Jeder kann führen
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Jeder kann führen

Über moderne Führung zwischen Systemdenken und Menschlichkeit

  1. 132 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Jeder kann führen

Über moderne Führung zwischen Systemdenken und Menschlichkeit

Über dieses Buch

Warum wir im digitalen Zeitalter Führung mit Systemdenken und Menschlichkeit brauchenViele Menschen fragen sich, was die moderne Arbeitswelt für sie persönlich bedeutet. Wir haben das Gefühl, dass alles freier, bunter, beliebiger, wechselnder und anstrengender geworden ist. Die Geschwindigkeit nimmt zu, vor lauter Geschäftigkeit laufen wir Gefahr, die Übersicht zu verlieren.Führung kann Halt und Orientierung geben. Umso wichtiger ist es zu verstehen, was Führung wirklich ausmacht. Welche Prinzipien und Erkenntnisse überdauern die Zeit, und wie wird gute Führung in der modernen Arbeitswelt gelebt?Das Buch beleuchtet die Essenz von Führung anhand der fünf Grundfragen von Führung: Was ist Führung? Was macht Führung? Wie wirkt Führung? Was braucht Führung? Und woher kommt die Kraft?Außerdem wird aufgezeigt, wie sich moderne Führung in der Praxis anfühlt und welche Werkzeuge dabei helfen können.Manch sicher geglaubte Wahrheit über Führung wird in dem Buch infrage gestellt. Die moderne Führung fordert das tayloristische Weltbild unseres Industriezeitalters heraus. Die komplizierte Welt der Maschinen wird auf einmal komplex. Führung denkt und agiert systemischer, um erfolgreich in einer vernetzten, digitalisierten Welt Einfluss zu nehmen. Dabei entdeckt Führung den Menschen als das Maß aller Dinge wieder: Was kann jeder von uns konkret tun, um in einer immer unsicheren Welt handlungsfähig zu bleiben?

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2017
ISBN drucken
9783743142121
eBook-ISBN:
9783743157613
Teil I: Die Essenz von Führung

Was ist Führung?

Der beste Weg, die Zukunft vorherzusehen, ist, sie zu gestalten.
Peter Drucker
Eine Definition: Verantwortung übernehmen
Am Anfang steht eine Entscheidung: Wie schaue ich auf die Welt? Bin ich ein Opfer, dem immer etwas zustößt; oder übernehme ich Verantwortung für mein Tun? Das Schöne ist: Ich habe es in der Hand!
Führung ist die Entscheidung, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Mich einzumischen. Für mich und die Gemeinschaft. Auch und gerade mit dem Risiko, aus der Deckung herauszukommen. Verletzbar zu sein. Führung ist Ausdruck einer Haltung. Um welche Verantwortung für welche Zukunft es sich handelt, hängt vom jeweiligen Kontext ab. Eine Führungskraft ist ein Mensch, der führt.
Die erste Führungsaufgabe: Die eigene Person
Führung beginnt mit mir selbst. Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, auch wenn es außer mir niemand bemerkt. Mit Freude gestalten. Mir eingestehen, dass ich auch immer anders handeln kann. Jederzeit. Ich habe die jetzige Situation Alternativen vorgezogen. Mit jeder Entscheidung, die ich für mich und andere treffe, entscheide ich, wer ich sein will. Bei allem, was ich tue, bin ich der Chef!
Chef von wem? Faust sagte: „Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust“. Meistens sind es mehr. Das Durcheinander der inneren Stimmen. Meine erste Führungsaufgabe lautet, aus diesen vielen Stimmen ein schlagkräftiges Team zu formen. Ein Team, das nach außen geschlossen auftritt. Und das innere Konflikte aushalten und nutzen kann.
Die zweite Führungsaufgabe: Führen im Geführt-Werden
Ich habe einen Chef. Wir haben uns gegenseitig ausgesucht. Er hat sich entschieden, mit mir zu arbeiten - und ich mich mit ihm. Ich kann bedauern, einen guten Chef zu verlieren. Ich brauche mich aber nicht zu beschweren, einen schlechten Chef zu haben. Den habe ich mir ausgesucht. Jeden Tag aufs Neue. Ich könnte auch anders. Wenn ich nichts ändere, ist offenbar der Preis einer Veränderung zu hoch für mich.
Führen und geführt werden gehören zusammen. Man bekommt das eine nicht ohne das andere. Mein Chef kann mir Weisungen erteilen. Das ist Teil der Beziehung, die wir miteinander eingegangen sind. Gleichzeitig bin ich jedoch nicht von ihm abhängig. Ich entscheide mich jedes Mal neu, wie ich mit seinen Weisungen umgehe. Solange unsere Beziehung besteht, hat mein Chef nur die Macht über mich, die ich ihm gebe. Aus welchen Gründen auch immer.
Damit habe ich gleichermaßen Verantwortung, diese Beziehung wirksam zu machen und zu gestalten. Wie kann ich einen Beitrag leisten, dass mein Chef gut führen kann? Auch ich habe Macht. Ich kann Angebote machen. Meine Erfahrungen und Fachkenntnisse einbringen, um dem Suchen nach der besten Lösung mehr Tiefe und Farbe zu geben. Vor- und nacharbeiten. Je besser ich dies tue, umso mehr wird mein Chef meine Arbeit schätzen. Und umso größer ist mein Gestaltungsspielraum. Chef kann man auch durch Auftraggeber ersetzen. Auch in der Selbstständigkeit habe ich einen Chef. Der Kunde ist König.
Als zweite Führungsaufgabe übernehme ich Verantwortung, erfolgreich zu folgen.
Drittens: Führung in der Aufgabe
In einem Unternehmen übernehme ich eine Rolle. Ich werde dafür bezahlt, eine Aufgabe zu erledigen. Besser: Ergebnisse zu erzielen. Führung bedeutet, diese Aufgabe anzunehmen. Aktiv. Dazu will ich die Aufgabe genau verstehen. Ich befrage meinen Chef und höre ihm zu. Oft ist die Aufgabe, die ein Chef mir gibt, nicht zu Ende gedacht. Richtig so: Es ist ja nicht seine Aufgabe. Gut so: Ich kann mitdenken, hinterfragen, gestalten. Die Aufgabe ist das, was ich daraus mache.
Als dritte Führungsaufgabe erkläre ich mich bereit, meinen Beitrag in einem Unternehmen zu leisten.
Viertens: Führung von anderen
Allein komme ich nur so weit. Ich bin mir der Grenzen meiner Wirksamkeit bewusst. Wird eine Aufgabe größer, so braucht es mehr Menschen. In einem Unternehmen Verantwortung für das Handeln anderer Menschen zu übernehmen ist eine Grenzüberschreitung. Ich beginne laut Reinhard K. Sprenger mit anderen Menschen eine Leistungspartnerschaft auf Augenhöhe. Sie leisten einen Beitrag, der hilft, das Ziel der Gruppe, das auch mein Ziel ist, zu erreichen. Mein Wirkungskreis erweitert sich deutlich. Aber es hat seinen Preis. Meine Möglichkeit der direkten Einflussnahme sinkt. Meine Arbeitsergebnisse hängen ab von der Leistung anderer Menschen. Jemand, der eine Aufgabe angenommen hat, wird und soll sie auf seine Weise erledigen. Es entsteht eine Gruppendynamik. Ich spüre meine Macht und Ohnmacht.
Dabei hilft es, dass wir miteinander reden können. Von Mensch zu Mensch. Wir tauschen Sichtweisen und Ideen aus. Auch Wünsche und Erwartungen. Dadurch entstehen Bindungen, die die Gruppe formen.
Führung von anderen bedeutet, Verantwortung für eine Gruppe und deren Arbeitsergebnisse zu übernehmen. Dabei entscheide ich, wer weiter wie mitspielen darf. Allerdings nur für diejenigen, die selbst weiter mitspielen wollen.
Fünftens: Führung einer Organisation
Wenn sehr viele Menschen in einer Organisation zusammenarbeiten, bilden sich weitere Strukturen aus. Ich kenne nicht mehr alle meine Kollegen. In meinem Verantwortungsbereich arbeite ich nicht mit allen Mitarbeitern täglich persönlich zusammen. Indirekte Führung entsteht, meine direkten Mitarbeiter haben selbst Führungsverantwortung für andere. Damit weitet sich mein Wirkungskreis noch einmal aus. Und die Distanz nimmt zu. Es wird einsamer, und es sinkt die Bereitschaft anderer, Feedback zu geben. Die Kraft des persönlichen Gespräches reicht nicht mehr in jeden Winkel. Ich werde eine Person des öffentlichen Raums. Als solche werde ich aus der Distanz beobachtet. Die Wirkung meines Handelns potenziert sich. Aus meiner Rolle heraus repräsentiere ich die Organisation und lebe durch mein Tun vor, welches Verhalten wirklich gewünscht und erwartet wird.
Die Entscheidung, eine Organisation zu führen, bedeutet, aus der Distanz unpersönlicher zu wirken. Die Hebel der Einflussnahme sind abstrakter und indirekter. Mein Beitrag zum Erfolg ist schwerer erkennbar. Für mich und für andere.
Es geht um Strukturen, Regeln und Prozesse; die Verteilung von Ressourcen und Aufmerksamkeit. Damit Organisationen sich zielgerichtet entwickeln können, benötigen sie eine Interpretation der Welt und daraus abgeleitete Entscheidungen, was beabsichtigt ist. Eben dies und nicht das. Gut gemacht, entsteht ein Sinnangebot, für das Menschen bereit sind, sich einzubringen.
Jeder führt immer auf die eine oder andere Weise - ich kann nicht nicht führen
Vor der Entscheidung, ob ich die erste Führungsaufgabe übernehmen will, steht jeder Mensch - auch wenn sich viele dieser Frage nicht bewusst sind. In diesem Sinne kann jeder Führungskraft sein. Diese Art der Führung braucht keine Organisation und auch keinen Arbeitskontext. Es geht um die Frage, wie ich mein Leben führen will. Ich kann mich auch (unbewusst) gegen Führung entscheiden. Das ist dann verantwortungslose Lebensführung.
Wenn ich meine Arbeitskraft auf Vertragsbasis jemand anderem anbiete, so kommt das Führen im Folgenden ins Spiel, auch für Selbstständige. Zwischen Festanstellung und Selbstständigkeit gibt es Unterschiede. In Bezug auf Führung sind die Unterschiede aber kleiner, als man denkt. Der Kunde ist König, geschlossene Verträge sind zu erfüllen. In diesem Sinne halte ich als Angestellter und als Selbstständiger mein Wort. Ich leiste im Rahmen der Abmachungen meinen Beitrag, die Ziele meines Chefs (als Vertreter des Unternehmens) oder des Auftraggebers zu erreichen.
Auch beim Führen in der übernommenen Aufgabe sind sich Festangestellte und Selbstständige sehr ähnlich. Erfolgreich bin ich dann, wenn ich gemeinsam mit dem Chef oder Auftraggeber die Aufgabe verstehe, sie gestalte und Lösungen schaffe. Arbeit- und Auftragnehmer denken mit und weiter. Fredmund Malik schrieb einmal: Strukturen sind langsame Prozesse, und Prozesse sind schnelle Strukturen. Arbeit zu nehmen heißt, langfristige Aufträge zu übernehmen.
Mit der vierten Stufe beginnt die Führung, die man umgangssprachlich mit dem Begriff der Führung verbindet. Es geht um Gruppen, in denen man sich persönlich kennt. Diese Art der Führung wird oft an disziplinarischer Verantwortung festgemacht, obwohl der formale disziplinarische Durchgriff dabei nicht das definierende Kriterium ist. Es macht Dinge nur klarer. Auch in selbstorganisierenden Teams und Gruppen gehöre ich als Teammitglied dazu - oder eben nicht. Es entsteht eine Handlungsrichtung, inklusive des Drehens im Kreis bei weniger erfolgreichen Teams. Jedes Mitglied der Gruppe hat hieran seinen Anteil. Jeder kann Initiative zeigen, also führen. Oder anderen bei deren Initiative wirksam folgen.
Die fünfte Stufe transzendiert die disziplinarische formale Macht. Bei Organisationen steht die systemische Fernwirkung im Mittelpunkt. Ich führe vor allem durch sehr indirekte Effekte höherer Ordnung.

Was macht Führung?

Führung ist die Transformation von Ressourcen in Ergebnisse.
Fredmund Malik
Vom Ende her gedacht:
Führung macht einen Unterschied
Die Zukunft entsteht in diesem Augenblick. Nur jetzt kann ich handeln. Es ist immer eine einmalige Gelegenheit, die so nicht wiederkommt. Es macht einen Unterschied, wie ich mich entscheide zu handeln. Und ich will, dass dieser Unterschied einen Unterschied macht. Ich konzentriere mich auf den Punkt. Ich versuche, den Augenblick in seiner Gänze zu erfassen. Und beeinflusse dann den Gang der Geschichte in die Richtung, die mir angemessen erscheint.
Als Führungskraft finde ich Ressourcen vor. Die Dinge, die ich gut kann; Sachmittel und Geld; Kollegen und Teams. Mit etwas Glück gibt es Energie, Leidenschaft und Willen, etwas zu bewegen. All das ist der Einsatz. Als Führungskraft mache ich was draus und sorge dafür, dass mit dem Einsatz verantwortlich gewirtschaftet wird. Damit etwas Neues, Besseres entsteht.
Führung strebt nach Erfolg
Erfolg ist der Maßstab, nach dem die Wirksamkeit einer Führungskraft beurteilt wird. Darum ist es so wichtig zu wissen, was das Ziel ist.
Erfolg kann man wollen. Aber nicht erzwingen. Demut ist angebracht. Erfolg hängt immer von ganz vielen Faktoren ab, die ich nicht beeinflussen kann. Und trotzdem oder gerade deswegen geht es darum, die Wahrscheinlichkeit des Erfolges zu erhöhen. Diese Aufgabe bleibt. Langfristig macht das Können einer Führungskraft einen Unterschied. Ich versuche gelassene Ernsthaftigkeit. Zufrieden sein, aber sich nicht zufrieden geben.
Vom Anfang her gedacht:
Führung sorgt für Richtung
Menschen sehnen sich nach Sinn. Sie möchten wissen, wofür sie sich anstrengen. Und der Sinn beflügelt ihre Anstrengungen. Sinn wird gestiftet durch Aufgaben und Zugehörigkeit. Aus der Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Organisation leitet sich implizit auch eine Aufgabe ab, nämlich die Aufgabe der Gruppe beziehungsweise Organisation. Und die Gruppe beziehungsweise Organisation braucht die Richtung, die durch eine Aufgabe, einen Zweck, gegeben wird. Ansonsten laufen alle durcheinander, und nichts geht voran. Dann wird man gemeinsam nichts bewegen können.
Führung sorgt für Richtung. Dies ist zuerst eine konzeptionelle Funktion. Als Führungskraft will ich verstehen, was die Richtung ist. Das bedeutet Arbeit, die ich nicht vollständig delegieren kann. Ich leiste meinen inhaltlichen Teil und binde diejenigen ein, die etwas beitragen können. Dadurch wird das Ergebnis besser.
Eine Richtung wird in zwei Schritten gestaltet. Es beginnt mit Stillstand. Ich nehme mir die Zeit, zu beobachten, mit Menschen zu diskutieren, zuzuhören und Informationen zu sichten. Es geht darum, die Ausgangslage in ihrer Gänze zu verstehen. Verstehen heißt Erkennen: die entstehenden Muster und das Wesentliche, was der Situation zugrunde liegt. Die Essenz. In der heutigen Zeit besteht die Gefahr, nach immer mehr Informationen zu dürsten und darin zu ertrinken. Mehr Informationen bringen eben nicht mehr Sicherheit. Nur die Transformation von Information in Erkenntnis bedeutet Fortschritt. Plötzlich entstehen Richtungsoptionen. In der Auseinandersetzung mit diesen Optionen, allein und im Gespräch mit anderen, wird der Blick auf die relevanten Optionen klarer.
Dann folgt der zweite Schritt der Richtungsgestaltung: die Entscheidung. Wirkliche Optionen sind oft unentscheidbar. Das heißt, es ist vorher nicht klar und nicht ableitbar, welche Option die richtige ist - ansonsten bräuchte es keine Entscheidung. Alle Optionen haben Vor- und Nachteile. Es gibt gar kein Richtig oder Falsch. Führung entscheidet Unentscheidbares. In dem Wissen unvollständiger Informationen lege ich eine Richtung fest. Durch die Richtungsfestlegung erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit von Erfolg. Dies gelingt umso mehr, je anschlussfähiger die Richtung ist. Anschlussfähigkeit heißt: Menschen sehen in der Richtung einen Sinn, für den sich ihr Einsatz lohnt. Die Richtung passt zu den Fähigkeiten und der DNA der Gruppe oder Organisation. Und sie liefert Ergebnisse, die die Bedürfnisse der externen oder internen Kunden befriedigen.
Eine Richtung ist ein...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Danksagung
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Teil I: Die Essenz von Führung
  5. Teil II: Führung in Anwendung
  6. Epilog: In welcher Welt wollen wir leben?
  7. Bibliographie
  8. Impressum