Herz-Sprache
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Herz-Sprache

Eine Psychoanalyse des Herzens, ein Verfahren der Selbst-Therapie

  1. 208 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Herz-Sprache

Eine Psychoanalyse des Herzens, ein Verfahren der Selbst-Therapie

Über dieses Buch

In diesem Buch geht es um die kardiologische und psychosomatische Seite der Herzkranzgefäßerkrankung und des Herzinfarkts. Es werden in beiden Bereichen die dort ausgeprägten Widersprüche aufgezeigt und somit gefolgert, dass eine direkte, für den Betroffenen selbst zugeschnittene Methode wichtiger ist, als alle reinen Fachlösungen. Der Kranke, das Subjekt muss im Vordergrund stehen. Der Autor hat dafür ein psychosomatisches Verfahren entwickelt, das jeder selbst erlernen kann, um auf diese Weise wirkliche Herzsprache zu sprechen.

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1. Der Körper in den Netzen des Diskurses

1.1 Wahrheit und /oder Realität

Das Herz kann nichts von sich selber sagen. Das wäre das einfachste, dass ein Herz sich selbst direkt mitteilte - einfach so, lautlos, unsichtbar und doch erfahrbar, damit es Herz-Sprache gäbe.1 Der griechische Philosoph Parmenides konnte noch auf der Suche nach dem "was das Sein wäre", behaupten, dass es sich selbst mitteilt, wenn man nur genau genug hinschaut. Aber in Wirklichkeit sagt er, Parmenides, es selber, und, Philosoph der er ist - reißt er sich dann das Sein unter den Nagel. Er behauptet einfach das Sein. Manchmal geht das in der modernen Medizin auch so: Man setzt einem Patienten einfach ein Kunstherz ein und behauptet dann, dass es genau das Herz sei, dass das jetzt fehlende des Patienten ersetzt. Es vermittelt sich - dieses Herz - exakt dadurch, dass es ein Motor, eine Pumpe mit vier Kammern und einer entsprechenden Zahl von Adern daran ist, das den gesamten Organismus mit Blut versorgen kann, und eben durch diese Definition ist es austauschbar, ist es Sein wie das andere Sein. Ist es Ein-S-Ein.2
Man spürt, dass hier etwas nicht klar unterschieden wird. Jemand mit einem Kunstherzen kann vielleicht nie mehr echt ‚herzliche‘ Gefühle haben, es kann ihm nie mehr so richtig ‚warm ums Herz‘ werden, und seine ‚Herzhaftigkeit‘ wird eventuell ein für alle Mal irgendwie anders ausfallen. Dagegen kann man einwenden, dass so jemand ohne das Kunstherz nicht mehr hätte überleben können und dass man für diesen Vorteil eben vieles andere darangeben muss. Doch auch diese Argumentation wird dem, um was es uns hier geht, nicht ganz gerecht. Es gibt Menschen, die behaupten, dass in einem ‚guten Sterben‘ mehr Sein, mehr Sinn und damit auch mehr Leben läge als in einem Dahinvegetieren mit einem Kunstorgan, also in einem Leben, das wir zwar nicht mit Anführungszeichen schreiben müssen, aber das nicht mehr viel wert ist. Gewiss, ein paar - rein zahlenmäßig - zusätzliche Jahre sind nicht zu unterschätzen. Doch ‚Lebensqualität‘ sollten sie schon auch haben. Und die kann einem nur das Herz geben, das Herz als solches. Das Herz ist weder seine ‚Herzlichkeit‘ noch das Pumporgan. Es ist etwas, was ich vorerst nicht anders hinschreiben kann als durch diese vier kursivgeschriebenen Buchstaben. Später werden wir jedoch eine generelle Lösung für dieses Herz finden, obwohl es für jeden etwas Subjektives behalten wird.
Vor einiger Zeit hat P. Pearsall ein Buch vorgelegt, in dem er genau dieses Herz beschreibt, indem es „ein eigenes Gedächtnis hat und Informationen weitergeben kann“.3 Doch der Autor bedient sich einer mystisch-mythischen Sprache, er spricht vom „Feinstofflichen“ und setzt „Energie“ mit „Information“ gleich. Derart unpräzise kann und will ich hier nicht vorgehen. Seit jeher wird im Sprechen vom Herzen grundsätzlich irgendetwas nicht klar unterschieden, etwa so etwas wie das Sein und der Sinn, die Realität und die Wahrheit. Deswegen benutze ich diese Kursivschreibung (Herz) und setze manches auch in Anführungszeichen. Diese Schreibweisen sollen schon von Anfang an zeigen, dass es nicht nur um eine Sprache des Herzens oder über das Herz geht, sondern direkt um Herz-Sprache ohne geheimnisvolle Konstrukte und auch ohne eine rein materialistische Auffassung. Denn das ist etwas anderes. Wie sollte man - was beispielsweise das Herz angeht - Realität und Wahrheit auch immer säuberlich trennen? Im Fluss des Lebens fragen wir uns, was wirklich ist und was nicht, und das genügt. Dass etwas echt ist, unwandelbar, einfach Faktum! Unverfälschtes Sein. Was soll man da philosophieren und unterscheiden zwischen einer Realität, die nackt und hart ist und einer Wahrheit, die anklingt an so etwas wie Ehrlichkeit, tieferen Sinn oder Authentizität?
Man muss es wohl einfach so anfangen, wie alles anfängt, als Geschichte. Es gibt Herzerkrankungen, z. B. Krankheiten der Herzkranzgefäße, die durch arteriosklerotische Verengungen (Stenosen) der Gefäßinnenwände entstehen. Aber sie entstehen auch durch Krämpfe (Spasmen) der Gefäßmuskulatur, vielleicht auch durch Zusammenwirken von Spasmen an den Stellen, wo schon exzentrische (nicht die ganze Rundung des Gefäßes betreffende) Verengungen vorher bestanden haben. Man weiß es noch nicht so genau. Es gibt sogar Autoren, die nicht das Herzkranzgefäß, sondern den Herzmuskel im Vordergrund der Erkrankung sehen. Etliche Wissenschaftler belegten durch umfangreiche Literatur, dass kein Zusammenhang zwischen Herzkrankheiten, insbesondere Herzinfarkt, und Herzkranzgefäßleiden besteht,4 auch wenn heute eine allgemeine Auffassung dahin tendiert, in den Verengungen der Herzkranzgefäße die Hauptursache für den Herzinfarkt zu sehen. Grundsätzlich wird noch nach den letzten Wahrheiten geforscht. Ich werde im Stoffwechsel-Kapitel zeigen, dass neuere Medikamente, die gar nicht an den Herzkranzgefäßen angreifen, ebenfalls enorme Wirkung auf diese Herzkrankheit haben (die man dann gar nicht mehr KHK nennen dürfte). Der Herzinfarkt ist also immer noch ein Rätsel!5 Ein Sein ohne Wahrheit, eine Wissenschaft, die viele Realitäten kennt.
Erst im Deutschen Ärzteblatt vom März 2016 wurde erneut beschrieben, dass wir die KHK bis heute nicht wirklich verstehen.6 Es könnten Entzündungen der Herzarterien eine große Rolle spielen, was man schon vor 150 Jahren begründet und inzwischen wieder fast ganz vergessen hat. Darauf gehe ich später noch weiter ein. Wir könnten für dieses grundsätzliche Problem von Sein und Wahrheit, Wissenschaft und Sinn, natürlich auch etwas anderes wählen als gerade Herzkrankheiten. Den Krieg vielleicht oder den Krebs. Das Wachsen der Pflanzen oder die Evolution der Schmetterlinge. Es ist eigentlich egal. Überall geht es um ein Sein, dessen Zusammenhang mit uns selbst wir genau hinterfragen müssten. Wir müssten Ökologie und Philosophie vielleicht mit einer Anthropologie zusammenbringen - das wäre nicht weniger ein ungewisses Unterfangen. Letztlich kommt es auf das gleiche heraus, nämlich zu finden, worin die Wahrheit, die uralte Wahrheit immer neu ist und mit der Realität zusammenhängt.
S. Freud z. B. fand sie zu Beginn des letzten Jahrhunderts in der Formel: Jeder Mensch trägt ein Begehren mit sich herum, das ihm unbewusst ist. Das ist Realität und das ist Wahrheit, doch sie sagt sich nicht mehr so verheißungsvoll und treffend wie früher. Das Wort ‚unbewusst‘ ist schon etwas abgenutzt, verbraucht. Zudem hat sich die Freud´sche Ko...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. 1. Der Körper in den Netzen des Diskurses
  4. 2. Psychosomatik der koronaren Herzerkrankung
  5. 3. Herz-Sprache
  6. Literaturverzeichnis
  7. Weitere Informationen
  8. Impressum