
- 664 Seiten
- German
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eBook - ePub
Endlos
Über dieses Buch
Ist deine Liebe stark genug?Wann immer Daniel Liebe und Zuneigung braucht: Sara ist für ihn da. Nur leider sieht Daniel weder die tiefen Gefühle seiner Freundin, noch weiß er sie zu schätzen. Letzten Endes passiert das Unvermeidbare: Um seinem Glück nicht länger im Weg zu stehen, wendet sich Sara von ihm ab.Die Leere, die sein Leben nun füllt, verdeutlicht ihm: Er braucht und liebt sie über alles. Nun ist Daniel dazu bereit Kopf und Kragen zu riskieren, nur um sie zurückzugewinnen. Alles, was er will, ist sie endlos glücklich zu machen. Selbst wenn das bedeutet, dass er sein Leben dafür opfern muss.
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Information
1. Alles Gute zum Geburtstag
Es klingelte an der Tür. Warum in aller Welt klingelte es an der Tür? Widerwillig öffnete ich meine Augen und schaute mich etwas verwirrt in meinem Zimmer um. Es herrschte das reinste Chaos. War ich das gewesen? Wann hatte ich das geschafft?
Als ich mich in meinem Bett aufsetzte, breitete sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf aus. Vielleicht sollte ich das Klingeln ignorieren. Ich könnte noch weiterschlafen. Eine Weile noch. Es war eine sehr, sehr lange Nacht gewesen. Ich brauchte den Schlaf. Sonst konnte man mich in einen Mülleimer stecken.
Es klingelte erneut.
Nun wurde ich aber wütend. War es denn nicht eindeutig? Wenn jemand die Tür nicht öffnete, dann war er nicht zu Hause. Oder ich schlief und wollte die Tür einfach nicht öffnen. So ungewöhnlich war das am frühen Morgen nicht.
Ich sprang aus meinem Bett. Ich hatte das unglaubliche Bedürfnis diese unverschämten Menschen anzuschreien. So was durfte nicht geduldet werden! Wenn ich ihnen nichts sagte, dann würden sie noch weitere unschuldige Menschen quälen.
Kaum hatte ich einen Fuß auf den Boden gesetzt durchzuckte mich auch schon eine heftige Übelkeit. Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich so viel am Vortag getrunken hatte. Normalerweise galt für mich nicht mehr zu trinken als mein Körper vertrug. Ich wollte schließlich Spaß haben. Und nicht kotzen.
Aber gestern war ein besonderer Anlass gewesen. Ich war 16 Jahre alt geworden, hatte sturmfrei und musste meinen Geburtstag auf eine besondere Art und Weise feiern.
Es war gar nicht so leicht gewesen ihn dieses Jahr überhaupt feiern zu können. Der Bruder meiner Mutter war krank geworden. Natürlich ist meine Mutter in Panik geraten. Es ist ihr noch einziger, lebender Verwandter. Alle anderen sind nach und nach an irgendwelchen Krankheiten gestorben. Aber um diesen hier würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Er fing sich ständig irgendetwas ein. Meistens war es tödlich und er stand an der Schwelle des Lebens. Und er überlebte jedes einzelne Mal. Ich war mir sicher, dass es auch dieses Mal so sein würde. Vermutlich wollte er einfach nur meine Mutter dazu bringen zu ihm zu fahren.
Meine Mutter wollte mich zwingen mitzukommen. Ich sah darin keinen Sinn. Generell verstand ich das Theater nicht, dass um Familienbande gemacht wurde. Ich kannte ihn kaum. Er machte sich in der Regel nicht einmal die Mühe anzurufen – oder wenigstens eine Karte zu schicken - wenn ein besonderer Anlass bei mir oder meinen Geschwistern anstand. Weder zum Geburtstag, noch an Weihnachten oder Ostern. Das Gleiche galt auch für meine Eltern. Wenn er mal anrief, dann weil er Geld brauchte oder mal wieder tödlich erkrankt war.
Ich konnte es nicht ändern. Aber ich war definitiv dagegen mit ihnen gerade jetzt dorthin zu fliegen. Es hatte einiges an Überredungskunst gekostet, aber schließlich hatte ich es doch geschafft. Ich durfte zu Hause bleiben. Und ich durfte meinen Geburtstag, ganz alleine feiern. Ich konnte die Party veranstalten, die ich mir zu diesem Anlass mein Leben lang vorgestellt hatte. Zumindest die letzten drei Monate, seitdem ich wusste, dass ich alleine zurückbleiben würde.
Vielleicht war es die Post!
Auf einmal war ich gar nicht mehr so sauer, dass es geklingelt hatte. Ich hatte mir etwas bestellt. Ein Geschenk an mich selbst quasi. Von meinen Eltern konnte ich ohnehin nichts anderes als Geld erwarten. Geld war zwar schön, aber vollkommen dumm, wenn es darum ging Geschenke zu machen. Es war die faule, einfache Lösung. Der Schenker musste nicht nachdenken und ich durfte mir selbst den Kopf darüber zerbrechen, was ich mir davon kaufte. Dabei mussten Geschenke noch nicht einmal etwas Gekauftes sein. Ich grinste bei dem Gedanken an Adrianne. Sie hatte ein ganz besonderes Geschenk für mich vorbereitet. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie gar nicht geblieben war. Gutes Mädchen.
Ich prüfte, ob ich etwas anhatte. Boxershorts. Ja, für die Post war das mehr als ausreichend. Ich beeilte mich, um die Tür zu öffnen, bevor sie wieder gingen. Unser Postbote war nicht gerade dafür bekannt geduldig zu sein.
Vor lauter Eile vergaß ich durch das Guckloch zu schauen. Ein böser Fehler, wie sie gleich rausstellen sollte.
Ich öffnete die Tür und vor mir standen zwei Männer. Beide in Anzug und Krawatte. Und sie hatten ein dickes, schwarzes Buch in ihren Händen. Der eine war maximal 20, der andere mindestens 60.
Oh, nein. Oh, nein. Oh, nein!
Womit hatte ich das verdient? Was hatte ich falsch gemacht? Warum so früh am Morgen?
„Guten Tag, Herr Smirkid. Wir suchen russische, sprechende Menschen. Sprechen Sie zufällig russisch?“, ratterte der Jüngere runter. Oh, je. Sie suchten russische und auch noch sprechende Menschen. Wenn das mal nicht zu viel verlangt war.
„J...“, er ließ mich meine Antwort gar nicht beenden.
„Wir sprechen heute mit Ihren Nachbarn und wollten auch mit Ihnen kurz sprechen. Es geht darum, dass heute so viel Schlimmes in der Welt passiert. Glauben Sie, dass all das jemals aufhören wird?“, sagte der Jüngere auf. Dabei redete er so schnell, dass seine Stimme schon quietschte. Er klammerte sich an seiner Bibel fest und war sichtbar nervös. Ich hätte weiterschlafen sollen. Das wäre sicherer für alle Beteiligten gewesen. Sahen diese Deppen denn nicht, dass ich nichts anhatte? Langsam wurde mir kalt.
„Gut. Danke für Ihren Besuch. Sprechen Sie lieber weiterhin mit meinen Nachbarn. Bei denen laufen sie nicht die Gefahr sich ein blaues Auge zu fangen.“ Ich knallte die Tür zu bevor sie noch irgendwas anderes sagen konnten. Ich war genervt. Vollkommen entnervt. Dabei waren der letzte Abend und die letzte Nacht doch so wunderbar gewesen! Mussten die alles kaputt machen?
Ich war einen Blick auf die Wanduhr im Flur. Es war kurz vor Zwölf. Trotzdem war es zu früh! Ich blieb bei meiner Meinung.
Ich warf mich wieder auf mein Bett.
Aber nachdem ich gesehen hatte wie spät es war, hatte ich keine Lust mehr weiterzuschlafen. Dennoch kuschelte ich mich in meine Decke. Obwohl es ein warmer Tag zu sein schien - immerhin schien die Sonne - war mir kalt.
Nach einer Weile sprang ich doch wieder auf und zog mir etwas an. Wer weiß, wer noch auf die Idee kam, bei mir am frühen Mittag vorbeizuschauen.
Es war Zeit für ein Katerfrühstück. Ich musste meinen Kopf und meine Gedanken klären.
Während ich aß, blickte ich immer wieder auf die Uhr. Um 14 Uhr war ich mit Lucillia verabredet. Lucillia... mein großer Schwarm und das größte Mysterium auf der Welt. Sie war verliebt in mich. Alle wussten es, sie inklusive. Und dennoch wies sie mich immer wieder ab. Ich verstand einfach nicht warum.
Und trotzdem gab ich nicht auf.
Sie war eine ganz besondere, junge Frau. Immer freundlich, immer gut gelaunt. Anständig und keineswegs billig. Schlau. Eines der wenigen Mädchen, das sich blendend mit Technik auskannte.
So waren wir uns auch endlich näher gekommen. Wir mussten ein Projekt in Physik zusammen abschließen und eigentlich hatte ich mich schon darauf gefasst gemacht, die ganze Arbeit alleine zu machen. So wie es meistens war, wenn man mit Mädchen zusammen arbeiten musste. Aber mit Lucillia war es anders. Wir verstanden einander. Wir lachten zusammen. Es war einfach schön in ihrer Nähe.
Obwohl sie zustimmte, mit mir hin und wieder in die Bibliothek zu gehen, konnte ich sie zu nichts anderem überreden. Auch verstand ich nicht, warum sie nach der Realschule nicht das technische Gymnasium besuchte, so wie sie es wollte. Anscheinend hatte sie andere Pläne. Aber zu diesen Plänen wollte sie mir keine nähere Auskunft geben.
Ich hatte sie zu meinem Geburtstag eingeladen. Und – welche eine Überraschung – sie wollte natürlich nicht kommen. Wenn ich all das zuvor irgendwie verkraftet habe, dann ging das hier zu weit. Ich war nun wirklich gekränkt und fast schon sauer auf sie. Und ich ließ sie das spüren.
So hatte ich doch noch meinen Sieg errungen. Zumindest einen Kleinen. Sie bot mir an, sich mit mir zu treffen. Obwohl meine Laune gerettet war, gab ich mich ein wenig schmollend. Nach all meiner Geduld sollte sie es ja auch nicht zu einfach haben. Es war ein schönes Gefühl, dass ausnahmsweise sie sich ins Zeug legen musste und nicht ich.
Bei der ganzen Sache hatte ich aber einen Fehler gemacht. Ich hätte unser Treffen nicht ausgerechnet auf heute legen müssen. Wäre ich schlau genug gewesen, hätte ich mir denken können, in welcher Verfassung ich mich heute befinden würde.
Egal. Jetzt war es zu spät. Und ich hatte keineswegs vor unser Treffen abzusagen. Nicht, nachdem ich so lange dafür gekämpft hatte. Es war ja noch eine Sache, dass sie sich mit mir treffen wollte. Doch die Tatsache, dass sie sich mit mir in den Ferien traf, war doppelt zu bewerten. Das war nämlich ein noch größeres Wunder.
Auf einmal fand ich diesen Zeugenwecker gar nicht mehr so schlecht.
Während ich zu unserem Treffpunkt in der Bibliothek lief, überlegte ich mir – wie schon so oft – womit wohl ihre Zurückhaltung zusammenhängen konnte. Letztendlich kam ich zu einer einzigen logischen Erklärung: Sie hatte noch keinerlei Erfahrungen mit Männern. Sie war rundum jungfräulich. Das musste es sein. Sollten wir zusammenkommen musste ich mich echt ins Zeug legen, damit diese Beziehung funktionierte. Und das sollte in meinem Fall schon etwas heißen.
Wie gewohnt wartete sie innen auf mich. Ich kam herein und wollte sie umarmen. Während ich noch zur Geste ausholte fiel mir ein, dass sie sich vor Umarmungen scheute. Wie eigentlich vor jeder Berührung. Jetzt war es schon zu spät, einen Rückzieher zu machen. Ich nahm die Ohrfeige in Kauf, die ich gleich erhalten würde. Auch daran hatte ich mich gewöhnt. Ihre wohl einzige Macke. Zum Glück hatte sie keinerlei Kraft in den Händen.
Zögernd ließ sie sich von mir umarmen und erwiderte sie sogar. Ein Impuls der Freude erwärmte meinen Körper. Das war mehr, als ich erwartet hatte. Und ich konnte mich durchaus daran gewöhnen. Es war nur eine kurze Umarmung. Leicht distanziert. Ich wollte mein Glück ja nicht überstrapazieren. Es war mehr als ausreichend.
„Hallo, Daniel. Schön dich zu sehen“, begrüßte sie mich höflich. Ich grinste sie an, glücklich wie ein Honigkuchenpferd. „Lucy, du kannst dir nicht vorstellen, wie schön es für mich ist, dich zu sehen!“ Sie verdrehte ihre hübschen, braunen Augen.
„Wow. Du trägst deine Haare ja gar nicht gebunden. Das steht dir echt gut“, bewunderte ich sie. Ehe ich überlegen konnte, was ich da eigentlich tat, streckte ich meine Hand aus und fuhr ihr durchs Haar. Es war weich, seidig und glatt. Sie waren genauso braun wie auch ihre Augen. Die nächste Überraschung traf mich, weil sie lächelte. Sie schien wesentlich ausgelassener heute zu sein als sonst. Es tat gut, sie so zu sehen.
Wir gingen zusammen hinein. Ich lief die ganze Zeit neben ihr. Dabei hielt ich den gewohnten Abstand ein. Es war echt unglaublich, was ich für sie auf mich nahm. Und das nur um sie zu beeindrucken.
Während sie mir von ihren letzten Ferien erzählte, schweiften meine Gedanken wieder zu Adrianne und ihrem Körper ab. Adrianne war auch sehr hübsch, wenn auch anders als Lucillia. Mit Adrianne hätte ich solch einen Abstand beim Laufen vergessen können. Sie würde an mir hängen.
Zurück zu Lucillia. Einige Fragen brannten mir heute besonders auf der Zunge. Es war ja wohl kein Geheimnis, was sie nun, da die Schule rum war, vorhatte.
„Wir haben die Realschule hinter uns gebracht. Was hast du jetzt eigentlich vor? Du bist doch so ein kluges Köpfen“, fragte ich sie. Ich hatte gelernt, dass man Komplimente am besten mit irgendwas kombinierte bei ihr. Dann fiel es nicht so sehr auf und sie konnte auch nicht sonderlich protestieren. Oder es falsch verstehen.
„Ich beginne am ersten September meine Ausbildung“, antwortete sie ruhig und schaute in eine andere Richtung. Sie ging auf die Treppe zu. Ich hasse diese Treppe, denn sie führt uns rauf zu den Sachbüchern, nach denen Lucillia ganz verrückt war. Jedoch konnte ich nichts gegen das Funkeln in ihren Augen einwenden, wenn sie von einem dieser Bücher erzählte und vollkommen in ihrer Begeisterung aufging. Eine Ausbildung also. Das klang nicht sonderlich spannend.
„Und als was?“, wollte ich weiter wissen. Nun wurde sie etwas zurückhaltender und konzentrierte sich auf den Weg. Als ich geduldig wartete, antworte sie mir schließlich doch noch.
„Als Bürokauffrau.“
Ich fiel aus allen Wolken. Sie? Eine Bürokauffrau? Das war weit unter ihrem Niveau! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie sonst nichts gefunden hatte.
„Ist das dein Ernst?“ Mehr brachte ich nicht heraus. Ich wollte nicht zu unhöflich sein. Auch wenn ich es absolut nicht verstehen konnte, so war es doch noch ihre Entscheidung.
Wie konnte sie nur ihr Leben wegwerfen?
„Ja. Es ist das, was ich möchte. Ich verdiene genug und kann nach der Ausbildung halbtags arbeiten. Mehr brauche ich nicht.“ Gerade eben hatte ich noch etwas über sie gelernt. Sie war bescheiden. Viel zu bescheiden. Ich wollte noch einige Dinge dazu sagen, aber sie wohl nicht. Sie begann über eines der Bücher zu reden, das sie entdeckte. Ich seufzte und hörte ihr aufmerksam zu. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie jedes Buch in diesem Raum auswendig kannte. So abwegig war der Gedanke eigentlich nicht. Ich traute es ihr durchaus zu.
Wir verbrachten zwei Stunden hier. Dann musste sie los. Sie hatte noch einen Termin. Ich fragte gar nicht erst, was für einen Termin sie in den Ferien haben könnte. 1. Das ging mich nichts an. Und 2. Sie würde es mir ohnehin nicht sagen. Eine ausweichende Antwort. Wenn ich Glück hatte.
Wenigstens durfte ich sie heute nach Hause begleiten. Zumindest bis zum Beginn ihrer Straße. Von dort an – so behauptete sie stur – würde sie alleine nach Hause finden. Ganz wie sie wollte.
Ich war überrascht darüber, wo sie wohnte. Es war das Viertel unserer Stadt, in dem die...
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Alles Gute zum Geburtstag
- 2. Religion und Liebe
- 3. Orte, die man für gewöhnlich nicht aufsucht
- 4. Eigene Dummheit
- 5. Der erste Schultag
- 6. Chaos-Club
- 7. Freunde der Freunde müssen nicht die Freunde mögen
- 8. Kinderzwang
- 9. Basis und Grundlagen
- 10. Bestärkung durch Verneinung
- 11. Zusammenkunft
- 12. Loskaufsopfer
- 13. Die Wahrheit
- 14. Entscheidungen
- 15. Zwischen Vertrauen und Misstrauen
- 16. Weit, weit weg
- 17. Die Qual der Wahl
- 18. Schritte
- 19. Kompromisse
- 20. Warum man Geburtstage nicht feiern sollte
- 21. Nur noch eine Sache
- 22. Trostpreis
- 23. Vorstellungsgespräche
- 24. Jahrgangsbeste
- 25. Last Summer
- 26. Ein neues Leben
- 27. Back to school
- 28. Zerbrochen und zersplittertet
- 29. Organisiert
- 30. Traumbilder
- 31. Hingabe und Taufe
- 32. Dank ist stärker als Frust
- 33. Alte Neue Freunde
- 34. Das Loch in meinem Herzen
- 35. Umzugskisten
- 36. Wundervolles Leben
- 37. Frühlingsgefühle
- 38. Gewissen und Gewissensbisse
- 39. Besuchswoche
- 40. Die Wirkung von Tieren
- 41. Geständnis
- 42. Vereinigung
- 43. Zeit, um sich kennenzulernen
- 44. Ungeduld von allen Seiten
- 45. Ich verspreche dir
- 46. Ausgeschlossen
- 47. Hochzeitsglocken
- 48. Motivation
- 49. Aufräumen der Unordnung
- 50. Peters Beitrag
- 51. Wenn die heile Welt bricht
- 52. Falsches Spiel
- 53. Vollstreckungsankündigung
- 54. Kampfansage
- 55. Zuwachs
- 56. Ein letzter Abend der Freude
- 57. Inquisition
- 58. Fluchtversuche
- 59. Keine Zweifel
- 60. Glaubenskrieg
- 61. Frieden und Sicherheit
- 62. Innerer Frieden
- 63. Überleben
- 64. System der Dinge
- 65. Das Opfer
- 66. Endlos
- Schlusswort & Danksagung
- Quellen
- Über mich – Lorelei Lovely
- Mit keinem Schritt
- Impressum