Werden Sie wichtig!
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Werden Sie wichtig!

Ein satirischer Ratgeber

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Werden Sie wichtig!

Ein satirischer Ratgeber

Über dieses Buch

Sie wären gerne wichtig?Wer seinen Erfolg nicht dem Zufall überlassen will, ist bei diesem satirischen Ratgeber richtig. Zahlreiche Marketing-Tricks und Strategien helfen beim Aufbau einer überzeugenden Ich-Marke. Die vielen amüsanten Fallbeispiele sorgen dafür, dass der Weg dorthin nicht langweilig wird.Was der Leser schnell erkennt: Angeben und aufschneiden kann jeder, aber sich richtig wichtig machen, das will gelernt sein!

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783740754051
eBook-ISBN:
9783740757700

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Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten?
Kürzlich traf ich am Bahnsteig zum Zug nach Offenbach meine ehemalige Chefin. Vor vier Monaten hat sie mir fristlos gekündigt.
„Wie geht es Ihnen denn?“, fragte sie mit scheinheiligem Tremolo in der Stimme. Man muss wissen, dass ich immer noch ohne Job bin und mich aktuell ein heftiger Darminfekt quälte.
„Famos, fabelhaft, fantastisch, Frau Schmidt!“, habe ich geantwortet. Ihre Kinnlade senkte sich, sie hatte sich was Schlechteres erhofft.
Mitleid gibt’s umsonst, Neid musst du dir verdienen. Lediglich ein unverbesserlicher Menschenfreund wird anderen die Freude machen, ihnen von dem großen Unglück zu erzählen, das ihn letztens betroffen hat.
Und sonst oder anderswo? Erst lässt sich das Kuckuckskind füttern, dann wirft es die Stiefgeschwister aus dem Nest …
Überwinden Sie Ihre Beißhemmung, nur die Forschen und die Frechen überleben gut! Jeden Tag bieten sich viele Gelegenheiten, Partner, Kollegen oder Fremde ganz schön alt aussehen und damit das eigene Licht umso heller scheinen zu lassen!
Einige Tipps zur Umsetzung
Geben Sie nicht länger den stummen Dummen, bestreiten Sie stattdessen den Löwenanteil jeglicher Unterhaltung! Lassen Sie andere nicht ausreden, unterbrechen Sie!
Kommentieren Sie Redeanteile, die dennoch zustande kommen, mit Äußerungen wie:
„Dass das längst widerlegt wurde, ist Ihnen wohl entgangen?“
„Trivial, und zwar total.“
Noch cooler kommt es, wenn Sie dem Sprecher den Konsum irgendwelcher Drogen unterstellen. Das muss natürlich unter den Augen beziehungsweise Ohren der anderen Adressaten geschehen.
„Geben Sie dem x keinen Alkohol mehr, der hatte offensichtlich schon zu viel davon“,
„Du hast wohl wieder den ganzen Morgen gekokst“, sind gute Sprüche, die man beliebig und mit Phantasie erweitern kann.
Noch effektiver als laut Geäußertes ist nicht zu leise Geflüstertes.
„Muss man die kennen?“
„Das ist doch der, den jeder hier hasst?“
Geizen Sie nicht mit solcherlei beißenden, herabwürdigenden Kommentaren! Auch wenn Ihre Aussagen der Wahrheit nur sehr teilweise entsprechen – es bleibt immer etwas hängen. Glücklicherweise ist der Mensch ein Herdentier. Ist durch Sie erst einmal der Zweifel gesät, gelingt Ihnen bald die Vernichtung!
Wenn es sich einmal gar nicht vermeiden lässt, dass Sie sich zu genialen Gedanken, einer exzellenten Leistung, nettestem Verhalten oder exquisiter Darbietung äußern müssen, wandeln Sie ein Kompliment, welches fällig wäre, in einen Vorwurf um!
Sie haben sich zum Beispiel mit Ihrer Freundin im Café verabredet. Sie sieht umwerfend aus, ist völlig neu eingekleidet.
Sie fragen:
„Warum hast du dich denn schon für den Nachmittag so schick gemacht?“
Ihre neue Arbeitskollegin hat Sie zum exquisiten Essen zu sich nachhause eingeladen. Sie:
„Warum haben Sie denn so furchtbar aufwendig gekocht?“
Merke:
Andern Leuten Ehre geben
Wirkt negativ
aufs eigne Streben.
Und jetzt noch fünf Tricks:
1. Der Empfindlichkeitstrick
Er funktioniert folgendermaßen: Sie ärgern Ihren Mitmenschen bis aufs Blut, bringen ihn zur Weißglut oder auf die Palme, treten ihn mit aller Kraft vors imaginäre Schienbein. Wenn dann endlich auch der Gutmütigste oder Gelassenste aus der Haut fährt, zeigen Sie sich überrascht! Nützliche Sprüche für diese Lebenslage sind:
„Du armes Täubchen!“
„Nimm es dir nicht so zu Herzen!“
„Oh je, mach dich mal locker!“
Bei Fremden sind nachstehende Entgegnungen angebracht.
„Kann ich Ihnen helfen?“
„Haben Sie was genommen?“
Die vorstehend skizzierte Psychopathologisierungsmethode (PPM) ist natürlich gemein, aber gerade deshalb ungemein effektiv. Der schwarze Peter liegt augenblicklich bei Ihrem Gegenüber, Sie sind fein raus und der Sieger.
2. Der Lobe-Falsch-Trick
Einige Beispiele:
Ihre Bekannte, die sichtbar gute fünf Kilo zugenommen, steht mit Ihnen bei einer Party mit anderen Gästen herum. Sie sagen:
„Oh Lisa, wie bist du so schlank geworden!“2
Ihr älterer Bruder, dem man das auch ansieht, begleitet Sie zu einem wichtigen Meeting.
„Darf ich Ihnen meinen jüngeren Bruder vorstellen?“
Was glauben Sie, für wie viel Verwirrung und Scham Sie bei den Betroffenen sorgen können?
Mehr Raffinesse verspricht die Zweideutigkeits-Variante.
„Gnädige Frau, Sie haben nie besser ausgesehen.“
„Ihre Leistungen, Herr Schmidt, sind auffallend.“
Solche doppelbödigen Aussagen sind vorteilhaft, weil man dem Formulierer nichts vorwerfen kann. Auf die Bemerkung angesprochen, hat man es doch nur gut gemeint, nicht wahr? Der Frager erscheint als Verfolgungswahn-geplagter Schelm, der ständig Böses denkt!
Die methodisch anspruchsvollste, weil indirekte Variante des Lobe-Falsch-Tricks, sollte nicht vergessen werden.
Gelernt habe ich sie von Victoria van Grog. Die hielt sich von Anfang an, als sie zu unserer Malgruppe stieß, für was Besseres. Hat wohl geglaubt, die Namensähnlichkeit mit dem großen Post-Impressionisten hätte irgendwas zu bedeuten. Auf Gabriele Günter hatte sie es immer ganz besonders abgesehen, wahrscheinlich, weil die viel besser malen kann und sie deshalb regelmäßig vor Neid platzt. Am Tag unserer ersten gemeinsamen Ausstellung ist sie dann zu großer Form aufgelaufen.
Die bekannte Kunstexpertin, die die Laudatio halten sollte, hatte sie aufgetan. Kostenlos. Dass die ihre Cousine war, haben wir erst später rausgekriegt. Die kam eine Stunde vor der Veranstaltung, um sich zu orientieren.
Gabriele hatte von den Wänden den längsten Teil für ihre Bilderstrecke okkupiert, weil sie die Gruppe gegründet hat, aber sie hatte auch am meisten bezahlt. Mit dem Champagnerglas in der Hand gingen wir an den Exponaten vorbei. Alle schwiegen zurückhaltend, man will ja niemandem auf die Füße treten oder sich gleich am Anfang selbst loben. Frau van Grog allerdings fand sich berufen, die Ansage zu machen, obwohl sie erst seit kurzem Mitglied ist.
Frau Abendschön, die ihre Bilder links von Gabi gehängt hatte, lobte sie als den neuen Gauguin aus, obwohl die Figuren nicht in der Südsee, sondern im Alpenraum angesiedelt waren und sämtlich überfressenen Gemsen ähnelten. Die Kunstexpertin machte sich eifrig Notizen. Als wir dann bei Gabrieles Bildern vorbeidefilierten, fiel Frau van Grog in beredtes Schweigen. Kein Wort drang aus ihrem Mund, dafür waren Mienenspiel und Körpersprache eindeutig. Rechts von Gabis Bildern lebte sie wieder auf. Das Geklecksel von Frau Morgenroth verglich sie mit Keith Haring, die Farbensprache mit Andy Warhol. Wieder vermerkte die Expertin Wissenswertes auf ihrem Block.
Die Laudatio eine Stunde später war entsprechend. Gabriele Günter, in unserer Malgruppe bis dahin der unumstrittene Star, wurde mit keinem Wort erwähnt und hat kein einziges Bild verkauft, aber ich habe für die Zukunft einiges gelernt: Hat man seinen gefährlichsten Mitbewerber um Aufmerksamkeit erst einmal ausgemacht, muss man dessen jeweilige Konkurrenten über den grünen Klee zu loben, natürlich unabhängig von der jeweiligen Qualität. Die tut gar nichts zur Sache, auf Leistung kommt es ja nicht an. Nachdem ich so meinen direkten Konkurrenten empfindlich geschwächt habe, sage ich kein Sterbenswörtchen zu dessen Performance, selbst wenn ich im Verborgenen völlig überwältigt bin.
Auch in der heimischen Sphäre gibt es Konkurrenz. Welcher der beiden Partner ist toller, schlauer, schöner? Wer hat also was zu sagen und wer braucht wie viel zu machen?
Die Schwächungsstrategie (WS Weakening Strategy) kann auch hier hilfreich sein.
Sie besuchen mit Ihrem Ehegatten eine Party. Eigentlich ist er der bei weitem bestaussehende Mann des Abends, aber das darf er nicht auch noch von Ihnen bestätigt bekommen, sonst dreht er völlig durch, hebt in der Folge ab und dreht Ihnen selbst daraus einen Strick.
Wenn Sie also beim Anblick Ihres Gatten völlig ergriffen sind, schweigen Sie! Loben Sie stattdessen das Aussehen der anderen männlichen Partygäste in den höchsten Flötentönen, dann geht in der darauffolgenden Woche alles so weiter wie bisher.
Vor der Anwendung dieser Strategie bei Ehefrauen muss indes gewarnt werden.
3. Der Lobe-Niemals-Trick
Exempel
Ihre Gastgeber haben mächtig aufgefahren. Rehrücken, ausgelöst, innen zartrosa. Williams-Birnen, Preiselbeer-Kompott, Kopfsalat mit Pfirsichschnipseln, feinblättrig zurechtgeschnitten. Selbstgemachte Kroketten, in taufrischem Öl ausgebacken, Wildsauce, sämig, fruchtig, nicht zu fett, nicht zu toppen. Jetzt heißt es, keinen Fehler zu machen.
Bleiben Sie stumm! Schweigen ist hier ausnahmsweise angezeigt und zeugt von großer Klugheit, denn: Wenn Sie zu loben anfangen würden, wäre die Aufmerksamkeit der anderen Gäste für Sie selbst zum Teufel!
Die Strategie für solche Fälle lautet also: Ist man mit einer guten bis sehr guten Leistung von Mitmenschen konfront...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Erfolg muss kein Zufall bleiben
  3. Standort bestimmen
  4. Impressionspotenziale
  5. Konkurrenz und Adressaten
  6. Her mit dem Markenbild!
  7. Sich unterscheiden
  8. Profil gewinnen
  9. In Form
  10. Benimm dich?
  11. Wissen und Können
  12. Haus, Auto, Pferd
  13. Was tun?
  14. Partnerwahl
  15. Berufswahl will überlegt sein
  16. Richtig konsumieren!
  17. Effektiv kommunizieren!
  18. Sprachpotenzial
  19. Einen Titel erwerben
  20. Ein Buch schreiben?
  21. Künstler werden
  22. Charity
  23. Fans, Herolde, Vitamin B
  24. Simulieren Sie!
  25. Kommunikationspolitik
  26. PR-Stories
  27. Homo grandis
  28. Cool und tough
  29. Anstrengend
  30. Geheimnisvoll
  31. Schön extrem
  32. Ach ja, Sabine und Dieter
  33. AusWeg
  34. Glossar
  35. Zum DaNachlesen
  36. Literatur
  37. Die Autorin
  38. Die Illustratorin
  39. Impressum