Personalbilanz Lesebogen 132 Das geschriebene Wort wird weniger - die Menge persönlicher Daten wird mehr
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Personalbilanz Lesebogen 132 Das geschriebene Wort wird weniger - die Menge persönlicher Daten wird mehr

Personalentwicklung im Wandel

  1. 34 Seiten
  2. German
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Personalbilanz Lesebogen 132 Das geschriebene Wort wird weniger - die Menge persönlicher Daten wird mehr

Personalentwicklung im Wandel

Über dieses Buch

Eine dermaßen bewährte Kulturtechnik wie die der Schreibschrift wird wohl nicht so einfach mir nichts dir nichts aus der Welt verschwinden und wegen iPads oder anderer digitaler Gerätschaften ersatzlos gestrichen werden. Denn wer Buchstaben mit Handbewegungen zu Worten verbindet, aktiviert im Vergleich zur Nutzung von Tastaturen meist ungleich mehr Hirnregionen. Im Zusammenhang mit dem Umgang und der Nutzung von Daten stehen u.a. folgende Begriffe im Fokus: Volume, Velocity, Variety, Value. Die Analyse von Daten ist kein Selbstzweck sondern muss Nutzen generieren, es geht um die richtige Mischung von internen mit externen, von strukturierten mit unstrukturierten Daten. Je weniger Daten zur Verfügung stehen desto höher sind die Anforderungen an die analytische Kompetenz. Viele der benötigten Fachkräfte und Spezialisten sind über eine standardisierte Ausbildung kaum noch heranzuziehen. Das moderne Konzept hierfür heißt Flexible Handlungskompetenz. Mit herkömmlicher Wissensvermittlung hat dieses Lernen nur noch wenig zu tun, u.a. vortragender Unterricht wird immer seltener. D.h. der Auszubildende muss sich einen zunehmenden Teil seines Wissens selber aneignen und muss Strategien im Team entwickeln. In Verbindung damit kommen auch auf die Menschen in den Unternehmen neue Anforderungen zu. Als besonders wichtige Qualifikationen werden das "Denken in Zusammenhängen" und die "Gruppenorientierung/ Teamfähigkeit" angesehen.

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Information

1 Kommunikation in Schlagworten

Suchmaschinen bestimmen Regeln für Informationsbereitstellung und Ausblenden von Alternativen – Wissen der Welt von Unbekannt sortiert – nach dem dritten Suchergebnis pro Suche liegt die Bedeutungslosigkeit. Google sitzt wie eine Spinne im digitalen Kommunikationsnetzwerk. Und da Suchmaschinen vor allem Schlagworte verstehen, kommunizieren (und denken) auch mehr Menschen mit Hilfe von Schlagworten statt mit ganzen (verschachtelte gehen gar nicht) Sätzen. Suchmaschinen machen Informationen einfach handbar, man vertraut mehr oder weniger blind ihrer Objektivität. Eigentlich weiß kaum einer wirklich etwas über das Innere von Suchmaschinen, nach welchen Regeln sie gebaut sind und in ihrem Inneren funktionieren. Man benutzt sie eben. Dabei liefern Suchmaschinen keine eigenen Inhalte, sondern sortieren lediglich die Inhalte Dritter. Wie und nach welchen Algorithmen aber weiß niemand. Wie also das Wissen der Welt auf die Computerbildschirme gelangt, wird von einer kleinen, dazu unbekannten Minderheit bestimmt. Suchmaschinen sind aber nicht allwissend. Ihre Beschränktheit zeigt sich beim aufwendigen Suchen mit mehrfach kombinierten Begriffen (Normalnutzer suchen fast ausschließlich nach einzelnen Wörtern).
 
Nutzer von Suchmaschen wollen etwas ohne großen Aufwand suchen. Die Suchmaschine kennt die vorherigen Suchbegriffe der Person, vergleicht sie mit denen anderer Nutzer, ermittelt Zeit und Ort der Anfrage, um daraus Schlüsse zu ziehen. Internetseiten haben einen „Sichtbarkeitsindex“, der sich danach bemisst, für wie viele Schlüsselwörter sie in den Suchergebnissen oben erscheinen. Ausgewertet werden Suchanfragen, die Zeit, die man den Ergebnissen widmet, E-Mails, Positionsdaten von Android-Handys, d.h. alle Daten, die man quasi als Währung nutzen kann. Da alles, was jenseits des dritten oder vierten Suchergebnisses pro Suche geschieht, fast schon bedeutungslos ist, orientieren sich auch Anbieter von Inhalten und Werbetreibende an Vorgaben und Richtlinien der Suchmaschinenbetreiber. Denn nur diese wissen, mit welchem Kalkül Informationsangebote präsentiert und Alternativen ausgeblendet werden. Ursprünglich mit Traffic versorgte Websites können mit Updates der Algorithmen so ganz schnell in einen toten Winkel der Suchergebnisse verbannt werden. Suchmaschinenoptimierer haben wohl nur geringe Chancen, sich auf Dauer an vorderer Stelle der Ergebnislisten zu platzieren, es sei denn, sie wären bereit, dafür zu zahlen.


2 Schreibschrift auf dem Rückzug zum Nischendasein

Überkommene Kulturtechnik – iPad-Lehrbuch statt Handgeschriebenes – Langsamkeit und Gedankenfindung – Sog der Bildschirme und Natur-Defizit-Störungen. Einst wurde Schrift erfunden, „um Sprache vom Sprecher unabhängig durch Zeit und Raum zu transportieren“. Heute fristet Schreibschrift als persönliches Steckenpferd eher ein Nischendasein auf Einkaufszetteln, Glückwunschkarten, Speisekarten oder ähnlich profanen Dingen. Im Angesicht von Tastatur und Display wird die Schreibschrift von vielen als Fähigkeit betrachtet, die man nicht mehrt braucht. Füllfederhalter und Stift seien nicht mehr als nostalgische Relikte.

Alles Schreiben geschieht mehr oder weniger maschinell, allenfalls noch als Notizen in Form von Druckbuchstaben. Flüssiges Tippen sei als eine viel wichtigere Kompetenz angesagt. Eine Schreibschrift dagegen sei unzumutbar kompliziert und damit überflüssig und schlicht entbehrlich. Nur noch Steinmetze würden Worte in Stein meißeln. Zudem habe der rein digitale Umgang mit Sprache unbestreitbare Vorteile, wie etwas das leichtere Archivieren, das Vermeiden von Papiermüll oder das Teilen mit anderen. Nur: eine dermaßen bewährte Kulturtechnik wie die der Schreibschrift wird wohl nicht so einfach mir nichts dir nichts aus der Welt verschwinden und wegen iPads oder anderer digitaler Gerätschaften ersatzlos gestrichen werden. Denn wer Buchstaben mit Handbewegungen zu Worten verbindet, aktiviert im Vergleich zur Nutzung von Tastaturen meist ungleich mehr Hirnregionen. Ohne gleich einem Zen-Seminar das Wort zu reden: die relative Langsamkeit von Schreibschriftabläufen unterstützt die Gedankenfindung und fördert die Konzentration.

Schreibschrift darf aber individueller daherkommen: beispielsweise indem aus den ohnehin erlernten Druckbuchstaben von jedem anders ein mehr oder minder verbundener Schreibstil entwickelt wird. Man erhofft sich dadurch weniger Kinderfrust (manchmal auch Erwachsenenfrust) und mehr Zeit für andere wichtige Dinge der Bildung. Wichtig scheinen in diesem Zusammenhang Ergebnisse der Bildungsforschung, nach denen digitale Medien weniger intensive Spuren im Gedächtnis hinterlassen als Stift und Papier. U.a. waren von Hand mitschreibende Studenten in Tests besser, wenn sie nach komplexen Zusammenhängen aus dem Stoff ihrer Vorlesungen befragt wurden.

Zudem sind Tastaturen untrennbar auch mit dem Sog der Bildschirme und hieraus erwachsenden Gefahren verbunden. Experten kennzeichnen diese Entwicklung u.a. mit dem Begriff „Natur-Defizit-Störung“, u.a.: Verhäuslichung von Kindern, Depression, Fettleibigkeit gepaart mit physischen und psychischen Störungen. Eine urbanisierte Internetwelt können mit Blog, Chatroom oder Breitband die uralte Kopplung zwischen Natur und Kultur nicht auflösen und schon überhaupt nicht ersetzen. Man kann dem Zeitenwandel durchaus Rechnung tragen, ohne dafür Natur und Schrift nur noch auf dem Bildschirm erleben zu dürfen.

3 Schreibschrift ohne Bögen und Häkchen

Rechtschreibchaos und Schreibchaos – Argument der Erleichterung und Realität – Geringschätzung von Sprache – Verbundschrift aktiviert Hirnareale. Handgeschriebene Briefe, Tagebücher u.a. gewinnen immer mehr an Seltenheitswert; Schreibschrift könnte zum Relikt aus vergangenen Tagen werden. In immer mehr Grundschulen ...

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Kommunikation in Schlagworten
  2. 2 Schreibschrift auf dem Rückzug zum Nischendasein
  3. 3 Schreibschrift ohne Bögen und Häkchen
  4. 4 Tastaturen der Geschäftswelt und Handschrift
  5. 5 Qualifizierung für die Informationsgesellschaft und Bildungsmängel
  6. 6 Beruflicher Werdegang und sozioökonomischer Status
  7. 7 Leistungsgerechtigkeit und Konkurrenz
  8. 8 Ganzheitliche Allgemeinbildung - Freiräume für Schüler
  9. 9 Zu hohe Ansprüche vereiteln Erfolgserlebnisse
  10. 10 Schule als Sozialisationsinstanz
  11. 11 Bildungsbiographien und Brüche
  12. 12 Computereliten paradox - kein besseres aber anderes Wissen
  13. 13 Die vier Daten-V´s und analytische Kompetenz
  14. 14 Trainingsfeld Unternehmensberatung - sich in unterschiedlichen Situationen zurechtfinden
  15. 15 Sozialwissenschaften - Verhalten und Steuerung
  16. 16 In der informationsbasierten Arbeitswelt finden gewaltige Umstrukturierungen statt
  17. 17 Recruiting-Toolboxen auf dem Prüfstand
  18. 18 Wichtig sind auch Qualität und Systematik
  19. 19 Prinzip Ampelbeobachtung
  20. 20 Erfahrungswissen ist eine stabile Währung
  21. 21 Schulform und Wege zum Glück schlechthin - es gibt keinen Königsweg
  22. 22 Lernen als Investitionschance
  23. 23 Weiterbildungswunsch vor Gehaltswunsch
  24. 24 Aufbau einer effizienten Lernkultur
  25. 25 Veränderte Qualifizierungsformen
  26. Impressum