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Einführung in die wichtigsten Grundsätze der Homöopathie
Dies ist eine Einführung für Laien. Lesen Sie die Punkte, die Sie interessieren, lassen Sie andere weg. Wichtig für das Verständnis meiner Überlegungen sind die Themen "Verdünnungen - Potenzierung", "Konstitutionstyp" und "Ähnlichkeitsprinzip". Für Interessierte bin ich noch etwas auf die Problematik der Homöopathie von heute eingegangen.
Verdünnungen - Potienzierung
Die Homöopathie arbeitet mit sehr hohen Verdünnungen. Die Zahl bei der Potenzangabe besagt, wie oft eine bestimmte Substanz 1:100 verdünnt wurde (bei D-Potenzen 1:10). C 30 heißt z.B., dass eine Substanz (die dem Mittel den Namen gibt) 30 mal mit 100 Teilen verdünnt wurde, also eine Verdünnung 100 hoch 30. Es wird z.B. 1 Teil Schwefel (Sulfur) mit 100 Teilen Trägersubstanz (destilliertes Wasser, Alkohol oder Milchzucker) kräftig verschüttelt (Schüttelschläge) oder lange verrieben. Dann wird von der Mischung wieder ein Teil genommen und erneut mit 100 Teilen Trägersubstanz vermischt. Das ganze wird 30 mal wiederholt. Der Vorgang nennt sich "Potenzierung".
Für kurzfristigere und weniger tiefgreifende Behandlungen werden oft niedrigere Potenzen, z.B. C4, C6 oder C12 verwendet. In der klassischen Homöopathie, die den ganzen Menschentyp behandelt, fängt man oft erst mit C30 an und geht über C200 zu C1000 und noch höher. Ab der C12 kann man davon ausgehen, dass die Trägersubstanz kein Molekül der Ursprungssubstanz mehr enthält. Je höher potenziert (also verdünnt) aber das Mittel ist, desto tiefer, stärker und anhaltender wirkt es. In höheren Potenzen ist Homöopathie auch nicht mehr ganz ungefährlich - wenn auch im allgemeinen nicht so gefährlich wie allopathische Mittel in größeren Mengen. Dem Laien ist aber auf jeden Fall von der Verwendung von höheren Potenzen in Eigenregie abzuraten (ebenso von lang andauernder Verwendung niedriger Potenzen). Bei höheren Potenzen können bereits winzige Mengen lang anhaltende Wirkungen hervorrufen, so wird von vielen klassischen Homöopathen das gewählte Mittel erst einmal ein einziges mal verabreicht, um dann Wochen zu warten, ob eine Wiederholung sinnvoll und nötig ist. Manchmal reicht eine solche einzige Gabe völlig zur Heilung aus.
Die Homöopathie heilt also mit Mitteln, die von der heilenden Substanz nichts mehr zu enthalten scheinen. Wie ist das möglich? Ein paar Homöopathen haben hier Ansätze versucht, mit Energien und Schwingungsebenen (z.B. der berühmte Homöopath Georgos Vithoulkas: Die wissenschaftliche Homöopathie. Theorie und Praxis naturgesetzlichen Heilens. Lehrbuch, Göttingen, Burgdorf 1986). Sie zeigen Wege zum Verständnis. Einigkeit scheint darüber zu herrschen, dass homöopathische Mittel als Information wirken - sie zeigen dem Menschen, auf welchem Weg er zur Gesundheit zurückkehren kann. Das läuft sowohl auf körperlicher wie auf geistiger Ebene ab. Ich selbst werde versuchen mit der Sein-Möglichkeitenraum-Theorie im Hintergrund hier eine Erklärung vorzuschlagen, die nicht im Widerspruch zu diesen Erklärungen steht, sondern nur eine Betrachtung aus einem neuen Blickwinkel darstellt.
Konstitutionstyp
In der klassischen Homöopathie werden nicht einzelne Krankheiten betrachtet und geheilt, sondern der ganze Mensch. Die Patienten kommen zwar wegen eines bestimmten Leidens zu ihrem Homöopathen, der will aber nicht nur wissen, woran sie gerade leiden, sondern er will auch ihren Persönlichkeitstyp kennenlernen. Er will wissen, was sie gerne essen, was nicht, was sie träumen, wovor sie Angst haben, welche besonderen Gewohnheiten oder Eigenheiten sie haben, wann sich ihre Beschwerden verschlimmern, ob Wetter, Jahreszeiten oder Mond Einfluss ausüben, ob sie ungeduldig oder ruhig sind, ob sie gerne "nein" sagen oder sich meist unterordnen (Ergänzung 2017, da hier zu übergewichtig geistige Themen aufgezählt sind: gefragt wird z.B. auch, wie der Schmerz ist: reißend, ziehend, bohrend, stechend…, ob Beschwerden mehr links oder rechts auftreten, ob Ausscheidungen trübe sind, der Schweiß einen bestimmten Geruch hat, manche Speisen schlecht vertragen werden, das Haar dünn oder fest ist…) usw. usw..
Ein Homöopath muss gut und unvoreingenommen zuhören können, er muss sehr gut beobachten und unterscheiden lernen, und er sollte Erfahrung mit Menschen haben. Denn nur so kann er aus tausenden von Mitteln das genau richtige finden. Wenn er das passendste (Simillimum) findet, dann sind die Heilungschancen, egal bei welcher Krankheit, sehr gut. Wenn er nur ein teilweise passendes findet (was leider notgedrungen oft der Fall ist) wird die Heilung einsetzen, aber vielleicht an einem bestimmten Punkt aufhören.
Ähnlichkeitsprinzip
Das passendste Mittel ist das Ähnlichste. Was bedeutet das? Jedes Mittel kann beim Gesunden einige der Symptome für kurze Zeit und meist in abgeschwächter Form hervorrufen, die es beim Kranken heilt ("Gleiches mit Gleichem heilen"). Durch viele Prüfungen und Erfahrungen wurden so Arzneimittelbilder aufgestellt, d.h. es wurden Aufzeichnungen zusammengestellt, die darüber berichten, auf welche Menschentypen und bei welchen Beschwerden ein Arzneimittel wirkt. So ergibt sich das Arzneimittelbild, das z.B. sagt, ein bestimmtes Mittel wirkt bei Menschen folgenden Typs:
Mag: salzige Speisen, stark gewürzte, kalte Getränke, Eis, Wein, Käse, Süßes - mag nicht: Fisch, Obst und Tomaten - hat Furcht vor: Dunkelheit und Geistern, Bettlern und Alleinsein, Fehlern im Beruf, Krankheit, Krebs und Tod - besser in frischer Luft, bei ...