
eBook - ePub
(un)geschriebene Geschichten
Zeitpunkte aus Europa
- 68 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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(un)geschriebene Geschichten
Zeitpunkte aus Europa
Über dieses Buch
Europa braucht mehr, als "Predigten von oben". Europa braucht die Stimmen von jungen Menschen. Jugendliche, die in Europa hineingeboren wurden und mit Europa aufgewachsen sind. Wie sehen sie Europa? Was erleben sie in Europa? Was beschäftigt sie? Welche Träume, Wünsche, Ängste und Hoffnungen prägt die Generation der Vierzehnjährigen, der Zwanzigjährigen?Einige dieser Einblicke beruhen auf realen Ereignissen. Andere sind der Fantasie entsprungen.Wagen wir den Versuch, die bestmöglichen Zeitpunkte in die Realität zu holen. Damit nicht die Horrorgeschichten unsere Menschlichkeit verdunkeln. Denn Europa ist nicht für die Finsternis geschaffen.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Zeitpunkt I
In der Jugend dreht sich in Österreich das Leben nur um Partys. Um das Ausgehen am Wochenende, um sich mit seinen Freunden zu betrinken.
Du Schule ist vielen egal, vor allem in den Sommermonaten. Man denkt nur mehr an Rauchen, Saufen und die Liebe.
So lange man die Schule schafft, sind die Noten egal. Wenn man jung ist will man etwas erleben und nicht zu Hause sitzen und lernen. Viele Jugendliche gehen auch arbeiten, um das verdiente Geld am Wochenende sowieso wieder beim Fenster hinaus zu werfen.
Wenn man dann mit der 1. Alkoholvergiftung im Krankenhaus liegt, sieht man vielleicht ein, dass das nicht das Richtige ist. Aber das tun die wenigsten. Einmal, zweimal zu Hause bleiben – und die Party geht weiter.
Es ist auch oft so, wenn Jugendliche sagen sie trinken nichts, werden sie schief angeschaut und gehören damit zu den Außenseitern.
Noch ein großes Problem der Jugend in Österreich ist das „Thema Ausländer“. Durch die Parteien und die Politik werden wir verdorben, weil es oft schwer ist, seine eigene Meinung zu bilden. Wenn man sich nicht selbst intensiv damit befasst. Natürlich ist es ein heikles Thema, weil die meisten ja nicht freiwillig kommen, sondern flüchten müssen. Wir selber haben nicht so viel Platz. Aber wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, weil jeder Mensch ein Recht auf Leben hat.
Viele Jugendliche verstehen das nicht, weil sie zu faul sind, sich zu informieren und sich nur die Hasstiraden und die ganzen Propagandasprüche anhören und durchlesen. Daher sind auch so viele ausländerfeindlich.
Meiner Meinung nach muss man hier ansetzen und etwas ändern. Sonst geht die Jugend den Bach runter.
Kathi Viehhauser
Zeitpunkt II
Ich bin ein Asylant. Ich komme eigentlich aus Syrien, aber ich bin geflohen.
Ich schreibe hier nun darüber, wie ich mich integrieren konnte, Freunde fand und mit ihnen auf mein erstes Musikfestival fuhr. Es fängt damit an, dass ich über die Route Türkei und ehemaliges Jugoslawien in einem Lastwagen floh. Als wir über die österreichische Grenze fahren wollten, wurden wir jedoch gefunden. Ich wurde in ein überfülltes Asylantenheim gefahren. Dort wartete ich 2 Monate auf mein Asylverfahren. Danach kam ich in eine kleine Stadt namens Murau. Dort wartete ich weitere 5 Monate. Doch in diesen 5 Monaten ist viel passiert.
Am Anfang kannte ich mich nicht aus, ich kannte die Sprache nicht, ich kannte das Essen nicht, ich kannte die Kultur nicht. Wenn ich unterwegs war, wurde ich schief angeschaut. Jedoch hat sich das alles geändert. In verschiedenen Schulen durfte ich anfangen, Vorträge zu halten, wie es in meiner Heimat ist.
Ich durfte von meiner Kultur erzählen. Gleichzeitig wurde ich besucht, von einheimischen Jugendlichen. Wir verstanden uns kaum, jedoch mit der Zeit lernte ich die Sprache. Ich lernte mit der neuen Kultur zu leben. Ich lernte mich umzustellen.
Mit der Zeit kamen immer mehr Jugendliche und Einheimische. Sie unternahmen mit mir Sachen. Als ich mit ihnen unterwegs war, wurde mir klar, dass nun Murau meine Heimat ist. Die Leute haben mich anerkannt. Ich wurde nicht mehr angepöbelt, nicht mehr schief angeschaut.
Nach diesen 5 Monaten bekam ich den Bescheid für mein Verfahren. Glücklicherweise wurde ich angenommen. Nun durfte ich endlich wieder arbeiten gehen. Jedoch musste ich ausziehen und konnte nirgends mehr hin. Ich wurde glücklicherweise von einem Freund und seinen Eltern aufgenommen. Ich musste dafür halt Miete zahlen und mich am Haushalt beteiligen. Heute, ein Jahr nachdem mein Asylverfahren abgeschlossen wurde, sind sie meine Familie. Heute nenne ich sie Mamma und Papa und ihn meinen Bruder.
In ein paar Tagen fahren wir gemeinsam zum „Electric Love“ Festival. Ich muss wirklich sagen: Ich hatte Glück. Und ich bin sehr dankbar dafür.
Martina Koini
Zeitpunkt III
Ich bin ein junger Asylant und komme aus Syrien. Ich wohne jetzt in Murau.
Ich habe eine Ausbildung zum Arzthelfer gemacht. In meiner Heimatstadt habe ich Leuten geholfen und gearbeitet. Ich bin sehr froh, dass ich flüchten konnte und jetzt in Sicherheit bin.
Dennoch finde ich es blöd, dass ich hier nicht arbeiten darf. Es ist auch so, dass viele Leute leider Vorurteile gegenüber uns haben. Sie sagen, dass sie jemanden wie mich nicht gebrauchen könnten.
Natürlich sind nicht alle ausländerfeindlich. Aber viel zu viele. Ich bin einfach nur froh, jetzt in Sicherheit zu sein und hoffe, dass ich irgendwann wieder in mein Heimatland zurückkehren kann.
Laura Bachler
Zeitpunkt IV
Ich heiße Marie, aber alle nennen mich Sandale. Wegen einem Zwischenfall. Ich bin 14 Jahre alt und in einem Kanal in Rumänien geboren. Meine Mutter ließ mich vor langer Zeit zurück. Meinen Vater lerne ich nie kennen. Trotz allem hasse ich sie nicht. Im Gegenteil, ich vermisse sie und bin fest davon überzeugt, sie irgendwann wieder zu sehen.
Als mich meine Mutter zurück ließ, war ich anfangs total überfordert. Bis ich meinen Freund Lucian fand, der mir das Leben auf der Straße leichter machte, obwohl er auch nichts besitzt. Er zeigte mir die Sozialstation Concordia, wo wir meine Schwester ablieferten. Dort lernte Ann lesen und schreiben. Sie hatte sogar so viel Glück, dass sie von einem netten Ehepaar adoptiert wurde.
Ich selbst hatte nie das Glück, da ich mit meinen 14 Jahren weder richtig lesen, noch schreiben kann. So werde ich gleich als Problemkind bezeichnet. Doch ich kann ein bisschen rechnen. Aber wenn die Zahlen ...
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Jede erzählte Geschichte ist wichtig“
- „Mut, vor die Haustür zu treten“
- „Wir brauchen mehr Europa“
- „Unsere Taten machen uns zu Menschen“
- Zeitpunkte
- Dank
- Impressum