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Ärztlich assistierter Suizid bei Demenz!?
Einstellungen zu Demenzerkrankungen und zum ärztlich assistierten Suizid bei Demenz vor dem Hintergrund von persönlicher Biographie und Sozialisation. Eine qualitative und tiefenpsychologisch angeregte Untersuchung mit Zugängen aus den integrativen Gesundheitswissenschaften.
- 496 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Ärztlich assistierter Suizid bei Demenz!?
Einstellungen zu Demenzerkrankungen und zum ärztlich assistierten Suizid bei Demenz vor dem Hintergrund von persönlicher Biographie und Sozialisation. Eine qualitative und tiefenpsychologisch angeregte Untersuchung mit Zugängen aus den integrativen Gesundheitswissenschaften.
Über dieses Buch
Zunehmend ziehen Menschen in der Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Demenz einen ärztlich assistierten Suizid in Erwägung. Die Sorge, anderen zur Last zu fallen, dabei einen Verlust der Würde durch kognitive Beeinträchtigung, Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit von Lebensbedingungen und Strukturen zu erleben, sind hauptsächliche Beweggründe. Empirisch untersucht wurde, welche Erfahrungen und Wirklichkeitskonstruktionen jenen Menschen zugrunde liegen, die entweder zuversichtlich und vertrauensvoll oder angstvoll in eine von Ungewissheiten geprägte Zukunft blicken, in der sie an einer Demenz erkranken könnten.
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Information
EMPIRISCHE UNTERSUCHUNGEN
19. Zielsetzungen
Auf Basis von sechs im Vorfeld der Untersuchung geführten Interviews sowie auf Basis theoretischer Wissensbestände aus der Literatur wurden zunächst sogenannte „vermutete allgemeine Zusammenhänge“ (Flick, 2011, S. 123) formuliert. Aus diesen wiederum wurden vier Themenfelder gebildet, die im Anschluss an das narrative Interview den Probandinnen und Probanden anhand einer Schlagwortskizze, verbunden mit der Einladung, persönlich Erlebtes, Assoziationen und Erfahrungen zu diesen vorzubringen, vorgelegt wurden. Der Redefluss und die offene Erzählweise der interviewten Personen samt den subjektiven Gedankengängen und emotionalen Regungen sollten nicht unterbrochen werden, etwa indem seitens der Forscherin in eine inhaltlich andere Richtung gelenkt wird.
Im Rahmen dieser qualitativen Studie soll der Frage nachgegangen werden, ob und in welcher Weise die frühkindliche Bindung, die Erfahrung zielkorrigierender Partnerschaften im Erwachsenenleben und die persönliche Glaubenshaltung die Einstellungen der Probanden/ Probandinnen gegenüber einer von Ungewissheiten geprägten Zukunft, beispielsweise aufgrund der Möglichkeit, an einer Demenz zu erkranken, sowie deren Einstellungen gegenüber der Inanspruchnahme von ärztlich assistiertem Suizid im Falle einer Demenzerkrankung, beeinflussen. Des Weiteren sollen die Interaktionen zwischen den einzelnen, oben genannten Untersuchungsfeldern und im Kontext der erzählten Lebensgeschichte erhoben werden.
Diese Arbeit soll jenen Menschen dienen, die einer von Ungewissheit geprägten Zukunft, z. B. aufgrund der Möglichkeit, an einer Demenz zu erkranken, mit Angst begegnen und bereits bei Diagnosestellung bzw. bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Demenz einen ärztlich assistierten Suizid in Erwägung ziehen bzw. diesen auch in Anspruch nehmen. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse soll ein Mehrwissen und - verständnis über innerseelische Vorgänge der Betroffenen in Bezug auf das Forschungsthema gewonnen werden. In weiterer Folge sollen Möglichkeiten zur Weitung bzw. zum Ausschöpfen des persönlichen Haltungs-, Entscheidungs- und Handlungsraums abgeleitet und jenen Menschen zur Verfügung gestellt werden, die mit solchen existenziellen Herausforderungen konfrontiert sind, Erkrankte und deren Angehörige, begleitend und unterstützend, beispielsweise im Rahmen von Psychotherapie, Vortragstätigkeit oder anhand einer Publikation.
Angaben zu den Probandinnen und Probanden
Nachstehend werden Angaben zur Rekrutierung von Probanden/Probandinnen getätigt, über zu untersuchende Fallgruppen, zur Erhebung, Darstellung, Analyse und Interpretation der Daten.
Rekrutierung von Probanden/Probandinnen und Festlegung von Fallgruppen
Bei Fallstudien erfolgt das Sampling gezielt. Von allen Probandinnen und Probanden wird im Vorfeld der Untersuchung eine Zustimmung eingeholt zur elektronischen Aufnahme des Interviews, zur anonymisierten Darstellung der Personendaten in Form von Fällen und Fallgruppen sowie zur Darstellung der Ergebnisse im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit.
In einer Interviewstudie ist nach Flick (2011, S. 154) im Zuge der sogenannten „Fallauswahl“ zu entscheiden, welche Personen interviewt werden. Im Zuge der sogenannten „Fallgruppenauswahl“ ist zu entscheiden, aus welchen Gruppen diese Personen stammen sollen.
Im Rahmen der Interviewstudie gehören die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer einer der folgenden vier Fallgruppen (FG) an:
- FG 1: Erwachsene, die über persönliche Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen.
- FG 2: Erwachsene, die über keine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen.
- FG 3: Alte und hochaltrige Personen, die über persönliche Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen.
- FG 4: Alte und hochaltrige Personen, die über keine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen.
Das Verhältnis zwischen weiblichen Studienteilnehmerinnen und männlichen Studienteilnehmern sollte ausgewogen sein.
Den nachstehenden Tabellen sind die einzelnen Fallgruppen, Geburtsjahr, Lebensalter der Untersuchungspersonen während des Zweiten Weltkriegs, deren Beziehungsstatus und Geschlecht zu entnehmen.
| Fallgruppe (FG) 1: Erwachsene, die über persönliche Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen. Die Altersspanne liegt zwischen 56 und 69 Jahren. | ||||
| Geburtsjahr/Alter | Alter Proband/- | Beziehungsstatus | Geschlecht | |
| Proband/- in Lebensalter | in im 2. Weltkrieg: 1939–1945 | a) verheiratet b) Lebensgemeinschaft c) geschieden d) verwitwet | männl. | weibl. |
| A 1953/63a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| B 1948/68a | noch ungeboren | d) ![]() | ![]() | |
| C 1956/ 60a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| D 1960/ 56a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| E 1959/57a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| Fallgruppe (FG) 2: Erwachsene, die über keine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen. Die Altersspanne liegt zwischen 46 und 68 Jahren. | ||||
| Geburtsjahr/Alter | Alter Proband/- | Beziehungsstatus | Geschlecht | |
| Proband/- in Lebensalter | in im 2. Weltkrieg: 1939–1945 | a) verheiratet b) Lebensgemeinschaft c) geschieden d) verwitwet | männl. | weibl. |
| A 1960 /56a | noch ungeboren | a) ![]() ![]() | ![]() | |
| B 1948/68a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| C 1967/49a | noch ungeboren | b) ![]() ![]() | ![]() | |
| D 1966/50a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| E 1970/ 46a | noch ungeboren | a) ![]() | ![]() | |
| Fallgruppe (FG) 3: Alte bzw. hochaltrige Menschen ab dem 70. Lebensjahr, die über keine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen. Die Altersspanne liegt zwischen 73 und 85 Jahren. | ||||
| Geburtsjahr/Alter | Alter Proband/- | Beziehungsstatus | Geschlecht | |
| Proband/- in Lebensalter | in im 2. Weltkrieg : 1939– 1945 | a) verheiratet b) Lebensgemeinschaft c) geschieden d) verwitwet | männl. | weibl. |
| A 1943/73a | A 3–5a | d) ![]() | ![]() | |
| B 1940/ 76a | B 1–5a | a) ![]() | ![]() | |
| C 1946/70a | C noch ungebore n | a) ![]() ![]() | ![]() | |
| D 1931/85a | D 8–14a | d) ![]() | ![]() | |
| E 1943/73a | E 2–4a | a) ![]() | ![]() | |
| Fallgruppe (FG) 4: Alte bzw. hochaltrige Menschen ab dem 70. Lebensjahr, die über keine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen verfügen. Die Altersspanne liegt zwischen 80 und 96 Jahren. | ||||
| Geburtsjahr/Alter | Alter Proband/- | Beziehungsstatus | Geschlecht | |
| Proband/- in Lebensalter | in im 2 . Weltkrieg: 1939–1945 | a) verheiratet b) Lebensgemeinschaft c) geschieden d) verwitwet | männl. | weibl. |
| A 1920/96a | A 19–25a | d) ![]() | ![]() | |
B 1930/86a![]() im Alter von 86a | B 9–15a | d) ![]() | ![]() | |
| C 1927/89a | C 12–18a | a) ![]() | ![]() | |
| D 1936/80a | D 3–9a | d) ![]() | ![]() | |
| E 1928/88a | E 11–17a | d) ![]() ![]() | ![]() | |
Erhebung der Daten durch Führen von narrativen
Interviews nach Schütze (1977)
Eine gemeinsame Hauptintention qualitativer Forschung liegt in der Rekonstruktion der sozialen Wirklichkeit aus Sicht der Individuen und somit in der Beschreibung der Lebenswelten „von innen heraus“ (Küsters, 2009, S. 19). Das narrative Interview nach Schütze (1977) stellt ein qualitatives Verfahren dar, das sich dann für die Datenerhebung eignet, wenn die Erschließung subjektiver Sinnstrukturen intendiert wird (Mayring, 2002, S. 74). Es wurde in den 1970er-Jahren von dem Soziologen Fritz Schütze entwickelt, beruht auf einem soziologischen Ansatz und somit auf der Annahme, dass die soziale Wirklichkeit nicht außerhalb des Handelns der Gesellschaftsmitglieder existiert, sondern jeweils im Rahmen kommunikativer Interaktionen. Dabei wird die soziale Wirklichkeit nicht als etwas Statisches, sondern als ein Prozessgeschehen verstanden, das prinzipiell in jeder Interaktionsstruktur aufs Neue aktualisiert und ausgehandelt wird. Daher müssen die kommunikativen Interaktionen vor allem sinnverstehend analysiert werden. Dieses Verfahren ermöglicht sowohl die Datenerhebung als auch die Auswertung der Daten. Der Zusammenhang zwischen den Äußerungen der Befragten und deren tatsächlichen Handlungen sind von Interesse. Somit werden nicht nur das „Was“, die inhaltlichen Darlegungen, sondern auch das „Wie“ des Handelns und dessen leitende Orientierungen wie auch die sprachlichen Interaktionen analysiert (Küsters, 2009, S. 17 f.). Die soziologische Analyse muss daher über das explizit geäußerte Wissen der Befragten hinausgehen und auch jene Wissensbestände erfassen, die die Untersuchungsteilnehmer/-innen implizit äußern (Schütze, 1983, S. 286).
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Inhaltsverzeichnis
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- Einleitung
- Theoretische Analyse
- Empirische Untersuchungen
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