Im Anflug auf die Planquadrate der Altmark
eBook - ePub

Im Anflug auf die Planquadrate der Altmark

Flugzeugabstürze im 2. Weltkrieg in den Regionen Stendal, Salzwedel und Gardelegen

  1. 116 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Im Anflug auf die Planquadrate der Altmark

Flugzeugabstürze im 2. Weltkrieg in den Regionen Stendal, Salzwedel und Gardelegen

Über dieses Buch

Der letzte Band der Serie "Im Anflug auf die Planquadrate..." in Zusammenarbeit mit Werner Hartmann aus Halberstadt beschäftigt sich mit der größten Region, der Altmark. 384 Flugzeugabstürze haben wir recherchiert, doch sicherlich waren es viele mehr. Die Altmark ist eine Region im Norden des Landes Sachsen-Anhalt. Die historische Kulturlandschaft erstreckt sich vom Drawehn im Westen bis an die Elbe im Osten, grenzt im Süden an die Magdeburger Börde und im Norden an das Wendland. Die Altmark umfasst mit dem heutigen Lk Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel etwa 4.716 Quadratkilometer Fläche. Im zweiten Weltkrieg war diese Region auf Grund seiner Größe in mehrere Planquadrate aufgeteilt, die wir nicht alle im Titel nennen wollten. Diese Region war am Anfang des Krieges hauptsächlich Einflugschneise für die alliierten Bomberverbände, die Berlin, Magdeburg, die mitteldeutsche Region, Sachsen und auch Böhmen als Zielpunkt hatten. Die deutsche Luftwaffe sowie die Flak hatten sich daher die Altmark auch als Luftkampfgebiet auserkoren, denn die Region ist dünn besiedelt und Flugzeugabstürze richteten dort nicht den Schaden an, wie über den großen Städten und Industriegebieten. Die in der Altmark errichteten Flugplätze und Flakstationen sowie von den Nationalsozialisten umgesiedelte Industriebetriebe von Kriegsbedeutung, veranlassten die Alliierten Bomberverbände jedoch mit fortschreitendem Kriegsverlauf zunehmend auch Angriffe auf diese Region zu fliegen.Im Buch findet man eine farbige Übersichtskarte der Flugzeugabstürze und weitere 7 Karten und Pläne sowie 31 zeitgenössische Abbildungen und Fotos.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Im Anflug auf die Planquadrate der Altmark von Bernd Sternal,Werner Hartmann im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Ereignisse

Am Anfang des Zweiten Weltkriegs war die landwirtschaftlich geprägte Region der Altmark für die alliierten Luftstreitkräfte weitgehend uninteressant. Im Laufe des Krieges änderte sich diese Einstellung der Gegner Deutschlands jedoch zunehmend. Dafür gab es zahlreiche Gründe: Die Nationalsozialsten erkannten die Situation und verlagerten zunehmend militärisch relevante Industriestandorte sowie andere Institutionen von nationaler Bedeutung aus den Großstädten und Ballungsgebieten auf das flache Land, also auch in die Altmark.
(1) 15. Oktober 1940: südlich Plathe (Kalbe/Milde) an der Bahnlinie Stendal-Salzwedel wurde ein britischer Vickers-Wellington T 2464-Bomber abgeschossen.
Der Britische Bomber der 9. Staffel des Bomberkommandos der Royal Air Force war gegen 20.30 Uhr vom Stützpunkt Honington in der Grafschaft Suffolk aufgestiegen: Seine Zielzuweisung war Magdeburg. Zu jener Zeit waren die deutsche Luftabwehr und die Fliegerkräfte noch absoluter Herr der Lage. Von deutscher Seite hatte man im küstennahen Bereich Norddeutschlands, Belgiens und der Niederlande ein System von Scheinwerferanlagen installiert, das flächendeckend die deutschen Gebiete beleuchtete. Diese Anlagen waren gedacht, um in dieser beleuchteten Zone einfliegende Feindflugzeuge zu sichten und mit Nachtjägern vor Erreichung ihres Zieles abzufangen.
Der Fliegerhorst Gardelegen in der Altmark war in diese Abfangmaßnahmen eingebunden, da er nachttauglich war. Dort war zu jenem Zeitpunkt die 1.Gruppe des NJG (Nacht-Jagd-Geschwader) stationiert.
Nachdem die Wellington T 2464/WS-K gesichtet worden war, die vom Staffelführer der 9. Staffel, Squadron Leader J.O. Hinks geflogen wurde, starteten die deutschen Nachtjäger zum Abfangen.
Wrak der Vickers Wellington
Abb.: Jörg Helbig,Jörg Andreé, "...und brennend abgestürzt.",
Schicksale britischer und deutscher Flieger im Zweiten Weltkrieg
- Rekonstruktion der Ereignisse und Spurensuche in Sachsen-Anhalt,
Verlag Veit Scherzer, 2011
Es war Oberfeldwebel Gerhard Herzog mit seiner Messerschmitt Bf 110 C, der um 0.55 Uhr die britische zweimotorige Maschine bei Plathe, 13 km nördlich von Gardelegen, abschoss. Alle sechs Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Er bekam diesen Nachtabschuss auch anerkannt, den der Luftbeobachter Hermann Spieß bestätigte. Wilhelm Thurau aus Plathe beobachtete diesen Luftkampf und ihm sind diese Einzelheiten zu verdanken.
(2) 15. Oktober 1940: In den frühen Morgenstunden jenes Tages verloren die deutschen Nachtjäger im Bereich der Altmark ihren ersten Jäger.
Eine aus Richtung Berlin kommender zweimotoriger englischer Hampden-Bomber X 2910 (Handley Page H.P.52 Hampden) geriet gegen 3 Uhr in den Luftkampf mit einem deutschen Nachtjäger Bf 110 C-7 (Werknummer 3629). Geflogen wurde der deutsche Jäger von Leutnant Hans Georg Mangelsdorf. Im Verlauf des Luftkampfes explodierte der englische Bomber um 3.02 Uhr über der Straße Klötze-Oebisfelde in der Luft. Der englische Bomber gehörte zur 5. Gruppe der 44. Squadron. Bei der Explosion kamen 3 Besatzungsmitglieder ums Leben, eines wurde POW (Prisoner of war) – also Kriegsgefangener.
(3) 15. Oktober 1940: In jener Nacht wurde von den deutschen Nachtjägern ein britischer Bomber, der auf dem Rückflug von Berlin auf die Insel war, abgefangen und zerstört. Es war die Hampden X 2993 der 5. Gruppe des 50. Squadrons. Die Maschine stürzte bei Altmersleben, nordöstlich Kalbe/Milde, ab wobei zwei Besatzungsmitglieder starben; zwei weitere wurden POW.
(4) 16. Oktober 1940: Nahe Röwitz, südwestlich von Klötze, stürzte eine Handley Page Halifax mit Seriennummer 2910 ab, die vom deutschen Jagdpiloten Leutnant Mangelsdorf abgeschossen wurde.
(5) 16. Oktober 1940: Bei dem Luftkampf gelang es dem englischen Bordschützen jedoch die angreifende Messerschmitt mit heftigem MG-Feuer zu belegen. Der Beschuss war so stark, dass auch die Bf 110 zu Boden ging. Gegen 3.15 Uhr schlug die Maschine in der Ortslage Siems, einer Gemeinde 12 km westlich von Gardelegen, in der Nähe des Dorfteiches auf. Die Stelle wird vor Ort auch als „Balkenbusch“ oder „Ochsenkuhle“ bezeichnet. Pilot Mangelsdorf und sein Bordfunker Uffz. Hubert Winter kamen in den Trümmern der Messerschmitt mit der Werksnummer 3620 ums Leben.
Messerschmitt Bf 110 C-4 (c/n 2177)
Abb.: RAF Duxford im Jahr 1941, Wikipedia05
(6) 21. Oktober 1940: Bei Stendal stürzte eine deutsche Mf 110 (Werknummer 3143) ab, die Gründe sind unbekannt. Pilot Oberleutnant Arno Walter sowie Funker Uffz. H. Hoffmann starben dabei.
Danach herrschte für längere Zeit Ruhe in der Altmark, was wohl auch der Grund für den Abzug des NJG 1 war.
(7) 12. März 1941: In Pretzier, etwa 7 Kilometer östlich Salzwedel, stürzt ein Wellington-Bomber der 3. Gruppe der 40. Squadron ab. Alle sechs Besatzungsmitglieder konnten sich retten und wurden zu Kriegsgefangenen.
Es dauerte 1,5 Jahre, bis für die Altmark der nächste Vorfall aktenkundig wurde.
(8) 4. November 1942: Bei Peulingen, nordwestlich Stendal, stürzt eine deutsche Me 110 vom NJG 5 ab. Pilot Oberleutnant Martinek und sein Funker Ofw. Fr. Gudjons verlieren dabei ihr Leben.
(9) 9. Februar 1943: Nahe Großmoringen, etwa 5 km westlich Stendal, geht die Me 110 mit Werknummer 5089 nieder und reißt Uffz. R.-H. Krause sowie Uffz. R. Köblitz vom NJG 5 mit in den Tod.
(10) 6. März 1943: Bei Schwanefeld, etwa 10 km nordöstlich von Helmstedt, stürzt die Me 110 mit der Werknummer 2702 ab. Pilot Uffz. Kreindl kommt dabei ums Leben, sein Funker kann sich mit dem Fallschirm retten.
(11) 28. März 1943: Wieder stürzte ein deutscher Jäger ab und die Ursache bleibt ungeklärt. Diesmal liegt die Absturzstelle bei Stendal und es traf eine Me 110 des NJG 5 mit der Werknummer 5088. Die beiden Besatzungsmitglieder Uffz. K.-H. Franken und der Gefreite G. Hasse kamen dabei ums Leben.
(12) 22. Juni 1943: Bei Hassel nordöstlich Stendal trifft es erneut das NJG 5. Eine Me 110 mit der Werknummer 3747 geht verloren und die beiden Besatzungsmitglieder Leutnant H.-O. Troost und Ofw. J. Lorenz überleben diesen Absturz nicht.
(13) 8. Juli 1943: Und nochmals verliert die NGJ 5 eine Me 110. Die Maschine mit der Werknummer 5311 stürzte bei Stendal ab, die Ursache ist nicht geklärt. Der Pilot Leutnant Bonnefeld starb bei dem Absturz, sein Funker konnte sich verletzt retten.
(14) 24. August 1943: Bei Satuelle, nördlich von Haldensleben, stürzt ein britischer Bomber von Typ Halifax ab. Er gehörte zur 6. Gruppe der 405 Squadron und verlor zudem alle 7 Besatzungsmitglieder.
(15) 24. August 1943: Hauptmann zu Sayn-Wittgenstein schoss bei Dorst, südlich Gardelegen, einen britischen Halifax-Bomber ab, wobei alle sieben Besatzungsmitglieder starben.
(16) 19. Oktober 1943: Nahe Gardelegen stürzt die Me 109 mit der Werknummer 188818 ab. Über den Piloten Leutnant Benno Rehfeld gibt es keine Überlieferung; auch die Einheit ist nicht bekannt.
(17) 19. Oktober 1943: Beim Anflug auf den Fliegerhost Gardelegen verunglückte bei der Landung die Me 109 mit Werknummer 200274 schwer. Hauptmann R. Kamp vom JG 301 verletzte sich schwer, überlebte den Unfall jedoch.
Geschwaderemblem des JG 301. Bei der Aufstellung des Geschwaders
war es an nur wenigen Maschinen zu finden.
Abb.: Willi Reschke, Jagdgeschwader 301/302 „Wilde Sau“,
Verlag Motorbuch, 1998
(18) 20. Oktober 1943: Nur einen Tag später verliert das JG 301 eine weitere Me 109. Die Maschine stürzt bei Solpke, westlich Gardelegen, ab und Pilot Uffz. K. Groß verliert sein Leben.
(19) 20. Oktober 1943: Damit nicht genug: Eine Me 109 vom JG 301 stürzte bei Peckfitz, westlich Gardelegen, ab und riss seinen Piloten Leutnant Ludwig Wißgens mit in den Tod.
(20) 20. Oktober 1943: Und noch eine Me 109 vom JG 301 kehrte an diesem Tag nicht zu ihrem Fliegerhorst zurück. Nordwestlich von Gardelegen ging die Maschine zu Boden und ließ Uffz. Rudi Fischer keine Überlebenschance.
(21) 20. Oktober 1943: Bei den Luftkämpfen an diesem Tag mussten jedoch auch die Briten Verluste hinnehmen. Zwischen Wiebke und Großengersen bei Gardelegen zerschellte eine Lancaster der 3. Gruppe der 115. Squadron und nahm alle 8 Besatzungsmitglieder mit in den Tod.
(22) 20. Oktober 1943: Ein weiterer Lancaster-Bomber stürzte bei Lindtorf, etwa 10 km nordöstlich von Stendal, ab. Die Maschine gehörte zur 1. Gruppe der 186 Squadron; sieben Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben.
(23) 20. Oktober 1943: Den dritten Verlust an diesem Tage erlitten die Briten bei Rottendorf, östlich Gardelegen, wo eine Lancaster der 5. Gruppe der 106 Squadron zerschellte, was allen acht Besatzungsmitgliedern den Tod brachte.
(24) 20. Oktober 1943: Letztlich verlor die deutsche Luftwaffe an diesem Tag noch den Nachtjäger Heinkel He 219 mit der Werknummer 190054 vom NJG 1. Die Maschine stürzte bei Storbeck, südwestlich Osterburg, ab und nahm ihre zwei Besatzungsmitglieder, Leutnant Schön und Uffz. G. Marzottke, mit in den Tod.
(25) 20. Oktober 1943: Bei Engesen, nördlich Gardelegen, stürzte eine Lancaster-Bomber ab und alle Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Weitere Details sind nicht dokumentiert.
(26) 21. Oktober 1943: Bei Recklingen, etwa 15 km südlich Salzwedel, ging die deutsche Me 110 mit Werknummer 740014 nieder. Uffz. Gossens vom NJG 4 überlebte den Absturz nicht, der angeblich durch Vereisung verursacht worden war.
(27) 22. Oktober 1943: Bei Arneburg ging eine Lancaster mit Zielpunkt Leipzig in der Elbe nieder. Sie wurde von dem deutschen Jäger Oberleutnant D. Schmidt abgeschossen und verlor sieben ihrer Besatzungsmitglieder.
(28) 23. Oktober 1943: Das NJG 5 verlor südwestlich von Stendal die Me 110 mit Werknummer 5451. Uffz. A. Busch kam dabei zu Tode, das zweite Besatzungsmitglied konnte sich verwundet retten.
(29) 26. November 1943: Kuhfelde, südwestlich Salzwedel, wird Schauplatz des Absturzes einer deutschen Focke-Wulf Fw 190 mit der Werknummer 175150. Georg Blech war der Pilot des Jägers und verlor sein Leben.
(30) 26. November 1943: Am selben Tag stürzte eine weitere Fw 190 ab, deren Pilot Leutnant Huber Swoboda war. Die Focke-Wulf-Maschine mit der Werknummer 175207 vom JG 1 stürzte bei...

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Einführung
  4. Ereignisse
  5. Lagepläne der Flughäfen Gardelegen, Salzwedel und Stendal
  6. Literatur- und Quellenverzeichnis
  7. Bildnachweis
  8. Weitere Informationen
  9. Impressum