Der kleine Möglichkeitenraum
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Der kleine Möglichkeitenraum

Auszüge aus dem gesamten Buch "Möglichkeitenraum"

  1. 56 Seiten
  2. German
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Der kleine Möglichkeitenraum

Auszüge aus dem gesamten Buch "Möglichkeitenraum"

Über dieses Buch

Dieses Buch besteht aus Auszügen des gesamten "Möglichkeitenraum"-Buches. Es soll dazu dienen, einen ersten kostengünstigen und doch guten Einblick in die Art und Weise des Gesamtbuches zu bekommen, da es sich bei dessen Inhalt um ein ungewöhnliches und von außen schwer zu beurteilendes Thema handelt.Das Buch "Möglichkeitenraum" von Maria Cura ist ein Gedankenexperiment zum Thema Möglichkeitenraum. Bereits Laotse wies vor über 2500 Jahren darauf hin, dass es der leere Raum in einem Behältnis ist, der es dem Gegenstand erst ermöglicht, als Gefäß zu dienen.Der als leer angesehene Raum ist nicht leer: er steckt voller Möglichkeiten. Diese sind so zahlreich, dass sie - schränkt man sie nicht willkürlich ein - durch keinen Computer errechnet werden können.Aber unser Geist hat Zugang zu den Möglichkeiten: durch Fantasie und Vorstellungskraft und auch im Zusammenhang mit dem Gefühl.Wirkungen und Zusammenhänge werden hier in ganz verschiedenen Richtungen beleuchtet. Dabei geht es nicht alleine um "gegenständliche" Räume, sondern genauso um geistig freie Räume. Dem Sein wird das große, raumgebende "Nicht-Sein" ergänzend an die Seite gestellt.Die Texte schrieb Maria Cura 1994/1995 und 2000, aber erst jetzt hat sie durch den Verlag BoD die Möglichkeit gefunden, sie zu veröffentlichen. Da die enthaltenen Überlegungen zeitlos sind, sind die Texte aktuell geblieben.

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Information

Band 1: Grundgedanken

Die folgenden drei Kapitel wurden in einem früher (1994/1995) geschriebenen Bändchen dargestellt, im Gesamtband sind sie mit enthalten in dem Teil, der "Band 1" genannt wird.
 

Elementare Grundgedanken

Im folgenden sollen die Begriffe "Sein" und "Möglichkeitenraum" definiert werden, so wie sie in diesem Buch verwendet werden. Es ist klar, dass es auch andere Verständnismöglichkeiten für diese Begriffe gibt, aber in diesem Zusammenhang sollen sie wie folgt festgelegt werden.
 
Das absolute Sein
 
Das absolute Sein hat keinerlei Eigenschaften außer eben der, dass es ist. Es besitzt keinen Raum und ist zeitlos. Man könnte es sich behelfsmäßig als punktförmig klein vorstellen, wobei der Punkt eben so unendlich klein ist, dass er keinerlei Ausdehnung besitzt. Wir sind nicht in der Lage, uns ein solches absolutes Sein wirklich vorzustellen, wir verknüpfen es automatisch mit irgendwelchen weiteren Eigenschaften, unser Denken arbeitet mit der Vorstellung von Eigenschaften, reines, pures Sein entzieht sich unserem Denken.
 
Der absolute Möglichkeitenraum
 
Der absolute Möglichkeitenraum besitzt kein Sein. Über ihn gibt es weder die Aussage: "er ist" noch das Gegenteil: "er ist nicht". Auch hier versagt unser Denken, und wir müssen uns wieder zu Hilfsformulierungen entschließen. Der absolute Möglichkeitenraum beinhaltet alle Möglichkeiten überhaupt. Es gibt keine ausgeschlossenen Möglichkeiten, er ist die absolute Fülle der Möglichkeiten. Es gibt weder seiende noch nicht-seiende Möglichkeiten, es gibt nur den Reichtum aller Möglichkeiten.
 
Die Vereinigung von Sein und Möglichkeitenraum
 
Die Welt, wie sie wir erkennen und denken können, ist ein Ergebnis einer teilweisen Vereinigung von Sein und Möglichkeitenraum: Das Sein gibt einzelnen, individuellen Möglichkeiten den Zustand des Seienden oder eben Nichtseienden. Die Welt wird polarisiert in diese zwei Zustandsweisen. Das Sein bekommt dafür durch seine Ausdehnung in Möglichkeiten hinein plötzlich Eigenschaften, es entsteht eine aus dem Möglichkeitenraum erwachsende Fülle der Erscheinungsformen des Seins (bzw. des Nichtseins), aus dem Einzigen, puren Sein wird unsere bunte, vielfältige Welt.
 
Das Ausschließende des Seins
 
Überall, wo in unserer Welt etwas seiend wird, bedeutet dieses gleichzeitig den Ausschluss unendlich vieler Möglichkeiten für dieses Seiende. Oder anders formuliert: wenn etwas im Sein individuelle Eigenschaften annimmt, so schließt es gleichzeitig unendlich viel mehr Eigenschaften aus. Z.B.: etwas Blaues ist nicht grün, nicht rot, nicht gelb (und auch nicht einer der unendlich vielen Zwischentöne). Jede Seinseigenschaft hat ausschließenden Charakter, jede Seinseigenschaft "zeugt" gleichzeitig unendlich viele Nichtseinseigenschaften. So bietet Sein nicht nur Möglichkeiten (wie wir gewohnt sind zu denken: z.B. mit einem Auto können wir dies und jenes unternehmen), sondern es schließt auch viele Möglichkeiten aus. (Mit dem Auto z.B. muss ich mich auf Straßen bewegen, muss Benzin tanken können, einen Führerschein besitzen usw.) Haben wir uns einmal entschlossen, z.B. eine Tür blau zu streichen, so ist sie nach Durchführung dieses Vorhabens eben blau, und sie bleibt es bis zu einem Neuanstrich. Im absoluten Möglichkeitenraum dagegen sind alle möglichen Eigenschaften nebeneinander aufgehoben, sie besitzen aber kein Sein. Man kann das Hinzukommen des Seins zu einer Möglichkeit auch als Prozess beschreiben, in dem Eigenschaftenfülle in Sein und Nichtsein, in hat-diese-Eigenschaft und hat-diese-Eigenschaften-nicht unterteilt wird, wobei die Nicht-Eigenschaften die seienden Eigenschaften bei weitem übersteigen.
 
Hypothese eines Urprinzips
 
In diesem Buch wird die Hypothese aufgestellt, dass die Welt sich (von unserer Wahrnehmung aus in der Zeit vorwärts) in einem ständigen Prozess der zunehmenden Vereinigung von Sein und Möglichkeitenraum befindet. Vor dem Urknall waren Sein und Möglichkeitenraum getrennt, im Urknall hat die erste Berührung stattgefunden, die eine gigantische Welle von Reaktionen auslöste und noch heute auslöst. Ihr Ende könnte diese Entwicklung in einer besonderen Art der Entropie, einer chaotischen Freiheit, finden. Dieser Zustand maximaler Vereinigung von Sein und Möglichkeitenraum wird später noch eingehender beschrieben werden (nur im Gesamtbuch "Möglichkeitenraum").
 
Im Urknall muss der Übergang von einem eigenschaftslosen, raum- und zeitlosen Sein zu einem anfangs fast noch punkthaften, mit Eigenschaften ausgestatteten Sein vollzogen worden sein. Gleichzeitig entstand komplementär dazu das seinlose Nichts (oder heute, 2017, würde ich statt "Nichts" lieber "Leere" sagen), das zumindest Eigenschaften in Negation besitzt: "es ist nicht...". Man muss sich einmal die Dramatik dieses Urgeschehens vor Augen führen. Zwei zuvor getrennte, völlig verschiedene "Welten" treffen aufeinander und reagieren miteinander und bringen so lebendig Neues hervor. Und wir stecken mitten drin in diesem Prozess, sind ein Teil davon.
 
Gründe, die für dieses Urprinzip sprechen

Hier werden im Gesamtbuch angeführt: Urknall, Evolution und menschliche Neugier, die Texte werden hier im Auszug nicht mit übernommen.

Bildlich-symbolische Veranschaulichung

Seinsmöglichkeiten
 
Alle Erscheinungen, die wir in unserer Welt mit unserem Verstand erkennen können, sind Vereinigungen von Sein und Möglichkeiten, sie werden in der Folge als "Seinsmöglichkeiten" bezeichnet: sie besitzen Sein, d.h. sie sind und sie stellen eine individuelle Möglichkeit dar. Diese Individualität wird den Seinsmöglichkeiten durch das Sein verliehen, es gibt keine zwei völlig identische Seins, die als "Zwei" erkennbar wären. Die Variationsbreite andererseits verdanken die Seinsmöglichkeiten dem Möglichkeitenraum, der ihnen unendlich viele Variationsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.
 
Seinsmöglichkeiten dargestellt als begrenzte Ausdehnungen
 
Im Prinzip lassen sich alle Seinsmöglichkeiten als begrenzte Ausdehnungen darstellen. Sie sind alle größer als ein eigenschaftsloser Punkt, als reines Sein. Sie besitzen auf jeden Fall im Hinblick auf zumindest eine Eigenschaft eine Ausdehnung, z.B. räumlich oder zeitlich. Wäre nicht mindestens eine solche Ausdehnung vorhanden, so wäre die Seinsmöglichkeit für uns nicht erkennbar. Aber ebenso unerkennbar wäre für uns eine unendlich große Ausdehnung. Wir brauchen die Begrenzung, um etwas als individuelles Etwas erkennen und benennen zu können.
 
Die Begrenzung individualisiert, macht seiend. Die Ausdehnung bietet in ihrer Variationsbreite die Möglichkeitenfülle. Jede Seinsmöglichkeit kennt ein "Innen", d.h. ein Sein, das aber im Gegensatz zum absoluten Sein Ausdehnung, d.h. inneren Möglichkeitenraum, besitzt, und ein "Außen", d.h. es bewegt sich in einem noch größeren äußeren Möglichkeitenraum, den es aber nicht seiend umfasst.
 
Komplexität als Turbulenzen
 
Wenn man sich die Vereinigung von Sein und Möglichkeitenraum als das Zusammenfließen zweier großer Flüsse vorstellt, so kann man, im Bild bleibend, die Komplexität als Turbulenzen, die beim Aufeinandertreffen entstehen, bezeichnen.
 
Am Anfang stünden die zwei getrennten Flüsse: Sein und Möglichkeitenraum. Der Urknall wäre die Mündung, das Zusammentreffen dieser beiden Flüsse. Der Endzustand, die Entropie, wäre die gleichmäßige Vereinigung der beiden Flüsse, die zusammen eine neue Einheit, einen neuen Fluss bilden.
 
Zwischen diesen beiden Zuständen, dem Moment des Zusammentreffens und dem völlig vereinigten neuen Fluss, liegt eine Phase mehr oder weniger heftiger Turbulenzen. In diesen Turbulenzen geschieht die Vereinigung bis ins kleinste und bis ins winzigste Detail. Es wird nicht nur eine bei beiden Flüssen unterschiedliche Eigenschaft vermischt, sondern es werden alle in Frage kommenden sich unterscheidenden Eigenschaften vermischt und zu einer neuen Eigenschaft vereinigt. So wären dies bei zwei wirklichen Flüssen z.B.: Fließgeschwindigkeit, Temperatur, Sandmitführung, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, Wassermenge, Bewegungsrichtung usw. Diese Eigenschaften durchmischen und vereinigen sich alle gleichzeitig mit Hilfe der Turbulenzen. Vielleicht sind Turbulenzen der ideale Weg, um ein oder mehr "Eigenschaftsströme" durch intensive Kontaktzonenbildung zu vereinigen (wie eben auch beim Rühren eines Teiges, dem Mixen eines Cocktails usw.).
Man kann Komplexität, im Gegensatz zum Chaos, auch als geordnete, organisierte Vielfalt an Eigenschaften definieren. (Chaos wäre demgegenüber ungeordnete, freie Vielfalt an Eigenschaften.) Komplexität wäre dann die Turbulenz, die entsteht, wenn das geordnete, einfache Sein mit dem ungeordneten, vielfältigen Möglichkeitenraum zusammentrifft. Komplexität wäre dann der schnellste Weg, Sein und Möglichkeitenraum auf allen (Dimensions-) Ebenen zu vereinigen. Auf diesem Weg würde sich erst eine Zunahme der Komplexität einstellen (wie die Turbulenzen bei einer Flussmündung), diese würde immer mehr Ebenen ergreifen, um schließlich, mit zunehmender Vereinigung zu verflachen und einer neuen Qualität Platz zu machen (neuer Fluss, Entropie, Chaotische Freiheit).

Ausblick: Die Notwendigkeit der schauenden Wahrnehmung des inneren Möglichkeitenraums

Die Notwendigkeit, den inneren Möglichkeitenraum wahrzunehmen
Wie wir gesehen haben, besteht alles, was wir wahrnehmen können (d.h. alle Seinsmöglichkeiten), aus Sein und Möglichkeitenraum, aus Begrenzung und Ausdehnung....

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum ein "kleiner Möglichkeitenraum"? Ein Vorwort
  2. Vorwort von 2017 aus dem Gesamtband "Möglichkeitenraum"
  3. Laotse
  4. Dasein
  5. Der leere Raum
  6. Wie können leere Freiräume aussehen? Wie geht die Gesellschaft damit um?
  7. Das Schauen der Freiräume - der Fülle der leeren Räume und meines Platzes darin
  8. Freiräume im Alltag
  9. Freiräume im religiös-spirituellen Bereich
  10. Die unterschätzte Bedeutung der Gefühle
  11. Die Frage nach der Bedeutung von Computern und virtuellen Welten
  12. Lernen aus der Anschauung
  13. Band 1: Grundgedanken
  14. Elementare Grundgedanken
  15. Bildlich-symbolische Veranschaulichung
  16. Ausblick: Die Notwendigkeit der schauenden Wahrnehmung des inneren Möglichkeitenraums
  17. Band 2: Die Theorie im Hinblick auf Religionen und Mystik
  18. Ausblick: Ausdünnung der Wahrnehmung oder Schau des Wesentlichen
  19. Inhaltsübersicht über das Gesamtbuch "Möglichkeitenraum" mit Seitenzahlen
  20. Leere Seiten = Möglichkeitenraum - leider nur in der gedruckten Ausgabe
  21. Impressum