Wo war Varus?
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Wo war Varus?

Geographie und Chronologie der römischen Okkupation in Germanien

  1. 356 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Wo war Varus?

Geographie und Chronologie der römischen Okkupation in Germanien

Über dieses Buch

Die Varusschlacht war 2009 in aller Munde.Aber es gibt immer noch viele Fragen, die bisher nicht beantwortet wurden.War die Varusschlacht wirklich in Kalkriese?War das Sommerlager des Varus in Minden?War das Winterlager des Tiberius in Anreppen?Nichts davon ist wirklich gesichert.Dieses Buch lässt die Jahre von 15 v. Chr. bis 17 n. Chr. Revue passieren und bezieht sich dabei auf die Texte der Historiker.Hier finden Sie Antworten darüber, was in diesen Jahren wirklich passiert ist.Mit diesem Hintergrund können Sie selbst ermitteln wie alles abgelaufen ist.

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Information

Jahr
2016
ISBN drucken
9783741282522
eBook-ISBN:
9783743199781
Auflage
1
Thema
History

V Germanicuszeit

Nach der „Varus-Katastrophe“

Wer war Germanicus?

Nero Claudius Drusus Germanicus75 *24.5.15 v. Chr. in Rom, †10.10.19 n. Chr. in Antiochia am Orontes) war römischer Feldherr in Germanien: Er war der Sohn des älteren Drusus und der jüngeren Antonia sowie der Enkel des Kaisers Augustus.
Er war der Stiefsohn des Tiberius, im Jahr 4 n. Chr. adoptiert, (nach seiner Adoption hieß er Gaius Julius Caesar Germanicus). Er heiratete die ältere Agrippina, eine Enkelin des Augustus, mit der er neun Kinder hatte. Er war Vater des Kaisers Caligula.

Meuterei der römischen Legionen an der Donau

Nach dem Ende des Pannonischen Krieges im Jahr 14 n. Chr. kehrten die 3 Legionen, die 8., 9, und 15. Legion, in ihre angestammten Quartiere an der Donau zurück.
Als die Nachricht vom Tode des Augustus sie erreichte, befanden sie sich im Sommerlager in Carnuntum, (Noricum, Österreich). Sie standen unter dem Befehl von Bläsus.
Wegen der Trauerfeierlichkeiten wurden die normalerweise stattfindenden Kriegsübungen eingestellt. Die Soldaten hatten nun viel freie Zeit. Sie wurden nachdenklich und fingen an, sich um ihre weitere Zukunft Gedanken zu machen.
Sie merkten plötzlich, dass nach dem Tode des Augustus niemand mehr für ihre Sicherheit verantwortlich war. Tiberius sollte zwar der neue Herrscher werden, er musste jedoch erst noch in sein Amt eingeführt werden. Ein Machtvakuum war entstanden.
Percennius, vormals Haupt der Theaterklaque (Schreier), gemeiner Soldat, ein frecher Schwätzer mit theatralischem Geschick, ein Aufwiegler, hetzte die einfachen Soldaten auf, die sich nach dem Tod von Augustus um ihre eigene Zukunft besorgt zeigten. Er wollte nur ein wenig Randale machen, vielleicht konnten sie was gewinnen?
Es gab zwar keine besondere Ursache für einen Aufruhr, aber Percennius war daran gelegen, ein bisschen Unruhe zu verbreiten. Er suchte sich Gleichgesinnte, die sich ihm anschlossen. Wer sollte sie schon bestrafen? Niemand war zuständig. In nächtlichen Zusammenkünften probten sie den Aufstand
Er begann geschickt mit Fragen. Er fragte seine Zuhörer: Warum mussten sie immer den paar Tribunen und Centurionen wie Sklaven gehorchen? Warum konnten sie nichts dagegen unternehmen? Die Zuhörer pflichteten ihm bei.
Percennius hatte Recht. Die Soldaten beklagten sich über ihre Lage. Immer mussten sie den wenigen Centurionen und Tribunen wie Sklaven gehorchen.
Sie fragten sich, wie sie daran etwas ändern könnten, ob sie nicht die neuen noch schwankenden Fürsten bitten oder sogar mit Waffen angreifen könnten?
Viele dienten seit langer Zeit im römischen Heer und hatten viele Feldzüge mitgemacht. Die meisten waren schon seit 30 oder 40 Jahren dabei und hatten viele Wunden davongetragen. Bisher hatten sie immer aus Feigheit nichts gesagt, aber nun wollten sie sich bei den neuen, noch nicht bestätigten Fürsten beschweren und um Abhilfe ihrer Mühseligkeiten bitten.
Sie waren mit ihrem Leben und mit ihrem Dienst unzufrieden.
Der Dienst sei in Wirklichkeit drückend und armselig, die Bezahlung äußerst dürftig. Für alles brauchten sie Geld. Für alles mussten sie bezahlen. Aber sie bekamen nur 10 Asse täglich und daraus mussten sie Kleidung, Waffen und Zelte anschaffen und sich zu allem Überfluss noch von Misshandlungen der Centurionen und von Kriegsarbeiten loskaufen.
Und sie beklagten sich über die lange Dienstzeit. Selbst die Entlassenen würden nicht freigestellt, sie nannten sich zwar Veteranen, sie müssten aber immer weiter dieselben Arbeiten verrichten. Selbst wenn sie dann endlich wirklich entlassen seien, bekämen sie irgendwo in weit entfernten Ländern Äcker zugewiesen, die sich als moorige Sümpfe oder raues, unfruchtbares Bergland herausstellten.
Aber sie resignierten, denn Schläge und Wunden, harte Winter und plagvolle Sommer, schrecklicher Krieg und armseliger Friede würden immer weiter Bestand haben. Alle Mühseligkeiten würden immer weiter fortbestehen, es gab kein Ende. Es war sowieso keine Aussicht auf Besserung in Sicht. Es ginge immer so weiter, Schläge und Wunden, harte Winter, plagvolle Sommer, abscheulicher Krieg oder magerer Friede.
Um den Schwierigkeiten zu entgehen, müssten sie Forderungen stellen. Dazu gehörte, dass in erster Linie die Bezahlung verbessert würde, für ihre Arbeit wollten sie wenigstens anständig bezahlt werden, 1 Denar Sold pro Tag sollte es wenigstens sein.
Weiterhin sollte nach 16 Jahren der Dienst zu Ende sein und sie wollten nach der Entlassung nicht länger weitere Dienste im Heer verrichten. Auch die Belohnung (Abfindung) sollte im Lager bar bezahlt werden.
Ihre Forderungen verglichen sie mit den prätorischen Kohorten, die schon 2 Denar Sold erhielten und nach 16 Jahren in ihre Heimat entlassen würden, aber dann in den Städten den Wachdienst versehen müssten. Der Wachdienst war zwar unattraktiv, aber immer noch besser als in fremdem Gebieten unter fremden Völkern Böden und Äcker zu bestellen.

Die prätorischen Kohorten

Die prätorischen Kohorten waren eine Garde-Truppe, die bereits seit der römischen Republik von den Feldherren genutzt wurde.
Sie repräsentierten das römische Militär in Italien und auch in Rom. Sie absolvierten täglich die Wache im kaiserlichen Palast. Sie waren die Schutztruppe der römischen Kaiser. Der Name Prätorianer geht zurück auf das Prätorium, das im Zentrum des Lagers stand und der Wohnsitz des römischen Legaten war.
Die Truppe bestand aus Infanterie und Kavallerie. Ihre Ausrüstungen waren mit der Ausrüstung der anderen Soldaten vergleichbar.
Es wurden zunächst nur römische Bürger, die in Italien geboren waren, in die Garde aufgenommen. Später, zu Augustus Zeiten wurden die Prätorianer aus allen Teilen des römischen Reiches rekrutiert.
Um die Zeitenwende bestand jede Kohorte aus 500 Männern und 30 Reitern, es gab wohl 9 Kohorten.
Im Feld waren die Prätorianer der römischen Armee gleichgestellt, doch es gab einige Unterschiede. Ihre Kohorten waren größer, der Sold war deutlich besser. Sie erhielten größere Geldgeschenke (Donativa) als die regulären Truppen76.
Die Zustimmung zu den Vorschlägen war groß. Alle waren aufgeregt und lärmten Beifall. Sie alle hatten am Körper Striemen der Schläge vorzuweisen, ihre Kleidung war abgenützt, ihr Haar ergraut.
Sie steigerten sich immer mehr in Rage. Zuletzt gerieten sie so sehr in Wut, dass sie als Lösung an eine Verschmelzung der drei Legionen dachten; aber damit waren sie doch nicht einverstanden, denn jeder war stolz auf seine eigene Legion und nicht bereit, die Ehre der eigenen Legion in Frage zu stellen.
Dann hatten sie wieder eine neue Idee. Sie stellten die Adler und Feldzeichen der Kohorten zusammen, trugen Rasenstücke herbei und fingen an ein Bühne zu bauen.
Als der Legat Bläsus das sah, wies er sie zurecht, er schritt ein, sie sollen lieber ihn, den Legaten töten, das sei das kleinere Übel als vom Imperator abzufallen. Aber sie hörten nicht auf ihn. Weiterhin wurde der Rasen zu einer Bühne aufgehäuft, er wuchs zu stattlicher Größe heran, als sie endlich auf Bläsus hörten und davon Abstand nahmen und aufhörten.
Er beschwor sie, sie sollten auf keinen Fall durch Meuterei oder Rotten ihre Wünsche dem neuen Herrscher mitteilen, denn so etwas hatten weder ihre Vorgänger von den alten Herrschern noch sie selbst vom vergöttlichten Augustus verlangt. Es sei jetzt nicht die passende Zeit, von den neuen Herrschern neue Regeln zu verlangen.
Wenn sie jedoch im Frieden das erreichen wollten, was in Bürgerkriegen nicht einmal die Siegerpartei gefordert hätte, müssten sie die Erfüllung ihrer Forderungen ohne Gewalt erreichen.
Bläsus schlug vor, dass sie Abgeordnete bestimmten und denen in seiner Gegenwart Aufträge erteilen sollten. Die Abgeordneten sollten dann beim neuen Kaiser Tiberius vorstellig werden.
Bläsus‘ Sohn, der Tribun, sollte die Gesandtschaft anführen und für die Soldaten den Abschied nach 16 Dienstjahren verlangen. Diese Forderung hielten sie im Moment für die wichtigste. Weitere Forderungen wollten sie erst dann stellen, wenn diese erste Forderung erfüllt sei. Alles andere wollten sie auf später verschieben.
Bläsus Sohn reiste nach Rom ab und die Situation war zunächst beruhigt. Sie waren zufrieden und zuversichtlich, dass sie jetzt etwas durch Zwang erreichen würden, was sie mit Bescheidenheit niemals erreicht hätten.
Vor Beginn des Aufstandes hatte man einige Manipel (Unterabteilung der Kohorte) zum Straßen- und Brückenbau nach Nauportus (heute Vrhnikea in Slowenien) abgesandt. Als die Abordnung unter Bläsus‘ Sohn Nauportus erreichte und die Gesandten von den Unruhen im Lager Carnuntum erzählten, verließen die Soldaten auch hier ihre Arbeit, ergriffen die Fahnen und machten selbst Randale, sie schlossen sich dem Aufstand an. Das Beispiel machte Schule. Sie plünderten und verheerten die umliegenden Dörfer.
Ihr Hass richtete sich speziell auf den Präfekten Rufus. Sie hatten mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen, denn der wollte, dass der alte schwere Dienst wieder im Lager eingeführt werden sollte.
Sie verfolgten die nach Rom weiterziehenden Gesandten mit Gespött und misshandelten sie.
Dann kehrten sie um und zogen zur Donau.
Als sie in Carnuntum ankamen, bekam der ganze Aufstand neue Nahrung. Sie verhe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Die Situation
  3. Die Historiker
  4. Die Personen
  5. I. Das Imperium
  6. II. Drususzeit
  7. III. Tiberiuszeit
  8. IV. Varuszeit
  9. V. Germanicuszeit
  10. VI. Kartenteil
  11. Impressum