Die Symbolik der Raubtiere
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Die Symbolik der Raubtiere

Die Götter der Germanen - Band 43

  1. 372 Seiten
  2. German
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Die Symbolik der Raubtiere

Die Götter der Germanen - Band 43

Über dieses Buch

Die ReiheDie achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Daneben werden auch Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben.Das BuchDas mit großem Abstand wichtigste Raubtier in der germanischen Mythologie ist der Wolf. Die Krieger fassten sich als Wölfe auf und der ehemalige Göttervater und Kriegsgott ist daher einst der "Große Wolf" Fenrir gewesen - der Gott der Ulfhedin, der Wolfs-Ekstasekrieger.Die Symbolik der Hunde ist mit der Symbolik der Wölfe so gut wie identisch.Das zweite wichtige Raubtier ist der Bär - das Tier der Berserker, der "Bärenfell-Leute". Tyr ist als Kriegsgott auch ein Bär gewesen.Der Fuchs ist bei den Germanen wie bei allen Völkern vor allem der Listige. Die beiden Alcis-Söhne des Tyr, die das Vorbild der germanischen Heerführer gewesen sind, sind auch als zwei Füchse aufgefasst worden.Die übrigen Raubtiere wie Löwe, Leopard, Luchs, Katze, Marder und Wiesel haben kaum eine Bedeutung gehabt.

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A Wolf und Hund

I Der Wolf in der germanischen Überlieferung

Die beiden wichtigsten Wolfs-Motive in der germanischen Kultur und Religion sind zum einen der Fenris-Wolf und zum anderen der Wolf als Symbol des Kriegers (siehe „Ulfhedin“ in Band 62). Daneben spielen noch die beiden Wölfe Geri und Freki, die den neuen Göttervater Odin begleiten, sowie der Hel-Wächter Garm eine größere Rolle.
Die Symbolik der Wölfe und der Hunde stimmt in weiten Teilen überein, weshalb sie in diesem Buch beide zusammen betrachtet werden – erst die Wölfe und dann die Hunde.
Der Wolf wurde vor ca. 40.000 Jahren domestiziert, d.h. von den Menschen gezähmt, woraufhin diese Wölfe als Begleiter der Menschensippen gelebt haben. Erste kleine Unterschiede zu Wölfen finden sich bei den Hunden, die vor 15.000 Jahren am Jangtsekiang in China zusammen mit den dortigen Menschen gelebt haben. Die Wölfe wurden vom Homo sapiens domestiziert, der vor 50.000 Jahren von Afrika aus in Eurasien eingewandert ist.
Die Hunderassen, die sich deutlich von dem Wolf unterscheiden wie z.B. Dackel oder Pudel, gibt es wahrscheinlich erst seit dem Mittelalter. Die ersten sicher nachweisbaren Zuchtversuche stammen von ca. 800 v.Chr., wobei es damals nur um geringe Unterschiede in der Körpergröße und Kopfform ging.
Zu der Zeit der schriftlichen Überlieferung der Germanen (700-1350 n.Chr.) und auch während der Kultur der ursprünglichen Indogermanen (7000-2800 v.Chr.) unterschieden sich Hunde von Wölfen im Wesentlichen nur durch ihre Zähmung, aber kaum durch ihr Aussehen, wodurch beide eine sehr ähnliche Symbolik erhalten haben.

I 1. Der Name „Wolf“

I 1. a) Die Geschichte des Wortes „Wolf“

Das ursprüngliche eurasiatische, altsteinzeitliche Wort für den Wolf lautete „kunja“ – möglicherweise bedeutet dieser Name „Staubfarbener“ im Sinne von „Grauer“, aber das ist unsicher.
Das Wort „kunja“ ist von den Indogermanen zwischen ihrer Entstehung um 7000 v.Chr. und ihrer Aufteilung in verschiedene Völker um 2.800 v.Chr. durch die Worte „ulkos“ (Wolf) und „ulkia“ (Wölfin) ersetzt worden, die sich von dem Verb „wel“ für „reißen“ ableiten. Der Wolf ist von ihnen also der „Reißer“ bezeichnet worden. Da die Indogermanen damals halbnomadische Viehzüchter gewesen sind, bezieht sich dieses „Reißen“ sicherlich auf das Töten und Fressen der Schafe, Pferde und Rinder der damaligen Indogermanen – der Wolf ist der Feind der Viehzüchter …
Das anlautende „u“ des indogermanischen „ulkos“ ist wie in fast allen Worten, die mit „u“ beginnen, bei den West-Indogermanen zu einem „w“ geworden, sodaß aus dem „ulkos“ ein „wulkos“ wurde.
Nach der Teilung der Westindogermanen in einen slawischen-baltischen Zweig und einen römisch-keltisch-germanischen Zweig hat sich bei dieser zweiten Gruppe, die der westlichste Ausläufer der Indogermanen ist, das „k“ in sehr vielen Worten in ein „f“ verwandelt, sodaß aus dem ursprünglichen indogermanischen „ulkos“ über das westindogermanische „wulk(os)“ das westliche „wulf(os)“ wurde. In diesem Wort hat sich dann mit der Zeit das „u“ in vielen Fällen in ein „o“ abgeflacht, sodaß schließlich das deutsche Wort „Wolf“ entstand.
In der folgenden Übersicht stehen die Endungen des Substantivs „Wolf“ in Klammern.
Entwicklung des Wortes „Wolf“
Sprache Bezeichnung für „Wolf“
eurasiatisch kunja
indogermanisch (Umbenennung als „Reißer“) ulk(os)
west-indogermanisch wulk(os)
lateinisch-keltisch-germanisch wulf(oz)
germanisch wulf(az)
altnordisch ulf(r), ylf(r)
deutsch Wolf
Der Name „Wolf“
ost-indogermanisch: ulkos urka Sanskrit: vrka (Wolf), vrki (Wölfin)
Avestisch: vehrka
ulkos Griechen: lukos
Albaner: ujk
süd-indogermanisch: wulw Luvier: walwai (Umbenennung als „Löwe“)
eurasiatisch: kunja indogermanisch
(neues Wort):
west-indogermanisch: wulk wulf wulf Römer: vulpes, lupus
ulkos,
ulkos,
Kelten: vailos
Tocharer: walkwe
Goten: wulfs
Germanen:
wulfaz
Südgermanen:
wulf
althochdeutsch: wolf
mittelhochdeutsch: wulf
neuhochdeutsch: Wolf
altsächsisch: wulf, wolf
Nordgermanen:
wulf
altnordisch: ulfr, ylfr
angelsächsich: wulf
altenglisch: wolf
neuenglisch: wolf
altfriesisch: wolf
neufriesisch: wolve
mittelniederländisch: wulf
neuniederländisch: wolf
vulk Russen: volk
Lithauer: vilkas

I 1. b) Wolfs-Vokabular: Wölfe

Es gab mehrere verschiedene altnordische Begriffe für „Wolf“, „Wölfin“ und „Wolfs-Welpe“. Es scheint jedoch keine Bezeichnung für „Rudel“ gegeben zu haben. Das deutsche Wort „Rudel“ leitet sich von dem Wort „Rüde“ ab, das ursprünglich „großer Hetzhund“ bedeutet hat. Die Nordgermanen benutzten für ein Wolfsrudel den Begriff „sveit“, der „Trupp, Abteilung, Schar“ u.ä. bedeutete und primär für Krieger benutzt worden ist.
ulfr Wolf
ylgr Wolf
ylgja Wölfin
vargynja Würgerin = Wölfin
ulf-hvelpr Wolfs-Welpe (Junges)

I 2. Wölfe im Rudel

I 2. a) Kenningar: Wölfe leben im Rudel

Unter den Kenningarn gibt es viele, die das Leben der Wölfe im Rudel zum Thema haben:
Wölfe staubiges Rudel Thordr (Skaldskaparmal)
Wölfe die scharfäugige Unheil-Bande des Waldes anonym Olafs drapa
Tryggvasonar
Wölfe Gefährten des Wolfes Minimal-Kenningar Einarr Skulason Runhenda
Thordr Kolbeinsson Eiriksdrapa
Wolf Gatte der ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Bücher von Harry Eilenstein
  2. Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. A. Wolf und Hund
  5. B. Fuchs
  6. C. Bär
  7. D. Katze
  8. E. Löwe
  9. F. Leopard
  10. G. Luchs
  11. H. Marder
  12. I. Wiesel
  13. Themenverzeichnis
  14. Impressum