
- 72 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Drinnen ist Krieg
Über dieses Buch
"Das alles ist schwer zu fassen - erst recht in Worte."Die kurzen Texte in diesem Buch zeigen die verschiedenen Facetten, die Hochs und Tiefs, die eine psychische Erkrankung mit sich bringen kann. Eindrückliche sprachliche Bilder nehmen die Leserinnen und Leser mit in Momentaufnahmen des "Krieges mit dem eigenen Kopf".
Häufig gestellte Fragen
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Information
Ich habe Sie gesehen. Sie mich auch? Wissen Sie überhaupt noch, wer ich bin? Ich werde wütend. Wir gehen aufeinander zu. Ich blicke hoch. Sie auch. Ich sage „Hallo” und meine „Arschloch”. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mich erkannt haben. An der Kasse sind wir gleichzeitig fertig. Sie haben Sonnenblumen gekauft. Der pure Hohn. Sie kommen nicht noch einmal zu mir, fragen nicht, wie es mir geht, nicht mal ein verabschiedendes Lächeln haben Sie für mich übrig.
Fest steht, dass Sie in mir mehr Emotionen auslösen, als ich in Ihnen. Vermutlich hätte Ihr Ego es eh nicht ertragen, dass Sie mir nicht haben helfen können. Kein bisschen.
Danke für gar nichts.
„Ich kriege die Kurve nicht, in den Tag zu starten…“ schreibe ich meiner besten Freundin.
Ja, genau so fühlt sich das an. Ich versacke einfach an einer Stelle in meiner Wohnung, an der ich möglichst lange in einer halbwegs bequemen Position verharren kann, meistens mit irgendwelchen zweitklassigen Unterhaltungsmedien, die mich nicht einmal wirklich interessieren. Zunächst nehme ich mir noch einiges vor für den Tag. In den letzten Wochen bestehen diese Vorhaben nahezu ausschließlich aus Dingen, die ich grundsätzlich gerne tue, weil ich alles andere sowieso nicht bewältigen kann. Und trotzdem bleibe ich manchmal an einem Ort kleben und schaffe es nicht, irgendwas anzufangen. Ich räume mir die Chance ein, es noch zu schaffen, der Tag ist noch jung. Verteufelt seien die Tage, an denen mich kein Einfluss von außen dazu bringt, das Haus zu verlassen oder mit etwas zu beginnen. Es ist ein schmaler Grat zwischen Überforderung und dem Druck, den ich manchmal zu brauchen scheine. Schaffe ich es nicht, und das ist leider immer häufiger der Fall, kommt irgendwann die gnadenlose Verurteilung dafür, nicht mal eines meiner Vorhaben in die Tat umgesetzt zu haben. Ich fühle mich furchtbar, zu nichts gut, wertlos. Was kann ich schließlich schon leisten? Offenbar ja nicht einmal die Dinge, die eigentlich keine besonders große Leistung sind. Ich habe abermals einen Tag meines Lebens vertrödelt, ungenutzt gelassen. Würde ich diese, von außen betrachtet vermutlich faulen Tage, wenigstens genießen, wäre das alles halb so schlimm. Aber so ist es nicht. Je älter der gerade noch so junge Tag wird, desto schlechter geht es mir damit.
Ich sitze immer noch hier und mit mir meine Vorhaben, die mich auslachen und mir sagen, dass sie doch viel mächtiger sind als ich. Gleichzeitig empfinde ich sie als derartige Kleinigkeiten, dass ich mir auch keinen Stolz zugestehe, wenn ich doch stärker war als sie. Viele meiner Gedanken beginnen mit „Die anderen…“. Und die anderen schaffen das alles noch neben einem Vollzeitjob.
So vergehen manche Tage, während ich in meiner kleinen Wohnung sitze, von außen betrachtet nahezu nichts tue, während in mir alles arbeitet und den nächsten Kriegs-Feldzug vorbereitet.
Es ist ein trauriges Spiel.
Ich trete. Und trete. Und schwitze, es tropft. Ich senke den Kopf, schließe die Augen. Alles glüht, ich brenne.
Ich freute mich, dich zu sehen. Du hast mich nicht mehr beachtet als sonst auch, auch nicht weniger. Es greift mich nur mehr an als sonst.
Du zeigst ihr die Dinge, sie fragt nach. Ich möchte ihr wehtun. Oder mir. Du bist so schön. Ich möchte, dass du mich siehst und denke jedes Mal, wenn ich mich nur genug anstrenge, wenn du siehst, wie ich mich abmühe, dann wirst du das schon registrieren und kommentieren, dann kommen wir ins Gespräch… Aber ich bin nur eine von vielen an diesem Ort und kann von dir nicht erwarten, dass du gerade mich beachtest, zwischen all den anderen, die auch dort sind. Du bist schön, ich sehe dich gerne an, ich höre dich gerne sprechen. Und doch, ich kenne dich eigentlich gar nicht.
Ich trete noch immer, woher kommt diese Energie? Woher kommt diese plötzliche Wut, die Eifersucht?
Ich will nicht so ein Mensch sein. Vielleicht hat das alles gar nichts mit dir zu tun. Vielleicht bist du nur ein Symptom meiner Probleme?
Ihr mit euren hübschen Kleidern, eurem stolzen Lächeln, berechtigt übrigens, glücklich mit euren Liebsten, im Kreise der Wissenden aufgenommen. Ich gönne es euch, wirklich.
Ihr alle. Und ich. Ich gehöre nicht an diesen Ort und auch nicht richtig dazu. Warum das alles? Was habe ich mir dabei gedacht?
Ich wünsche mich weg.
Zu allem Überfluss mein Name, laut und deutlich. Als stiller Beobachter, das hätte ich vielleicht geschafft, ohne direkte Konfrontation mit meinem Unvermögen, als Beistand für andere, okay. Aber so? Bitte nicht, bitte Gnade.
Dann noch ich selbst, wie ich einerseits krampfhaft versuche, mich zusammen zu reißen, mich andererseits höhnisch verspotte dafür, dass ich genau das eben nicht haben kann. Ich rede mir ein, dass ich das auch gar nicht will, was sollte ich daran wollen, was hat man schon davon, das ist doch alles Quatsch. Dieses ganze Theater.
Natürlich will ich das, alles davon, von vorne bis hinten.
Wenn ich nich...
Inhaltsverzeichnis
- Über das Buch
- Widmung
- Textbeginn
- Impressum