Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen
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Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen

Die Götter der Germanen - Band 48

  1. 596 Seiten
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Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen

Die Götter der Germanen - Band 48

Über dieses Buch

Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Das Buch Die Sonne als eines der eindrücklichsten Naturphänomene hat in so gut wie allen magisch-mythologischen Religionen eine große Rolle gespielt - dies trifft auch für die indogermanische und somit auch für die germanische Religion zu. Als jedoch um 500 n.Chr. der nordgermanische Sonnengott-Göttervater Tyr von dem südgermanischen Schamanengott-Göttervater Odin abgesetzt worden ist, ist der größte Teil der Sonnensymbolik in den Untergrund gegangen, d.h. er wurde zu stark gedeuteten mythologischen Motiven und zu Volksbräuchen. Daher gibt es für die Sonne-Mythen bei den Germanen fast nur bildliche Darstellungen und archäologische Funde, da die schriftliche Überlieferung erst um 700 n.Chr. in nennenswertem Maße einsetzt. Im Gegensatz zu der Sonne berichten die germanischen Mythen nur sehr wenig über den Mond - und über die Sterne ist kaum etwas zu finden.

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Information

III Die Sonne

Wie in so gut wie jeder Religion und Mythologie hat die Sonne auch bei den Germanen ein wichtige Rolle gespielt, die jedoch seit 500 n.Chr., als der ehemalige Göttervater Tyr durch Odin abgesetzt worden ist, stark in den Hintergrund getreten ist.
Die Sonne wurde mit dem Licht, mit dem Tag und auch mit dem Gedeihen der Pflanzen auf den Äckern assoziiert.

III 1. Das Wort für „Sonne“, „Sommer“ und „Seele“

III 1. a) Wortschatz

Das indogermanische Wort „sem“ für Sommer findet sich auch als „sunje“ in den uralischen Sprachen und als „son“ in den drawidischen Sprachen und geht auf das eurasiatische Substantiv „sianu“ für „Sommer“ zurück.
Das eurasiatische Wort „sianu“ für Sonne hat sich in einem weiten geographischen Bereich ausdifferenziert: kartwelisch „sniu“, indogermanisch „sauen, saule“, altaisch „sioglu“, japanisch „sua-ra“, tungus-manchu „sigun“, eskimo-aleutisch „ciqin“, nordasiatisch/sibirsch „bun“ und koreanisch „hai“. Das Wort für „Sonne“ ist offensichtlich schon sehr alt – was bei einem derart prägenden Phänomen wie der Sonne nicht verwundert.
Die enge klangliche und inhaltliche Ähnlichkeit zwischen „Sonne“ und „Sommer“ macht es sehr wahrscheinlich, daß der Sommer ursprünglich die „Sonnen-Zeit“ gewesen ist.
Für die Ableitung des Substantivs „Sommer“ von „Sonne“ spricht auch, daß zum einen das Wort „Sommer“ mit dem Wort „Seele“ eng verwandt ist und zum anderen die Sonne in den Mythen aller Völker insgesamt das häufigste Seelen-Symbol ist. Die „Seele“ (eurasiatisch: „sunu“) und der „Sommer“ (eurasiatisch: „sunu“) werden somit beides Ableitungen von dem Wort für „Sonne“ (eurasiatisch: „sianu“) sein.
Die eurasiatische Wortwurzel „sunu“ für „Seele“ findet sich in vielen Sprachen wieder: altaisch „siunu“, türkisch „sin“, mongolisch „süne-su“, japanisch „sun-kata“ und uralisch „sunje“. Das deutsche Wort „Seele“ und das englische Wort „soul“ leiten sich jedoch wahrscheinlich von der als „See“ bezeichneten Wasserunterwelt ab – die Seele ist „die in der Wasserunterwelt“.
Die vier Jahreszeiten wurden bei den Indogermanen wie folgt benannt und charakterisiert:
Die indogermanischen Namen der Jahreszeiten
Name der Jahreszeit Bedeutung des Namens
Jahreszeit Name
Frühling wesr Zeit, in der das Vieh Tiere wieder grasen kann
Sommer sem Sonnen-Zeit
Herbst hes Zeit des Sensens und Dreschens (?)
Winter gheim gefürchtete oder schreckliche Jahreszeit (?)
Diese Namen der vier Jahreszeiten finden sich in vielen indogermanischen Sprachen:
Die Jahreszeiten
Sprache Jahreszeiten
Frühling Sommer Herbst Winter
Indogermanisch wesr sem hesen gheim
Keltisch giamonios
(ein Wintermonat)
Altirisch errach sam
Altnordisch sumar gymbr („Winterling“
= einjähriges
Lamm)
Gothisch asans
(Sommer, Erntezeit)
Altpreußisch assanis
(Erntezeit)
Neuenglisch summer
Deutsch Sommer
Lithauisch casara ziema
Latein ver hiems
Altkirchenslawisch vesna jeseni ziema
Armenisch garun am (Jahr) jiwn (Schnee)
Albanisch dimer
Griechisch ear opori
(Sommer- Ende, Erntezeit)
kheima
Hethitisch zenat gimmat
Tocharisch wes sme
Avestisch vanri
(im Frühling)
ham zyam
Sanskrit vasanta sama
(Jahreszeit, Jahr)
heiman

III 1. b) Zusammenfassung

Das Wort „Sommer“ bedeutet „Sonnenzeit“.

III 2. Himmelsrichtungen ohne Kompaß

III 2. a) Orientierung

Das Sonnensymbol „Kreuz-Kreis“ findet sich schon in den skandinavischen Felsritzungen findet und läßt sich bis in die frühe Jungsteinzeit zurückverfolgen.
Dieses Symbol besteht zunächst einmal aus einem Kreis, der den Umlauf der Sonne um einen Ort auf der Erde darstellt.
Zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche und zur Herbst-Tagundnachtgleiche ist der Sonnenaufgang genau im Osten zu sehen und der Sonnenuntergang genau im Westen. An diesen beiden Tagen teilt die Verbindungslinie von Sonnenaufgangspunkt und Sonnenuntergangspunkt den Sonnenkreis in genau zwei Hälften: die Taghälfte und die Nachthälfte.
Zur Wintersonnenwende, also am Tag vor der Julnacht, geht die Sonne im Südosten auf und im Südwesten unten – der Tag ist somit kurz und die Nacht lang.
Zur Sommersonnenwende geht die Sonne im Nordosten auf und im Nordwesten unten – der Tag ist somit lang und die Nacht kurz.
Der Punkt, an dem die Sonne am höchsten am Himmel steht, ist der Mittagspunkt, der das gesamte Jahr über stets genau im Süden ist. Ihm genau gegenüber befindet sich der Mitternachtspunkt, der genau im Norden liegt.
Der Sonnenumlauf-Kreis wird durch die Verbindungslinie von Sonnenaufgangspunkt (Osten) und Sonnenuntergangspunkt (Westen) zu den Tagundnachtgleichen sowie durch die Verbindungslinie zwischen dem Mittagspunkt (Süden) und dem Mitternachtspunkt (Norden) in vier genau gleich große Bereiche unterteilt. Diese Graphik ist das Sonnensymbol („Kreuzkreis“), da sich diese Orientierung vom Sonnenlauf herleitet.
Die hier beschrieben acht Punkte sind die wesentlichen Punkte in den Steinkreisen der Jungsteinzeit, die u.a. auch eine Kalenderfunktion gehabt haben:
  1. Mitternachtspunkt genau im N
  2. Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende ungefähr im NO
  3. Sonnenaufgang zu den beiden Tagundnachtgleichen genau im O
  4. Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende ungefähr im SO
  5. Mittagspunkt genau im S
  6. Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende ungefähr im SW
  7. Sonnenuntergang zu den beiden Tagundnachtgleichen genau im W
  8. Sonnenuntergang zur Sommersonnenwende ungefähr im NW
Sonnensymbol und Himmelsrichtungen
Tag/Sonne: hell
Nacht: Dunkelgra...

Inhaltsverzeichnis

  1. Bücher von Harry Eilenstein
  2. Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. I. Übersicht
  5. II. Die Nacht
  6. III. Die Sonne
  7. IV. Die Sonnengötter
  8. V. Mond
  9. VI. Sterne
  10. Themenverzeichnis
  11. Impressum