Entlang der Lahn zum Kloster Arnstein
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Entlang der Lahn zum Kloster Arnstein

  1. 80 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Entlang der Lahn zum Kloster Arnstein

Über dieses Buch

Von der Mündung der Lahn in den Rhein geht es von Lahnstein aus flussaufwärts zunächst durch die wildromantische Ruppertsklamm auf dem Lahnhöhenweg nach Bad Ems, dann weiter nach Dausenau, Nassau und Obernhof mit dem Kloster Arnstein. Immer wieder bieten sich auf der gesamten Tour spektakuläre Ausblicke über das Lahntal. Der Pilger- und Wanderführer gibt neben der Streckenbeschreibung auch kulturhistorische Einblicke wie etwa zur Jakobskapelle in Lahnstein, Goethes Lahnwanderung, der Emser Depesche, St. Kastor in Dausenau und natürlich zur Geschichte des Klosters Arnstein. Mit zahlreichen Farbfotos und informativem Anhang

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Information

Von Nassau nach Obernhof (7 km)

  • Der Weg
Um in Nassau den Einstieg in den Weg zu finden, geht es am Marktplatz (sehenswert hier Fachwerk-Rathaus und die Plastik ‚Der Denker‘) nach links entweder in die Schlossstraße oder in die Amtsstraße und dann nach rechts in die Straße ‚Obertal‘. An der Hohe-Lay-Straße biegt man dann nach links und läuft auf den gut gekennzeichneten Lahnhöhenweg zu, der bis nach Obernhof auf der Höhe den Schleifen der Lahn folgt. Unterwegs gibt es immer wieder sehr schöne Panoramablicke auf das Lahntal. Kurz vor Obernhof sieht man dann schon auf der linken Lahnseite das auf einer Anhöhe liegende Kloster Arnstein. In Obernhof führt eine Brücke über die Lahn. Der Anstieg zum Kloster ist gekennzeichnet.
Wer in Nassau die Wanderung etwas erweitern will, kann sich auf einen naturkundlichen und historischen Rundgang begeben (Dauer etwa 1,5 h), der zu 13 Stationen führt. Dieser Weg wird auch als Freiherr-vom-Stein-Weg bezeichnet. Er geht vom Schloss (im Stadtkern von Nassau) zum Freiherr-vom-Stein-Park, am Lahnufer lahnabwärts zur Schleuse Nassau mit der Fischtreppe, dann durchs Mühlbachtal, auf den Burgberg und zur Nassauer Kettenbrücke. Eine Rundwegkarte mit Beschreibung der Stationen erhält man in der Touristen-Information (Straße Obertal). Der Weg ist mit dem Stein-Profil gekennzeichnet.

Nassau und „der heimliche Kaiser“

In Nassau stößt man allenthalben auf den Namen Freiherr vom Stein (1757 in Nassau geboren, 1831 auf Schloss Cappenberg bei Lünen/Westfalen gestorben). Er war preußischer Minister, Staatsmann, Reformer.
Aber was heißt das eigentlich? Blicken wir zunächst auf das Jahr 1807. Stein ist als Minister im Dienst des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. Der König umgibt sich in seinem Kabinett mit Schmeichlern und Jasagern, die seinem Willen und seinen eigennützigen Interessen entsprechen. Wegen seiner Kritik am monarchischen Regierungsstil wird Stein vom König als „widerspenstiger Staatsdiener“ entlassen.
Noch im selben Jahr kommt es durch Napoleon zum Zusammenbruch der preußischen Monarchie. Napoleon betreibt die Wiederberufung Steins. An Stelle der Kabinettsräte werden nun Fachminister eingesetzt, die Bürokratie unter Einbeziehung des Volkes neu geordnet. Stein teilt dazu in einem Brief mit: „Ich halte es für wichtig, die Fesseln zu zerbrechen, durch welche die Bürokratie den Aufschwung der menschlichen Tätigkeit hemmt, jenen Geist der Habsucht, des schmutzigen Vorteils, jene Anhänglichkeit ans Mechanische zu zerstören, die diese Regierungsform beherrschen.“ Auch drängt er auf eine Aufhebung der Erbuntertänigkeit, d.h. die Aufhebung der rechtlosen Knechtschaft der Bauern.
Napoleon, der mit seinen Heeren Kontinental-europa überflutet hatte, weiß anfangs noch nicht, dass er seinem größten Feind wieder zum Amt verholfen hat. Da fällt 1808 den französischen Behörden ein Brief Steins in die Hände, in dem er seinen Hass gegen die französische Herrschaft ausspricht. Stein muss als Minister zurücktreten. Napoleon erlässt das Dekret: „Der besagte Stein wird überall, wo er durch unsere oder unserer Verbündeter Truppen erreicht werden kann, persönlich zur Haft gebracht.“ Was nichts anderes bedeutet: Fällt er den Franzosen in die Hände, wird er erschossen. Stein flieht nach Österreich. Napoleon lässt seine Güter beschlagnahmen.
1812 wird er Berater des russischen Zaren Alexander I. und entwickelt Pläne zur Befreiung von Napoleon. 1813 gelingt es Stein, den preußischen König im Bündnis mit Russland von einem notwendigen Befreiungskrieg gegen Napoleon zu überzeugen. Steins Lieblingsidee ist die Wiederherstellung eines deutschen Reiches und die Erneuerung des Kaisertums mit einem moralisch integren Kaiser, der einem freiheitlichen und selbstbewusstem Volk zu dienen hat. Deutschland ist zu dieser Zeit territorial in Fürstentümer zersplittert und wird von 36 kleinen Despoten beherrscht, die nur auf ihren Eigennutz aus sind. Steins Aktivitäten bringen ihm den Beinamen ‚Kaiser von Deutschland‘ ein. Ob er sich heimlich mit dem Gedanken trug, wirklich dieses Amt anzutreten, ist Spekulation, aber keine unwahrscheinliche. Beim Volk war er beliebt, beim Adel weniger. Auf dem Wiener Kongress 1814, nach der erfolgreichen Befreiung von Napoleon, scheitert Stein mit seiner Idee vom Reichsgedanken. Dieser Erfolg sollte erst Bismarck 1871 beschieden sein.
1814 erhält Stein seine beschlagnahmten Güter in Nassau zurück, hält sich in den Sommermonaten dort auf, beteiligt sich maßgeblich am Entwurf einer Nassauer Verfassung von 1814, die als die erste moderne deutsche Verfassung gilt. Sie garantierte die Freiheit des Eigentums, religiöse Toleranz und die Freiheit der Presse. Das Herzogtum Nassau mit der Hauptstadt Wiesbaden war einer der Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes. Stein erhält eine sogenannte ‚Virilstimme‘ [Einzelstimme] im Landtag, büßt den Sitz allerdings 1818 ein, weil er sich weigert den Untertaneneid abzulegen.
Stein zieht sich aus den politischen Aktivitäten zurück, bleibt aber gut informierter Beobachter und Kommentator. So schreibt er z. B.:
„Nicht möglichste Produktion von Lebensmitteln und Fabrikmaterialien ist der Zweck der bürgerlichen Gesellschaft, sondern religiöse, sittliche und geistige Veredlung des Menschen.“ Das sind nach seiner Auffassung die eigentlichen Aufgaben des Staates. Er verurteilt Profit-maximierung und materielle Machtentfaltung und vor allem eine Bürokratie, die im Volk die Entfaltung individueller Kräfte behindert. Seine Kritik ist zuweilen betont scharf:
„Gott gebe, daß wir nicht durch die Pest des Papierspiels und Agiotierens [Spekulieren, Geldgeschäfte machen] im Frieden untergehen… Unser ökonomisch-technologisch populierendes System durch eine zentralisierende regierungs-süchtige Bureaukratie angewandt, frißt sich selbst auf wie Saturn seine Kinder; wir sind übervölkert, haben überfabriziert, überproduziert, sind überfüttert und haben mit Buchstaben und Tinte die Beamten entmenscht, die Verwaltung entgeistet und alles in toten Mechanism aufgelöst.“
1831, ein Jahr vor Goethe, stirbt er auf Schloss Cappenberg bei Lünen, Westfalen. Er hatte das ehemalige Klostergebäude 1816 erworben. Beigesetzt ist er in der Familiengruft in Frücht bei Bad Ems. Seine Tochter lässt später eine neugotische Kapelle über der Gruft errichten. Der Grabstein trägt folgende Inschrift:
„Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein, geboren den 25sten Oktober 1757, gestorben den 29sten Juni 1831, ruhet hier; der Letzte seines über sieben Jahrhunderte an der Lahn blühenden Rittergeschlechtes; demütig vor Gott, hochherzig gegen Menschen, der Lüge und des Unrechtes Feind, hochbetagt in Pflicht und Treue, unerschütterlich in Acht und Bann, des gebeugten Vaterlandes ungebeugter Sohn, in Kampf und Sieg Deutschlands Mitbefreier. Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu seyn.“
Steins Reichsgedanke mit einem Kaiser an der Spitze scheint seinen liberalen Impulsen zu widersprechen. Aber er sah darin nach mittelalterlichem Vorbild einen Weg, die selbstherrliche Tyrannei der Fürsten, die alles öffentliche Leben an sich gezogen hatten, in die Schranken zu weisen und dem Volk, insbesondere den Bauern, Freiheit zu verschaffen. Denn die Fürsten hätten sich vor dem Kaiser zu verantworten und der Kaiser seinerseits vor Gott. Bei diesem Modell steht also die christliche Religion im Zentrum und sorgt für den Zusammenhalt.
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Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweise
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Zum Weg
  5. I. Von Lahnstein nach Bad Ems (12 km)
  6. II. Von Bad Ems nach Nassau (10 km)
  7. III. Von Nassau nach Obernhof (7 km)
  8. Anhang
  9. Über den Autor
  10. Weitere Informationen
  11. Impressum