DISKURS 1
DER GROßE GÖTTLICHE DIREKTOR
Im Zentrum deines Wesens ist ein großes Licht, und du bist dieses Licht. Das ist die Wahrheit deines Wesens. Diese Wahrheit sollst du kennen und diese Wahrheit wird dich Frei machen. Dies ist die Wahrheit, die Jesus sprach, die Wahrheit für alle Menschen, die jeder Mensch wissen kann.
Und wie kannst du diese Wahrheit erkennen? Durch direkte Erfahrung. Das Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt, ist eine Realität – und als Realität kann es erfahren werden.
So wie der Wind nicht sichtbar ist, sondern nur seine Wirkung, sein Druck gefühlt werden kann, so kann auch die Wirkung des Lichtes in dir gesehen, ihr Druck gefühlt werden. Und dieser Druck ist eine Kraft, weit jenseits dessen, was der menschliche Verstand erfassen kann. Wenn du dieses Licht sehen willst, musst du zu diesem Licht gehen; und dieses Licht ist in dir – im Inneren, um dich herum und über dir. Und alle Dinge bestehen aus diesem Licht, und dieses Licht ist in allen Dingen. Es gibt kein Ding, keinen Menschen, der nicht aus diesem Licht besteht.
Doch bevor dieses Licht gesehen werden kann, wird es gefühlt, und um es zu fühlen, musst du zuerst die Fähigkeit zu Fühlen entwickeln; und die Quelle dieser Fähigkeit, zu fühlen, ist im Herzen. Dein Herz ist das Zentrum deines Seins, es ist das Zentrum deiner Gefühle, das Zentrum, wo der Druck des Lichts zuerst gefühlt werden kann, dann gesehen – und man kann es sehen!
Das erfordert Übung. Kennst du irgendetwas von Wert, das zu erreichen keine Übung erfordert? Sei beharrlich – denn das Licht Gottes steht über der ganzen Welt. Und du bist dieses Licht! Je eingehender du dich mit dieser Wahrheit befasst, desto gewisser wirst du ihrer, und desto stärker wird diese Wahrheit in dir sein. Worauf auch immer deine Aufmerksamkeit gerichtet ist, wirst du werden. Deine Aufmerksamkeit ist eine große Linse, mit der du deine Energie fokussierst, und dein Sein kontrollierst.
In allen ist diese Kraft der Aufmerksamkeit aktiv, zu jeder Zeit, ob bewusst oder unbewusst. Was du bist, was du in jedem gegebenen Augenblick erlebst, ist einfach das Ergebnis dessen, worauf du deiner Aufmerksamkeit gestattet hast, gerichtet zu sein. Wenn du deiner Aufmerksamkeit gestattest, von sinnlichen Dingen angezogen zu werden, wirst du in einer Welt der Sinne leben, als Gefangener; wenn du indessen deine Aufmerksamkeit auf das Licht im Inneren richtest, wirst du Freiheit finden, und das Königreich des Himmels betreten. Du hast in dir in jedem Moment die Wahl.
Im Zentrum deines Wesens hast du einen Göttlichen Direktor – das Bewusstsein deines Wahren Selbst – das dich bei deiner Wahl in jedem Augenblick führen und leiten wird, wenn du ihm deine Aufmerksamkeit zuwendest. Es ist eine Großartige Leuchtende Sonne in dir. Ich danke dir.
In Deine Hände, Oh Vater, empfehle ich mich, meinen Geist, mein Herz, mein Leben, meine Welt, denn ich weiß, ICH BIN Dein Kind. Aus Dir bin ich gekommen; alles, was ich habe – alles was ICH BIN – gehört Dir, zu Dir kehre ich für immer zurück. Dein Wille geschehe durch mich so, wie er in Dir ist – ICH BIN Eins mit Gott, für immer.
DISKURS 2
SAINT GERMAIN
Was braucht der Mensch? Wonach verlangen die Menschen der Erde mehr als nach allem anderen? Es ist die Freiheit. Sogar stärker als der Wunsch, geliebt zu werden, ist der Wunsch des Menschen nach Freiheit, denn nur wenn ihr frei seid, könnt ihr aufrichtig lieben. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass ihr Freiheit haben könnt ohne Liebe, denn das ist nicht möglich, nur, dass ihr, um lieben zu können, frei sein müsst. Diese Freiheit ist Gottes größtes Geschenk an Seine geliebten Kinder, Funken aus der Flamme Seines eigenen Herzens. Und über diese Freiheit möchte ich nun mit euch sprechen, ihr Lieben.
Lasst uns zunächst einen kurzen Blick auf die Geschichte werfen, nur kurz, denn ich weiß, viele von euch mögen keine langen Geschichtsstunden. Lasst uns nur kurz zurückschauen, mit Verlaub, indem ihr eure Vorstellungskraft beansprucht – die übrigens eine der höchsten Fähigkeiten des Menschen ist, denn durch die Vorstellungskraft, die Kraft der Visualisation und Qualifikation habt ihr Schöpferkraft – die gleiche Kraft, mit der Gott, der Unendliche Geist, alle Dinge erschaffen hat; und nun, da wir zurückgegangen sind, durch die Vorstellungskraft, zum Beginn des Menschen auf diesem Planeten, lasst ihn uns betrachten in all seiner ursprünglichen Herrlichkeit und in seinem ursprünglichen Licht! Schaut ihn euch an – er ist ein freies Wesen. Er ist frei, rein und unverdorben, ein Wesen mit freiem Willen, kurz – ein Gott. Oh, könntet ihr euch nur erinnern an die Herrlichkeit, die alle in Gott hatten, ehe die Welt war – aber, fasst Mut, ich sage, dass ihr alle eines Tages eure übernatürliche Herrlichkeit wieder zurückerlangen und auferstehen werdet unter euren Brüdern, der Aufgestiegenen Schar des Lichts, als Meister eurer Bestimmung, nicht länger Ursache und Wirkung unterworfen – als Wesen einzig von Ursache. Das soll so sein, denn es ist ein Göttliches Gebot:
Der Mensch soll Frei sein!
Aber wie erlangt man Freiheit, ihr Lieben? Es ist nicht ganz so einfach, wie es manche gerne hätten, doch ist es auch wieder nicht so schwierig. Tatsächlich ist es, wie bei vielen anderen Dingen, eine Frage der Aufrichtigkeit. Denn für den, der aufrichtig ist, sind alle Dinge möglich. Aufrichtigkeit ist der Schlüssel bei allen Bemühungen. Für einen, der aufrichtig ist, stehen alle Türen offen, ganz gleich wie ungünstig die gegenwärtigen Bedingungen erscheinen mögen, ganz gleich wie spät er auf dem Pfad der Verwirklichung begann.
Ihr könnt überall beginnen, euch auf den Weg zu machen, entscheidend ist eure Aufrichtigkeit – und mit ‚Weg‘ meine ich den klaren Schritt-für-Schritt-Weg zur Bewussten Bemeisterung aller Dinge – der Ort jedoch, von wo aus ihr beginnt, ist in euch selbst, und der einzige bestimmende Faktor eures Fortschritts ist eure eigene Aufrichtigkeit. Manche mögen spät im Leben beginnen und rasch voranschreiten, während andere, die anscheinend früh und mit allen Vorteilen begonnen haben, unerklärlich langsam erscheinen, oder sich sogar rückläufig entwickeln. Doch sollt ihr wissen, dass keine bewusste Anstrengung je verloren ist, ganz gleich wie düster die Dinge zu werden scheinen. Wenn ihr an einem Punkt versagt, seid ihr nur umso entschlossener, erfolgreich zu sein und das Hindernis, was immer es war, dem ihr zuvor erlaubt habt, euch vom Pfad abzulenken, zu überwinden; und Hindernisse werden aufkommen, denn seht ihr nicht, dass die Hindernisse als solche Teil des Pfades sind, Teil des Planes? Nur der freie Wille macht das Erlangen von Weisheit möglich – das bewusste Verstehen und die Herrschaft über das, ‚was ist’ – durch Ausübung dieses freien Willens im bewussten Überwinden des Widerstandes dieser materiellen Welt.
Bedauert nicht des Menschen geschichtliche Vergangenheit und seinen Abstieg aus jenen herrlichen Reichen, die er vor der Erschaffung der Welt bewohnte, denn auch wenn der Mensch frei war und im Licht seines Gott-Selbst weilte, hatte er keine Erfahrung oder ein Wissen über seine Freiheit, keine kreative Weisheit, die nur durch Erfahrung zustande kommen kann. Das war also nicht die Freiheit in einem Ausmaß, wie sie nun für uns erreichbar ist, ihr Herzen, ist das nicht so?
Der Mensch kam in diese materielle Schule, denn als Schulstunde sollte alle irdische Mühsal betrachtet werden, um dem Prinzip des Widerstandes, der Kraft der Opposition zu begegnen, von der einige von euch gern etwas weniger hätten. Nun, ich sage euch, nur das Erfahren, Verstehen und Überwinden genau dieser Kraft, aus der die materielle Welt besteht, macht das Erreichen eurer wahren Freiheit möglich.
Wie ausnehmend schön ist dieser Plan und die Ewige Herrlichkeit, die euch erwartet. Ihr habt auf dieser Erde ein großes Privileg, meine Kinder; wie sehr ich mir wünsche, euch das zeigen zu können.
Ihr werdet sehen, dass diese kostbare Schule, die Erde, nicht so ein Durcheinander ist, wie einige es gern ‚glauben möchten‘; und ich sage ‚glauben möchten‘, denn da gibt es immer diese Kraft, die in einigen Menschen wirkt – es sind eigentlich nicht sie selbst, sondern eine Kraft, der sie erlaubt haben, durch sie zu wirken, und so sollten alle Kräfte gesehen werden – die sich daran erfreut, Dinge so negativ wie möglich zu betrachten; sie finden es leichter, zu kritisieren und zu verurteilen, statt einen Schritt in das Licht zu tun und etwas Konstruktives zu unternehmen und diese Zustände zu verbessern. Wenn sie sehen könnten, was ihr Verurteilen und Kritisieren ihrem eigenen Wachstum antut, könnten sie erkennen, dass es für sie langfristig viel leichter ist, konstruktiv zu sein und die zusätzliche Energie hierfür zu verwenden, statt am Straßenrand herumzutrödeln und andere zu kritisieren, und dass sie später viel Energie aufwenden müssen, um aus diesem Dilemma herauszukommen, in das sie manövriert wurden, indem sie sich für diese negative Kraft geöffnet haben.
Habt ihr mal beobachtet, wie Besucher eines Kindergartens kritisieren und sagen, „Was sind das doch für ungezogene Kinder“, bis ihr sie fragt, „Wie wart ihr, als ihr auf dieser Stufe wart?“, und, „Könnt ihr es besser?“
Meine Güte, nein, die Erde ist nicht in einem so schlechten Zustand, und ich möchte keinen von euch irgendetwas Gegenteiliges sagen hören; und glaubt mir, ich habe ein besseres Hörvermögen, als ihr euch vorstellen könnt, und einige von euch wahr haben wollen; und ich weiß, was ich sage. Vergesst das nicht. Auf diesem Pfad gibt es überhaupt keinen Unsinn. Das heißt nicht, dass ihr es euch nicht gut gehen lassen sollt, ihr Lieben, ganz im Gegenteil – vielmehr hoffe ich, dass ihr dahin kommt, am Leben mehr Freude zu haben und es reichlicher zu schätzen; aber ich will nicht, dass meine Schüler – und ihr alle, auch jene, die sich der Führung gewahr sind, die sie durch andere von uns erhalten mögen, sind meine Schüler – Gegenteiliges von dem sagen, was ich gesagt habe, denn eines der ersten Dinge, die ihr auf diesem Pfad lernen müsst, ist Gehorsam. Ja, Gehorsam mit einem großen ‚G‘. Denn auch, wenn ihr stets frei seid, euren eigenen Weg zu gehen, werdet ihr bald erkennen, dass eure wahre Freiheit im Gehorsam liegt, weil wir vor euch auf diesem Vollkommenen Pfad zur Meisterschaft genau die gleichen Schritte gegangen sind. Wir sehen, was ihr braucht, was für euch in jedem Augenblick jeweils das Beste ist, während wir über euch wachen und euch beschützen, auch wenn das, was ihr braucht, euch in diesem Augenblick nicht als sehr angenehm erscheinen mag; es ist dennoch das, was ihr braucht, und nur wir im Aufgestiegenen Zustand können das sehen. Später werdet ihr sehen warum, werdet ihr zurückschauen auf irgendeine schwierige Erfahrung, durch die ihr habt gehen müssen, und ihr werdet sagen, „Ich bin froh, dass ich Gehorsam war, ich bin froh, dass ich mich dem gestellt habe und da durchgegangen bin. Ich habe etwas gelernt und es hat mich zu einem stärkeren Menschen gemacht.“ Seht ihr, das ist wirklich vernünftig.
Da wir gerade beim Thema Gehorsam sind, lasst mich sagen, dass man nie von euch, als Schüler der Freiheit, verlangen wird, gegenüber irgendeinem Dogma, Kult oder Lehrer gehorsam zu sein, die auf irgendeine Weise im Gegensatz zu diesen Lehren stehen, oder euch in irgendeiner Weise zu irgendeiner Zeit eurer eigenen Freiheit der Selbstbestimmung berauben. Ihr seid meine Kinder, und ICH BIN Freiheit, und so sollt auch ihr frei sein. Das ist mein Ewiger Beschluss.
Da ihr jedoch diesen Pfad der Aufgestiegenen Meister gewählt habt, und der Aufgestiegene Meister Eins ist mit eurer eigenen Gott-Gegenwart – ist uns gegenüber gehorsam zu sein eine ganz andere Geschichte, oder nicht? Wenn ich also sage, dass die Erde in einem besseren Zustand ist, als ihr glauben mögt, wenn ihr die Zeitungen lest, möchte ich nicht, dass ihr wie Unheilspropheten, von denen die Welt schon genug am Halse hat, umherlauft und sagt, dass dies oder jenes geschehen wird, denn es wird nicht so kommen. Ihr habt nicht die Perspektive, die ich habe, und wenn ihr mal meine Perspektive habt, dann werdet ihr sehen, dass viele Wolken einen Silberstreif haben. Die Katastrophen, die für manche am Horizont zu schweben scheinen, kündigen nicht ein Ende an, sondern vielmehr einen Anfang. Und welch ein Anfang wird es sein, wenn der Silberstreifen all dieser Wolken enthüllt, und das herrliche Neue Zeitalter schließlich geboren wird.
Ganz gleich, wie groß der Schmerz bei der Geburt eines Kindes sein mag, gibt es eine Mutter, die nicht dankbar, nicht glücklich ist, eine Mutter zu sein? Jene, die mir helfen, das Neue Zeitalter hervorzubringen, sind auch Mütter – und ich sage, seid dankbar, trotz des Leidens – seid dankbar für das, was ihr schon erreicht habt, wie auch für das, wonach ihr noch strebt. Es ist nichts Falsches an Strebsamkeit, und ich möchte nicht, dass ihr von jen...