
- 532 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Deutschlands Bruderkrieg 1866
Über dieses Buch
Über die Schlacht von Königgrätz und die Ereignisse auf dem böhmischen Kriegsschauplatz sind bereits zahlreiche Werke erschienen. Dieses Buch widmet sich hauptsächlich den Geschehnissen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und den Auswirkungen auf alle damaligen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes.Die Ereignisse werden Tag für Tag geschildert, zahlreiche zeitgenössische Augenzeugen und Kommentatoren kommen zu Wort. 931 Abbildungen lassen die Zeit wieder lebendig werden, 138 Karten sorgen für stetige Orientierung. Weitere Kapitel erläutern den Stand von Technik, Taktik, Medizin und Presse; 136 Fotos zeigen das aktuelle Aussehen der Schauplätze und was heute noch an die damaligen Geschehnisse erinnert.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Deutschlands Bruderkrieg 1866 von Thomas Hüttinger im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus History & World History. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Die Chronik der Ereignisse
15. Januar
Berlin. Eröffnung des preußischen Landtags. Außer den Konservativen sind nur wenige Abgeordnete erschienen. König Wilhelm bleibt dem Akt fern, Ministerpräsident Bismarck verliest die Thronrede. Er hält an der Armeereform fest und stellt der Landtagsmehrheit keinerlei Zugeständnisse in Aussicht. In der schleswig-holsteinischen Frage will Preußen unter allen Umständen daran festhalten, daß die Entscheidung nur in einer den deutschen Nationalinteressen und den berechtigten Ansprüchen Preußens entsprechenden Weise erfolgen werde.

Palais Hardenberg, Sitz des preußischen
Abgeordnetenhauses
Abgeordnetenhauses
20. Januar
Berlin/Wien. Der preußische Botschafter in Wien wird von Bismarck angewiesen, gegenüber der österreichischen Regierung auszusprechen, wie sehr das Verhalten der holsteinischen Verwaltung die Beziehungen der beiden Staaten trübe.
23. Januar
Berlin/Florenz. Bismarck instruiert den preußischen Botschafter in Italien Graf Usedom: „Sie werden dort aussprechen, daß der Zeitpunkt der Krisis voraussichtlich näher gerückt sei; Sie werden hervorheben, daß der Grad der Sicherheit und der Umfang dessen, was wir von Italien zu erwarten haben, von wesentlichem Einfluß auf unsere Entschließungen sein wird, ob wir es zur Krisis kommen lasse oder und mit geringeren Vorteilen begnügen.“ Holstein. Antipreußische Versammlung in Altona (zum von Österreich verwalteten Holstein gehörig). 4000 Teilnehmer aus beiden Herzogtümern sowie Nationalliberale aus ganz Deutschland fordern die Einberufung der Ständeversammlung und lassen Herzog Friedrich von Augustenburg, den sie als ihren rechtmäßigen Herrscher ansehen hochleben. Eine Resolution wird aber auf Druck der österreichischen Landesregierung nicht gefasst.
Holsteinische Gutsbesitzer bitten Bismarck um Vereinigung ihres Landes mit Preußen.
24. Januar
Berlin. Auf die Frage des französischen Botschafters was er tun werde, wenn Österreich die holsteinischen Stände einberuft antwortet Bismarck: „Ich würde ein deutsches Parlament berufen.“
25. Januar
Berlin. Auch in der neuen Sitzungsperiode ist die Mehrheit im preußischen Landtag gewillt, den Kampf mit der Regierung fortzusetzen verkündet Landtagspräsident Grabow in seiner Antrittsrede. So soll die Vereinigung des Österreich abgekauften Lauenburg mit der Krone Preußen so lange als rechtsungültig gelten, bis die Zustimmung des preußischen Landtags erfolgt sei Die Regierung sieht das als verfassungswidrigen Eingriff in Rechte des Königs.

Wilhelm Grabow, ein erbitterter
Gegner der Regierung
Gegner der Regierung
26. Januar
Berlin. Preußens Ministerpräsident Bismarck sucht den Bruch mit Österreich. Er wirft Wien vor das Volk in Holstein aufgewiegelt und damit den Gasteiner Vertrag verletzt und einen aggressiven Akt gegen Preußen begangen zu haben. Falls Österreich nicht von seinem in Holstein eingeschlagenen Kurs ablasse, müsse Preußen die bisherige politische Gemeinsamkeit als beendet betrachten und die volle Freiheit der Entscheidungen in Anspruch nehmen.
27. Januar
Schleswig. Einige Ständemitglieder regen beim preußischen Gouverneur von Manteuffel die Einberufung der Ständeversammlung an, was dieser entschieden ablehnt.
28. Januar
Wien. Der preußische Gesandte in Wien von Werther (57) droht der österreichischen Regierung, daß Preußen den Gasteiner Vertrag seinerseits nicht mehr beachten werde, wenn Österreich sein Verhalten nicht ändere.
29. Januar
Wien. Der Zeitungen schreiben, Österreich würde lieber Venedig aufgeben, als eine Machterweiterung Preußens in Deutschland zuzulassen.
31. Januar
Holstein. Eine Eingabe von 31 Ständemitgliedern an die Landesregierung um Einberufung der Stände wird von dieser nicht angenommen.
3. Februar
Berlin. Auf Antrag des Abgeordneten Virchow (später als Mediziner berühmt geworden) erklärt das Abgeordnetenhaus mit 251 gegen 44 Stimmen die Vereinigung des Herzogtums Lauenburg (wurde Österreich abgekauft) mit der Krone Preußens für ungültig, solange nicht die verfassungsmäßige Zustimmung beider Häuser erfolgt ist. Die Abfindungssumme von 1 800 000 Talern für Lauenburg an Österreich hat der König aus Privatmitteln gezahlt.

Rudolf Virchow
7. Februar
Wien. Der österreichische Außenminister Graf Mensdorf-Pouilly (53) weist Bismarcks Protest vom 26. Januar zurück und unterstellt Annexionsabsichten, die Österreich nicht zulassen werde. Er gesteht nicht zu, daß Preußen irgendeinen Grund zur Beschwerde habe und sich dabei auf den Gasteiner Vertrag berufen könne. Der Besitz sei einmal zwischen den beiden Großmächten geteilt und jede der beiden Regierungen habe in ihrem Herzogtum das Recht, zu dulden und zu treiben, was ihr beliebe. Übrigens werde Österreich, so lange die Erbfolgefrage nicht entschieden sei, solche Agitationen nicht stören, auch einer solchen im preußischen Sinne nicht hindernd in den Weg treten. Gleichzeitig verurteilt er aber die Zulassung der Altonaer Versammlung durch den österreichischen Statthalter von Gablenz (52).
Berlin. In Preußen betrachtet man die österreichische Antwort als Ablehnung.
8. Februar
Berlin. Bismarck erklärt gegenüber dem österreichischen Gesandten in Berlin Graf Karolyi „daß also Preußens Beziehungen zu Österreich nunmehr anstatt des intimen Charakters, den sie während der letzten Jahre angenommen, auf den selben Standpunkt zurückgeführt seien, auf dem sie vor dem dänischen Kriege gewesen, nicht besser, aber auch nicht schlimmer als zu jeder fremden Macht.“
15. Februar
Berlin. Eine königliche Kabinettorder beruft 40 000 Landwehrmänner zum 15. Mai, früher als gewöhnlich, zu Wehrübungen.
16. Februar
München. Bis 26. Februar ist der sächsische König Johann zu Konsultationen in München.
21. Februar
Wien. Tagung des österreichischen Ministerrats. Kaiser Franz-Joseph und Außenminister Mensdorff sehen keine ernsthafte Kriegsgefahr. Man rechnet damit, dass König Wilhelm Bismarck entlassen werde wenn dieser auf Krieg drängt. Daher werden keine militärischen Maßnahmen getroffen. Es wird aber auch beschlossen „den Handschuh, würde er von Preußen wirklich hingeworfen, auch auf die Gefahr eines gleichzeitigen Krieges gegen Italien hin aufzunehmen.“
22. Februar
Wien. Der österreichische Gesandte in Berlin, Graf Károlyi, meldet seiner Regierung, dass Graf Bismarck zur Überwindung seiner innenpolitischen Probleme nach einem außenpolitischen Erfolg strebt, wie der Annexion Schleswig-Holsteins oder einem siegreichen Krieg.
23. Februar
Berlin. Ministerpräsident Bismarck verkündet im Landtag den Befehl König Wilhelms zur sofortigen Schließung der Sitzungen, weil dessen Mehrheit sich weiterhin entschlossen zeigt den Konfrontationskurs fortzusetzen. Die Regierung erhält dadurch freiere Hand gegenüber Österreich.
Kiel. Graf von Scheel-Plessen und 17 Mitglieder der holsteinischen Ritterschaft erklären sich öffentlich für den Anschluß an Preußen.
Die österreichische Statthalterschaft erlässt ein Dekret, das die Einberufung der Stände anregt.

Eine preußische Karikatur über die Zustände in
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
Paris. Kaiser Napoleon versichert nach wie vor, sich im preußisch-österreichischen Konflikt neutral verhalten zu wollen, was ihm in Deutschland niemand recht glaubt.
26. Februar
Berlin. Vertrauliches Gespräch zwischen Bismarck und König Wilhelm. Dabei hat Bismarck vermutlich seinen König von den angeblich feindseligen Absichten Österreichs und der Notwendigkeit eines Krieges überzeugt.
27. Februar
München. In einem Schreiben an die sächsische Regierung empfiehlt Bayerns Staatsminister von der Pfordten den Bund als oberstes Forum für die Streitigkeiten der Großmächte einzusetzen. Sollte es aber doch zum krieg kommen sei der Bund zerrissen und jeder einzelne Staat erlange damit seine volle Freiheit und könne diese gebrauchen wie er wolle.
28. Februar
Berlin. Der preußische Kronrat (König, Kronprinz, alle Minister, Generalstabschef von Moltke, drei Generäle und der preußischen Botschafter in Paris von der Goltz) verkündet wegen des Konflikts bei der Verwaltung Schleswig-Holstein das Ende der friedlichen Kooperation mit Österreich. König Wilhelm erklärt, daß „der Besitz der Herzogtümer eines Krieges wert sei“ und befiehlt alle diplomatischen Maßnahmen für den Kriegsfall einzuleiten, zuvor aber noch einen Verständigungsversuch zu unternehmen. Letzteres ignoriert Bismarck: „Die ganze historische Entwicklung der deutschen Verhältnisse, die feindselige Haltung Österreichs treiben uns dem Kriege entgegen. Es würde ein Fehler sein, ihm jetzt aus dem Wege zu gehen.“ Für Preußen ist der Krieg damit beschlossene Sache, nur der Kronprinz ist dagegen. Moltke erklärt, Voraussetzung für einen Sieg sei ein Bündnis mit Italien um österreichische Truppen in Venetien zu binden. Bismarck äußert, er wisse nicht ob Bayern zu den Kriegsgegnern gehören werde. Alle Teilnehmer werden zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet.

v. l. Staatsminister von Bismarck, Kriegsminister von
Roon und Generalstabschef von Moltke Florenz/Wien. Italien bietet Österreich 1 Milliarde Lire für Venetien, in Wien denkt man aber nicht an einen Verkauf.
Roon und Generalstabschef von Moltke Florenz/Wien. Italien bietet Österreich 1 Milliarde Lire für Venetien, in Wien denkt man aber nicht an einen Verkauf.
1. März
Wien. Der österreichische Außenminister Mensdorff schreibt an den österreichischen Gesandten in Berlin Graf Károlyi Österreich sei keine Macht, „die sich ohne Schwertstreich an Ehre, Ansehen und Einfluß verkleinern und aus wohlerworbenen Stellungen drängen lasse.“
2. März
Wien. Erster Befehl des Kriegsministeriums zu Verlegung von Truppen. Er betrifft zwei Husaren-, vier Ulanenregimenter und 6 Artillerie-Batterien.
Berlin. Ministerpräsident Bismarck antwortet im Namen seines Königs auf die Adresse der holsteinischen Rittergutsbesitzer: „Unter den verschiedenen Formen, in welchen die Rechte Preußens und die Interessen Deutschlands in Schleswig-Holstein gewahrt werden können, ist die Vereinigung mit der preußischen Monarchie die für Schleswig-Holstein selbst vortheilhafteste. (…) Die preußische Regierung wird für diese Lösung die Zustimmung Österreichs gewinnen und ihre Ansprüche unter allen Umständen festhalten.“ Bismarck bekennt sich damit erstmals öffentlich zur Einverleibung Schleswig-Holsteins. Es gibt Gerüchte über ein Kaufangebot an Österreich.

Kommentar der Berliner Satirezeitschrift „Kladderadatsch“
3. März
Berlin. Der österreichische Gesandte Graf Karoly erklärt Graf Bismarck, daß Österreich sic...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der deutsche Bund
- Vorgeschichte
- Die Bündnisse
- Die Chronik der Ereignisse
- Was heute noch daran erinnert
- Resultate des Krieges
- Krieg und Politik
- Die Lage der Zivilbevölkerung
- Die Lage der Soldaten
- Die Kriegsführung
- Stand der Medizin
- Die Rolle der Presse
- Die Welt des Jahres ´66
- Was wäre geschehen, wenn…
- Biographien der Hauptpersonen
- Die beteiligten Armeen
- Begrifserklärung
- Dokumente in originalem Wortlaut
- Literaturverzeichnis
- Bildnachweis
- Impressum