die Stämme und sie reparierte den Mühlschuss wie er es ihr gezeigt hatte. Sie hielt das ganze Haus in Ordnung, sie kochte und sie putzte. Und dennoch gerieten sie an jenem Nachmittag in heftigen Streit. Den Grund dafür wusste er hinterher nicht einmal mehr.
An diesem Abend stand sie dann vor ihm, die Stube war nicht geheizt, es regnete. »Ich gehe«, sagte sie leise, ließ den Kopf sinken, drehte sich um und ging. Barth schaute ihr hinterher, wie sie mit ihren wenigen Habseligkeiten in der grauen Dämmerung verschwand.

“Auwald“

“Altenhof“
Wie versteinert stand er da, hätte niemals mit so etwas gerechnet. Er lief hierhin, er lief dorthin, er tat die unsinnigsten Dinge. Sein Herz klopfte im Hals und doch konnte er sich nicht entschließen ihr hinterherzugehen.
Stockdunkel war die Nacht, es stürmte und es regnete Bindfäden. Barth reckte die Laterne hoch. Der Braune wieherte mürrisch. »Los, mein Pferdchen, los weiter.« Die Räder des zweiachsigen Karrens schnitten tief in den aufgeweichten Boden. »Matisse, Matisse!« Immer wieder rief er ihren Namen, doch der Wald blieb stumm. Sie wird doch nicht nach Prüm ..., dachte Barth. Natürlich! Die Schwestern in Niederprüm, wo sollte sie denn auch sonst hin! Hastig wendete er, trieb den Braunen an, der nur widerwillig in die dunkle Nacht hinein trabte. Immer wieder rief Barth ihren Namen, wieder und wieder. Doch aus der Finsternis kam keine Antwort zurück.
Wie kann ich ein solches Goldstück nur wegwerfen? Barth machte sich bitterste Vorwürfe. »Matisse«, rief er, doch nun war es mehr ein verzweifeltes Flehen als ein Rufen. »Matisse.« Der Braune blieb stehen. »Matisse«, murmelte Barth leise und ließ entmutigt den Kopf sinken.
»Ich bin hier«, antwortete eine Frauenstimme, die er nur zu gut kannte.
Als wäre er gerade aus einem düsteren Alptraum erwacht, schreckte Barth hoch. »Matisse!« Mit einem Satz war er vom Bock und reckte am ausgestreckten Arm die Laterne in das Dunkel. Und dort stand sie, Matisse. »Mädchen«, sagte er leise und ein Gefühl durchflutete ihn, wie er es so noch niemals gespürt hatte. »Matisse«, flüsterte Barth mit erstickter Stimme, ging langsam auf sie zu und schloss sie in die Arme. Tropfnass war sie, genau wie er, keinen trockenen Fetzen mehr am Leib.
Wie glücklich war sie, als die Mühle endlich aus der Dunkelheit auftauchte. Matisse schloss die Augen und atmete tief. Noch immer fiel Regen. Barth spannte den Braunen aus, führte ihn in den Stall und rieb ihn mit Stroh ab. Sie kam hinzu, half ihm. Der Braune dampfte. Barth lächelte unsicher und sah sie an. Er hob die Hände, wollte entschuldigende Worte sagen, doch sie verschloss ihm mit dem Zeigefinger den Mund und schüttelte den Kopf. Seit dieser Nacht schlief Matisse nicht mehr im Stroh.
So als wäre nichts geschehen, ging es am nächsten Tag mit der Arbeit weiter. Obwohl es so schien, als sei alles in bester Ordnung, war Barth doch sehr verunsichert. Immer wenn er Matisse anschaute, antwortete diese ihm mit einem verschmitzten, hintergründigen Lächeln und gab ihm damit das Gefühl, sich nun gänzlich in ihrer Hand zu befinden.
An diesem Abend saßen die beiden beim Abendbrot. Seit Matisses Rückkehr hatte sich etwas verändert. Es machte Barth zu schaffen, er wusste ganz und gar nicht wie er ihr Verhalten deuten sollte. Immer dann, wenn er versuchte auf jenen Tag zu sprechen zu kommen, dann blockte sie ab, verließ manchmal sogar den Tisch und ließ ihn alleine dort sitzen.
»Hör mal, Matisse. Ich hab dich nie gefragt wo du herkommst. Wenn du nicht willst, dann musst du es mir nicht sagen. Ich bin glücklich, dass du hier bist und ich hoffe sehr, dass du bei mir bleibst. Ich ..., wie soll ich es dir bloß sagen? Ich ...«
»Du hast Angst, dass ich wieder abhaue.«
Barth sah sie an, dann nickte er stumm.
»Wo könnte es mir denn besser gehen als hier bei dir? Warum sollte ich weggehen?«
»Seit jenem Tag hast du dich verändert, Matisse.«
»Ja«, sie nickte nachdenklich, »seit jenem Tag hat sich vieles verändert, und du Barth, du bist auch nicht mehr der Gleiche.«
Verwirrung lag im Blick des Müllers, als er sie nun anschaute. »Was soll sich denn bei mir verändert haben?«
»Seit diesem Tag hast du eine Frau im Bett.«
Barth blickte sie völlig verständnislos an.
»Barth, sag mir doch einfach, was du seit jener Nacht fühlst. Sag mir, dass ich für immer bei dir bleiben soll. Sag mir alles was du willst.« Sie lächelte zu ihm hinüber.
»Ich ..., ich ..., Matisse ich ...«
»Sag mir doch einfach, dass du mich liebst. Sag mir, dass du seit jener Nacht selig bist, und sag mir, dass ich für immer hier bleiben soll.« Sie sah ihn an und wiegte das Messer, mit dem sie eben noch ein paar Scheiben vom dunklen Brot geschnitten hatte, in der Hand.
Barth lächelte, er lächelte so wie er es immer tat, wenn er verlegen war.
»Also gut«, Matisse schleuderte das Messer in einen Balken, der gut acht Schritte weit entfernt stand. »Jetzt will ich dir einmal etwas sagen, Müller. Seit Wochen schleichen wir beide herum, wie zwei Katzen um den heißen Brei. Ich bin schon ganz dünn geworden vor lauter Magenschmerzen und du, Müller«, sie deutete mit dem Finger auf ihn, »dir geht es nicht anders, das sehe ich doch!«
Barth stand auf, ging zu ihr und schloss sie fest in die Arme. Er zerdrückte sie beinahe, er küsste sie stürmisch und dann trug er sie hinauf in die Schlafkammer.
Die Nachrichten, die zu ihnen drangen waren gar nicht gut. Erste französische Soldaten wurden bereits bei Prüm gesichtet. Von diesem Tag an trug Matisse immer einen Dolch bei sich, mit dem sie auch sehr gut umzugehen wusste. Auch ihr langes ...
Inhaltsverzeichnis
- Über das Buch
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- 1871 Das Kreuz der verlobten
- 1876 Der Weg nach Fließem
- 1945 Anna-Lena
- 1945 Das Kreuz
- 1752 Der Perlenfischer
- 1872 Abschied
- 1590 Die Frau des Schmieds
- 1891 Gertrud und Matthias
- 1937 Die Wasser der Kyll
- 1816 Das Jahr ohne Sommer
- 1794 Die Müllerin
- 1888 Die Wölfin
- 1880 Drei Jahre und ein Tag
- 1944 Der Zug
- 1921 Schneesturm
- Verzeichnis der Abbildungen
- Weitere Informationen
- Impressum