Generalfeldmarschall Hugo Sperrle
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Generalfeldmarschall Hugo Sperrle

Ein Leben für die Pflicht Band 2

  1. 560 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Generalfeldmarschall Hugo Sperrle

Ein Leben für die Pflicht Band 2

Über dieses Buch

Generalfeldmarschall Hugo Sperrle wurde als einziger Generalfeldmarschall im Nürnberger Prozess – Prozess Oberkommando der Wehrmacht (OKW) aufgrund von ehrenvollen Verhalten freigesprochen. Mit dem jetzt erschienenen Buch im Mai 2016 wird der Werdegang von Generalfeldmarschall Hugo Sperrle nachgezeichnet. Der Hauptteil des Buches befasst sich mit dem Prozess Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Hierbei wurden die kompletten Zeugenaussagen wiedergegeben, um zu zeigen wie Generalfeldmarschall Hugo Sperrle im Zweiten Weltkrieg agiert hat.Um viele soldatische in- und ausländische Führungspersönlichkeiten hat sich nach dem Krieg fast schon ein Legendenkranz gewoben. Generalfeldmarschall Hugo Sperrle aber ist in den meisten Kreisen der Bevölkerung ein fast Unbekannter geblieben. Ich möchte seinen Namen aus der Vergangenheit in das gegenwärtige Gedächtnis rufen, da er es meines Erachtens verdient, nicht vergessen zu werden.Aufgrund der fehlenden persönlichen Dokumente konnte über Generalfeldmarschall Hugo Sperrle keine Biographie erstellt werden. Daher ist dieses Buch eine Auflistung seines Lebens.

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Information

Jahr
2016
ISBN drucken
9783741226977
eBook-ISBN:
9783741258909
Auflage
1

11. Das Entnazifizierungsverfahren vor der Spruchkammer in München

Nach seinem Freispruch vor dem Internationalen Militärtribunal in Nürnberg im Jahre 1949 zog sich Hugo Sperrle nach Thaining/Kreis Landsberg zurück. Im März 1949 begann vor der Spruchkammer in München das Entnazifizierungsverfahren gegen Hugo Sperrle. In diesem Verfahren wird Hugo Sperrle von Ernst Model vorgeworfen, Hugo Sperrle habe eine Todesstrafe im Gefechtsstand des Luftflottenkommandos 3 in Roth angedroht. Dazu folgende Aussage von Ernst Model.
Aussage Ernst Model
Ernst Model Zugspitze, 31.7.1947
Wetterwarte Zugspitze
(13b) Garmisch-Partenkirchen
Fernruf Garmisch 2909
An die Spruchkammer
Garmisch-Partenkirchen
Betr. Belastung des Internierten Sperrle
Wie ich diese Tage erfuhr, befindet sich im Internierungslazarett Herr Sperrle, der ehemalige Befehlshaber der Luftflotte 3. Für den Fall, dass dieser sich noch einem Spruchkammerverfahren zu unterziehen hat, mache ich an Eides statt die nachfolgende Aussage.
Als technischer Angestellter des Wetterdienstes kam ich am 26.8.1939 vom Flugplatz München-Oberwiesenfeld zum Gefechtsstand des Luftflottenkommandos 3, damaliger Deckname „Gießkanne“, im Genesungsheim Roth bei Nürnberg. In der Zeit meiner dortigen Tätigkeit erging das Verbot des Abhörens ausländischer Sender. Ich äußerte unverhohlen, dass ich für mich privat hören könne und werde, was ich wolle, und dies niemand etwas angehe. Weitere defätistische Äußerungen meinerseits und die bekanntgewordene Tatsache, dass ich wegen Zusammenstößen mit der Gestapo seit 1936 auf der schwarzen Liste stehe, schufen eine mir feindselige Stimmung. Ich wurde überwacht, wobei sich besonders der Wetterdienstinspektor Marquardt hervortat. Als ich wieder einmal schwarzhörte, stürzte er unvermutet zur Tür herein, entriss mir die Kopfhörer, hörte aber zu seiner Enttäuschung nur den deutschen Wehrmachtsbericht, weil mir im letzten Augenblick unbemerkt eine Umschaltung gelungen war.
Ein Obergefreiter der Ln-Stelle, den ich für zuverlässig hielt, war in Wirklichkeit Mitglied der SS und verriet mich. Ich wurde am 23.9.1939 vor den Abwehroffizier Major Fuchs geladen, der mich in gemeinster Weise beschimpfte, dann wurde ich festgenommen und zur Einzelhaft nach dem Fliegerhorst Kiliansdorf gebracht. Währenddessen erging sich der Befehlshaber Sperrle – seinen militärischen Dienstgrad weiß ich nicht mehr – vor versammelter Belegschaft des Luftflottenkommandos 3 in wüsten Schimpfworten gegen mich und verlangte meine Erschießung. Ich habe dies zwar nicht selbst gehört, da ich ja in Haft saß, mir wurde es aber später erzählt.
Ich besitze hierüber außerdem eine schriftliche Aussage des Herrn Dr. Karl Sonntag, der damals beratender Meteorologe des Herrn Sperrle war.
Das Kriegsgerichtsverfahren verlief wider Erwarten für mich günstig; ich kam mit einem Verweis davon. Man konnte mir nur je einmaliges Abhören des Rundfunksenders Beromünster und eines ausländischen Telegraphie-Senders nachweisen. Das Abhören des Telegraphie-Senders konnte nicht als Belastung gegen mich verwendet werden, weil man mir nicht widerlegen konnte, dass die ausländische Sprache keinen Rückschluss auf die Nationalität zulässt und ich das Rufzeichen nicht gehört habe. Bezüglich des Rundfunksenders Beromünster gelang es meinem Verteidiger, dem Gericht glaubhaft zu machen, ich sei der Meinung gewesen, nur das Abhören feindlicher Sender sei verboten, überdies sei das Gesetz erst vor Kurzem erlassen worden und ich daher weder über seine Auslegung noch seine Tragweite im Bilde gewesen.
Der für mich günstige Ausgang des Kriegsgerichtsverfahrens änderte nichts an der Tatsache, dass es die Absicht des Herrn Sperrle war, mich erschießen zu lassen. Ich wurde nach München-Oberwiesenfeld zurückversetzt und Sperrle äußerte, ich solle ihm nie wieder unter die Augen treten. Mein späterer Ausschluss aus dem Wetterdienst beruht auf weiteren, später noch erfolgten politischen Zusammenstößen.
Zu meinen Personalien: Ernst Model, geb. 26.2.1905 zu Creglingen Oberamt Mergentheim (Württemberg), Sohn des prakt. Arzt Dr. med. Robert Model und der Hildegard geb. Zahn.
Ich bitte, vorliegendes Schreiben dem Ankläger der Lagerspruchkammer Garmisch-Partenkirchen zu übergeben.
Durchschlag an die Model
Betreuungsstelle für
Politisch Verfolgte
Garmisch-Partenkirchen
Dr. Karl Sonntag
Gräfelfing
Bahnhofstr. 105
An die Lagerspruchkammer des Internierungslagers Garmisch-Partenkirchen
Ihr Zeichen: Ho/Erm/24
Über den Vorfall Model-Sperrle gebe ich die folgende eidesstattliche Erklärung ab:
In den ersten Septembertagen des Jahres 1939 wurde im Gefechtsstand „Gießkanne“ des Luftflottenkommandos 3 in Roth bei Nürnberg vor versammelter Mannschaft bekannt gemacht, dass das Abhören ausländischer Sender bei schwerster Strafe, unter Umständen Todesstrafe, verboten sei und Landesverrat bedeute. Damit war eine bisher allgemeine Anordnung zu einem militärischen Befehl erhoben.
Kurz danach wurde der zum Wehrmachtsgefolge zählende Wetterdiensttechniker Ernst Model zur Meldung gebracht, er habe ausländische Sender abgehört. Funker hatten beobachtet, dass Model an einem Empfänger saß und eifrig Wetterzahlen schrieb, der Wellenskala nach aber BBC London eingestellt hatte.
General Sperrle wollte bei dieser offenkundigen Widersetzlichkeit ein Exempel statuieren, wobei er an ein Standgericht dachte. Es war auch von Erschießen wegen Landesverrats die Rede. Der beratende Oberkriegsgerichtsrat Dr. Eckerle überzeugte General Sperrle, dass ein Standgericht nicht aufgestellt werden könne, sondern der Fall vor das zuständige Luftgaugericht in Nürnberg gehöre. Da nach meiner Schilderung Model ein Idealist sei, sei ihm eine böswillige Absicht gar nicht zuzutrauen und eher Nachsicht am Platze. General Sperrle war mit dieser Erledigung der Anzeige einverstanden. Mir war bekannt, dass Model tatsächlich ausländische Meldungen gehört hatte. Ich bin immer der Meinung gewesen, dass der Soldat militärischen Befehlen unbedingt gehorchen müsse, wie dies in allen Armeen der Welt immer oberstes Gesetz war und ist. Bei diesem Abhörbefehl handelt es sich aber um eine rein politische und zwar parteipolitische Anordnung, die mit militärischen Dingen nicht das Geringste zu tun hatte. Es war der erste Übergriff politischer Diktatur in das außerpolitische, nur zur Verteidigung des ganzen Volkes bestehende Heerwesen. Ich habe, stets gegen jede Art von Diktatur eingestellt und den gleichen humanen Anschauungen huldigend wie Herr Model, solche politischen Befehle nie anerkannt und immer zugunsten aus politischen Gründen Verfolgter eingegriffen, soweit es in meiner Macht lag.
In diesem Fall war es einfach, Herrn Model vor Strafe zu bewahren. Ich erklärte dem Gericht, dass Herr Model von mir den Auftrag hatte, ausländische Sender nach Klartextwettermeldungen abzuhören – wie es der Wahrheit entsprach –, und dass es sich dabei nicht vermeiden lasse auch andere Meldungen mitzuhören. Damit war der Anklage jeder Boden entzogen und Model wurde freigesprochen. Für eine Versetzung Herrn Models zurück nach seinem Heimatorte München trat ich selbst ein, um ihn weiteren Beobachtungen der ihm übel gesonnenen Kameraden zu entziehen. Denn Model machte aus seiner antinationalsozialistischen Einstellung nie einen Hehl. General Sperrle hat übrigens niemals irgendwelche Parteipolitik in seinem Stabe betrieben. Er war ein echter Berufssoldat, manchmal etwas rau und polternd in der äußeren Form, aber im Grunde gutmütig und besonders als alter Soldat der Front dem einfachen Mann weit mehr zugetan als den Offizieren. Seine ursprüngliche Meinungsäußerung zum Falle Model geht daher in keiner Weise auf politische Absichten zurück, sie entsprang lediglich dem Unwillen über eine flagrante Befehlsverletzung, denn Widersetzlichkeit konnte Sperrle nie leiden.
Ich war damals leitender Meteorologe der Wetterwarte beim Luftflottenkommando 3.
Dr. Karl Sonntag
Dr. Karl Sonntag 10.10.1946
Grünwald über München 2
Hugo-Junkers-Str. 15
Lieber Herr Model!
Sicherlich erinnern Sie sich noch meiner. Zuletzt sah ich Sie in St. Cyr, dann hörte ich wieder von Ihnen 1945, als ich von Prof. Schmaus wegen Ihrer Verwendung als Beobachter gefragt wurde und natürlich freute ich mich, dass Sie wieder im Wetterdienst arbeiten können. Mir geht es leider nicht so gut, da ich das Pech habe 37 Pg. zu sein, was Sie sicher gar nicht wissen, deshalb konnte ich mich bei Ihnen auch nicht melden.. Ich könnte allerdings zur Zeit auch gesundheitlich nicht mittun, da ich mir im Kriege eine Leber- und Herzsache geholt habe, die mir eine Erwerbsbeschränkung von 65 % einbrachte.
Neulich saß ich mit Herrn Friedmann zusammen und dabei kam die Rede auf Sie und die Zeit in Roth 1939. Herr Friedmann brachte die Geschichte mit dem Schwarzhören aufs Tapet, wo Herr Sperrle Ihre Erschießung verlangte, und es meinen Bemühungen bei ihm und Eckerle gelungen ist, die Sache abzublasen. Uns beiden kam dabei die Idee, dass dieser Vorfall hoch geeignet ist, eine wahre Gesinnung vor der Spruchkammer, vor die ich demnächst komme, zu erhärten. Denn Sie wissen ja, wie ich eingestellt war, wir haben uns oft genug unterhalten, ich musste nur deswegen zur Partei, weil man mir eine Verhandlung wegen politischer Unzuverlässigkeit anhängen wollte und dies mir im Fortkommen sehr geschadet hätte. Ich möchte Sie daher bitten, mir eine solche Bestätigung auszustellen, wenn Sie wollen. Ich füge gleich einen Entwurf an, den Sie beliebig ergänzen wollen, wenn Ihnen noch etwas zu meinen Gunsten einfällt.
Wie geht es Ihnen sonst? Da oben kommt jetzt die ganz große schöne Zeit. Da haben Sie es besser als wir hier unten, wo wir stets mit neuem? gejagt werden. Aus meiner alten Wohnung in Harlaching mussten wir heraus. Nun wird auch die neue in Grünwald bedroht, es soll ein Ami-Stab herkommen. Meine Verwandten haben alle kein Geld mehr, mein Vater ist in all dem Durcheinander gestorben. Und das nach 6-jähriger Abwesenheit von zu Hause. Nun, man kann nichts machen, man muss sich genauso schieben und kommandieren lassen wie beim Kommis. In OW damals war´s netter – Leben Sie wohl und lassen Sie es sich recht gut gehen. Und vielen herzlichen Dank im Voraus für den Fall, dass Sie sich für mich einsetzen wollen.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Karl Sonntag
Ernst Model Garmisch-Partenkirchen
Wetterbeobachter
Bestätigung
Ich kenne Herrn Dr. Karl Sonntag, Meteorologe, Grünwald, Hugo-Junkers-Straße 15, seit 1939, wo er Flugmeteorologe an der Wetterwarte München-Oberwiesenfeld war. Er hat sich niemals in nazistischem Sinne betätigt. Er kritisierte im Gegenteil die Maßnahmen des Neuen Regimes heftig und trat immer für größte persönliche Freiheit ein. Bei Kriegsbeginn kam Herr Dr. Sonntag zur Wetterwarte des Luftflottenkommandos 3, wo auch ich als Wettertechniker tätig war. Wir bezogen schon im August den Befehlsstand Roth. In diesem Barackenlager hörte ich ausländische Sender und wurde hierbei beobachtet. Die Folge war eine Meldung beim vorgesetzten Nachrichtenoffizier, der sie an den Stab weitergab. Ich sollte vor ein Kriegsgericht gestellt und schwer bestraft, nach Meinung des Befehlshabers erschossen werden. Herr Dr. Sonntag hat durch seine Fürsprache beim Kriegsgerichtsrat des Stabes und beim Befehlshaber, wo er als beratender Meteorologe stets Zutritt hatte, erreicht, dass das Verfahren niedergeschlagen und ich lediglich nach München-Riem versetzt wurde. Er behauptete nämlich, ich hätte nur auftragsgemäß ausländische Wettermeldungen abgehört, und zwar Telegraphien, während er ganz genau wusste, dass ich Rundfunk gehört hatte, weil er mit mir über solche Meldungen gesprochen hatte. Er lehnte wie ich den Krieg ab und billigte meine ganze politische Einstellung. Deshalb deckte er mich und rettete mich so vor den schlimmsten Folgen, obwohl er nicht näher mit mir bekannt war. Ich mache diese Aussagen an Eides statt und erkläre mich bereit sie jederzeit zu wiederholen.
Ernst Model
Dr. Karl Sonntag
Studienrat
Die Sache Model im Stabsquartier Roth der Luftflotte 3
Im September 1939 wurde im Stabsquartier „Gießkanne“ in Roth bei Nürnberg in feierlicher Form der Befehl verkündet, dass das Abhören feindlicher Sender verboten sei.
Der Wetterdienstangestellte Model hörte während der Aufnahme von Wettermeldungen, die dienstlich angeordnet war, Nachrichten aus London. Dies war an sich nicht zu vermeiden, da Klartextwettermeldungen damals noch von BBC durchgegeben wurden und die Wetterwarten andere Nachrichten aus dem Westen noch nicht hatten. Model scheint jedoch politische Nachrichten weitererzählt zu haben. Einige Fernschreiber-Funker, die Model beim Abhören beobachteten, erstatteten Meldung.
Herr General Sperrle war über eine so flagrante Verletzung eines dienstlichen Befehls mit Recht erzürnt und verlangte strenge Bestrafung. Es wurde vom Kriegsgerichtsrat Eckerle verneint. Vermutlich ist bei dieser Besprechung von irgendeinem Herren der Ausspruch getan wor...

Inhaltsverzeichnis

  1. 2. Inhalt Band I
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Dokumentenbuch I., Zeugenaussagen
  4. Dokumentenbuch II., Zeugenaussagen
  5. Dokumentenbuch III., Zeugenaussagen
  6. Plädoyer
  7. Schlussschriftsatz
  8. Urteilsbegründung
  9. Das Urteil
  10. 11. Das Entnazifizierungsverfahren vor der Spruchkammer in München
  11. 12. Nachkriegszeit und Beerdigung
  12. 13. Vita
  13. 14. Literaturverzeichnis
  14. 15. Personenregister
  15. 16. Quellenverzeichnis
  16. Impressum