Gedankenforum
Warum
Weißt du wie lang sich der Erdball noch dreht
Weißt du wohin der Wind am Morgen hinweht
Weißt du, warum die Menschen sich hassen
Weißt du, warum sie zur Waffe fassen
Weißt du, warum die Sonne das Land erhellt
Weißt du, warum der Mond uns im Auge behält
Weißt du, warum der Krieg uns ewig zieht
Weißt du, warum die Natur vor ihm flieht
Weißt du, warum wir Schönheit niemals bewußt und richtig seh’n
Weil du weißt, daß wir im Alltag vor Kummer Sorg‘ und Leid, blind durchs Leben geh’n
Großes Kino
Die Lichter sind schon angeschaltet, in den Reihen leere Stühle, warten auf das Publikum
dann kommen sie in großen Scharen, suchend nach den besten Plätzen schauen sie sich um
Warten auf den großen Augenblick, wenn das Licht ausgeht und die Leinwand zu leben beginnt
Warten auf den Moment, wenn die Szene den Zuschauer in seinen Bann nimmt und die Zeit verrinnt
Gespannter Blick, die Cineasten halten inne, es stockt deren Atem – wie der Filmstreifen wohl weitergeht
ein Hauch von Empathie durch die wohlgefüllten Reihen weht
Unterdrückter Tränenfluß auf die Reise geht, verstohlener Blick säumt das Umfeld
Ein Rascheln von Verpackung untermalt die erregte Stimmung, irgendwer hat was beim Saalverkäufer bestellt
Großes Kino – ein Kassenschlager hat in die Herzen vieler reingeschaut und sie dann mitgenommen
Und neigt sich das Filmzelluloid auch dem Ende zu, und die Leinwand kommt zur Ruh‘
Überall zufriedenstrahlende Gesichter, die Menge feiert den Film mit rauschendem Applaus, die Lichter gehen an, alles geht nachhaus, leise schließt die Kinotür zu
Stark wie ein Leben
Stark wie ein Vogel seine Schwingen empor zum Himmel lautlos erhebt
stark wie die Spinne, die ihr Netzwerk so kunstvoll webt
Stark wie das Herdentier sich und seine Aufzucht sanft und liebevoll beschützt
und stark auch, wenn ein Liebespaar sich zärtlich in die Arme nimmt und küßt
Stark wie ein Leben, daß vom Sein und Vergehen täglich neu erzählt
Stark wie das Lichtgewand, das unsre Stimmung erhellt und auch beseelt
Und stark auch die Schatten, die manchmal mit dir und mir leis‘ weinen, siehst du sie
stark wie ein Leben, das an Mensch und Getier so kraftvoll zieht wie nie
Stark wie das Leben, nichts kann jemals stärker sein
stark genug, um der Welt und dir stets nahe zu sein
Stark ist das Leben, wenn wir uns mit ihm im Einklang finden
Und stark auch, wenn wir den Schönheitsschmuck der Schöpfung seh’n
und nicht achtlos vor Blindheit davor versinken
Stark wie ein Leben, sei allzeit gewiß, du wirst nichts vergleichbares finden
so laß dich geleiten durch dieses Leben, es wird dich zeitlebens an sich binden
Stark wie ein Leben, wir sind ihm täglich auf der Spur
stark auch deshalb, weil es braucht und kennt keine Zeituhr
Talfahrt
Den Gefühlsberg einst im Sturm erklommen
Doch der Glücksstein auf dem ich gestanden, wurd‘ mir übel genommen
Zuerst verlor der Stein und kurz darauf dann ich den Halt hinab ging’s rasch mit ersticktem Schrei, bis zum Aufschlag bald
Geschunden, nicht nur der Schmerz nagt tief, liegst du im Jammertal wie aufgebahrt
Ist dies das Ende einer ungewollten Talfahrt, anstatt Glück zu finden, traf’s mich hart
Das Bergesglück nie wieder geseh’n und nicht mehr neu erlebt
im Tal wird’s langsam dunkel, die gefallene Stimmung sich nicht mehr heben will
Mißtrauen ist fortan mein ständiger Begleiter, das Herz für neues Glück verwebt
Wenn das Leben weh tut
Wenn du am Boden liegst und die Seele schluchzt vor Wut,
wenn du dich nicht erheben kannst, weil dir fehlt die Kraft und auch der Mut
Aber was, wenn dein Körper nicht mehr in dir wohnt und nur der Teufel in dir lacht und über deinem Herzen thront
Wenn dein Lachen ins Gesicht dir gähnt
und dein Ich sich zurück nach der Kindheit sehnt
Wenn im Traum schon die Pein dich rastlos schwächt
und der Morgen sich für’s Aufstehen rächt
Dann – ja dann würd‘ ich gern‘ an deiner Seite steh’n um dir den Schmerz zu nehmen und auch die Seelenpein
Manchmal hilft kein Nichts und auch kein Niemand nämlich dann, wenn nur ein Schatten deiner selbst klagt an die Wand
Wenn das Leben weh tut und der Kampf so sinnlos erscheint
Denk‘ auch einmal an Morgen, vielleicht mit Mut ist alles wieder vereint
Zeit
Die Zeit führt uns durch alle Dimensionen
die Zeit verschafft uns Zeit für Ilusionen
Die Zeit verhilft uns manchmal zu versteh‘n
wenn wir im Unrecht miteinander streiten geh’n
Die Zeit gibt so viel mehr als wir jemals seh’n
Gedankenfarben verspielt sich im Geiste dreh’n
Die Zeit verrinnt für alle gleich
auch wenn der eine verliert und der andere ist reich
Zeit ist das was uns alle bewegt
Zeit ist das Fenster, in dem der Sinnesgeist sich regt
Zeit ist unendlich, und doch für alles endlich
Zeit ist meßbar und zugleich unermeßlich
Die Zeit im Wandel der Gezeiten
sorgenreich immerfort wird sie uns begleiten
Die Zeit läßt viele Schrecken zwar verblassen aber nie vergessen
macht Manchem Lust auf Unrecht, wie besessen
Nur die Zeit hat all das dem Mensch gebracht
was er zu jeder Zeit hat zunichte gemacht
Die Zeit ist unser Lebenslicht
doch ohne Weitsicht sehen wir es eben nicht
Zeitgedanken spiegeln Wünsche und Gedanken
die Ze...