Kapitel 1
Suche und Bekanntschaft
Ich wurde 1981 in Weißrussland geboren. Als meine Mutter mit mir schwanger war, hatte sie einen Traum. Sie sah einen Jungen und dass er Michael heißen sollte. Bereits schon in meiner Kindheit trug ich die Erkenntnis in mir, dass es mehr als nur die uns umgebende natürliche Welt geben musste. Es gibt mehr als wir sehen können. Schon in frühem Alter war ich auf der Suche nach übernatürlichen Erfahrungen. Man kann sagen, dass ich schon das Interesse für Gott mit in die Wiege gelegt bekommen hatte. Meine Großeltern waren orthodoxe Christen, daher war es nicht verwunderlich, dass ich einen Hunger danach entwickelte und praktisch alles anzog, was mit Wundern in Verbindung stand.
Ein Appell an Jesus
Als ich älter wurde und zu einem jungen Mann heranwuchs, gelangte ich bald an den Punkt, an dem ich eine Leere und Unzufriedenheit in meiner Seele verspürte, obwohl ich Freude und viele Dinge hatte, von denen viele 16-jährige Teenager nur träumen konnten. Ich war Musiker und spielte in meiner Freizeit Klavier oder Keyboard, wir hatten sogar eine Band und trafen uns in regelmäßigen Abständen, woraus sich mein Gesangstalent entwickelte. Einige Zeit später lernte ich einen jungen Mann namens Igor kennen, woraus später eine tiefe Freundschaft hervorging.
Nach nicht allzu langer Zeit sagte er zu mir: „Du musst dich zu Jesus bekennen und umkehren.“ Mir war nicht klar, was dieser Satz zu bedeuten hatte und wozu das gut sein sollte. Im zweiten Gedankengang dachte ich über meine aktuelle Lebenssituation nach und was gerade mit mir geschah – in meinem Kopf begann es langsam „klick“ zu machen. Zu dieser Zeit wollte man mich aufgrund meiner ungenügenden Leistungen aus der Schule ausschließen. Für mich war das eine Katastrophe und schlimmer konnte es für mich gar nicht kommen. Es war eine schwierige Zeit für mich, vor allem wegen meiner Mutter, die mir immer eine Menge Liebe und Kraft geschenkt hatte – nur der Gedanke daran, dass sie sich deswegen Sorgen machen würde, ließ eine innere Unruhe in mir aufkommen.
Es dauerte nicht lange, bis mein Freund wieder zu mir kam und mir in etwa wieder die gleiche Frage stellte. Doch auch diesmal gab ich ihm keine zufriedenstellende Antwort. Dann fragte er mich, ob ich vielleicht etwas beichten wolle. Damit war ich einverstanden, also nahm er mich mit in eine Kirche. Als ich dort ankam und die Räumlichkeiten betrat, traf ich auf den Pfarrer und seinen Helfer. Wir begannen ein sehr langes Gespräch und am Ende fing ich an mich mit ihnen zu streiten – mit einigen seiner Ansichten war ich einverstanden, aber andere Dinge empörten mich einfach nur. Nach ca. einer Stunde verließ ich wieder das Gebetshaus. Als ich etwa 50m von der Gemeinde entfernt war, hörte ich eine Stimme aus meinem Herzen: „Du verlierst etwas sehr Wertvolles und Wichtiges in deinem Leben.“ In meinem Inneren kam ich zu der Erkenntnis, dass dieser Verlust etwas sehr Einschneidendes für mich wäre.
Da sagte ich zu meinem Freund: „Lass uns zurückkehren, ich will Buße tun.“ Ich ging zurück und an diesem Tag nahm ich Jesus als meinen Herrn und Erretter an. Das war im Jahre 1998. In dem Augenblick, in dem ich mich bekehrte, erlebte ich ein unglaubliches Gefühl in mir: Glückseligkeit, Triumph und Freude. Dieser Tag blieb als einer der hellsten Tage meines Lebens in meiner Erinnerung. Jetzt lebe ich schon seit 18 Jahren als Christ und ich habe diese Entscheidung nicht an einem einzigen Tag bereut.
So geschah es, dass der Tag meiner Buße und der Tag meiner Wiedergeburt der gleiche war. Bedauerlicherweise war dies aber nicht bei allen so. Wenn ich früher die Welt nur in schwarz/weiß wahrnahm, so bestand jetzt mein Leben aus dem vollen Spektrum aller Farben, die mich durch die Liebe Gottes erfüllt haben. In mich kamen eine Zufriedenheit und eine große Freude, die von Tag zu Tag wuchsen. Aber das Allerwichtigste war, dass ich meinen liebenden Vater, meinen Schöpfer, meinen Jesus erkannte. Es war kaum zu begreifen, dass die aufreibende und kräftezehrende Suche endlich ein Ende hatte, besser noch: das, was ich gesucht hatte, hatte ich gefunden. Es war so wie bei einem Menschen, der durch die Wüste irrte und schon völlig ausgetrocknet war – plötzlich fand er eine Quelle in einer Oase mit erfrischendem und kaltem Wasser. Stellen Sie sich vor, was das für eine Freude war!
Er ist gestern, heute und in Ewigkeit immer der Gleiche
Wie schon bereits erwähnt, suchte ich schon frühen nach Gott. Als ich ungefähr fünf Jahre alt war, fragte ich meine Großmutter, wo denn Gott wohnen würde. Mich interessierte einfach alles, was mit Gott zusammenhing und sie erzählte mir alles, was sie konnte und was sie wusste. Dieser Same, der damals schon in mich gelegt wurde, löste ein nur noch größeres Interesse an unserem Herren aus. Ich glaube, dass Gott von Anfang an in jeden die Lust und die Leidenschaft gelegt hat, nach Ihm zu suchen – so war es jedenfalls bei mir.
Im Alter von 16 Jahren fand ich Ihn dann. Ich weiß, dass ein Leben mit Jesus ein großes Privileg ist, das uns von oben gegeben worden ist. Als Christus in mein Leben gekommen war, wurde die große innere Leere, die einem Vakuum glich, in mir plötzlich mit Freude, Liebe und dem Sinn des Lebens überfüllt. Deshalb sage ich hier allen und jedem, dass das Leben in Christus nicht irgendein religiöses Spiel oder ein besonderer Club der Bekehrten ist. Nein – es ist ein Leben mit dem lebendigen Gott und ich bete für jeden Leser, damit der Herr Sie mit der Erkenntnis segnen wird, dass Er der Gleiche wie gestern, wie heute und in alle Ewigkeit ist. Akzeptieren Sie es und Sie werden es nicht bereuen, denn Gott ist Liebe. In dieser Liebe gibt es keinen Mangel oder Makel. Manche Menschen müssen 50 Jahre ohne Gott leben und wollen Ihn finden; ich bin mit 16 zu dieser Erkenntnis gelangt und wie schon gesagt, bereue ich es in keinster Weise.
Ich fing an mit allen über Jesus zu reden, mit meinen Mitschülern, mit meinen Freunden und auch mit meinen Lehrern. Meinen Kommilitonen, die mich ja schon länger kannten, fiel auf, dass ich erstaunlich gut das Wort predigen konnte. Meine Russisch-Dozentin war sehr erstaunt, dass ich bezüglich der Sprache großes Talent hatte, das Schreiben jedoch irgendwie nicht mein Fall zu sein schien. Immer wenn ich das Evangelium predigte, schossen mir Tränen in die Augen – in solchen Augenblicken erkannte ich, dass nicht ich predigte, sondern der Geist Gottes in mir. Gott vollbrachte schon damals Wunder, was mich zu dieser Zeit noch oft überraschte – heute jedoch weiß ich, dass der Herr mich schon damals für den Dienst im Übernatürlichen vorbereitet hat.
Als die Ärzte später bei meiner Mama einen Tumor entdeckten, legte ich ihr die Hand auf und das Geschwür schmolz buchstäblich dahin. Diese Nachricht verbreitete sich schnell in unserer ganzen Region. Als die Menschen dies erfuhren, konnten sie ihr Erstaunen kaum zurückhalten. Bald darauf eröffnete sich in meinem Leben ein neuer Abschnitt und ich kam nach Israel. Dort kam ich in einen Zustand der Ruhe – der Herr war immer ein wenig in mir und ich in Ihm. Zu dieser Zeit erkannte ich immer mehr, dass der Herr etwas Großes für mein Leben vorbereitet hatte.
Es wäre eine Ungeheuerlichkeit, wenn ich an dieser Stelle nicht erwähnen würde, dass ich meinem Pastor, der mir half die ersten Schritte in Gott zu gehen, sehr dankbar bin. Einen enormen Beitrag leisteten auch die Begegnungen und die Bücher von Benny Hinn, Kathryn Kuhlman oder David Herzog – jedes Mal, wenn neue Bücher von diesen gesalbten Menschen erschienen, wurde mein Herz mit Freude erfüllt. All das machte auf mich einen großen Eindruck, am meisten aber die Freundschaft mit dem Heiligen Geist – das ist es, was mich geprägt hat. In diesem allem möchte ich Gott die Ehre geben.
Lieber Leser, am Ende dieses Kapitels möchte ich bemerken, dass wir immer wachsam und in einem Zustand der Erwartung sein müssen, da die Erwartung die Plattform für die Wunder Gottes ist. Ich studiere die Geschichten verschiedener Erweckungen und ich kann sagen, dass alle Ereignisse immer eines gemeinsam hatten – die Menschen haben etwas erwartet.
William J. Seymour prophezeite einst, dass in einhundert Jahren eine große Erweckung geschehen wird, mehr als je zuvor und diese an verschiedenen Orten gleichzeitig losbrechen wird.
Ich bitte Sie, dass Sie der Gesinnung des Fleisches nicht gestatten das zurückzuhalten, was Gott für Sie vorbereitet hat. Kein menschlicher Einfluss darf dies verhindern. Lassen Sie sich freisetzen und öffnen Sie Ihre Herzen für das, was Gott tun wird.
Kapitel 2
Himmlischer Besuch
„Und es erhob sich eine neue vierte Welle, aber mein Volk war noch nicht bereit…“
Es geschah im Jahr 2011, als Gott mir eine Vision gab, die später einige Dinge in meinem Leben beeinflussen sollten. In einer Nacht kam ein Engel zu mir, von dem ein hellgelbes Licht ausging und begann mich innerlich einzuhüllen, so als ob ich in eine Decke gewickelt werden würde. Das Licht setzte eine Art Entkopplung meines Körpers in Gang und ich spürte, wie mein Geist, wie einer Spirale gleich, aus meinem Leib heraustrat. Als dies geschah, empfand ich Angst, da ich für eine solche Art der Erfahrung noch nicht bereit war. Augenblicklich brachte Jesus mich zurück. Einen Augenblick später hörte ich eine Stimme und es bestand kein Zweifel daran, dass es der Herr war: „Es wird eine neue vierte Welle kommen, aber mein Volk ist noch nicht bereit dafür.“ Als er „neu“ sagte, hörte ich „vierte“ und als er „vierte“ sagte, hörte ich „neu“ – Unglaublich! In der geistigen Welt verschmelzen „sein“ und „sein werden“, wenn Gott etwas ausspricht, können diese Worte eine Bedeutung in zweifacher Hinsicht haben; ich möchte nochmals betonen, dass für mich alles sehr klar und deutlich zu hören war.
Nachdem ich wieder einigermaßen zur Besinnung gekommen war, fragte ich Gott: „Was hat das zu bedeuten?“ Noch nie zuvor hatte ich etwas Derartiges in meinem Verstand vernommen oder etwas darüber gehört – zu diesem Zeitpunkt war das für mich noch etwas Unbekanntes und gleichzeitig eine völlig neue Erfahrung.
Zwei Tage später erhielt ich eine Offenbarung: Hesekiel Kapitel 47! Der Herr führte mich genau zu dieser Stelle der Schrift, offenbarte sie mir und gab mir darauf eine deutliche Vision! In mir flammte das Feuer des Heiligen Geistes auf. In dieser Schriftstelle ist die Rede von Wasser, welches an verschiedenen Stellen unterschiedliche Tiefen aufweist. Mein Augenmerk richtete sich auf die vierte Messstelle des Wassers – in dieser Tiefe war es unmöglich, infolge der starken und kraftvollen Strömung den Boden noch mit den Füßen berühren zu können.
Dann maß er noch einmal 1.000 Ellen ab, und da war es ein Strom, so tief, dass ich
nicht mehr hindurchgehen konnte. Der Fluss konnte nur noch schwimmend
durchquert werden, man konnte nicht mehr hindurchgehen. (Hes. 47,5)
Der Herr gab mir hiermit ein Verstehen über das übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes, in einem Ausmaß, welches es bisher auf dieser Erde noch nicht gegeben hatte und das ist die vierte Welle.
Wissen Sie, was mit Erde gemeint ist? Die Erde soll das symbolisieren, wovon Adam genommen wurde. Erde setzt man mit etwas Natürlichem, Rationalem oder Analytischem in Verbindung. Tritt der Heilige Geist allerdings in dieser vierten Welle in Erscheinung, so stellt dies die Fülle Gottes auf der Erde dar – die Fülle der Söhne Gottes.
Im prophetischen Sinne ist die Zahl „4“ mit den vier Cherubim, die sich um den Thron unseres himmlischen Vaters bewegen, gleichzusetzen. Diese Himmelswesen besitzen vier Gesichter (vier Persönlichkeiten), welche die besondere Nähe zu den letzten Offenbarungen und deren Geheimnissen symbolisieren.
Der Herr offenbarte mir hiermit, dass Er die Generation des Petrus erheben will, welche aus dem Natürlichen heraustritt und zu 100% in das Übernatürliche eingehen wird. Darüber hinaus wird diese Generation nicht mehr auf Fleisch und Blut zurückzuführen sein – sie wird von den irdischen Dingen nicht abhängig sein, sondern wird in vollstem Umfang aus dem himmlischen Ressourcen heraus leben, um als Braut dem makellosen Bräutigam entsprechen zu können. Im weiteren Verlauf des Jahres 2012 wurde mir dieses Thema unter dem Titel „Offenbarung der Söhne Gottes“ offeriert.
Wissen Sie, was ein offenbarter Sohn ist? Dies ist ein Mensch, der in Geist, Seele und Leib unserem Herrn Jesus Christus nach dessen Auferstehung entspricht. Dies ist unser Schicksal und zwar nicht erst nach unserem Tod, sondern schon jetzt. Diese Offenbarung hielt Gott bis in die letzte Zeit verborgen. Aus diesem Grund sagte Jesus nach Seiner Auferstehung zu Seinen Jüngern: „Schalom aleichem“ – was so viel wie „Friede sei mit euch!“ bedeutet oder noch genauer ausgedrückt: Schalom – die Fülle; die vollständige Fülle in euch. Vollständig nicht nur im Hinblick auf den Geist, sondern auch in der Seele und im Leib. Das Reich Gottes muss sich so wie im Himmel auch zu 100% hier auf Erden manifestieren. Warum? Weil die Braut Christi vollständig übernatürlich sein soll.
Es steht geschrieben, dass der Herr Adam eine Frau gab, die ihm entsprach. Wenn wir in der Fülle offenbart werden, so können wir hier auf Erden ein vollkommen erfülltes Leben führen, ein Leben, das der Fülle des Himmels entspricht. Und genau das fürchtet der Teufel, er will, dass wir natürlich und fleischlich leben, denn dann sind wir verwundbar, schutzlos und bettelarm. Je mehr Sie die Manifestation Gottes sind, desto reicher werden Sie sein, denn die Wurzel des Wortes „Reichtum“ ist Gott. Verstehen Sie? Der Herr soll sie reich in Geist, Seele und Leib machen. Jesus kam zu Seinen Jüngern und aß mit ihnen, anschließend verließ Er den Raum durch die Wand und das Essen, welches in Ihm war, blieb an der Wand hängen – das soll uns verdeutlichen, dass nicht alles, was in das Übernatürliche eingeht, auch übernatürlich bleibt.
Anders gesagt, wollte Jesus uns damit aufzeigen, wie wir im Idealfall sein sollen. Er ist der Erstgeborene und alles, was Er hat, ist unser Erbe. Denken wir anders, so lassen wir es zu, dass der Teufel uns mit seinen Lügen dieses Erbe raubt. Jeder sollte verstehen, dass er genauso übernatürlich wie unser Schöpfer ist. Jeder Mensch ist heute in dem Maße der, so wie er gestern über sich gedacht hat! Und wenn wir heutzutage denken, dass wir nicht übernatürlich sind, so ist dies ein Ergebnis der Art unserer Denkweise.
Menschen sterben, weil sie zumindest einmal darüber nachgedacht haben. Sie stellen sich das Ende ihres irdischen Lebens vor und diese Denkweise übertragen sie an ihre Kinder und diese an ihre Kindeskinder und immer so weiter. So wurde es ein fester Bestandteil unseres Denkens und es ist für uns Normalität, dass der Mensch einmal sterben wird. Aber ist dies wirklich so?
Jesus hat den Tod besiegt. Er sagte: „Es ist vollbracht!“ Was am Kreuz geschehen ist, muss ein fester Bestandteil unseres Denkens in unseren Köpfen werden!
In Sprüche 23,7 steht geschrieben:
Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. (Schlachter). Lassen Sie uns unseren Blick auf den Einen richten, auf den ewigen König und dann werden wir unsere Aufmerksamkeit auch auf Jesus Christus fokussieren können. Mir ist deutlich bewusst, dass gerade jetzt zu diesem Augenblick jeder von Ihnen fest mit Jesus Christus verbunden ist. Das ist die Wahrheit, mein Freund!
Alte Stufen
Eine Fortsetzung des himmlischen Besuches. Eines nachts sendete Gott mir einen weiteren Traum, in dem ich mit Menschen in einer Kirche war. Dort ging ich an einen einsamen Ort, an dem ich sehr altertümliche Stufen sah, die ca. fünf- bis sechstausend Jahre alt zu sein schienen. Diese Stufen führten nach oben und ich spürte in mir einen Impuls, diese Treppen empor zu steigen – in meiner Nähe ...