
eBook - ePub
Auf dem Wege II
Holland, Belgien, Nordfrankreich - Norwegen und Dänemark
- 220 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Auf dem Wege II
Holland, Belgien, Nordfrankreich - Norwegen und Dänemark
Über dieses Buch
Teil II führt an die Küste, in die schon seit 1938 vertraute Stadt Amsterdam mit ihren reichen Kunstschätzen. In Holland steht wiederholt intensive Mitarbeit bei Tagungen auf dem Programm. Ein Aufenthalt auf der Insel Vlieland bringt eine bedeutende Zahl von Zeichnungen - ein Höhepunkt des Buches - wie auch Strandholzobjekte. Von beeindruckenden Fahrten nach Paris mit seinen Museen wird berichtet, einer Begegnung mit Chartres. Auch Kopenhagen und Oslo werden berührt.
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Information
Anhang:
Strandholz
In: Die Christengemeinschaft 53, 1981, H.8.
Das Meer wirft aus. Der Strand ist bedeckt mit pflanzlichen, tierischen Resten, Tang, Muscheln, Schnecken. Der menschliche Fuß zermahlt das Kleinste noch einmal, was die Woge schon zermahlen hat. Es knackt mit jedem Schritt unter den Sohlen. Aber es schreitet sich gut auf der plattesten aller natürlichen Ebenen, die dort entsteht, wo der Strand noch feucht ist und die verebbende Welle im Strom und Rückstrom eben den Weg bereitete. Und was das Wasser freispülte, hüllt der fließende Sand mit feinen Schichten und Hüllen ein. Für die Sonne – im Gegenlicht – ein gleißender Spiegel. Fern am Horizont die Masten und Schornsteine von Schiffen, Rauchfahnen. Möwen, Seeschwalben, Austernfischer, im Fluge schreiend mit dem Winde – weißes Geflügel über der lärmenden Brandung, Gischtflocken, Spritzer, dumpfer Lärm. Hier scheint der Gedanke wichtiger als das Bild. Der Stern des Tages. Das innere Licht.
An der Flutlinie hat das Meer viel Schwemmholz angesammelt im braunen, grünen, rötlichen Gewirr des Seetangs; Bretter, Bohlen, Balken, große Stücke, die ein Menschenarm nicht heben kann, schmale, zerfressene Stücke daneben, Kleinstes. Alles noch feucht und vollgesogen vom Wasser. Manches schon von Seepocken übernarbt, von Algenfäden umschnürt. Bruchstück alles, Fragment, zerstört. Was die Hand nicht wenden kann, wendet der Schwung des Fußes, was Arm und Bein nicht schaffen, bleibt liegen in seiner nutzlosen Masse, eingesunken in den feuchten Schwemmsand – daneben Äste und Strünke, deren von Wasser und Salz ausgelaugte Glätte – – Figuren. Fabelhafte Menschenwesen von versunkenen Küsten und Inseln. Gedanken beginnen zu spielen, nutzlos und ohne Notwendigkeit.
Auf einem Brett rot aufgedruckt eine erheiternd sinnlose Aufforderung
MANGEZ DU POISSON
DE
BOULOGNE S/MER
Die Mitteilung einer zerbrochenen leeren Kiste, ihr letzter Schrei. Aber der Sprachzusammenhang blieb bewahrt, bis zum letzten Augenblick Handel und Wandel. Großes Angebot bei kleiner Nachfrage. Es lebe Boulogne s/Mer, nur dort scheint es Fische zu geben! Es lebe der Zusammenhang der Sprache! Wie könnte uns die Dingwelt angeboten werden, wie könnten wir unsere Bedürfnisse befriedigen, wenn es keinen Sprachzusammenhang gäbe: Niemals wäre es uns eingefallen, Boulogneser Fische zu essen. Welcher Verlust! Die vielleicht schönste Erinnerung unseres Lebens wäre vertan. Könnten wir sonst mit Goethe sagen: „Warte nur, balde ruhest du auch?“
Aber was mit einem kleinen Brett beginnen, einer Plantage rostiger Nägel, dreimal der Länge nach gespalten, auf dem von oben nach unten zu lesen steht EG - BE - BE - GI - PE? Sachlichste Zerstörung jeder Sicherheit. Weder Angebot noch Nachfrage; aus ist es mit Handel und Wandel. Selbst Goethe auf dem Kickelhahn hätte damit nichts anfangen können. Aber der Meerwind braust eigensinnig weiter. Ach, wie gerne würde der vernünftige Geist zusammensetzen nach seinem Sinn, wie gerne würde er die Welt erhalten wollen, die schöne Welt; wer hat sie zerstört? Seine Ruh ist hin. Ob Gretchen, Minister oder Großkaufmann, sie ist nicht wieder herzustellen. Energischer Strich! Nur die Unaufhörlichkeit des Fragens. Was bist du?
Auf dem Boulogneser Brett ist auch ein menschliches Gesicht aufgedruckt: ein Fischer. Ebenso schludrig gemacht wie die Schrift. Er hat einen breitkrempigen Lederhut auf, am Kinn einen Ziegenbart, im Munde eine kurze dampfende Shagpfeife und lächelt die volle Zufriedenheit eines wohlgestellten Menschen. Er garantiert das Angebot – und die Nachfrage erlaubt ihm ohne Zweifel, seine Kühltruhe in der Küche und den Farbfernseher in der Wohnstube zu haben. Wer könnte daran Zweifel hegen? Ist die Welt nicht gut eingerichtet? Sie ist es! – soweit man sich auf ein Kistenbrett verlassen kann, soweit man sich auf ein Kistenbrett verlassen will. Soweit man überhaupt noch kann und will. Immerhin sind wir am Strande, und wir können Bretter in die Flut zurückschleudern und uns freuen am lustigen Spiel ihres ewigen Zurückgeworfenwerdens. In der Brandung freilich uns an sie zu klammern: das wäre eine schlechte Hilfe. Aber der Fischer aus Boulogne verlöre sein zufriedenes Lächeln nicht. Er wird es nie verlieren – bis die Flut es eines Tages unerbittlich weggewischt haben wird.
Pause: mit einem Blick über das Meer.
Laßt uns ein Feuer machen, daß alle Elemente versammelt seien! Laßt den Wind blasen, die Brandung lärmen, die Möwen schreien – hier in der sandigen Düne ist ein guter Platz. Sammelt Holz vom Strande und lest die Nachrichten nicht, die euch die Zeitung aller Meere mitzuteilen beliebt. Was uns jetzt freue, sei das Feuer! Nutzloses Freudenmal im warmen Sande, rote Fahne und Zeichen des Überflusses, hohe Kunst des Beginnens. Den Dreien das Vierte gesellen. Schiffspech und Harze fressen die Glut ein, das Wasser verdampft, die Lohe siegt ...

„Vlieland Fractus ’58“ (1971)
Amsterdam – Gent – Paris 1966
Kunstbetrachtung mit Harald de Bary
7. November 1966
16.30h.
Auf der Fahrt von Köln nach Arnhem.
Aufenthalt (eben) in K ö l n. Wir kamen gegen Mittag an. Durch die Straßen am Bahnhof. Leicht sonnig, mild. Die Geschäfte: Antiquitäten und „Kuriositäten“.
Baustellen der U-Bahn, „rund um den Dom“ – der ist graues Gebirge. Die Einzelheiten (alles abschraubbar) verwirren. Nur der Block, die Masse – das Überdimensionale so nahe, fasziniert durch die Wucht. (Später, auf dem Weg zurück zum Bahnhof, glättet ein flaches, spätes Sonnenlicht die ganze Westfassade bis hinauf zu den Turmspitzen).
In einem Café. Geruhiges Reise-Beginnen. Ich bin etwas müde, aber das stört mich nicht sehr. (Kaffee und „strammer Max“ – nach Köllscher Art. Nette Bedienung und überhaupt so diese halbe Stunde. – )
Dann zum Wallraf-Richartz-Museum. (Gute zweieinhalb Stunden dort.)
– – – die Alten. Kölner Schule – Kölner Schule – Kölner Schule: Maler der heil. Sippe, des Veronica Altars etc. Viele Säle. Das hohe Mittelalter mit der ganzen heidnischen Emblematik und Mythologie in christlicher Hin-Ordnung und Bestimmung. Etwas für subtile Ikonografen. Alles das, was Goethe damals bei den Boisserées in Heidelberg sah. Die ihn für die „Primitiven“ interessieren wollten – was auch teilsteils gelang.
Franz Hals: Fischermädchen.
Platt und uninteressant aus jeder Reproduktion bekannt.
Hier: plötzlich. – Eben dies: plötzlich!
Griff, Fassung, Kraft.
Entscheidungen unter dem Zwang genauer Intentionen.
Präzise Felder: gut bemessen, enorm gut vorbereitet.
Klar ohne die unangenehme Deutlichkeit.
Die kleine Landschaft rechts im Hintergrund mit den drei Fischerkaten.
Da wohnt sie. Da ist nichts übertrieben. Es ist arm, steht aber auch unter dem bestimmenden Licht einer späten Tagesstunde.
Das Meer links – grau in Licht in grau. Wann kommt die Flut? Keine Seevögel, keine Möven – nichts. Nur das Licht mit vagen Wolkenverschiebungen.

Ohne Titel (1967)
Alles ist Malerei, ist schon viel weniger als genaue Gegenständlichkeit. Ist Schriftzug, Plan, Teil eines eben so gemalten Ganzen.
Das späte Selbstbildnis Rembrandts in Köln.
Türöffner.
Neben dem Marées (Hirtenlied) unbestreitbar das St...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Motto
- Holland, Belgien, Nordfrankreich
- Anhang: „Strandholz“
- Anhang: Norwegen und ein Blick auf Ernst Jünger
- Anhang: „Die Jakobsleiter“
- Nachwort
- Lebensdaten
- Angaben zu den Abbildungen
- Impressum