Das Jenseits II - der Jenseitsweg
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Das Jenseits II - der Jenseitsweg

Die Götter der Germanen - Band 49 b

  1. 484 Seiten
  2. German
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Das Jenseits II - der Jenseitsweg

Die Götter der Germanen - Band 49 b

Über dieses Buch

Die Reihe: Die 87 Bände umfassende Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Das Buch: Die Jenseitsreise ist die Grundlage fast aller germanischer Mythen: die nächtliche bzw. winterliche Reise der Sonne (Tyr) durch die Unterwelt, die Ritte des Schamanengottes Odin ins Jenseits, die Fahrten des Thor ins Land der Riesen, das Zurückholen des Getreides (Sifs Haar) durch die Zwerge usw.Auch die Sagas beruhen weitestgehend auf umgedeuteten Jenseitsreisen, die die Helden zur Jenseitsinsel, in die Magiebucht (Gandvik), zu der Jenseitsgöttin (Riesin, Königstochter) und in viele andere Abenteuer führen.Daher ist die Kenntnis der Jenseits-Symbolik der Germanen eine wesentliche Grundlage für das Verständnis ihrer Rituale, Mythen, Lieder und Sagas.

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Information

X Die Jenseitsinsel

Die Jenseitsinsel ist der „Ort in den Jenseitswassern“. Sie ist vermutlich eine Weiterentwicklung aus der Vorstellung des Wasserjenseits, d.h. des Meeres, in der an jedem Abend die „sterbende“ Sonne versinkt.

X 1. Die Insel „Hler“

X 1. a) Skaldskaparmal

Der Meeresgott Hler ist mit dem Meeres-Riesen Ägir identisch, der der Mann der Ran ist. Während sich das (Toten-)Reich der Ran auf dem Meeresgrund befindet, besitzt Hler-Ägir eine Insel, die im Nordosten von Dänemark befindet und nach ihm „Hlesey“ („Insel des Hler“) benannt wurde, woraus heute der Name „Läsö“ geworden ist.
Ägir ist der ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr in der Wasserunterwelt.
Mit der Riesin Ran ist das ältere Bild der Wasserunterwelt verbunden, während mit Hler-Ägir das etwas neuere Bild der Jenseits-Insel verknüpft ist.
Ein Mann heißt Ägir oder Hler; er bewohnte das Eiland, das nun Hlesey heißt, und war sehr zauberkundig.

X 1. b) Fundinn Noregr

In dieser kurzen Chronik wird Hler als lediglich als Gott des Meeres beschrieben.
Es lebte einst ein Mann, der Fornjot genannt wurde. Er hatte drei Söhne: einer war Hler, ein anderer Logi, der dritte Kari – er herrschte über den Wind, Logi aber über das Feuer; Hler über die Meere.

X 1. c) Chronicon Lethrense

Der Riese Hler wird in dieser Chronik „Lä“ oder „Lee“ genannt. Entsprechend heißt die Insel Hlesey hier „Lee-Insel“.
Die nicht-kursiven Teile des folgenden Textes sind Einschübe, die nicht im Original stehen, aber sich aus dem Zusammenhang ergeben und das Verständnis der Geschichte erleichtern.
Da sandte König Hakon von Schweden den Dänen einen kleinen Hund als König – mit der Warnung, daß der, der als erster sagen würde, daß der Hund tot ist, sein Leben verlieren würde. Eines Tages saß das Hündchen an der Tafel und die großen Hunde balgten sich auf dem Fußboden. Als das Hündchen von der Tafel herabsprang, bissen die großen Hunde es zu Tode. Und niemand wagte es, König Hakon davon zu erzählen.
Da befahl der Riese Lee von der Lee-Insel seinem Hirten Snio („Schnee“), sich das Königreich von Hakon zu holen. Als Snio zu König Hakon kam, frug ihn dieser nach den Neuigkeiten.
Snio antwortete: „Die Bienen in Dänemark sind alle betäubt.“
Da sprach König Hakon: „Wo hast Du letzte Nacht geschlafen?“
Snio antwortete dem König: „Dort, wo die Schafe die Wölfe fressen.“
„Wie das?“
„Weil der Wolf gekocht und den Schafen als Heilmittel zu trinken gegeben wurde.“
„Wo hast Du die Nacht davor geschlafen?“
„Dort, wo der Wolf den Karren fraß und die Pferde davongelaufen sind.“
„Wie kann das sein?“
„Weil drei Biber Holz sammelten und einer von ihnen, der der Diener oder Biber-Leibeigener genannt wurde, mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden zusammenbrach. Die anderen Biber legten das Holz zwischen seine Beine und gingen vor ihm her und zogen ihn wie Ochsen einen Karren. Die Wölfe kamen und fraßen den Biber-Leibeigenen, der das Holz zwischen seinen Beinen hatte; und die Biber, die ihn zogen, rannten fort.“
„Wo hast Du in der dritten Nacht geschlafen?“ frug der König.
Snio antwortete: „Dort, wo die Mäuse die Axt-Klinge, aber nicht den Stil fraßen.“
„Wie das?“
„Weil Kinder eine Axt-Klinge aus weißem Käse gemacht hatten. Die Mäuse fraßen die, aber nicht den Stock, aus dem sie den Axt-Stil gemacht worden war.“
Da frug der König nach den Neuigkeiten.
Snio antwortete: „Die Bienen in Dänemark sind alle betäubt.“
„Der Hund ist tot!“
„Das hast Du gesagt, nicht ich,“ sprach Snio und so wurde er König von Dänemark – ein hinterhältiger und sehr strenger Richter, und bösartig dazu, der sich viele Dinge auf unlautere Weise erwarb und alle sehr unterdrückte.
Ein Mann, den der König unterdrückte, wurde Roth („der Rote“) genannt. Roth wehrte sich gegen ihn. Aus purer Bosheit sandte der König ihn zu Lee dem Riesen, damit er diesen frug, welchen Tod Snio sterben werde. Snio (wußte, daß Lee den Roth zu einem Rätselkampf herausfordern würde und) hoffte, daß Lee den Roth (der den Wettstreit, wie Snio glaubte, verlieren würde) töten würde.
So brachte Roth Lee dem Riesen die Grüße des Königs (und frug ihn nach der Art des Todes, die Snio sterben würde). Lee weigerte sich jedoch, Roth die Antwort zu geben, bevor Roth ihm nicht drei wahre Dinge sagen würde.
Roth sagte ihm, daß er niemals dickere Wände als an Lees Haus gesehen habe; zweitens, daß er noch nie einen Mann mit so vielen Köpfen gesehen habe; und drittens, daß er, wenn er jemals von hier fortkommen sollte, niemals den Wunsch haben würde, hierher zurückzukehren. Und so rettete er sein Leben.
Da sandte der Riese Lee dem König zwei Handschuhe. Und als König Snio eine Versammlung in Jütland leitete, zog er diese Handschuhe an – und wurde von Läusen zu Tode gefressen.
Diese in Schweden weit verbreitete Geschichte über den Hunde-König klingt zwar etwas seltsam, aber sie enthält doch einige interessante Hinweise auf den Charakter des Hler:
1. Der Riese Lee befiehlt seinem Hirten Snio, König von Dänemark zu werden. Der Meeres-Riese Hler scheint die Macht zu haben, einen neuen König einzusetzen. Diese Macht gehört zu dem Sonnengott-Göttervater, d.h. ursprünglich zu Tyr und zur Zeit der Edda zu Odin.
Es besteht somit der Verdacht, daß Hler der Sonnengott-Göttervater in der Unterwelt ist oder einen Teil von dessen Mythen und Funktionen übernommen hat, weil der Sonnengott-Göttervater nachts in der Wasserunterwelt weilt.
2. Snio sendet Roth zu Lee, damit dieser Snios Todesart erfragt und bei dem dafür erforderlichen Rätselkampf stirbt. Es sieht so aus, als ob Hler auch die Art des Todes eines Königs und somit wohl auch den Zeitpunkt seines Todes bestimmen würde. Diese Macht und Autorität hat in den germanischen Sagas ansonsten Odin.
Dieses Motiv bestätigt somit den engen Zusammenhang zwischen Hler und Odin.
3. Lee muß in dem Rätselkampf drei wahre Dinge sagen. Dieses Motiv ist vor allem von den Kelten gut bekannt, die mit den Germanen nah verwandt sind. In den keltischen Mythen ist das „Sagen dreier wahrer Dinge“ ein Teil der Jenseitsreise und des Kochens des Opfermahles in einem Ritual – ohne das Aussprechen dreier wahrer Dinge wird das Fleisch nicht gar.
4. Lees Haus hat die dicksten Wände. Dieses Motiv könnte die unterschiedlichsten Bedeutungen haben. Die Zugehörigkeit des Hler zu der Wasserunterwelt bzw. zu der Insel im Wasser-Jenseits läßt jedoch vermuten, daß die dicken Mauern der Halle des Hler die Mauer zwischen Diesseits und Jenseits ist.
5. Lee hat viele Köpfe. Riesen mit mehreren Köpfen sind selbst unter den Ungeheuren der Germanen sehr selten. Der bekannteste von ihnen ist Trivaldi, der der der Skaldskaparmal zufolge von Thor erschlagen worden ist: „Gut hast Du, Zerschlager der neun Köpfe des Thrivaldi, Deine Ziegen gehütet.“
Die Neunzahl der Köpfe des Trivaldi zeigt, daß es sich um einen Riesen handeln muß, der besonders deutlich mit dem jenseits Verbunden ist. Sein Name bedeutet „der Dreifach-Herrschende“ und erinnert an die drei Götter Har („Hoch“), Jafn-Har („Ebenso-hoch“) und Tridi („Dritter“) in „Gylfis Vision“.
dreifache Göttin Goldhörner von Gallehus
Auf dem kleineren der beiden Goldhörner von Gallehus ist eine dreiköpfige Göttin im Jenseits mit einer Ziege zu sehen – die Ziege war wie die Ziegenböcke des Thor, die in den eben ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Bücher von Harry Eilenstein
  2. Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. II Das Jenseits allgemein
  5. III Das Jenseitswasser
  6. IV Das Wasser
  7. V Der Brunnen und die Quelle
  8. VI sonstige Jenseitswasser-Motive
  9. VII Ginnungagap
  10. VIII Die Jenseitsbarke
  11. IX Der Jenseitsfährmann
  12. X Die Jenseitsinsel
  13. XI Die Jenseitsbrücke
  14. XII Das Himmels-Jenseits
  15. XIII Die Jenseitsgrenze
  16. XIV Das Jenseits als Ort
  17. XV Die Jenseits-Geographie
  18. XVI Sonstiges
  19. Themenverzeichnis
  20. Impressum