IV. LEBENSFÜHRUNG
Bring Ruhe in deinen Alltag
Menschen, die die Muße und Ruhe nicht mehr kennen,
führen auch im größeren Reichtum ein armes Leben.
Unbekannt
1. In kleinen Schritten durchs Leben
Die Gegenwart ist jetzt, hier spielt sich dein Leben ab. Die Vergangenheit ist das was war und was du vollbracht hast. Die Zukunft ist das, was hoffentlich noch kommt. Für ein glückliches Leben brauchst du alle Dimensionen, keine darf die andere überdecken. Wenn diese Bereiche in einem harmonischen Verhältnis stehen, wird dein Leben „länger“ und intensiver. Die Gegenwart, das eigentliche Leben, ist jedoch so kurz, dass man sie oft nicht gebührend wahrnimmt. Das führt zum Gefühl des Gehetzt seins. Achtsamkeit auch für die kleinen Dinge und eine effektive Zeitnutzung wirken dem entgegen. Wer die Vergangenheit verdrängt oder nicht gebührend beachtet, lernt nicht für die Gegenwart, produziert Fehler und verarmt sein Leben. Wer die Zukunft, den Zeitraum in dem erleben wird, nicht rechtzeitig und hinreichend bedenkt, erleidet Schiffbruch, das wiederum, macht den Aspekt der Planung so wichtig. Deine persönliche Zeitreise: Lerne aus der Vergangenheit, lebe in der Gegenwart, strebe in die Zukunft. Die Zukunft ist eine unsichere Angelegenheit. Du weißt nicht, was die Zukunft bringt, ob alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Eines jedoch steht fest, das Leben findet ausschließlich jetzt statt. Die Vergangenheit liegt hinter dir, die Zukunft ist noch nicht da.
Planen und Vorsorgen sind von großer Bedeutung, aber kein Ersatz für das Leben in der Gegenwart. Sei vorausschauend, doch verwechsele nicht die Planung mit dem wirklichen Leben. Wer immer viel beschäftigt ist, keine Muße beziehungsweise Zeit für Partner, Freunde, Familie oder die kleinen und großen Freuden des Lebens hat, führt ein armseliges und voraussichtlich kurzes Leben. Wenn ihm seine Beschäftigungen oder sein Status entzogen werden, hat er nichts mehr. Sobald er sich dessen bewusst wird, kommen dann schnell, Ernüchterung, Enttäuschung, Krankheit und Tod. Wer sein Leben bewusst im Jetzt lebt, kann später im Alter beruhigt zurückblicken, er braucht nichts zu bereuen oder zu verdrängen.
Aktion: Nimm deinen Alltag bewusst wahr.
- Was war am heutigen Tag gut und warum?
- Was hat dich heute geärgert oder bedrückt?
- Erinnere dich an drei banale Handlungen des heutigen Tages. Was hast du dabei empfunden?
Packe die kleinen Lebensaufgaben an
Das Leben besteht überwiegend aus vielen banalen Aktivitäten und Vorkommnissen. Der Weltfrieden oder Krisen in Nahost sind zwar auch wichtig, aber meist für dein unmittelbares, tägliches Leben nicht vorrangig. Eine Hungersnot in Afrika ist tragisch, doch nichts, wofür du Schuldgefühle haben solltest. Dein Wunsch nach einem besseren Arbeitsplatz, nach einem eigenen Haus oder deine persönlichen Sorgen und Nöte etc., sind für dich unmittelbar wichtig. Mit diesen Aspekten musst du dich vorrangig beschäftigen. Setze dich für die alltäglichen Belange deines Lebens ein, kümmere dich um deine kleinen Probleme, dann löst du auch deine großen Aufgaben.
Das Leben findet im Alltag statt, er ist die erlebte Gegenwart, die Quelle der Zufriedenheit und Lebensqualität, aber auch der Sorgen, Ängste und Wünsche. Der Alltag ist deine Realität, er ist die Arena, in der du antreten und zuweilen auch kämpfen musst. Nur eine im Alltag gefühlte Verbesserung hat eine nachhaltige Auswirkung auf deine Lebensqualität. Die Bewältigung des Alltags ist eine wichtige Messlatte für deinen Lebenserfolg. Perfektion ist ein Ideal, nicht die Realität. In jedem Leben gibt es Verbesserungswürdiges. Das ist machbar, das geht jedoch nicht von alleine, ein gerüttelt Maß an Arbeit verbunden mit systematischem Vorgehen ist schon erforderlich. Wer bereit ist, sich dafür Zeit zu nehmen und entsprechend vorgeht, wird in jedem Falle positive Ergebnisse erzielen.
4 Schritte zu einem genussvollen Alltag
In nur 4 Schritten kannst du eine spürbare Verbesserung deiner Alltagsqualität herbeiführen.
Schritt 1: Den Alltag unterteilen.
Zunächst untergliederst du deinen Alltag gedanklich in sechs Lebensbereiche:
- Du Selbst,
- Mitmenschen,
- Beruf,
- Besitz (Haushalt und Geld),
- Freizeit und Hobby,
- Gesundheit (Körper, Geist und Seele).
Schritt 2: Bestandsaufnahme
Als nächstes formulierst du für jeden Lebensbereich eine gründliche, schriftliche Bestandsaufnahme. Dazu musst du dir Zeit nehmen, das geht nicht in einer Stunde. Am besten machst du das im Urlaub oder an einem verlängerten Wochenende. Du beschreibst genau den Ist-Zustand, sofern möglich und sinnvoll unter Zuhilfenahme von Zahlen, Daten, Fakten. Gerade dieser Schritt ist von herausragender Bedeutung für die Verbesserung deines Lebens. Die Güte dieser Arbeit wird sich unmittelbar in der Qualität der Verbesserung deines Alltags und damit deiner Lebensqualität niederschlagen.
Anstelle von eher unscharfen Empfindungen tritt ein klar strukturiertes Abbild deiner Lebensumstände zu Tage.
Schritt 3: Bewertung
Jetzt identifizierst du für jeden Lebensbereich die Elemente, mit denen du zufrieden beziehungsweise unzufrieden bist. Für die positiven Aspekte prüfst du, was du daran noch konkret weiterentwickeln kannst, im Hinblick auf die negativen überlegst du dir konkrete Maßnahmen zur Veränderung und Verbesserung. Diese Maßnahmen stellen sodann eine Wunschliste dar, die du wiederum mit Prioritäten, das heißt einer Rangfolge nach Wichtigkeit und Dringlichkeit versiehst. Praktisch stellt das eine zeitliche Abfolge der Bearbeitung dieser Maßnahmen dar; damit verhinderst du, dass du dich auf vielen Baustellen verzettelst. Der Weg zum Erfolg liegt auch hier im schrittweisen Vorgehen. Du bearbeitest eine Baustelle nach der anderen.
Schritt 4: Verbesserung
Nun planst du die konkrete Umsetzung dieser Ziele mit allen Details und Konsequenzen unter Berücksichtigung der vorher definierten Prioritäten. Das ist der praktische Teil, hier wird die Wunschliste in die Wirklichkeit umgesetzt. Aus Wünschen werden jetzt Taten. Nach der Umsetzung überwachst du jede Maßnahme auf Nachhaltigkeit der Wirkung.
Mit der richtigen Methode ist das ein geringer Aufwand. Die Erfolgsformel für viele Probleme und Aufgaben im Berufs- und Privatleben lautet DAUV.
- Definieren:
Definiere das Problem und seine Auswirkungen.
Beschreibe das Problem beziehungsweise die Aufgabe so genau wie möglich, idealerweise anhand von Zahlen, Daten, Fakten.
- Analysieren:
Ermittle, möglichst faktenbasiert, die Ursache des Problems und dessen Auswirkungen und leite daraus Verbesserungsmaßnahmen beziehungsweise Veränderungen ab.
- Unterteilen:
Zerlege zu ergreifenden Maßnahmen in möglichst viele aufeinanderfolgende Teilschritte.
- Verbessern:
Starte mit der Umsetzung und überwache die Nachhaltigkeit.
Aktion: Eine Verabredung mit dir selbst.
- Lege einen Zeitraum fest, indem du diese Bestandsaufnahme für dein Leben machst.
- Welche Defizite erkennst du?
- Welches Problem gehst du als erstes mit DAUV an?
2. Werde zum Meister der Veränderungen
Wir alle leben in Freiheit und genießen diese in vollen Zügen. Wir haben die fr...