Erdwerke in der Region Bern
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Erdwerke in der Region Bern

Band 1

  1. 216 Seiten
  2. German
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Erdwerke in der Region Bern

Band 1

Über dieses Buch

Im Kanton Bern gibt es eine grosse Anzahl von Erdwerken, die durchschnittlich vor 1000 Jahren und mehr erbaut worden sind. Leider sind, genau wie im Falle der Grabstätten aus der mitteleuropäischen Eisenzeit, über die ich bereits ein Buch veröffentlicht habe, die zahlreichen Fundstätten grösstenteils in Vergessenheit geraten und bei der zeitgenössischen Bevölkerung daher kaum mehr bekannt. Ziel der vorliegenden Publikation ist es daher, die Existenz der Erdwerke wieder in Erinnerung zu rufen und dazu zu animieren, diese zum Beispiel im Rahmen eines Spaziergangs oder einer Wanderung einen Besuch abzustatten. Lehrpersonen von Sekundar- und Fachmittelschulen sowie von Gymnasien möchte ich animieren, auf der Grundlage dieses Buches die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters im Grossraum Bern zu thematisieren: Durch Exkursionen zu den nahe gelegenen Erdwerken unserer Vorfahren kann der Geschichtsunterricht direkt im Gelände und damit sehr anschaulich durchgeführt werden. Die Aufzählung der Erdwerke erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da sie einerseits geografisch nicht exakt begrenzt ist ('Region Bern') und ich andererseits überzeugt bin, dass weitere Erdwerke ihrer Entdeckung harren.Bei der Umschreibung der einzelnen Fundstellen werden zu einem grossen Teil Ausschnitte aus Publikationen zitiert, die älter als 100 Jahre alt und deswegen nicht ohne Weiteres zugänglich sind. Ausgewählte Stellen aus Publikationen über Erdwerke und Burgstellen ohne Mauerreste weisen die Interessierten auf weiterführende Literatur hin, wo detaillierte Informationen in Wort und Bild zu finden sind. So eröffnet sich der/dem Lesenden in diesem Buch eine Welt, die durchschnittlich rund 1000 Jahre alt, zu einem guten Teil sogar noch älter ist.

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Information

Jahr
2017
ISBN drucken
9783744898744
eBook-ISBN:
9783743104600
Auflage
1

1. Aarberg

Abb.5 Die Lage des Burghubels bei Aarberg und dessen Darstellung mittels 3D-Reliefschattierung, wo der Ringgraben gut erkennbar ist.
„Der Burghubel (in Aarberg; Anm. des Autors) bildet ein Refugium.“ [4]
[4] Wallbauten und Refugien, in: Jahresbericht der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte, Band 4, S. 151 (1911)
„Nachgrabungen, die O. Tschumi im Namen des Historischen Museums Bern auf dem Burghügel vornahm (TA. 140, 140 mm v. 1., 75 mm v. o.), ergaben eine Steinburg, die teils natürlich, teils künstlich befestigt war und durch ihre Lage einen wichtigen Straßenzug von der Aare gegen Frienisberg-Bern beherrschte. Auf der Höhe der Südkuppe ist eine Zisterne von ungefähr 20 m Tiefe; nach der Überlieferung solle sich dort auch ein Friedhof und eine Kapelle befunden haben. Ein System von Hohlwegen lässt die früheren Zugänge erkennen.
Auf diesem Platz hat Tschumi in der Richtung SW-NO einen Sondiergraben gezogen und in etwa 70 cm Tiefe 3 Steinkistengräber gefunden, die zum Teil gestört waren; Nachbestattungen ebenfalls erwiesen. Orientierung WSW-ONO. Keine Beigaben; die Gräber lagen hart aneinander. Es dürften mithin mittelalterliche Gräber sein.“ [5]
[5] Jahresbericht der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte, Band 19, S. 136 (1927)
„Emanuel Brunner, Landvogt zu Aarberg, verkauft im Namen und Auftrag der Vennerkammer zu Bern den "Burghubel" [Land (3 3/4 Jucharten)] zu Aarberg auf dem Versteigerungswege für 484 Kronen an Hans (Johann) Breuni im Rättli bei Seedorf. Datierung: 09.11.1787 / 10.12.1787“ [6]
[6] Online-Inventar des Staatsarchivs des Kantons Bern; http://www.query.sta.be.ch/detail.aspx?ID=23186
„Unweit des Städtchens Aarberg, an der alten Strasse nach Frienisberg und Bern, fällt ein Hügel auf, der den Namen "die Burg" trägt. Zweifellos war dieser charakteristische Hügel einst ein keltisches oder alamannisches Refugium und wurde dann im Hochmittelalter als Sitz einer Adelsfamilie gewählt, weil der tiefe Ringgraben und die ganze Anlage für eine starke Ritterburg ausserordentlich günstig waren. Freilich, heute ist vom Mauerwerk hier nichts mehr zu sehen; aber nach zuverlässigen Nachrichten trug der Hügel noch um 1770 einen alten, stark zerfallenen Turm, und die nachmalige Besitzerin des Hügels, die Stadt Bern, verkaufte 1788 "dem Hans Bräuni im Stättli den sogenannten Burghubel, den Platz des ehemaligen gräflichen Wohnsitzes". Sicher werden die paar Häuser bei der "Burg", im sogenannten "Tiergarten", mit den Steinen der längst zerfallenen Ruine gebaut worden sein. Alte Leute vermögen sich noch an das jetzt ganz zugedeckte Sodloch zu erinnern, und auf der Südhalde des Hügels sickert immer noch eine Quelle heraus. Auf der Westseite befindet sich eine Höhle, die als einstiger Geheimgang oder Notausgang gedeutet wird. Der Burghügel galt seit altem als "unghüürig", und als in den Jahren 1870 ein Besitzer dort Grabungen vornahm, stiess er auf ein schönes Schwert, das er aber sogleich wieder vergrub, um den Burggeist nicht herauf zu beschwören! Den Zugang hat man sich von der Waldseite vorzustellen, wo offenbar ein Vorwerk war, von dem die wegen der großen Länge durch Pfeiler gestützte Zugbrücke hinüberführte.
Abb.6 Der Burghubel von Aarberg; Blick von Südosten Richtung Nordwesten.
(Foto: H. Moll)
Der Erbauer dieser Ritterburg ist nicht bekannt; doch gehörte das dortige Gebiet schon im 12. Jahrhundert dem Grafengeschlechte von Neuenburg und Ulrich III und sein gleichnamiger Sohn werden hier zeitweilig gewohnt haben. Ums Jahr 1220 wurde von Graf Ulrich auf der felsbewehrten Kuppe an der Aare das Städtchen Aarberg, ein wichtiger Brückenkopf und Verkehrspunkt, angelegt. Nun ist auszudenken, dass im Laufe der Zeit die gräflichen Stadtherren sich einen besondern Wohnsitz, eine neue Burg, im Städtchen anlegten, nachdem dieses durch das mühevolle Graben eines umschliessenden Flussbettes zu einer damals schlechthin unüberwindlichen Festung geworden war.“ [7]
[7] Locher André, Die Schweizer Schlösser, Schloss Aarberg; http://www.swisscastles.ch/Bern/aarberg.html
Abb.7 Situationsplan der Holz-Erd-Burg im Massstab 1: 1750
A Vorwerk; B Burg: 1. Untere Terrasse mit Ökonomiebauten 2. Halsgraben
3. Burgplateau mit Wohnbauten der Herrschaft 4. Turm 5. Eingangswall
6. Haupttor 7. Graben 8. Wall 9. Hohlweg 10 Torschirm? (das Tor schützende
Palisade) 11 Brücke [8]
[8] Einwohnergemeinde Aarberg: Aarberg – Porträt einer Kleinstadt (1999)
Abb.8 Rekonstruktionszeichnung der Burg Aarberg um 1100 aus Südwesten [8]

2. Aarwangen

Abb. 9 Die Lage des Erdburg westlich des Dorfzentrums von Aarwangen. Mit der 3D-
Reliefschattierung ist der sich rundherum befindende Graben gut erkennbar.
„Wie uns Moser (Diessbach) berichtet, fand er, als er nach einem nun ganz verschwundenen Grabhügel im Moosbergwald fahndete, ein kleines markantes Erdwerk, TA. 164, 182 mm v. r., 42 mm v. u. Es ist ein kleinerer Burgstall an einer Schlucht, „Leuzigraben", die sich von NW her gegen die Höhe des Spichigwaldes zieht. Es ist eine ungefähr viereckige, mit eingezogenen Flanken erstellte Burg, die von N, O und W durch Gräben eingefasst war und gegen Süden durch einen Halsgraben abgeschnitten ist; auf dieser, der Gefahrseite, war noch am Rand ein Wall aufgeworfen. An der südl. Hälfte misst der Burghügel 13 m in der Breite und an der nördlichen Hälfte 19-20 m. Die L. beträgt etwa 25 m. Der Halsgraben ist in der Mitte noch 3-3,5 m tief. Die Anlage dürfte wohl m. sein. Vielleicht hängt sie mit den Rittern von Aarwangen zusammen; denn im J. 1331 wird ein Gut unter dem Namen Mosiberg als Eigengut des Johannes von A. erwähnt. Mülinen, Heimatkunde, Oberaargau 8. Ein von Moser in gewohnter Art sorgfältig erstelltes Plänchen liegt in unserm Archiv.“ [9]
[9] Spezialforschungen aus verschiedenen Perioden, im: Jahresbericht der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte, Band 15 S. 136 (1923)
„Die «Erdburg» Spichigwald kann bezüglich Lage und Erscheinungsform als klassische Holzburg bezeichnet werden. Sie befindet sich (leicht zugänglich) hoch am bewaldeten Nordhang des Moosberges, zwischen zwei tiefeingeschnittenen Bachgräben, nahe dem rechten Aareufer.
Der steil aufragende, oben abgeplattete Burgberg hat eine Grundfläche von etwa 20 x 15 m; ein zweiter, östlicher Erdaufwurf dürfte ein Vorwerk gewesen sein. Das Burgplateau, wo die Holzfeste gestanden haben mag, ist allseitig, vor allem am Südrand, wo der Zugang vermutet wird, durch Wälle und Gräben geschützt. Erwähnenswert ist ein in etwa 100 m Distanz, jedoch auf der Westseite der Erosionsrinne gelegener Grabhügel aus der älteren Eisenzeit (um 500 v. Chr.), der möglicherweise bereits für die damalige Zeit einen Aufgang aus der Aareniederung signalisiert
[10] Max Jufer, Die frühesten Burgstellen im Oberaargau, im: Jahrbuch des Oberaargaus, S. 48f und 51 (1999)
Abb. 10 Der von Tannen besetzte Hügel der Erdburg im Spichigwald, Aarwangen.
Blick von Süden...

Inhaltsverzeichnis

  1. Dank
  2. Inhaltverzeichnis
  3. Abkürzungen
  4. Literatur, Quellenangaben
  5. Ausschnitte aus topographischen Karten und Darstellungen mit 3D-Reliefschattierung
  6. Vorwort
  7. Einleitung
  8. 1. Aarberg
  9. 2. Aarwangen
  10. 3. Aegerten
  11. 4. Affoltern
  12. 5. Alchenstorf
  13. 6. Allmendingen
  14. 7. Arch
  15. 8. Bellmund - Jensberg
  16. 9. Bern
  17. 10. Bettenhausen
  18. 11. Bleienbach
  19. 12. Bolligen
  20. 13. Büetigen
  21. 14. Brenzikofen
  22. 15. Büren
  23. 16. Burgdorf
  24. 17. Burgistein
  25. 18. Diemerswil
  26. 19. Dotzigen
  27. 20. Eggiwil
  28. 21. Eriswil
  29. 22. Frauenkappelen - Alt-Bubenberg
  30. 23. Gerzensee
  31. 24. Golaten
  32. 25. Grossaffoltern
  33. 26. Graben
  34. 27. Guggisberg
  35. 28. Hagneck
  36. 29. Hasle b. Burgdorf
  37. 30. Heimiswil
  38. 31. Herbligen
  39. 32. Jaberg
  40. 33. Hindelbank
  41. 34. Kirchdorf
  42. 35. Köniz
  43. 36. Konolfingen
  44. 37. Krauchthal
  45. 38. Langenthal
  46. 39. Langnau
  47. 40. Lauperswil
  48. 41. Leuzigen
  49. 42. Lützelflüh
  50. 43. Lohn-Ammannsegg (SO)
  51. 44. Lyss
  52. 45. Madiswil
  53. 46. Moosseedorf
  54. 47. Mühleberg
  55. 48. Münchenbuchsee
  56. 49. Muri b. Bern
  57. Literaturverzeichnis
  58. Impressum