Die Goldproduktion der letzten 50 Jahre

Produktionszyklen, Unternehmen, Länder

Bernd Kröger

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2017
• ISBN drucken: 9783744883320
• eBook-ISBN: 9783746019772
• Auflage: 1
• Thema: Betriebswirtschaft
• Thema: Business allgemein

Goldproduktion - die letzten 50 Jahre beschreibt die Entwicklung der weltweiten Goldproduktion seit Aufhebung des fixierten Goldpreises im Jahr 1968. Seit der Goldpreis mit Angebot und Nachfrage schwankt hat sich eine rasante Erhöhung und Verschiebung der Goldproduktion ergeben. Südafrika, der einstige Champion, fiel dramatisch zurück, andere Länder - USA, Kanada, Australien, Russland und vor allem China, übernahmen die Führung. Abhängig vom Goldpreis ergaben sich fünf große Produktionszyklen. Mit Erreichen eines Allzeithochs des Goldpreises lief der vierte Zyklus 2012 aus. Wir befinden uns mitten im fünften Zyklus, der mit einem Preisrückgang von 30% begann.Der Autor behandelt im Detail die Entwicklung der großen Förderländer und die dort wichtigen Goldbergbaugesellschaften. Eine Übersicht über die Geschichte der fünfzehn Gold-Produktions-Millionäre sowie ein umfangreicher Index der behandelten Minen runden die Darstellung ab.

Die großen Förderländer: USA, Kanada, Südafrika, UdSSR (Russland), Australien und China

Abb. 22: Die sechs großen Goldförderländer

Die Goldförderung in den USA seit 1968

Die Produktion von Gold in den Vereinigten Staaten von Amerika hat eine lange, bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition. Legendär sind der kalifornische Goldrausch und die Goldfunde in Alaska am Yukon River, dramatisiert von Charly Chaplin in seinem gleichnami-gen Film. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Bretton Woods Abkommen, das den Goldpreis bei 35$ fixierte, lohnte sich die Goldförderung kaum mehr. Exploration fand überwiegend für Basismetalle sowie Öl- und Gasvorkommen statt. Als Folge ging die US-amerikani-sche Goldförderung in dem dreißigjährigen Zeitraum von 1950 bis 1980 von ca. 70 Tonnen auf nur noch ca. 30 Tonnen zurück, was weniger als eine Million Unzen entspricht.

Abb. 23: Verlauf der Goldproduktion der USA seit 1900

Doch nach 1980 änderte sich das Bild dramatisch. In den folgenden zwanzig Jahren verzehnfachte sich die Produktion und die USA stiegen zur zweitwichtigsten Fördernation auf. Wie kam es dazu und welche Unternehmen agierten als treibende Kräfte?

Die Situation der amerikanischen Goldindustrie im Jahre 1970 war sehr bescheiden. Die Gesamtförderung betrug nur 1.7 Millionen Unzen. Größte Mine war der Homestake Untertagebau in South-Dakota mit 579.000 oz, dicht gefolgt von der Kennecott Kupfermine in Bingham Canyon (Utah), die Gold als Nebenprodukt im Umfang von 355.000 oz abwarf. In Nevada schlugen die Cortez Mine mit 209.000 oz und die Carlin Mine von Newmont mit ca. 150.000 oz zu Buche. Diese vier Minen standen also bereits für 75% der Gesamtproduktion.

Abb. 24: US-amerikanische Goldproduktion von 1968 bis 1980

Insgesamt verringerte sich die Goldproduktion in den Jahren von 1970 bis 1980 auf nur noch 960.000 oz. Das meiste Gold wurde als Nebenprodukt in den Kupferminen gewonnen. Reine Goldminen gab es Anfang der 70er Jahre nur noch sieben. Ein Hinderniss war der relativ geringe Goldgewinnungsgrad aus dem gemahlenen Erz von nur ca. 65%. Um diesem Missstand abzuhelfen entwickelte das US Bureau of Mines das später weltweit genutzte Carbon in Pulp (CIP) Verfahren, das den Wirkungsgrad des Cyanid-Heap-Leach Verfahrens auf über 95% steigerte. Erstmals zum Einsatz kam CIP auf der Homestake Mine in South Dakota.

Abb. 25: Die Lage des Carlin Trends in Nevada und seine wichtigsten Minen

Mit dem CIP Verfahren und dessen erfolgreicher Anwendung in der Haufenlaugung (Heap Leach) konnte auch wirtschaftlich sinnvoll das sogenannte „unsichtbare“ Gold gewonnen werden. Voraussetzung hierfür ist die Förderung und der Durchsatz großer Mengen an Erz, die in großen Gruben im Tagebau abgebaut werden. Newmont, zur damaligen Zeit ein breit aufgestellter Bergbaukonzern, der sich eher als Kupferproduzent sah, hatte viele Erfahrungen und das nötige Know how, um auch das „unsichtbare“ Gold des Carlin Trends abzubauen. Die Mineralisation des Carlin Trends wurde zum Vorbild eines weltweit vorkommenden Erztyps und löste einen Explorationsboom aus. Der Begriff des „unsichtbaren“ Goldes steht für mit dem bloßen Auge nicht sichtbares, fein verteiltes, nur Mikrometer großes Gold, das mit einfachen gravitativen Verfahren nicht gefunden werden kann. Die größte Lagerstätte dieser Art war von Newmont Anfang der sechziger Jahre im Carlin Trend entdeckt worden. Der Carlin Trend ist eine ca. achtzig Kilometer lange und 8 km breite Region in der Wüste von Nevada und entwickelte sich zum Herzstück der amerikanischen Goldproduktion. Im Laufe der Jahre wurden hier weit über 3.000 Tonnen Gold gefördert.

Obwohl der Goldpreis bis 1975 im Jahresmittel au...

Inhaltsverzeichnis

• Hinweise
• Inhaltsverzeichnis
• Prolog
• Überblick über die Goldförderung bis zum Jahr 1968
• Die fünf Phasen der Goldproduktion seit 1968
• Die großen Förderländer: USA, Kanada, Südafrika, UdSSR (Russland), Australien und China
• Geschichte der 15 „Gold-Millionäre“
• Anhang
• Index
• Impressum