
Ein Quantum Wahrheit
Postfaktischer Populismus als Herausforderung für unsere repräsentative Demokratie
- 324 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
Ein Quantum Wahrheit
Postfaktischer Populismus als Herausforderung für unsere repräsentative Demokratie
Über dieses Buch
Welche Folgen hat das veränderte Mediennutzungs- und Informationsverhalten?Wie stark spielen Fakten eine Rolle bei der Meinungsbildung?Was bedeutet es, wenn redaktionelle Medien generell dem Establishment zugerechnet werden?Welche Rolle spielt die Wissenschaft in postfaktischen Zeiten?Wo endet Bürgernähe und wo beginnt Populismus und wann ist er postfaktisch?Das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 wurde von vielen diskutiert, denn für die nächsten vier Jahre wird die Bundespolitik auch von einer Gruppierung geprägt, die in einigen Sachthemen wie der Klimapolitik Positionen bezieht, die wenig mit der Faktenbasis zu tun haben. Dabei kommt der relative Wahlerfolg der AfD nicht wirklich überraschend und die postfaktische Haltung der Parteiakteure und der Wählerschaft sind keineswegs ein Phänomen, das nur auf diese Gruppierung begrenzt ist. Bei einigen Sachthemen scheinen die Fakten gegenüber Emotionen und der gefühlten Wahrheit mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten. Auch die Informationswege haben sich verändert und die Möglichkeit, Fehlinformationen in Echtzeit zu verbreiten, erschwert nicht nur Polizeieinsätze, sondern birgt auch die Gefahr der politischen Fehlinformation. Die einen sehen in klassischen redaktionellen Medien die "Lügenpresse" der etablierten Parteien und des Establishments, während andere wiederum die "Fake News" in sozialen Medien als Problem für eine tatsachenorientierte Sachdiskussion identifizieren. Allein die Schwierigkeiten bei der Diskussion und Vorbereitung eines Gesetzes, dass die willentliche Verbreitung von Falschinformationen unterbinden soll, zeigen, dass es nicht einfach ist, zwischen freier Meinungsäußerung als Grundprinzip freier, demokratischer Gesellschaften und gezielter Desinformation zu differenzieren. Meinungsbildung und die Suche nach der Wahrheit bei einzelnen Sachverhalten waren schon immer ein komplexer Prozess, der durch die Resonanzräume und Echokammern von sozialen Medien und Communities und gezielte, teilweise verdeckte Kampagnen nicht übersichtlicher geworden ist. Diese Veränderungen bilden die Kulisse für eine neue Form von postfaktischem Populismus.Dieses Buch beschreibt, wie sich der politische Kommunikations-, Informations- und Meinungsbildungsprozess verändert hat. Es zeigt die Zusammenhänge auf und analysiert die Herausforderungen und Perspektiven für Verwaltung, Politik, Medien und die Gesellschaft für eine funktionsfähige Willensbildung in der repräsentativen Demokratie.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Motto
- Inhaltsverzeichnis
- Über dieses Buch
- Kapitel 1: „Postfaktisch“ – Wort des Jahres 2016 oder ein neues Zeitalter?
- Kapitel 2: Meinungsbildung in der Mediendemokratie – Wie kommen wir zu unserer Meinung?
- Kapitel 3: Politische Meinungsbildung – Braucht es dafür wirklich Fakten?
- Kapitel 4: Willkommen in meiner digitalen „Filterblase“ – Postfaktische Mechanismen sozialer Medien
- Kapitel 5: „Fake News“ – der vitale digitale Nachfolger der erlahmten „Zeitungsente“?
- Kapitel 6: Gutmenschen, Wutbürger, Trolle und die „Lügenpresse“
- Kapitel 7: „Das ist doch keine Demokratie hier“ – Missverständnisse in der repräsentativen Demokratie
- Kapitel 8: Auf Faktensuche – die Rolle von Wissenschaft, Gutachtern und Experten
- Kapitel 9: Radikaler Populismus geht nur postfaktisch
- Kapitel 10: Manipulative Absichten? – Interessenlagen der innenpolitischen Akteure und Gruppierungen
- Kapitel 11: Bewusste Manipulation von außen? – ausländische Medien und Geheimdienste
- Kapitel 12: Von postfaktisch bis kontrafaktisch – illustrative Beispiele ganz ohne AfD
- Kapitel 13: Die AfD als Phänomen in Zeitgeschichte und Zeitgeist
- Kapitel 14: Herausforderungen für Verwaltung, Justiz und Sicherheitsbehörden: Abwehr von Manipulationen
- Kapitel 15: Herausforderungen für Medien: redaktionelle Integrität, Binnen- und Außenpluralismus
- Kapitel 16: Herausforderungen für die Politik: sachorientierter Dialog und funktionsfähige Parteien
- Kapitel 17: Herausforderungen für die Gesellschaft: klare Werte und der Kategorische Imperativ für soziale Medien
- Über den Autor
- Quellennachweise
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